Kapitel 48

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Sienna PoV

Am nächsten Tag wurde ich durch ein Piepsen geweckt. Jemand hatte mir einen Wecker gestellt. Die Uhr verriet mir, dass es sechs Uhr in der Früh war.

Diese Spritze war anscheinend sehr stark gewesen, so lange habe ich lange nicht mehr geschlafen. Und ich hatte keinerlei Albträume gehabt, zum ersten Mal seit langem hatte ich ruhig geschlafen.

Meine Tür öffnete sich und kurz verkrampfte ich mich, in der Angst, dass es Abel war. Als ich ihr Gesicht jedoch erkannte, löste sich jegliche Anspannung.

Glücklich keuchte ich auf als Michaela und Zendaya in den Raum traten.

,,Ihr lebt", brachte ich hervor und sprang den beiden in die Arme.

Diesmal flossen keine Tränen über meine Wangen, es war fast so, als hätte ich alle Tränen ausgeweint.

,,Hallo Liebes", flüsterte Michaela mir ins Ohr. Mitleid lag in ihrer Stimme, was mir überhaupt nicht gefiel.

,,Lass das mit der Mitleidsnummer. Wir alle haben unsere Probleme", sagte ich ihr und drückte mich von ihr weg. ,,Und dein Mitleid erinnert mich nur noch mehr an meine...", flüsterte ich und sah weg, nicht ohne den getauschten Blick von Michaela und ihrer Schwester zu bemerken.

,,Falls du irgendwelche Fragen hast oder etwas brauchst, sind wir da, okay?", meinte Zendaya und drückte sanft meine Hand.

Dann begannen sie damit, mich wieder schön zu machen.

Sie überlegten auch schon wegen der morgigen Schminke und informierten mich über das Kleid.

Es sollte rosa werden, an den Spitzen jedoch schwarz, meine Schuhe waren hochhackige Plateau-Sandaletten in rosegold, mein restlicher Schmuck sollte auch rosegold sein.

,,Wir würden dir etwas anderes anziehen, aber die Präsidentin hat ziemlich klare und strenge Strukturen gegeben. Du weißt doch bestimmt schon darüber Bescheid, was dich erwartet", sagt Michaela vorsichtig, aber ohne Mitleid in ihrer Stimme.

Dankbar nickte ich ihr zu.

,,Vielleicht kann ich mich irgendwann freikaufen, wer weiß", überlegte ich laut.

Als Letztes machten sie sich über meine Nägel her.

,,Wie geht es Katniss und Peeta?", fragte ich.

,,Die Öffentlichkeit weiß nichts von ihnen. Wir hatten allerdings unsere Insider, ihnen geht es gut, aber das Kapitol lässt sie nicht aus den Augen, sie werden festgehalten bis du dein Interview hinter dir hast".

,,Und... Die Anderen aus der Arena?", wisperte ich.

Michaela schwieg. Zendaya übernahm die Antwort.

,,Die Rebellen wurden aufgedeckt und werden alle ebenfalls festgehalten. Die Öffentlichkeit weiß auch nichts davon, um keine erneute Rebellion anzufachen. Und die anderen Tribute sind tot. Es tut mir leid. Die Rebellen haben versucht Zayn, William und Nikas zu holen aber dann gab es diesen schrecklichen Angriff... Es ist niemand gestorben, aber es konnte niemand gerettet werden. Mein aufrichtiges Beileid. Zwischen dir und Nikas... Da war etwas. Auch wenn man es nicht versteht, man konnte es sehen."

Die restliche Zeit in der sie da waren schwiegen wir. Diese Stille tat gut. Sie war nicht einsam.

Ich wollte nicht, dass sie gingen, aber nachdem meine Nägel mit schlichtem Klarlack überzogen waren und spitz gefeilt waren mussten sie mich verlassen.

Kaum nachdem sie gegangen waren öffnete sich meine Tür erneut. Eine Frau trat ein.

,,Dr. Jackson mein Name. Ich bin Ihre Psychiaterin. Ich habe den Auftrag, sie für morgen fit zu machen", erklärte sie und schüttelte meine Hand.

Ich mochte sie sofort. Ihr Lächeln war ehrlich und sie redete nicht um die Sache herum, sie kam gleich zum Punkt.

Wir verbrachten viele Stunden miteinander, sie ging erst, als es wieder dunkel war.

,,Der Medikamentenplan liegt auf ihrem Nachttisch. Drei der Medikamente nehmen sie ab heute regelmäßig, das mit dem roten Aufkleber aber erst direkt vor der Show. Schlafen Sie gut, er glaubt an Sie!".

Ich winkte ihr zum Abschied und ließ mich auf mein Bett fallen.

Hoffentlich wirkten die Medikamente so gut, wie sie gesagt hatte. Ich wartete nicht mehr auf das Abendessen sondern schluckte die drei Tabletten sofort.

Schon nach kurzer Zeit spürte ich eine innere Ruhe, ich schien zu schweben.

Glücklich kuschelte ich mich in mein Kissen und schlief ein.

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Nur noch zwei Kapitel, dann habt ihr es geschafft. Dann haben wir es geschafft.

Aber ich will jetzt keine große Rede schwingen, das hebe ich mir für mein Nachwort auf.

Stay fresh,

taylorswi13

Dead AirWhere stories live. Discover now