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PoV. Samu
Als Nico seine Augen aufmachte atmete ich erleichtert aus. Suvi hatte recht gehabt. "Mein Kopf..." brummelte er und rieb sich die Stelle, wo die Platzwunde war. "Nico you got a..." - "Platzwunde." wurde ich von meiner Tochter unterbrochen. "Right. A Plas-wunde." nickte ich, und Nico lächelte ein wenig. "But sonst... is everything okay?" fragte ich besorgt. Ich wollte nicht, dass Nico Schmerzen hatte. Das wäre nicht gut, weder für ihn, noch für mich, noch für sonst überhaupt irgendwen.

Plötzlich trat Suvi einen Schritt zur Seite und ließ Laila durch. Ihre Wangen waren gerötet und in ihren Augen glänzten noch immer Tränen. Doch als sie sah, dass es ihrem Vater besser ging, zeichnete sich ein schwaches Lächeln auf ihr Gesicht. Sofort erhob ich mich und ließ den beiden den Freiraum, den sie verdient hatten. Wäre Suvi und mir das passiert, dann hätte ich auch erstmal lieber meine Ruhe gehabt. Einen letzten besorgten Blick erhielt Nico noch, aber dann gingen Suvi und ich nach draußen.

"War das okay?" fragte Suvi auf finnisch, während wir durch den Schnee spazierten. "Natürlich war das okay! Du hast ihm schließlich den Krankenhausaufenthalt erspart." antwortete ich, und legte einen Arm um meine Tochter. "Habe ich es denn auch richtig gemacht?" fragte ich etwas kleinlaut. "Was?"
"Dass ich Laila da weg geholt habe."
"Ja klar. Das solltest du auch tun."
"Naja ich war mir halt nicht sicher, ob das so gut war. Weil..."
Sie unterbrach mich, indem sie eine Hand hob und mir somit bedeutete, die Klappe zu halten. "Papa, wenn ich das nicht gut gefunden hätte, dann würde ich das jetzt sagen. Aber so hat es mir die Arbeit, in Anführungszeichen, vereinfacht."
Erleichtert nickte ich. Ich hatte nämlich keine Lust, mich wieder mit ihr streiten zu müssen.


PoV. Nico
"Wake up."
Hörte ich eine verzweifelte Stimme. Doch die Stimme schien so unendlich weit weg, dass ich nicht wusste, wer es war. Mein Gehörgang schien wie mit Watte ausgestopft und das Denken fiel mir schwerer als sonst. Mein Kopf pochte wie nichts Gutes und etwas warmes lag schwer auf meiner Schulter. Ich nahm ein ganz leises flüstern wahr, was nach einem "Come on!" klang und schlagartig wurde mir bewusst, wer es war. Samu.

Ich wollte meine Augen öffnen, ihn ansehen und mit ihm sprechen, doch es ging nicht. Meine Lider waren zu schwer und das Pochen in meinem Kopf zu stark. Selbst als ich es ernsthaft versuchte, wollten meine Augen sich nicht öffnen. Einerseits machte es mich wütend, nicht die Kontrolle über meinen eigenen Körper zu haben, aber irgendwie war es auch faszinierend. Doch plötzlich spürte ich, wie Samu drauf und dran war, seine Hand zu heben und schaffte es, dass mich ein Ruck durchfuhr. Zu meiner Zufriedenheit, ließ Samu seine Hand jetzt da, wo sie war.

Mit einigem Flackern und unter größter Anstrengung schaffte ich es, meine Augen langsam zu öffnen. Das Licht um mich herum schien heller als sonst, und das machte das Sehen ein wenig schwierig. Auch das stetige Pochen in meinem Kopf machte die Sache nicht unbedingt leichter. Aber langsam begann der hautfarbene Klecks mit den blonden Haaren darauf, sich zu verformen und zu einer richtigen Person zu werden. Und bald darauf konnte ich auch Samus blaue Augen erkennen. Ich konnte hören, wie er erleichtert aufatmen. Doch das erste was über meine Lippen kam, war ein gebrummeltes: "Mein Kopf..." Langsam hob ich meine Hand dorthin, wo der Schmerz am stärksten war, und rieb vorsichtig daran. Es tat weh, aber wieder sehen zu können, ließ den Schmerz nicht ganz so schlimm sein.

"Nico you got a..." hob Samu an. Seine ruhige, tiefe Stimme beruhigte mich irgendwie und ich war sehr froh, in einem solchen Moment, einen so guten Kumpel an meiner Seite zu haben. Allerdings wurde er von seiner Tochter unterbrochen, die kurz und knapp sagte: "Platzwunde." ich wandte meinen Kopf ein wenig, und konnte den verschwommenen Klecks links von Samu als Suvi ausmachen. "Right. A Plas-Wunde." stimmte Samu ihr zu, und seine seltsame Aussprache entlockte mir ein kleines Lächeln. "But sonst... ist everything okay?" fragte Samu mit einer unüberhörbarer Besorgnis in der Stimme. Ich versuchte zu Nicken, doch das war leichter gesagt als getan. Und ehe ich antworten konnte, stand er auch schon auf und ging davon. Verwirrt wandte ich den Blick wieder und erblickte meine Tochter.

Laila stand mit geröteten Wangen neben Suvi und hatte ein schwaches Lächeln im Gesicht. Samu und Suvi blickten sich kurz an, und gingen dann. Laila blieb einen Moment regungslos stehen, dann stürzte sie zu mir und schlang ihre Arme etwas überschwänglich um mich. Dann begann sie wieder in mein Shirt zu weinen. "Hey..." flüsterte ich mit brüchiger Stimme und schloss sie ebenfalls in eine feste Umarmung. "Mach das nie wieder, okay?" nuschelte sie zurück und wischte ihre Tränen an meiner Schulter weg. "Was?" fragte ich verwirrt. "Fall nie wieder einfach so hin und sei dann ohnmächtig." erklärte sie etwas lauter und schmiegte sich an mich. Auch wenn mein Kopf höllisch weh tat, musste ich ein wenig grinsen. "Wie, ich soll dir versprechen, dass ich nicht mehr tollpatschig bin?"


PoV. Laila
Eng an ihn gedrückt konnte ich hören, wie Papa grinste. "Du hast recht... das geht natürlich nicht." grinste ich zurück und erhob mich langsam. Auch wenn er grinste, konnte ich erkennen, dass er Schmerzen hatte. Und das machte mich traurig. Aber ich wusste, wir hatten unser bestes getan um ihm zu helfen.



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Sooo, das wars mit diesem wUNdErBarEn Kapitel.
Ich hoffe, es hat euch gefallen, auch wenn ich zu null Komma null Prozent zufrieden damit bin... 
Aber das soll ich ja nicht mehr sagen, denn sonst kommen Lethinjato durch den Bildschirm gestiegen und hauen mich.

Wenn mich nicht alles täuscht, dann hat die liebe Carlota2206 heute Geburtstag. Also zumindest, wenn ich nicht komplett dumm bin, und mir die Antwort auf eine meiner Ankündigungen nicht eingebildet habe... 
Also, Happy Birthday ❤

Ach ja, und noch etwas: 
Alle Teile aus dieser Reihe, bekommen neue Cover. Es wäre sehr nett, wenn ihr mir dazu einmal eure Meinung sagen könntet.

In zwei Tagen geht es wieder, wie gewohnt, weiter. 
Hab euch lieb,
Thi

(PAUSIERT) IHRE Töchter (SEINE Tochter special)Where stories live. Discover now