Krankenbesuch (10)

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Etwas nervös schritt Kori die Treppenstufen vor der Haustür hinauf und warf erst einmal einen Blick auf den Namen an der Klingel, bevor die Schülerin sie zögerlich betätigte. Jetzt gab es kein Zurück mehr. Was ist wenn ich ihn störe? Was wenn er eigentlich Ruhe braucht? Er wird mich sicher hassen! Noch bevor sie ihre Entscheidung überdenken konnte, öffnete sich plötzlich die Haustür. Eine erwachsene Frau mit Sommersprossen und dunklen, langen Haaren stand nun vor ihr. Das muss definitiv Tadashis Mutter sein! Überlegend was die Brünette nun sagen sollte, schaute sie die ältere Frau etwas perplex an. "Ah... Ähm... Hallo. D-Darf ich Tadashi besuchen kommen? Ich bin eine Mitschülerin...", fragte die Kleine stotternd. Die Augen der Frau weiteten sich etwas erstaunt, doch schließlich lächelte sie warm. "Aber natürlich! Komm rein, komm rein!", wank die Frau sie herein. "D-Dankeschön. Ich bin mal so frei.", sagte Kori aus Höflichkeit und zog sich im Flur des Hauses die Schuhe aus. Das Haus sah ziemlich aufgeräumt aus und es war klein, aber geräumig. "Ich bin Tadashis Mutter, wie ist denn dein Name wenn ich fragen darf?", stellte die Erwachsene sich vor. "Ich bin Kori Hoshigawa.", meinte die Braunhaarige etwas schüchtern. "Tadashi ist oben in seinem Zimmer. Einfach die Treppen hoch und dann die erste Tür rechts."

Kori bedankte sich, ging nach oben und blieb vor der besagten Tür stehen. Leise klopfte sie, bis die vertraute Stimme ihres Mitschülers sie herein bat. Langsam öffnete das Mädchen die Zimmertür und schaute mit dem Gesicht rechts am Türrahmen vorbei, wo sie Yamaguchi auf seinem Bett sitzend vorfand. Er war gerade dabei sich ein Volleyballspiel im Fernsehen anzusehen. Verwundert schaute der Grünhaarige die Jüngere an. "Entschuldige wenn ich dich störe. Ich wollte nachschauen wie es dir geht...", erklärte sich die Blauäugige und sah, wie sich Yamaguchis Blick aufhellte. "Nein, du störst überhaupt nicht! Komm rein.", lächelte der Junge und als Kori die Zimmertür hinter sich schloss, klopfte er als Aufforderung zum Setzen neben sich mit der Hand aufs Bett. Sie ließ sich links neben dem Älteren nieder, der sich an der Wand vom Bett ein paar Kissen als Lehne aufgebaut und sich eine Decke um die Schultern gelegt hatte. Sein Zimmer war nicht sonderlich groß, aber nicht zu klein. In der vorderen rechten Ecke stand sein Bett, auf dem die beiden nun saßen, und gegenüber war ein Regal mit einem kleinen Fernseher. In der linken Ecke stand ein Schreibtisch mit einem Laptop und ein Kleiderschrank. 

"Ich freue mich wirklich, dass du mich besuchen kommst. Aber sag mal, woher weißt du eigentlich wo ich wohne?", fragte er neugierig. "Tsukishima hat es mir auf dem Rückweg von der Schule gezeigt.", klärte die Kleinere Yamaguchi auf. Dieser weitete überrascht seine Augen. "Tsukki? Hat er dich etwa mitgenommen?", fragte der Junge verwundert. Nun war Kori sichtlich verwirrt. "Ja, hat er. Er hat mich sogar heute morgen bei mir Zuhause abgeholt. Ich dachte irgendwie du hättest ihn darum gebeten...". Yamaguchi schüttelte den Kopf. "Nein, habe ich nicht. Es ist aber auch ungewöhnlich, dass er so etwas von sich selbst aus tut. Normalerweise muss man ihm so lange auf die Pelle rücken, bis es ihn nicht mehr juckt. Aber komplett nerven darf man ihn dabei auch nicht...", erklärte er, wie man sich einem Kei Tsukishima annähert. "Aber vielleicht mag er dich auch einfach! Ich habe auch noch nie erlebt, dass er mit jemandem sein Essen teilt.", lachte der Team-Capitän. Kori starrte peinlich berührt auf ihren Schoß und entschloss sich das Thema zu wechseln. "Wie fühlst du dich? Geht es dir gut?", fragte sie den Kranken besorgt und dieser wank nur ab. "Ist nichts tragisches. Nur etwas Halsschmerzen und Schnupfen, sonst geht es mir bestens.", beruhigte er seine Mitschülerin lächelnd. "Außerdem bist du ja jetzt hier und kannst mich etwas ablenken."

Sie schmunzelte erleichtert und griff dann nach ihrer Tüte. Neugierig beobachtete Yamaguchi die Kleinere, wie sie drei Dosen Grüntee und eine ganze Menge zu Essen auspackte und dem Jungen hinüber reichte. Perplex besah er sich das ganze Zeug und sah dem Mädchen dann gerührt in die Augen. "Das kann ich doch nicht alles annehmen!", sagte er mit geöffnetem Mund, doch die Brünette schüttelte bestimmend den Kopf. "Doch, nimm es bitte. Wenn du viel trinkst und isst und dich ausruhst, geht es dir auch schnell wieder besser." Der Junge bedankte sich glücklich lächelnd und Kori reichte ihm auch noch die Papiere von Ukai und seine Hausaufgaben von Tsukishima. Als er die Hausaufgaben sah spielte er auf beleidigt. "Tsukki hätte sie mir auch ruhig selbst bringen und nach mir schauen können!". Die Braunhaarige lachte amüsiert. Einige Zeit saßen die beiden noch nebeneinander auf dem Bett und schauten sich das Spiel an, und später half Kori ihrem Mitschüler noch bei den Englisch Hausaufgaben. Obwohl Yamaguchi recht gut in der Schule war und auch noch ein Jahr über Kori, hatte er halt so seine Probleme mit Englisch, und Englisch war mit Hauswirtschaft das Fach, das Kori am besten beherrschte, da sie oft Videospiele auf dieser Sprache gespielt hatte. Deshalb konnte sie ihrem Teamkollegen etwas dabei helfen.

Greif nach den Sternen (Haikyuu Fanfiction)Where stories live. Discover now