Kapitel 43

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Sienna PoV

Als ich die Augen aufmachte, war das Erste, an was ich dachte, die Anzahl der Tage in denen ich schon in der Arena war. Elf Tage lang saß ich hier schon fest. Die letzten Tage verliefen ereignislos, ich traf auf kein anderes Tribut. 

Okay, ganz ereignislos waren die letzten Tage nicht. Ich dehydrierte, trank schmutziges Wasser. wodurch ich mir die Seele aus dem Leib kotzen musste. Ich bin mehrmals zusammengebrochen, musste einmal  vor einer riesigen Spinne fliehen und generell ging es mir scheiße. Gesundheitlich wie psychisch. 

Mit mir lebten noch fünf Tribute, meine Chancen auf einen Sieg waren gar nicht so schlecht. Vielleicht würde ich es schaffen. Ob ich es schaffen wollte, war eine andere Frage. Aber ich hatte es Will versprochen. Meistens verbat ich mir die Gedanken an die gefallenen Tribute und konzentrierte mich aufs Überleben.

Ich hatte jegliche Taktik aufgegeben und ging einfach nur den Fluss entlang. Auf was ich zu treffen hoffte, wusste ich nicht. Ich ging einfach meinen Weg. 

Mein Zeitgefühl hatte ich schon vor Ewigkeiten aufgegeben. Es kam mir so vor, als wäre ich erst vor ein paar Minuten aufgewacht, als die Sonne unterging. Die Schmerzen in meinen Muskeln bestätigten allerdings, dass ich schon länger unterwegs war. Ich suchte mir schon seit langem keinen Platz zum Schlafen, ich legte mich einfach irgendwohin und verbrachte die Nacht dort. 

Meine Bedürfnisse an Essen und Trinken waren seit Ewigkeiten nicht mehr aufgefüllt worden, weshalb es mir kaum auffiel, wenn ich nichts aß oder trank. Es war inzwischen zur Gewohnheit geworden. Geistesabwesend setzte ich mich hin und grub ich im Sand, so tief, bis ich auf Wasser traf. Auch das war Gewohnheit geworden. Essen hatte ich heute nichts gefunden, aber gestern hatte ich zum Glück einen vertrockneten Strauch gefunden, von dem man die Wurzeln essen konnte. Heute hatte ich also keinen dringenden Bedarf an Essen. 

Pfeil und Bogen legte ich sorgfältig neben mich. Als ich mich bückte, um mit meinen Händen das Wasser besser aus dem Loch zu schaufeln zu können, glaubte ich, ein Geräusch wahrzunehmen. ich schreckte hoch und lauschte. Durch den reißenden Fluss neben mir war es schwierig, Geräusche wahrzunehmen, meist hörte ich nur das ständige Rauschen des Wassers. 

Gerade, als ich dachte, dass es nur Einbildung gewesen sein musste, traf mich ein Tritt. Mein Kopf fiel direkt in das Loch, mein Kopf traf auf Wasser. Erschrocken kämpfte ich mich hoch und japste nach Luft. 

Ich drehte mich zu meinem Gegner und wollte mir meinen Bogen schnappen, doch jemand war mir zuvor gekommen. Vor mir stand ein Mädchen, sie schien jünger als ich zu sein. Sie hatte meine Pfeile in der Hand, den Bogen hatte sie achtlos hinter sich geworfen. 

Ein entschlossener Ausdruck trat in ihr Gesicht, als sie die Pfeilspitzen in meine Richtung drehte und langsam in meine Richtung kam. Ohne lange nachzudenken, ließ ich meine Beine hochschnellen, um ihr die Pfeile aus der Hand zu treten. 

Doch die Kleine war verdammt schnell, kaum war mein Bein auf ihrer Höhe griff sie nach meinem Bein und zog es hoch. Ich wedelte mit meinen Armen, aber mein Gleichgewicht ließ mich im Stich. Hart fiel ich auf den Boden. 

Ich erwartete, dass sie einen Pfeil in mich rammen würde, um mir ein Ende zu bereiten, doch sie zögerte. Doch ich zögerte nicht. Ich stieß meinen Arm mit voller Wucht gegen ihre Knöchel und schon lag sie neben mir auf dem Boden. 

Ich stürzte mich auf sie und riss ihr einen Pfeil aus der Hand. Sie biss mir in die Hand, mein Gesicht verzog sich. Sie nutzte den Moment und gewann die Oberhand, jetzt lag ich auf dem Rücken. Mir gingen langsam die Ideen aus, also schlug ich meinen Kopf gegen ihren. 

Der Schmerz ließ nicht auf sich warten, wenigstens spürte sie denselben Schmerz. Sie jaulte leise auf und ich robbte unter ihr weg und stand auf. Ich warf ihr Sand in die Augen, sie schlug blind mit meinen Pfeilen nach mir, welche ich ihr aber aus der Hand schlug. Meine Pfeile waren gerettet. Immer noch schlug sie wie wild um sich, ein letzter Tritt entschied über ihr Schicksal. 

Verzweifelt ruderte sie mit den Armen, ihr Mund öffnete sich um zu schreien, doch sie traf schon auf die Oberfläche des Flusses und tauchte unter. Nur wenige Sekunden später ertönte ein Kanonenschuss. 

Ich hatte sie umgebracht. Diese Tatsache war grausam. Sie war jünger als ich gewesen. Ich hätte sterben sollen. Warum hatte ich das getan? Wozu hat mich das Kapitol gebracht? 

Erschöpft setzte ich mich auf den Boden und schloss meine Augen, wo mich sofort ein Flashback heimsuchte. 

Gespannt schaute ich auf die Leinwand, in der gerade die 73. Hungerspiele liefen. Mein Lieblingstribut, Garry, schlich sich von hinten an seine Distriktpartnerin an, Clare. Die Beiden mochten sich sehr gerne. 

Ich freute mich auf die Wiedervereinigung der Beiden, doch Garry zückte sein Messer und hielt es ihr an die Kehle. Clare quiekte erschrocken auf. ,,Hallo, Clare", sagte er und schlitzte ihr die Kehle auf. Sie klappte in sich zusammen und landete hart auf dem Boden.

,,Garry", flüsterte sie und ein trauriger Gesichtsausdruck schlich sich auf ihr Gesicht. Nach diesem Wort verließen sie ihre Kräfte und ein Kanonenschuss ertönte.

Erschrocken wandte ich mich von der Leinwand ab. Meine Mutter neben mir stand auf und ging, wo mein Vater war, wusste ich nicht. 

Nur mein Großvater war noch im Raum. ,,Warum hat er das getan? Er war doch so nett und verliebt?", fragte ich meinen Großvater traurig. Mein Großvater wandte sich lächelnd zu mir. 

,,Meine kleine Sienna, die Hungerspiele sind nicht nur irgendwelche Spiele, es sind Spiele, die dein wahres Ich hervorrufen. Menschen sind dazu geboren, nur an sich zu denken, nur seinen eigenen Vorteilen zu folgen. Das hier ist sein wahres Ich", meinte er und wandte sich wieder den Spielen zu. 

Ich tat es ihm gleich und beobachtete, wie Garry sich zu Clare bückte und ihr einen Kuss auf die Stirn gab. Ohne eine Regung zu zeigen erhob er sich wieder und ging weiter. 

Der Flashback endete, doch die Worte meines Großvaters hallten in meinem Kopf nach. 

Das hier war mein wahres Ich. 

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Heyyyyyyyyyyyyyyyyyy!!!

Wie geht'sssssssssssssssssssssssssss???

Mir nicht so fabelhaft, ich hasse es, Menschen zu töten. 

Aber naja, es sind die Hungerspiele!

Eigentlich hatte ich gar nicht vor, ein Kapitel mit über 1000 Wörtern zu machen, aber irgendwie hat es sich so ergeben. 

Was haltet ihr eigentlich von Sienna?

Vermisst ihr Will und Zayn genau so wie ich? Und Nikas?

Wir lesen uns übrigens morgen wieder, ich will endlich zum Ende kommen. 

Anyways, see ya next time!

Stay fresh, 

taylorswi13

Dead AirKde žijí příběhy. Začni objevovat