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(TW: explizite Darstellung von Gewalt und Missbrauch.)

,,Meine Kindheit war eigentlich schön, ich bin behütet aufgewachsen, und dachte meine Eltern hatten die perfekte Ehe. Aber das stimmte nicht, und irgendwann haben sie sich scheiden lassen. Mein Vater bekam das Sorgerecht für mich und am Anfang fand ich es auch ganz okay, immerhin könnt ich meine Mutter jeder zwei Wochen sehen, mein Vater und ich sind in eine andere Stadt gezogen und eigentlich war es echt super die erste Zeit. Bis mein Vater jemanden kennengelernt hat, einen Typen." Er atmet ein und macht eine Pause, ich streiche ihm über den Arm und hoffe das es den gewünschten Support bietet. ,,Ich wusste bis dahin gar nicht, das mein Vater auch auf Männer steht. Eigentlich war der Typ richtig nett zu mir, jedenfalls am Anfang, mir ist erst spät aufgefallen, das er etwas mit Drogen am Hut hatte." Schon wieder macht er eine kleine Pause, ,,er war ca. 2,5 m groß, und breit wie ein Schrank, keine Ahnung was mein Vater an ihn möchte, jedenfalls war alles gut, bis dieser Typ angefangen hat mich anzufassen, erst kleine Sachen wie meine Hand oder meinen Arm. Aber dann wurden es so Sachen, wie mein Rücken, oder meine Oberschenkel, ich war zu jung um zu verstehen das es falsch war, so von einen erwachsenen Mann angefasst zu werden." Ich nicke, ,,alles gut, hier kommt keiner an dich heran, ich bin bei dir." Er lächelt leicht, aber die Tränen laufen trotzdem weiter. ,,Es wurde immer mehr, aber bis dahin hatte er mich noch nie weiter angefasst als meinen Arsch oder die Oberschenkel. Naja, aber der Tag war anders, ich kam nachhause und war echt froh denn ich hatte eine gute Note, in einer Arbeit geschrieben. Ich legte sie auf den Küchentisch und bin dann in mein Zimmer gegangen, und Fernsehen zu schauen. Ich hörte irgendwann die Türe, und dachte schon es sei mein Vater aber für ihn wäre es viel zu früh immerhin war er arbeiten."

Er hört ein paar Minuten auf zu sprechen und greift meine Hand, die ich ihn bereitwillig überlasse. ,,Ich habe gehört wie er den Flur entlang ist, und da stand er schon im Türrahmen und hat mich angeschaut. Er hielt die Arbeit hoch und grinste, ich war zu jung um zu verstehen das das grinsen, kein nettes war. Ich lächelte ihn also an und er kam in mein Zimmer, er meinte, das er doch eine Belohnung bräuchte immerhin hat er mir ja beim lernen geholfen. Ich habe nicht verstanden was er meint und nickte einfach, aber er Schloss meine Türe ab und setzte sich auf den Sessel in meinem Zimmer. Er sagte ich sollte mich vor ihn Knien, das habe ich auch gemacht. Aber dann öffnete er seine Hose, und so langsam würde mir bewusst, das es nicht normal ist, als versuchte ich aufzustehen, aber er packte an meinen Nacken und in die längeren Haare die ich hatte, und zog mich zu sich." Er atmet zittrig aus und spricht dann weiter, ,,ich hatte meinen Mund geschlossen und wollte ihn auch nicht öffnen. Aber er packte so fest in meine Haare das ich auf schreien musste, das hat er ausgenutzt und......er hat seinen Schwanz so tief in meine Mundhöhle gerückt, das ich gedacht habe ich ersticke daran. Immer und immer wieder hat er das widerholt, irgendwann ist er dann gekommen und hat mich losgelassen, er ist gegangen und ich weiß nicht mehr genau was ich danach angemacht habe, weil ich es verdränge." Ich schaue ihn an, ,,hey, keine sorge, hier passiert dir nichts." Er drückt meine Hand fester und redet weiter, ,,mit fünfzehn, hatte ich die Courage, es meinem Vater zu erzählen, ich dachte er hilft mir, und am Anfang war es auch so. Aber als er mich eines Tages zum Essen gerufen hat, saß der Typ auch am Tisch. Ich schaute beide ängstlich an, aber mein Vater schaute nur ihn an. Und die Worte die aus seinen Mund kamen, werde ich nie vergessen. Er sagte, wenn du ihn das nächste Mal benutzt, lass mich zu gucken. Und das tat er auch, mein Vater saß einfach so da, auf meinen Bett, und schaute zu. Er schaute einfach zu, als wäre es ein fucking Porno. Nach einiger Zeit ging die Beziehung der beiden den Bach herunter, und eigentlich war es danach auch okay, mein Vater hat seinen Job verloren. Und hat dann Drogen vertickt, es waren immer so viele Leute da, die bei ihm gekauft haben. Aber er behandelte mich als wäre ich Luft, in einer Zeit als ich ihn gebraucht hätte, war er nicht da."

Er macht erneut eine Pause, ,,ein Jahr ging das so, ich verbrachte meinen 16 Geburtstag, allein. Das einzige was ich hatte, war der Anruf meiner Mutter. Ich durfte sie ja nicht sehen, weil ich ihr ja alles erzählen könnte. Ca. Zwei Wochen nach meinem Geburtstag, kam mein Vater am Abend in mein Zimmer. Ich habe so getan als würde ich schlafen, weil ich ihn nicht sehen wollte. Er stellte sich hinter mich ans Bett und sagte, das ich es schuld sei, das sein ganzes Leben scheiße ist. Ich kann mich nicht mehr ganz an alles erinnern, aber ich weiß das er mir die Pyjamahose von den Hüften gerissen hat. Und mich dann angefangen hat anzufassen, ich habe mich versucht zu wehren. Aber er war viel zu stark für mich, ich weiß noch das er ohne Vorbereitung oder dergleichen, in mich eingedrungen ist, und das ich aufgeschrien habe. Aber das hat ihn wenig gekümmert, es interessierte ihn einfach nicht, das ich sein Sohn war oder das ich noch nie in meinem leben Sex hatte. Es juckte ihn nicht, ich weiß das er einfach gegangen ist, aber mehr auch nicht. Aber irgendwann habe ich aufgehört , zu schreien, das hat ihn aber nicht gefallen. Deswegen hat er sich etwas neues ausgedacht, eines Tages war es wieder so weit, und es hat sich widerholt. Aber an dem Tag, spürte ich etwas an meinem Rücken, etwas kaltes, und im nächsten Moment brannte es wie die Hölle, er hat mir mit einen alten Jagdmesser, sehr viele wunden zugefügt, die hast du bestimmt gesehen oder?" Ich nicke ,,ja" er schaut mich nicht an, aber redet weiter. ,,Mit siebzehn habe ich angefangen mich weiter zu wehren, so das mein Vater mich unter Drogen setze, damit ich ruhig bleibe. Naja, es kommt wie es kommen musste, und die Polizei, hatte eine Razzia bei meinen Vater, sie fanden, Drogen, Geld, Waffen und mich, im Drogenrausch, halb nackt in meinen Bett. Sie haben mich mit genommen, und als ich aufwachte, dachte ich schon mein Vater hätte mich verkauft oder so. Aber mir lächelte eine nette ältere Frau zu, diese sagte ich solle ihr alles erzählen. Und das tat ich auch, ich erzählte ihr alles, und nachdem mein Vater eingebuchtet war, kam ich zu meiner Mom. Sie weiß nicht alles aber genug, genauso Kenny, aber Mika Konnte ich einfach nichts sagen. Ich habe Kontakte geknüpft, und so meine Drogen bekommen, ich habe Hanji und die anderen kennengelernt, und wir haben angefangen Musik zu machen. Und jetzt sind wir hier, ich habe keinen festen Partner, weil ich mich nicht wohl fühle. Ich bin ein Arschloch, das nicht weiß was es heißt liebe zu zeigen wenn es um Sex geht, wie sollte ich auch, niemand hat mir das beigebracht. Mir wurde nie gezeigt was richtig oder falsch ist, in dem Thema. Ich würde gerne normal sein, aber dabei brauche ich Hilfe. Eren hilfst du mir dabei?"

Ich schaue ihn an, nicht ganz wissend was ich sagen soll. ,,Ich denke wir können immer noch lernen, also, Levi, ich helfe dir dabei." Ich schaue ihn an und wische ihn die Tränen weg, ,,aber jetzt beruhigen wir uns erstmal okay? Mach mir nach,". Ich atme tief ein und dann wieder aus, Levi tut es mir gleich. Nachdem er sich beruhigt hat, schalte ich meinen Fernseher ein und gebe ihn die Fernbedienung. Ich gehe in die Küche und Stelle die Auflaufform die für mich eigentlich bis Sonntag hatte reichen sollen in den Ofen. Danach setze ich mich wieder zu Levi, er schaut mich an und lehnt seinen Kopf an meinen Arm. Ich sage nichts, und schaue einfach den von Levi ausgesuchten Film. ,,Du denkst jetzt aber nicht falsch von mir oder?" Ich schaue ihn verwirrt an, ,,warum das den? Das einzige was ich denke ist, das dein Vater und dieser eine Typ definitiv zu oft auf den Kopf gefallen sind." Er lacht, ,,danke." Ich schaue ihn an ,,wofür?" Er dreht seinen Kopf zu mir, ,,dafür das du es einfach zu lässt, dass ich hier so liege." Ich greife seine Hand, ,,jeder braucht Mal, Nähe, und bei dir ist es halt jetzt so." Er nickt und schaut wieder nach vorne, und schaut den Film. Während ich akribisch darüber nachdenke wie ich ihm beibringen soll zärtlich zu sein, oder liebe zu zeigen, meine Gedanken werden durch ein piepen unterbrochen, der Ofen ist fertig und ich stehe auf um den Auflauf heraus zu holen. Ich nehme zwei Teller und befülle sie, danach nehme ich noch eine Flasche Cola und gehe zurück in mein Zimmer.

Levi schaut mich an und ich gebe ihn den Teller den er annimmt, er nickt mir zu und ich setzte mich wieder neben ihm, und fange genauso wie Levi an zu essen. ,,Schmeckt gut." Ich nicke, ,,Rezept von meiner Mom, wie geht es deiner eigentlich." Levi nickt, ,,gut, genauso wie Kenny, sie hat nach dir gefragt warum du nicht mit gekommen bist." Ich nicke, ,,oh, naja, ich wollte halt nicht nach der ganzen Sache, von letzter Woche." Er nickt, ,,verständlich, aber sie würde sich trotzdem freuen dich zu sehen" ich nicke, ,,ja, beim nächsten mal, komme ich wieder mit, aber jetzt iss." Er nickt ,,aber sag Mal, wie willst du mir das eigentlich beibringen?" Ich schaue ihn an, ,,ganz ehrlich?" Er nickt, ,,keine Ahnung! Aber irgendwie bekommen wir das schon hin, hoffe ich zumindest!" Er lacht, ,,also bin ich jetzt das Versuchs Kaninchen für dich?" Ich nicke, ,,du hast doch gesagt ich soll dir helfen, junge ich habe das noch nie gemacht, ich bin selbst nicht der zärtlichste! Also Gib dich zufrieden oder lass mich!" Er lacht, ,,alles klar, dann hoffen wir beide einfach Mal das beste." Ich nicke, und schaue ihn an, er schaut konzentriert auf den Fernseher, seine Augen immer noch rot und geschwollen. Ich beobachte ihn etwas weiter bis er plötzlich zu mir schaut, ,,bin ich so interessant, das du mich die ganze Zeit anschauen musst?" Ich lache, ,,ich habe überlegt, eigentlich wollte ich mich heute betrinken, machst du mit? Dann sind wir beide nicht alleine." Er nickt ,,klingt nach einem Plan!"

Ich sitze mit einer Kippe in der Hand neben Levi auf dem Flachdach seines Hauses, er trinkt an der mische die wir eben noch zusammen gekippt haben. Ich blase den Rauch aus meiner Lunge nach draußen, Levi gibt mir die Flasche und nimmt sich die Kippe aus meiner Hand. Er zieht dran und ich trinke an der Flasche, ,,normalerweise, würde ich jetzt einen Joint rauchen!" Gibt der ältere von sich, ich schaue ihn an, ,,naja, jetzt muss halt auch die normale Kippe reichen!" Er nickt, ,,solange du da bist, reicht auch Alkohol!" Ich lache, ,,hier!" Ich reiche im die Flasche und er trinkt daran, ich schaue in den mittlerweile dunkeln Himmel, ,,hast du dich jemals gefragt, was der Sin des Lebens ist?" Der Schwarzhaarige schaut mich verwirrt an, ,,ähm, nein eigentlich nicht." Ich nicke, ,,also ich denke ja, der Sin des Lebens besteht darin zu sterben, ich meine, warum sterben sonst Kinder oder gesunde Menschen?" Levi nimmt noch einen Schluck aus der Flasche, ,,das Leben ist halt einfach ein Arsch, aber daran kann man nicht wirklich etwas machen. Man sollte das Leben einfach genießen so lange man noch kann, weiß du?" Ich nicke, ,,mh" ich nehme einen Schluck der Flasche und höre den weiteren worten von Levi zu, ,,man sollte leben, und das machen was man will, ohne Reue, etwas nicht gemacht zu haben, oder sich zu schämen. Ich meine fuck die Normen, mancher Leute, fuck die Normen von Rassisten." Ich lache, ,,fuck die Normen der Kirche!" Er lacht, ich schaue ihn an und mir schießt plötzlich nur ein Gedanke durch den Kopf, ‚küss ihn'.

Your beatWhere stories live. Discover now