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Gefangen
Skye Varic

Die Kopfgeldjägerin hielt mir den Blaster in den Rücken und schubste mich weiter vor. Wir waren in einem seperatistischen Kreuzer, auf welchem sich scheinbar auch Dooku befand. Wir gingen durch den Korridor und ich hörte und sah immer wieder Droiden rumlaufen, was mir gar nicht gefiel und mich - ehrlich gesagt - einschüchterte. Ich hatte zwar im Archiv gelesen, dass diese Kampfdroiden und Superkampfdroiden sowie Droidekas nicht sehr schlau waren und leicht zu zerstören, doch sie kamen meistens in hoher Anzahl und erschwerten die Arbeit der Jedi und der Republik. Ich sah nach den normalen Kampfdroiden auch Superkampfdroiden und sogar Droidekas. Superkampfdroiden waren massig aufgebaut und schossen mit Laserschusswaffen, die schon in ihnen eingebaut waren und die Droidekas hatten einen Schild, der Schüsse von Waffen in sich auflöst und damit abwehrt. Selbst andere Gegenstände, zum Beispiel Bomben und Granaten, die schnell auf sie zuflogen, prallten an dem Schild ab. Am besten sollten sie mit niedriger Gechwindigkeit hineingerollt, geschoben oder geworfen werden, damit die Droidekas zu Boden gingen. Des Weiteren besaßen sie ein Zwillingsgeschütz. Es sollte auch mal eine Megawaffe gegeben haben. Einen Kreuzerknacker, wie man ihn nannte. Eine sogenannte Ionenkanone, die alles außer Kraft setzte, was ich mir nicht vorstellen konnte. Wir kamen in einen Raum, in dem man mich einfach so reinwarf. Ich knurrte und setzte mich auf. Die Tür schloss sich vorerst, doch nach einiger Zeit öffnete sie sich wieder. Ich sah den alten Mann an, der reinkam. Sofort wusste ich, wer dieser Mann war. Dooku, raunte ich in Gedanken. Ich näherte mich ihm kein bisschen. »Ich habe meinen Auftrag erfüllt. Da ist das Mädchen. Und wo ist jetzt meine Belohnung?«, fragte die Kopfgeldjägerin. Dooku schaute sie an. Die Kopfgeldjägerin trat zu Dooku und sah ihn erwartungsvoll an. »Sie ist in der Tat sehr kostbar. Ihr solltet wirklich eine fürstliche Belohnung erhalten«, entgegnete Dooku rau und drehte sich zu mir um. Mit aufgerissenen Augen sah ich mit an, wie er sein rot leuchtendes Lichtschwert in den Bauch der Kopfgeldjägerin grub. Plötzlich verspürte ich Angst und am liebsten wollte ich mich irgendwo verstecken. Irgendwo, wo es sicher war vor diesem brutalen und gefühlslosen Monster und Gefolge der dunklen Seite, der bösen Seite. Doch dieser Raum bot kein Versteck. Dooku wandte sich nun mir zu und trat ein. Die Tür schloss sich. Gestresst, jedoch kalt sah er auf mich hinab. »I-Ihr habt sie getötet! Mörder!«, beschuldigte ich ihn. »Jedi sind auch Mörder«, behauptete er. »Nein! Jedi haben einen Kodex, der es ihnen untersagt, Unbewaffnete zu töten!«, konterte ich wütend. »War diese Kopfgeldjägerin unbewaffnet?«, hinterfragte er, was mich verstummen ließ und ich schweigend zur Seite sah, den Kopf gesenkt. »Hmpf, du bist gerade mal einen Tag bei den Jedi gewesen und schon verhältst du dich wie eine ihrer«, meinte Dooku und sprach auch schon gleich weiter, »Dabei bist du stark. Sogar so stark, dass du die Ehre hast meine Schülerin zu werden«, stellte er klar, während er mir den Rücken zu drehte und dort seine Arme verschränkte. »Niemals werde ich eine Sith!«, widersetzte ich mich ihm. »Doch, das wirst du«, sagte Dooku und nahm mich in den Würgegriff. Ich fasste mir an den Hals und schwebte über dem Boden. Mein ganzer Körper war angespannt. Ich sah Dooku widerwillig in die Augen und atmete hektisch, panisch. Mir fehlte jede Luft. Das konnte ich nicht lange aushalten. Es fühlte sich an, als würde er mit jeder weiteren Sekunde meinen Körper und gleichzeitig meinen Willen brechen. Er ließ auf einmal los. Ich fiel hinunter und hustete los. Mein Puls war total hoch. Ich hatte nicht mal bemerkt, wie mir die Elektroschellen abgenommen wurden. Ich kniete auf dem Boden und sah keuchend zu Dooku hinauf. »Ich habe nichts, was Euch von Nutzen sein kann, Sith!«, fauchte ich ihn an, doch er lachte nur finster. »Das glaubst du, junge Padawan«, sagte er. Energiegeladen und aggressiv schaute ich ihn an. Ich bin noch zu schwach, um mich ihm zu stellen. Vor allem unbewaffnet, stellte ich in meinem Kopf fest. »Überleg dir gut, was du vor hast, denn so schnell kommst du hier nicht wieder raus«, grummelte er launisch und ging hinaus, was sehr unüberlegt war. Aber er hatte recht: Das würde ein langer Aufenthalt werden, wenn niemand wusste, wo ich war. Anakin würde sich bestimmt Sorgen machen. Ich seufzte, doch plötzlich spürte ich eine weitere Präsenz. Und ich fühlte, wie ein Schiff andockte. Ich setzte mich in den Schneidersitz zum Meditieren, um vielleicht Antworten zu erhalten oder zu sehen, was vor sich ging. Vielleicht erhalte ich ja wieder eine Vision, dachte ich und schloss meine Augen, während ich versuchte, meinen Kopf von den Gedanken frei zu kriegen. Ruhig und regelmäßig atmete ich aus und wieder ein. Ich sah wieder den Sithlord, doch dieses Mal erkannte ich ihn; es war Dooku. Wieder würgte er Senatorin Amidala und wiedermals konnte ich nichts tun. Es raubte mir den Atem, mitanzusehen, wie er sie leiden ließ, sie tötete. Ich schluckte und verabscheute diesen Kerl bis aufs Tiefste. Die Senatorin fiel zu Boden. Dooku lachte bitterböse. Sie war tot. Nach einigem Warten wachte ich auf. Ich war wohl während der Vision eingeschlafen. Ich öffnete meine Augen, drückte mich mit den Armen vom Boden ab und versuchte, mich einigermaßen normal hinzusetzen, aber ich war ein wenig müde und kraftlos, dennoch beschloss ich nach einigem Nachdenken auf Dookus Ausbildung einzugehen. Nur bis ich stark genug war, um zu fliehen oder zu kämpfen. Oder nur, bis ich die Möglichkeit hatte, zu gehen. Ich hielt es jetzt schon für eine schlechte Idee, doch in diesem Moment erschien nichts sinnvoller. Ich hab da ein ganz mieses Gefühl, dachte ich mir dennoch. Auf einmal ging die Tür auf und Dooku trat wiedermals ein. Perfektes Timing. Ich schaute ihn ohne Ausdruck an. »Hast du es dir überlegt?«, fragte er mit rauer Stimme. Ich nickte und erzählte ihm meinen Entschluss, indem ich seiner Ausbildung zustimmte. »Du bist wohl doch ein schlaues Mädchen«, meinte er und schmunzelte kurz, was mich innerlich die Augen verdrehen ließ. »Folge mir«, forderte er mich im Anschluss auf und ging hinaus. Ich folgte ihm natürlich. Wir gingen in einen größeren Raum des Schiffes. Dort war ein Stuhl. Stahlfesseln waren an ihm angebracht. Dooku blieb stehen. »Das Training wird lang und hart. Also sei immer bereit, meine Schülerin«, erklärte er etwas grummelig. An diese Tonlage musste ich mich gewöhnen. Strenge war hier wohl angesagt. Ich nickte ihm wortlos zu. Daraufhin warf er mir ein Lichtschwert zu. Ich fing es geschickt und bemerkte, dass es echt schwer war. Ich ließ die Klinge aufleuchten. Rot. Ich begutachtete sie, da flog gerade Dooku mit seinem Lichtschwert und einem Salto hinter mich und versuchte mich zu attackieren, aber ich wehrte schnell ab. Eine Weile hielten wir die gekreuzten Klingen in einer Lichtschwertparade. Dann schwung er sein Lichtschwert im Kreis um meins und schlug es mir aus der zittrigen Hand, trat mich um und ich fiel ächzend nieder. Ich wollte aufstehen, doch Dooku hielt mir die heiß glühende Klinge vor den Hals. Ich rollte mich weg und konzentrierte mich darauf, mein Lichtschwert mithilfe der Macht zu mir zu holen. Ich musste mich wehren! Ich hatte keine andere Wahl! Vielleicht ging es hier um Leben und Tod. Es gelang mir glücklicherweise und es traf wieder rot auf rot. Diesmal ergriff ich die Oberhand und stieß Dooku mit einem Machtstoß weg, woraufhin er sein Lichtschwert verlor, welches ich mir wieder mit der Macht holte. Ich fuhr die Klinge aus und steuerte auf Dooku, setzte die Klingen gekreuzt an seinen Hals und wartete auf seine Reaktion. Ich war in der Lage, mit einem Muskelzucken mehr Frieden in die Galaxis zu bringen, indem ich ihn enthauptete, doch ich konnte nicht. Ich war noch nicht bereit, Menschen umzubringen, egal ob schuldig oder unschuldig. Er lächelte finster und stolz und lobte mich: »Gut gemacht.« Und durch diese Aktion gewann ich sein Vertrauen. Ich fuhr die Klingen geschlagen und feige ein und gab ihm sein Lichtschwert wieder. Ich wartete auf einen Befehl, eine Aufforderung, irgendetwas. »Und nun....«, begann er wieder und ließ mit einem Male Blitze aufschwärmen. Knapp neben mir. Ich stolperte schockiert nach hinten und keuchte vor Schreck und vor Erleichterung. Das hatte ich nicht kommen sehen. »Du musst auf alles vorbereitet sein. Auf alles und jeden«, erklärte Dooku mir wieder. Ich beruhigte mich etwas und prägte mir seine Worte gut ein. Das würde mir vielleicht für den Rest meines Lebens helfen. Langsam, aber sicher erhob ich mich wieder und schaute zu meinem neuen Meister auf Zeit. »Wie kann man denn Machtblitze erzeugen?«, fragte ich ihn neugierig. »Für einen Sith ein Kinderspiel«, antwortete er und trat zu mir. Er erklärte mir, wie ich es am besten machte und wie. Er verbesserte mich bei jedem kleinen Fehler. Es musste alles perfekt sein. Die Haltung, das Empfinden, die Verbindung mit der Macht, die Gefühle, die einen leiteten. Ich lernte die Machtblitze zu nutzen und abzuwehren. Mit dem Lichtschwert konnte man die Blitze auch ableiten. Es erforderte eine Menge Arbeit und Konzentration. Zu Schaden kam ich auch. Lange Zeit der Übung später beherrschte ich die Blitze dann aber. Den Würgegriff brachte er mir ebenfalls bei und verbesserte auch meinen Machtstoß. Ich war sehr fleißig und lernte schnell. Fast schon war ich dankbar für Dookus Inkompetenz und Vertrauen mir gegenüber. Doch dieses ganze Training machte mich total fertig. Physisch sowie psychisch. Aber ich war stolz, dass ich es überhaupt überstanden hatte, als Dooku mich lobte und die Zeit endlich vorüber ging. Ich war erschöpft und fühlte nur noch die Schwere meines Körpers. Durch das viele Training und das ganze Gewicht, die Bewegungen war ich kraftlos und schlapp geworden. »Bald schon, meine Schülerin, wirst du eine ausgezeichnete Sith sein«, entgegnete er schließlich. »Ja, Meister, durch Euer Training«, sprach ich ihm zu und hoffte, dass es nicht allzu feindselig rüberkam. Danach schickte er mich wieder in meine Kammer. Dort lag eine Matratze, so wie in der Kammer des Jedi-Tempels. Ich trat ein und die Tür schloss sich. Daran gewöhnte ich mich nie. Ich legte mich auf die Matratze und schaute erschöpft an die Decke. Ob Anakin sich schon auf die Suche begeben hat?

Anakin Skywalker

Ich wachte erst nach ein paar Stunden auf und fand mich in der Kommandozentrale wieder. Ich stand auf und sah mich um. Ich konnte mich an nichts erinnern. Kopfschmerzen überfielen mich. Mein Kopf dröhnte, aber an sowas war ich schließlich gewöhnt. Ich blinzelte kurz und verließ dann die Kommandozentrale. »Meister Skywalker«, begrüßte mich jemand. Die Stimme war mir vertraut. Luna, dachte ich. »Hallo, Luna«, sagte ich grummelnd. »Ihr seht sehr angestrengt aus. Ist etwas passiert?«, fragte sie besorgt und sah mich schief an. Ich schüttelte den Kopf. »Nein, es...es ist nichts.« Ich musterte Luna. Sie hatte sich so verändert. Seit ihrer Ausbildung wirkte sie nicht mehr so jugendlich, eher erwachsen, aber ich wusste genau, dass sie noch nicht erwachsen war. Ich glaubte ja, dass Kit Fisto sie zu früh ihre Prüfung absolvieren hat lassen. Sie sah mich ungläubig an, nickte dennoch und ging. Auf einmal überfiel mich ein Flashback und ich erinnerte mich an das, was passiert war. Diese Kopfgeldjägerin war im Tempel und hatte sich von hinten an mich rangeschlichen und mich mit einem Elektroschocker überwältigt und außer Gefecht gesetzt. Dann nahm sie meine Gestalt an. Aber wozu?, fragte ich mich. Plötzlich ging mir ein Licht auf und geschockt rannte ich so schnell ich konnte durch den Korridor zu Skyes Kammer und öffenete die Tür hektisch. Sie war nicht hier. Ich war zu spät. Ich fiel auf die Knie und sah nur ihr leeres, verlassenes Zimmer. Verdammt! Wieso war ich nur so unwachsam? Wäre ich wachsamer gewesen, wäre das nicht passiert!, hackte ich auf mir selbst herum und beschuldigte mich ganz allein. Ich stand wieder auf. Ich konnte nichts dagegen tun. Ich wusste nicht, wo sie war oder wie lange schon. Ich befürchtete das Schlimmste. Sie könnte tot sein. Ich seufzte leise. Ich blieb noch eine ganze Weile in der Kammer und überlegte, wo sie sein könnte und wie ich ihr helfen konnte. Aber es gab keine Hinweise, wohin sie mitgenommen wurde. Die Tür öffnete sich. Meisterin Secura trat ein. Sie sah zu mir. »Meister Skywalker? Warum sitzt Ihr hier? Und wo ist Eure Padawan?« Aayla überschüttete mich mit Fragen. Ich schüttelte den Kopf und stand auf. »Ich muss zum Rat«, wunk ich ab und ging an ihr vorbei, blieb kurz vor Skyes Kammer stehen und lief dann zum Rat der Jedi. Ich betrat den Saal. Alle Blicke waren dann auf mich gerichtet und mir galt die ganze Aufmerksamkeit. »Anakin, was gibt es so Dringendes?«, fragte Obi-Wan. Ich unterdrückte eine traurige Miene und berichtete: »Gestern Nacht... Ich war in der Kommandozentrale und wurde von hinten überrascht. Es war eine Kopfgeldjägerin. Sie nahm meine Form an und...« Ich brach mitten im Satz ab und schluckte schwer. Es traf mich irgendwie wirklich sehr, das wusste ich. Ich könnte sie verloren haben. Meister Yoda und Meister Windu sahen mich komisch und erwartend an. »Sie nahm meine Padawan mit«, seufzte ich fortführend und senkte beschämt den Blick und schaute auf den Boden. »Moment, du hast deine Padawan entführen lassen?«, fragte Meister Windu skeptisch. Ich schaute ihn an und biss mir leicht auf die Unterlippe. Meister Yoda sah nachdenklich aus und schloss die Augen. »Eine Erschütterung der Macht ich spüre. Sehr stark sie ist. Fürchten ich tue, dass von deiner Padawan sie kommt, Skywalker.« Ich harkte nachdenklich in meinen Gedanken. »Aber sehen, wo sie ist, ich nicht kann«, sprach Meister Yoda weiter und öffnete wieder die Augen. »Wir können nichts tun, wenn wir nicht wissen, wo sie ist. Es tut uns leid, Skywalker«, führte Meisterin Shaak Ti den Satz zuende. »Das könnte ein schwerer Verlust sein, wenn sie wirklich die Auserwählte ist«, entgegnete Meister Fisto eingreifend und ernst. Alle nickten zu der Aussage. Ich atmete belastet aus. »Wir können nur hoffen, dass sie unversehrt zurück kommt von dort, wo auch immer sie ist«, fügte Meister Windu hinzu. Ich verstand und beugte mich leicht. Die Hologramme von Meister Fisto und Meisterin Shaak Ti verschwanden und ich verließ den Raum. Ich ging den Gang zu meinem Quartier entlang. Oh, Skye. Wo auch immer du bist, pass auf dich auf.

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[2229]

welchen Jedi/Sith
mögt ihr am liebsten?

würde mich mal
interessieren, da
jeder ja seine
eigenen Vorlieben hat.

also, mein Favorit
ist und bleibt ja
SkyGuy.

my hero with no fear.

kinda cheesy, heh.

may the force be with you!

Dark Times | Star Wars [REWRITING]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt