Lektion Zweiunddreißig: Tiefe...

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Höhere Schule
- Lernen für Fortgeschrittene -

Lektion Zweiunddreißig: Tiefe...

Geschrieben von Strike Fiss, 2000 - 2002
Übersetzt von Melissa Schneider

[Drei Wochen zuvor]

Mit der Dunkelheit kamen immer auch die Erinnerungen.- Und mit ihnen die Bilder, die mit einem Mal ihren Kopf überfluteten. Der Korridor war menschenleer. Alle Lampen waren ausgefallen, und einzig und allein die Notbeleuchtung und ein schwacher Lichtschein, der von einem Raum am Ende des Ganges ausging, spendeten etwas Licht.

Asuka fühlte sich taub, empfindungslos, kalt und leer, als sie über den mit Fliesen verkleideten Boden ging. Bei jedem dritten Schritt oder so, fragte sie sich wie es wäre, sich einfach im Schutze der Dunkelheit dieses Korridors zu verkriechen, und zu sterben... Sterben und einfach aufhören zu existieren, damit dieses Gefühl, nicht mehr länger existieren zu wollen, endlich verschwinden würde.

Die Sicherheitskräfte von NERV waren sicherlich angewiesen worden, den Piloten auf Schritt und Tritt zu folgen, und sie keine Sekunde lang aus den Augen zu lassen. Aufgeschreckt durch Shinjis 'Unfall' wollte wohl keiner riskieren, dass auch den anderen Piloten noch etwas zustößt. Andererseits musste man wohl auch verhindern, dass die Piloten mit den falschen Leuten redeten, und so Geheimnisse über die Vorfälle nach Außen gelangen würden...
Und nicht zuletzt waren sicher auch etliche Sicherheitsleute im Einsatz, die den Auftrag hatten, Asuka vor sich selbst zu schützen...
Immerhin war Misato nicht dumm. Sie konnte Eins und Eins zusammenzählen, und kannte ihre Vorgeschichte genau. Wem machte sie überhaupt etwas vor! Selbst Toji musste ihr Zustand aufgefallen sein, und vielleicht hatte sogar er Misato geraten, ein Auge auf den selbstmordgefährdeten 'Roten Teufel' zu werfen.

Asuka seufzte als ihr klar wurde, dass die Sicherheitsleute wohl selbst vor der Damen-Umkleide keinen Halt machen würden... Wenn sie zu lang in diesem Gang verweilen würde kämen sie sicherlich ohne Rücksicht auf Privatsphäre hineingestürmt, um nach dem Rechten zu sehen. Die Zeit, die ihr bis dahin noch blieb, würde nicht reichen, um zu verbluten... und außerdem hatte nichts bei sich, das scharf genug wäre, um sich damit die Pulsadern aufzuschneiden...

Der Gang weitete sich und gab den Blick auf das Ziel ihres Fußmarsches frei... das große Schwimmbecken im NERV Hauptquartier. Es war eine Schwimmhalle mit einem Becken von wahrhaft Olympischen Ausmaßen. Jetzt, da die Nachtschicht begonnen hatte, und die meisten Büros unbesetzt waren, war auch hier die Beleuchtung auf ein Minimum reduziert worden. Dennoch ging ein merkwürdiges Leuchten von dem Becken aus, das die Halle in ein warmes, bläuliches Licht tauchte, und faszinierende Lichtspiele zauberte. Die Luft war feucht und irgendwie dazu geeignet die Lebensgeister zu wecken, zumal nur ein Hauch von Chlor Zeugnis von der Künstlichkeit dieser Wasseransammlung ablegte.

Sie fragte sich, warum Ayanami so verrückt danach war, ständig schwimmen zu gehen. Bei den ganzen Sync-Tests und Einsätzen schwammen sie doch ständig in irgendwelchen Flüssigkeiten herum...

Doch als sich Asuka langsam in das Wasser am flachen Ende des Beckens gleiten ließ, wurde ihr der Unterschied bewusst.

Es war kein LCL.

Es war nicht dieser nach Blut riechende, organische Schleim, in dem sie drei Mal die Woche - oder noch öfter - untertauchen mussten...
Nein,- es war Wasser. Klares, sauberes Wasser. Einfach nur Wasser, unverdorben und beruhigend für Körper und Geist.

Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht... wohl das Erste seit etlichen Tagen...

"Was meinst du... Ob meine Brüste auch größer werden, wenn ich sie erwärme?"

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