Kapitel 42

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Hope's Sicht:
6 Monate, 4 Tage.
Solch eine lange Zeit in Gefangenschaft.
Solch eine lange Zeit unter wöchentlichem Drogenkonsum, zu dem ich seit einigen Wochen gezwungen wurde.
Er wollte meine Schreie unterdrücken, er wollte nicht, dass ich mich wehrte, wenn er wieder eine Lust empfand.

Ich spreche nicht allzu gern über dieses Thema, wieso sollte man auch stolz darauf sein über Vergewaltigungen zu reden?

Er wollte einkaufen fahren, gerade die Tür abriegeln, doch ich wandte ein.
"Nimm mich mit! Ich will raus, ans Tageslicht!", bat ich ihn, flehte ich ihn an.

Zögernd sah er mich an, stimmte dann zu, musterte ich mich aber bei jede meiner Bewegungen. Er setzte mich neben ihm ins Auto, fesselte meine Hand mit einer Handschelle, wovon er die freie Schelle um den Sockel der Gangschaltung streifte. Dies alles, um sicher zu gehen, dass ich nicht fliehen konnte.
Im Auto schwiegen wir uns an, bis er die Stille brach.

"Wenn du auch nur einen Mux machst, um Hilfe bettelst, mit wem sprichst, dann schwöre ich dir, bringe ich deine Familie und Felix um.", die Ernsthaftigkeit in seiner Stimme beängstigte mich. Ich ließ mich von ihm einschüchtern.

Im Supermarkt stolperte ich mit ihm durch die einzelnen Gänge. Die freie Schelle num um sein Gelenk. Wir wurden wegen den Handschellen ein paar mal blöd angeguckt, doch manchen fiel diese garnicht erst auf.
Er warf eine neue Schere in den Wagen, Lebensmittel und eine weitere Kinderhose.
Die Dürre meines Gelenkes ließ mich fast durch die Schelle flutschen.

Am Auto packte er alles weitere in es hinein, öffnete die Handschellen und begleitete mich zu meiner Seite des Autos, befestigte sie drinnen wieder am Sockel.

Ich sah aus dem Fenster während wir zurück fuhren. Ich versuchte mich an den vorbeiziehenden Straßen zu orientieren, doch nichts kam mir bekannt vor. Bloß die Bäume die ich schon auf der Fahrt, als er mich verschleppte, bemerkt hatte. Ich lief vor ihm die Treppen hinauf, wurde grob von ihm in die Wohnung geschubst. Die Einkäufe sollte ich einräumen.
Ich gehorchte.

10 Monate und 18 Tage.
Ich hasste ihn nach wie vor, doch sein Vertrauen zu mir wurde größer. Viel öfter ließ er mich mit sich einkaufen fahren. Er kaufte lediglich bloß in Läden ein, in denen kaum eine Menschenseele war, was doch für Köln ziemlich ungewöhnlich aussah.
Seine Hausarbeit erledigte immer noch ich.
Mit Handschuhen musste ich jedes mal putzen, wie schon von dem ersten Tag an ab den er mich für sich arbeiten ließ. Die Jalousien rührte ich nicht mehr an. Sie blieben die vielen Monate unberührt.

Meine Haare wuchsen wie Unkraut, seit dem er sie abgeschnitten hatte.
Schon wieder lagen sie bis zu meiner Brust.

"Die Schere muss wohl wieder her.", sein Lachen machte mir auch noch immer Angst.

Er zog mich hinter sich her ins Bad, Schnitt mit der Schere gerade Stück für Stück meiner Haare ab. Nicht mehr nur bis zu den Schultern, sondern bis zu meinem Kinn.
Kurze braune Haare.
Kurze braune Haare die ich so schnell satt sah.
Das gefallene Haar ließ er mich auffegen, wie üblich.

11 Monate und 1 Tag.
Ich musterte mich im Spiegel meines Zimmers. Dieser Begriff begann für mich langsam Umgangssprache zu werden.
Die ehemaligen Wunden meines Körpers zu hässlichen Narben verheilt. Die blauen Flecke verschwunden.
Mir stiegen Tränen in meine Augen als ich mich selbst sah. In der letzten Zeit sah ich immer seltener in den Spiegel, war von mir selbst so erschrocken bei jedem mal, wenn ich es tat.

Meine Gedanken blieben bei Felix hängen. Ich wollte sie eigentlich verdrängen, doch ließ ich sie dieses eine mal zu.
Ich fragte mich, was er tat.
Was er dachte.
Wie er sich gerade fühlte.
Ob er noch in dieser Straße wohnte, wo der Geldbatzen, auch genannt das Haus in dem ich mal wohnte, stand.
Niemand konnte mir diese Frage beantworten.
Nicht einmal Steve, welcher nun mein Alltag war.

Schluchzend ließ ich mich zu Boden fallen. Ein poltern ertönte als mein Körper zu Boden sank. Ich vernahm seine schnellen Schritte in mein Zimmer. Er lugte durch die Tür um sicher zu gehen, was passiert war.
Mit verweinten Augen sah ich zu ihm hoch.
Er zog mich zu sich rauf, sah mir in meine Augen. Sein Blick war wie versteinert.
Mit seinen Daumen strich er mir meine Tränen aus dem Gesicht. Seine Lippen näherten sich meinen. Meine Augen weiteten sich, als sie auf meine trafen. Eingefroren stand ich da, bewegte mich keinen Zentimeter, zuckte bloß etwas und fing weiter an zu schluchzen.
Ich wollte dies alles nicht, doch hatte ich Angst mich ihm zu widersetzen, auch wenn ich musste.
Ich ging einen Schritt zurück, drückte seinen Körper nun weg von mir.

"Nein.", sagte ich leise.

Er lächelte dreckig, lief auf mich zu und presste seine Lippen erneut auf meine.
Wieder drückte ich ihn von mir weg, ging noch einen Schritt nach hinten.

"Nein!", sagte ich kräftiger und lauter.

"Was nein? Du gehörst nun mir, schon vergessen?", lachte er laut spottend auf.

"Ich gehöre niemandem!", protestierte ich.

Er zuckte ein durchsichtiges Tütchen aus seiner Hosentasche. Die Pillen dort drinnen kamen mir schrecklich bekannt vor. Sie waren meine wöchentliche Dosis, welche ich gegen meinen Willen schlucken musste. Wöchentlich vergriff er sich an mir. Wöchentlich hasste ich ihn mehr, soweit man meinen Hass noch steigern konnte.
Er fischte 3 von ihnen heraus, drängte sich änger an mich, bis ich an einer Wand ankam und nicht weiter zurück treten konnte.
Er drückte sie mir in meinen Mund, würgte meine Kiefer damit ich sie schluckte.
Doch der Drang danach, nicht das zu tun was er wollte, stieg in mir.
Ich schlug mit einer meiner freien Hände gegen seine Magengrube. Sein Griff lockerte sich und sein Gesicht erfüllt von Schmerz.
Ich fuhr mir durch mein Haar und spuckte die Pillen in eine Ecke.

"Du machst nicht mehr das mit mir was du willst.", fuhr ich ihn an, rannte zu dem Fenster in meinem Zimmer und öffnete es so schnell ich konnte, zog die Jalousie rauf.
"HILFE!!!!!", schrie ich so laut ich konnte hinaus ins kalte Köln, hoffte die Nachbarschaft würde erwachen und auf mich aufmerksam werden.
"HILFE BITTE HELFEN SIE-", ich wurde zurück in die Wohnung gezogen.
Er erquetschte mich beinahe mit seinen Armen, die um meinem Bauch lagen.
Ich rüttelte an seinem Griff, versuchte mich zu befreien, doch ich schaffte es nicht.
Seine Hand legte er auf meinen Mund, erdrückte meinen Kiefer beinahe.

Eine kräftiger Schlag in mein Gesicht und eine blutige Nase später, verschwand er und schloss die Tür ab.
Das Blut tropfte auf den weißen Boden.
Viele rote Klekse.

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Hallo 🙊
Heute Abend kommt die Wok-Wm, gestern lief das Qualifying 💪
Und ich dachte mir, hau ich doch mal einen neuen Teil raus.❤️💁
Hab nun auch mit einer weiteren neuen Fanfiction angefangen.
Sie handelt von den Apes, wer also möchte kann gerne vorbeischauen und sie lesen.🎀🎶
Höre Musik und verabschiede mich nun auch wieder.💫
Bis dann 💞

HopeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt