Greif nach den Sternen (Haikyuu Fanfiction)

Flaggeneroberung Teil 2 (14)

Zusammen standen Yamaguchi und Kori nun am Rand des Gehweges und blickten auf die gegenüberliegende Seite. Die braunen Haare hatte das Mädchen offen gelassen, sie wurden nur durch das blaue Band, das sie um die Stirn trug zurückgehalten. Still beobachteten sie die Sträucher und lauschten auf verdächtige Geräusche von der anderen Seite, doch nur das rascheln der Blätter durch den Wind war zu vernehmen. "Ich glaube wir können rüber.", sagte Yamaguchi leise zu der Kleineren und setzte einen Fuß auf den Gehweg. Kori nickte entschlossen und lief ihrem Freund hinterher. Zügig erreichten die Beiden die andere Seite. Sie waren nun auf feindlichem Boden. Vorsichtig tasteten sie sich durch das Gestrüpp, und bei jedem rascheln lief ihnen ein Schauer über die Schultern.

Auch wenn Kori sich dieses Spiel ausgedacht hatte, wusste sie nichts von Ukai's Plan die Schüler durch Nahrungsmangel anzuspornen, und der Hunger fraß sich durch sie hindurch. Schon seit 10 Stunden hatte sie nichts zu sich genommen, weil sie dachte der Coach wollte die Schüler nur nach dem Spiel als Überraschung zum Essen einladen, doch da hatte die Brünette wohl zu optimistisch gedacht. Auch hatte sie den fatalen Fehler begangen, nicht einkaufen zu gehen, um sich Abends etwas zu Essen kochen zu können. Sie würde ja ihre Mutter fragen, doch diese hatte, wie das Schicksal es so wollte heute Spätschicht und ihre Schwester blieb solange bei einer Freundin. Leise seufzte das Mädchen und ignorierte dabei ihren grummelnden Magen. Ihrem Grünhaarigen Freund schien es aber nicht besser zu gehen.

Vertrocknete Blätter raschelten unter ihren Füßen und bei jeden Schritt bahnte sich ein Schweißtropfen ihre Stirn herunter. Als Angreifer zerfraß einen sichtlich die Nervosität, denn man konnte nicht entspannt herumlaufen und nach Leuten zum einfangen suchen, nein, man war selbst der Gejagte und hinter jeder Ecke könnte ein Gegner auftauchen. Nach Kori's Meinung waren die Beiden auch schon viel zu laut, aber da das Gebiet ziemlich weitläufig war, war die Chance gehört zu werden etwas herabgesenkt. Die Grenze war schon außer Sichtweite, doch die Flagge war ebenfalls noch nicht in Sicht. Sie liefen weiter in Richtung Westen, da Ennoshita und Kinoshita schon die andere Seite abdecken würden.

Als sie sich auf einer Anhöhe umschauten und sich dabei hinter den Schutz eines Baumstammes stellten, hörten sie plötzlich ein Knacken hinter sich und ihnen rutschte das Herz in die Hose. Es war eindeutig zu laut, als das dieses Geräusch vom Wind verursacht wurde. Kurz hatten sie die Hoffnung, es könnte ein Tier gewesen sein, doch dieser Traum wurde ihnen genauso schnell genommen wie er in ihren Köpfen aufkam. "Hey, wo wollt ihr beiden denn hin?", kam auch schon die Bestätigung dafür, dass es definitiv kein Tier war, denn Tiere konnten leider nicht sprechen. Mit einem kurzen Blick auf den Verursacher dieser Worte, drehten sie sich sofort um und nahmen ihre Beine in die Hand. Takehiro. "Hey, ihr denkt doch nicht ernsthaft ihr würdet davonkommen?!". Sie hörten wie eilige Schritte ihnen folgten und sahen sich schnell an. Beide nickten. Sie brauchten keine Worte zur Verständigung um zu wissen, was sie als nächstes tun würden, um aus der Situation wenigstens etwas herauskommen zu können.

Kori lief in die entgegengesetzte Richtung als die, in die Yamaguchi nun lief. Wenigstens einer sollte entkommen und sicherstellen, dass ihr Team am heutigen Tag nicht verhungern wird. Das Mädchen war sich eigentlich zu Hundert Prozent sicher, dass Takehiro ihr folgen würde, doch zu ihrer Überraschung verstummten die Schritte hinter ihr. Mit einem hastigen Blick über die Schulter stellte sie sicher, dass auch wirklich keiner folgte. Zur Sicherheit rannte sie noch ein Stück, bis sie dachte sie könnte für den Moment sicher sein und verringerte dann ihr Tempo. Es war ihr Glück, dass Takehiro noch nicht wusste, dass die Brünette mit ihrem Lauftempo einer Schnecke glich, weshalb er wahrscheinlich Yamaguchi nachgejagt war. Auch wenn sie glaubte, dass Yamaguchi mehr Chancen hatte als sie, die Flagge zu bekommen. 

Die Erstklässlerin entschloss sich nun weiter zu suchen, zumindest bis im Chat eine Nachricht von Yamaguchi auf ihrem Handy auftauchte, denn sie musste ihn eventuell versuchen frei zu schlagen. Und Tatsächlich, kurze Zeit später war dies auch der Fall.