↬𝟕𝟎

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"Das oder das?" Hilflos hielt er mir zwei unglaublich winzige Schuhe hin. Beide Schuhpaare waren weiß. Das eine Paar hatte ein süßen Bär Motiv drauf und das andere wurde von beigen Streifen geschmückt.

Amüsiert wechselte mein Blick zwischen beiden her. Als wir diesen Schuhladen betreten hatten, hätte ich nie im Leben erwartet, dass er so zielstrebig in die 'Baby Abteilung' läuft.

"Das." Entschied ich mich für das süße Bärenmotiv und sah ihn das andere Paar weglegen. Weiterhin lief er die Wand entlang und betrachtete die weiteren Schuhe. Sowie mir auch, schien ihm nichts mehr wirklich anzusprechen, weshalb er elegant auf die Kasse zusteurte und mich bat auf ihn zu warten.

Auf einem der Lederstühle, wartete ich geduldig dass er wieder zurück kommt. Mit einem Tippen an meiner Schulter sah ich aufmerksam nach oben, wo mich ein bekanntes Gesicht anlächelte.

"Minha?" Richtete ich mich auf, überrascht sie so zufällig zu sehen.

"Hey!" Begrüßte sie mich mit einer flüchtigen Umarmung und sah sich um.

"Bist du mit jemandem hier?" Fragte sie und sah mich erwartungsvoll an. Ihre Augen glänzten auf und das Lächeln auf ihren mit Lipgloss bezogenen Lippen, kamen mir entgegen.

Etwas zögernd überlegte ich, wie ich am besten antworten sollte.

"Ja. Mit einem Kollegen." Stammelte ich und erwiderte ein möglichst ehrliches Lächeln.

"Ein Kollege? Ein männlicher?" Hackte sie nach und ich könnte ihre Neugier verfluchen.

"Äh ja." Suchend schweifte ihr Blick an meinen Schultern vorbei und sie schien ihn entdeckt zu haben.

"Der da? Der auf uns zukommt?" Sie sah weiter an mir vorbei, weshalb ich ihrem Blick folgte. Taehyung war tatsächlich fertig mit bezahlen und kam her. Meine Zähne zusammenbeißend sah ich wieder Minha an, die ihre Augen nicht von ihm lassen konnte.

"Der ist ja hübscher als ich dachte." Murmelte sie vor sich hin, sodass ich glaubte sie kaum richtig zu verstehen.

"Hm?"

Von ihrer starre gelöst, schaute sie mich wieder an.

"Wirklich nur ein Kollege? Warum geht ihr ins Schuhladen? Wie lange kennt ihr euch? Er ist echt gutaussehend. Könntest du mir seine Nummer klären?" Ratterte sie als er nun näher kam und sich neben mich stellte.

Eine ihrer Strähnen um den Finger wickelnd, lächelte sie den Pokerface an, der sein Blick zwischen mir und Minha wechselte. Beim dritten Mal, blieben seine blanken Augen erwartungsvoll bei mir stehen, weshalb ich mich räusperte.

"Minha, das ist Taehyung. Mein Kollege. Taehyung das ist meine Freundin, Minha." Minha lächelte etwas breiter, während Taehyung sie kurz ansah und weiter damit machte mich anzustarren.

"Schön dich kennenzulernen, Taehyung." Gab Minha freundlich von sich. Ein leichtes Nicken seinerseits folgte, ehe er ebenfalls aufsprach.

"Wir sind auch verheiratet." Meine Augen weitend, sah ich zu ihm auf und fand seine nebenbei gesagte Bemerkung in mein Kopf hallen.

Minha, die so verdutzt war, dass ihr die Kinnlade runterklappte, bemühte sich um eine neutrale Mimik, jedoch sah man ihr die vielen Fragen in den Augen.

Mein Blick der sich auf zu Taehyung fortzog, sprach meine fluchenden Gedanken aus.

"Wenn das so eine enge Freundin gewesen wäre, hätte sie das gewusst." Mit dem Ellenbogen stupste ich ihn an und hoffte darauf, weitere Äußerungen von ihm abzublocken. Still sah er mich an, während ich Minha nervös entgegen lachte.

"Ja, das auch..." äußerte ich leise vor mich hin und merkte wie mein toller Ehemann, die Stimmung komplett ruiniert hatte. Nochmals warf ich ihm ein giftigen Blick zu.

"Ähm. Na gut. Es war schön dich wieder zu sehen und dich kennen zu lernen, Taehyung. Wir beide werden bestimmt die Gelegenheit haben uns wieder zu treffen und was lustiges zu Unternehmen. Bis dahin schreibe ich dir." Mit ihren schlanken Armen gab sie mir eine freundliche Umarmung und bevor sie sich von mir verabschiedete, konnte sie sich nicht Unterlassen mir eine pfiffige Bemerkung zu hinterlassen.

"Wo hast du den her? Hätte er mir das gerade nicht gesagt, hätte ich dir deinen Typ geklaut! Der ist aber wirklich heiß! Du musst mich die Details wissen lassen. Unbedingt." Wisperte sie, als sie bei der Umarmung ihren Kopf dicht an meinem Ohr hatte.

Als Reaktion konnte ich kein Grinsen unterlassen. Somit verabschiedeten wir uns und ich schaute zu wie ihre lebvolle Gestalt das Lokal verließ.

"Du suchst dir auch die komischsten Freunde aus." Offenbarte er seinen irrelevanten Gedanken, was mich wieder auf schauen ließ.

"Du warst die ganze Zeit stumm, wie ein Stein und genau jetzt musstest du reden." Seufzte ich und setzte den ersten Schritt, um den Laden zu verlassen. Mit dichten Schritten folgte er mir, was ich natürlich an meinem Nacken merkte.

vendetta ; k.thWo Geschichten leben. Entdecke jetzt