【𝘛𝘳𝘢𝘯𝘴𝘧𝘰𝘳𝘮𝘦𝘳𝘴】Legend of the Chosen Ones

004

I once was lost, but now i see.

Kaum hatten sie den Tempel von Fallen hinter sich gelassen, war es Starscream der die beiden Chosen One's wieder unter seine, nicht allzu angenehme Befehlsgewalt nahm. Langsam war sich Artemis mehr und mehr sicher, dass er es genoss sie und Ares herumzukommandieren, aber mit letzterem hatte er wenigstens jemanden gefunden, der alles schweigsam ertrug. Sein Schweigen und der undeutbare, aber kühle Blick, als sie von Fallen auf die Hand genommen und ihrer Macht versichert wurde, ließen sie ratlos zurück. Dieser große junge Mann mit den kurzen, zurückgestrichenen Haaren war für sie ein immer größer werdendes Mysterium geworden, immerhin waren sie doch...gleich? Oder etwa nicht? Sie trugen beide diese "Matrix" in sich, waren beide aus demselben Grund auf Cybertron und wurden beide zu dem gemacht, was sie jetzt waren. Ohne Erinnerungen, ohne eine Vergangenheit. Außerhalb des reich-verzierten Eingangs zu Fallen's Residenz, nahm plötzlich Starscream die Gestalt eines futuristischen Jets an und öffnete die vordere Einstiegsklappe, damit Ares und Artemis darin Platz nehmen konnten. Statt den mühsamen Weg zu Fuß zu machen, startete Starscream lieber mit einem lauten Turbinensound seine Motoren und setzte mit unglaublicher Geschwindigkeit von der steilen Klippe ab. Wie ein großer Falke schlängelte sich seine Flugroute zwischen den Trümmern von Cybertron und schließlich zwischen den verschiedenen Ebenen, ehe er auf einer der unteren in einem Hangar landete. 

Er wartete nicht einmal wirklich, bis die beiden ausgestiegen waren, sondern transformierte sich sofort wieder zurück in seine robotische Form zurück, sodass seine Passagiere förmlich auf den Boden fielen, wenn sie nicht rechtzeitig reagiert hätten. "Wir sind auf der dritten Ebene von Iacon, unserer Hauptstadt. Dieser Hangar ist der einzige Zugang zu dem, was für die nächste Zeit eure Ausbildungs- und Wohnstätte sein wird.", informierte sie Starscream, während er seine Arme ausbreitete und die fluroszierenden Deckenlichter, zwar mit anfänglich ungesundem Flackern angingen. Sie beleuchteten einen riesigen Flugzeughangar, in dem einige Decepticons gerade dabei waren an zwei kleineren Raumjets herumzuhantieren. Zu klein für einen Transformer, aber groß genug für einen Menschen. Am Rande der großen Halle lag eine Wand mit mehreren Türen, die laut Starscream in die sogenannten "Gemächer" führten. Der einzige Rückzugsort, der ihnen wohl gewährt wurde, um ein paar Minuten ihrem riesenhaften Begleiter aus dem Weg gehen zu können. Immer wieder jedoch blickte Artemis auf das seltsame Armband, das sich spürbar mit winzigen Zähnen in ihr künstliches Fleisch bohrte. Belustigt beugte sich Starscream vor und betrachtete die beiden eindringlich, während er offenbarte: "Diese süßen Dinger sind nur zu eurer Sicherheit. Solange ihr noch keinen Bond mit einem Transformers eingegangen seid, können wir nicht riskieren, dass ihr einfach so herumspaziert und euch womöglich in Gefahr begebt. Versucht also gar nicht erst euch wegzuschleichen."

Wie aus dem Nichts war es plötzlich ausgerechnet Ares, der seine Stimme erhob, ernst genug, dass es sogar Starscream sichtlich überraschte: "Wir haben nichts dergleichen vor, macht euch keine Gedanken darüber und bereitet lieber unser Training vor. Je eher wir lernen eine Waffe zu führen, desto besser." 

Mit großen Augen wandte sich Artemis Gesicht zu ihm und gleich darauf zu Starscream von dem sie alles erwartete, von Wut bis hin zu triefendem Hass, aber stattdessen brach dieser in schallendem Gelächter aus. 

"Wie amüsant. So viel Enthusiasmus, das gefällt mir. Keine Sorge, ihr werdet noch früh genug lernen zu töten. Jedoch ist es gut zu wissen, dass wenigstens einer von euch nach diesem Spaß lechzt."

Töten? Ein kalter Schauer fuhr über den Rücken der jungen Frau, als das Maschinenwesen davon sprach als wäre es gar nichts, ein Scherz. Dunkel grinsend war es plötzlich Starscream, der sich vor den beiden Humanoiden verbeugte, aber es war schlacksiger und weniger steif, allen Anschein nach auch weniger Ernst gemeint, als er es noch vor kurzem bei seinem Meister Fallen getan hatte.