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Ich ging zum Wohnzimmerlichtschalter doch auch dort ging nichts. Das Licht ging nicht an, wobei ich es mit dem Sturm draußen in verbinden setzen würde.

Ich ging wie eine halb blinde Kuh durch das Wohnzimmer und versuchte an die Küche zu kommen. Dort meinte ich nämlich eine Taschenlampe und auch Kerzen gesehen zu haben. Ich hatte das Gefühl in der Mitte des Wohnzimmers zu stehen, bis ich spürte wie es sich um meine Taille verengte und sich eine Gänsehaut in mir breitmachte.

Ich spürte einen langsamen schweren Atem an meinem Nacken, der auch ziemlich zittrig klang. Ich hielt inne.

Es konnte nur er sein, der mich festhielt, doch trotzdem war ich angespannt über die Tatsache unwissend zu sein, was alles in wenigen Sekunden passieren könnte.

Es wurde für ein kurzen Moment hell, wo ich sein Schatten, mit meinem zusammen an der gegenüberliegenden Wand sehen konnte. Der Regen war lauthörbar, die Blitze die einschlugen sorgten dafür dass es mir noch unangenehmer erging als überhaupt.

Doch handeln konnte ich nicht. Ich stand dort versteinert, verlor nicht mal ein Gedanken daran mich überhaupt zu bewegen. Es war eine Art Panik, die in mir herrschte.

Die Kleidung an meiner Schulter wurde nass und ich hörte nur ein leises Schluchzen. Ich fühlte wie sein Kopf auf meiner Schulter ruhte, jedoch war mir seine Nähe wie schon mal erwähnt echt unangenehm.

Ich ergriff leicht seine Hände und löste sie von meiner Taille.
Er schaute auf den Boden, während ich seine Handgelenke ergriffen hatte und ihn versuchte zum Sofa zu führen.

Zum Glück donnerte es ab und zu mal, was es heller werden ließ im Wohnzimmer.

Wir saßen beide auf dem Sofa, wobei ich ganz schön angespannt war. Kim dagegen schien betrübt ein Loch in die Wand zu starren. Ich verstand nicht was auf einmal passiert ist.

Hat er vielleicht seine Tage?
Ich meine so temperiert wie er ist, ist es echt ungewöhnlich ihn so zu sehen. Ich würde ihn ja eine Wärmflasche bringen oder sowas, aber ich mache den selben Fehler nur ungern zweimal.

Ich schaute auf meinen Händen runter, wo die Brandspüren von diesem Tee noch sichtbar waren. Lieber nicht.

Gerade als ich noch am überlegen war, flackerte das Licht und ging dann an. Ich schaute leicht überrascht auf die Lampe, ehe ich mich räusperte.

"Ich rufe lieber dein Freund an."
Sagte ich leise und versuchte aufzustehen, jedoch hielt er mich am Handgelenk fest und zwang mich somit sitzen zu bleiben.

Er schaute noch immer betrübt gerade aus. Seine Augen waren rot und man könnte ahnen er hätte für Stunden geweint.

Ich versuchte mich langsam aus seinem Griff zu lösen, was sich als umständlich darstellte.
Im selben Moment wo ich von seiner Hand auf in seinem Gesicht schaute, flackerte das Licht und ging urplötzlich wieder aus.

Er schenkte dem keine Aufmerksamkeit sondern fixierte mich mit seinen leeren müden Augen.

Er legte seinen Kopf auf meiner Schulter und krallte sich an den Stoff meines Pullovers.

"Geh nicht." Hauchte er schon fast mit seiner Tiefen Stimme und vergrub sein Kopf in meine Halsbeuge. Ich hielt still.

Was sollte ich nun tun?
Zu gerne würde ich einfach nur gehen, doch ich bin nicht herzlos. Ich mag kalt, temperiert, kindisch und unvernünftig wirken, doch ich hab ein reines Herz und weiß so ziemlich was für Entscheidungen ich treffe.

Es gehört zum Leben Entscheidungen zu treffen und sie dann vielleicht zu bereuen, doch in dieser kompletten Situation, wo mir dieser ziemlich mysteriöse Typ zwischen den Armen liegt, frage ich mich ob ich von Anfang an eine Wahl hatte.

vendetta ; k.thWo Geschichten leben. Entdecke jetzt