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Es fehlt etwas. Nach fast einer Woche mit diesen Schichten, dem herausquetschen von Informationen und dem Töten findet selbst Alexander, dass etwas fehlt. Alucard haben sie bis jetzt nicht einmal sehen können, was wirklich nervig ist. Wachen sie auf, ist er noch nicht da und kommen sie zurück, dann schläft er wahrscheinlich schon unten in seinem Keller. Anfangs war es angenehm, da Anderson Nici für sich allein hatte! Aber es geht einfach etwas ab, wenn der Vampir nicht an ihrer Seite ist. Die kleinen Streitereien, die kleineren Rangeleien oder die dummen Kommentare. Klar, sie sind schon ziemlich weit gekommen und haben innerhalb den sechs Tagen 82 Leute in ganz Großbritannien erwischt, aber es scheint kein Ende zu nehmen. Kommt man nach dem Aufstehen zur Lady gibt die den Statusreport von der anderen Schicht, es werden einem die neuen Adressen gegeben an denen die andere Schicht aufgehört hat oder die sie herausgefunden hat und dann wird man schon losgeschickt. Auch Nicole fand es am Anfang nicht so schlimm! Aber ihn gar nicht zu sehen und vielleicht nur Nachrichten von ihm auf dem Handy zu haben, das ist überhaupt nicht ihr Ding. Natürlich hat sie Alexander und ist dankbar dass sie das nicht allein machen muss! Trotzdem fehlt Alucard einfach. Er fehlt beim Schlafen, beim Aufstehen, während des Tages und selbst am Abend beim Einschlafen. Alucard hat es befürchtet und so ist es eingetroffen. Sie sehen sich gar nicht mehr. Wenn er zurückkommt schlafen sie noch und wenn er aufsteht sind sie noch weg. Verdammt, er vermisst sie. Seras tut ihr möglichstes um ihn ein wenig aufzumuntern, schafft es aber nicht so wirklich und ist immer vorsichtiger mit irgendwelchen Worten geworden. Je länger das geht, desto gestresster und somit gereizt ist er. Sie kann kaum noch hinter ihm her, so schnell zieht er die Informationen aus den Köpfen, bringt die Menschen um und gibt ihr per Telepathie die nächste Adresse mit. Sofort verschwindet er im Schatten wenn es möglich ist und taucht dann beim nächsten auf. 80% der bisher getöteten Leute gehen auf seine Kappe und man hätte nicht erwartet dass es so extrem weitreichend verzweigt ist. Es sind so viele Leute involviert und man weiß nicht wie viele noch auf der Liste stehen. Eigentlich sollte es bald mal aufhören, aber man kann nie vorsichtig genug sein. Gerade jetzt wo man die volle Aufmerksamkeit von Inanis auf sich gezogen hat und man auf einen Rückschlag an sich nur noch wartet. Doch auch die Lady ist mehr als gestresst. Schlafen ist kaum drin, da immer irgendetwas ist und man sich selbst um irgendwelche Dinge kümmern muss. Bestellungen, medizinische Ausgaben oder auch der round table, den sie eh schon hinten angestellt hat. Vergessen wird er nicht, nur eben nicht als so wichtig angesehen wie es die Vernichtung von Inanis ist. Man läuft hier wirklich nur auf Notbesetzung, da zwei Leute immer weg sind und die anderen beiden pennen. Nur die Söldner, die hier das Anwesen schützen, sind die einzigen die man wirklich noch sieht und auf die man sich im Notfall verlassen muss.

Mit einem breiten Grinsen stürzt sich Nicole von einer der Äste nach unten und landet auf einem Mann, der einen überraschten Laut ausstößt und im nächsten Moment das Leben aushaucht. Die braunhaarige lässt die herausgerissene Kehle fallen und richtet sich langsam auf, da nun die Blicke auf sie gerichtet sind. „Überraschung." Das warme Blut tropft von den Krallen und sie lacht. „Dreht euch um." Die Männer und Frauen drehen ihre Köpfe zu Alexander, für den sie so eine kleine Ablenkung hatte kreieren können. Er stürzt sich nach vorn und beendet das, was sie zusammen angefangen haben. Von Fernkampf ist Nicole schnell auf Nahkampf umgestiegen, da das an sich eine gute Nutzung ihrer Krallen, der Schnelligkeit und ihrer neuen athletischen Eigenschaften ist. VUS macht ihr nichts aus, und man hat schnell herausgefunden dass auch VUS-Glas bei ihr nichts bringt. An sich ist sie wie ein normaler Dämon dahingehend und kann als Ass eingesetzt werden. Ein Schuss geht in ihren rechten Oberbauch, perforiert die Leber. Doch der Schmerz ist aushaltbar und da es ein glatter Durchschuss ist, schließt sich das Loch relativ schnell wieder. Schlussendlich stehen die beiden bei den Leichen und Nici schnaubt entgeistert, während sie sich ihre Hände abschüttelt. Zumindest das überschüssige Blut sollte abgehen. „Du solltest aufhören dich direkt in den Kampf zu stürzen.", brummt Anderson entgeistert und steckt die Bajonette weg. Je länger das andauert, desto riskanter werden ihre Auftritte oder desto mehr riskiert sie im generellen. Sie denkt kaum noch darüber nach dass sie sterben könnte! Eine Kugel in den Kopf oder in das Herz wenn diese aus Silber bestehen und das wars. „Was soll ich sonst machen. Mich zurücklehnen und langweilen? Das habe ich lange genug getan. Wird Zeit dass ich auch mal was mache." Der Pater schüttelt seufzend den Kopf. „Und wie willst du den Wagen fahren? Du machst ihn so einfach nur dreckig und packst überall Blut dran!" Die junge Frau schiebt ihm die rechte Hüfte entgegen. „Nimm den Schlüssel und sperr den Wagen auf. Kofferraum." Augenverdrehend holt er den Schlüssel raus und geht zum Wagen. Sie haben einen Tipp bekommen sich noch einmal in der alten Mortem-Basis umzusehen und sind dort auf widerspenstige Inanis-Anhänger gestoßen. An sich ein sehr gutes Zeichen. „Hast du das eigentlich immer dabei?", brummt er entgeistert und öffnet den Kofferraum des Gemeras. Dort holt er seufzend einen kleinen Container heraus, stellt ihn auf den Boden und öffnet den Deckel. „Jap. Wie du siehst ist das gar nicht mal so nutzlos." Während sich Nici ihre Hände und Unterarme in dem Becken voller Wasser wäscht, gibt ihr Alexander noch ein Handtuch, mit welchem sie sich alles abtrocknet und erst dann den Deckel wieder drauf packt. Auslaufsicher und einfach zu wechseln. Nützlich, wenn man schnell so normal wie möglich aussehen möchte. Der kleine Container wird wieder im Wagen verstaut, dieser zugesperrt und der Schlüssel verschwindet in Nicoles Hosentasche. „Aber wenn wir hier schon auf Inanis stoßen..." Alexander nickt zustimmend und sieht zu dem Haus. „Dann werden wir wohl auf der richtigen Spur sein." Die braunhaarige gibt der Lady per Whatsapp bescheid wo sie sind, steckt das Handy wieder weg und folgt dem Geistlichen in das Gebäude. Durch die ständige Nutzung ihres Fuchses hat sie schnell herausfinden können wie sie nur bestimmte Eigenschaften und Dinge erscheinen lassen kann. Im Augenblick braucht sie genau die Ohren, die Krallen und die Beine, weswegen die Schuhe schon lange im Wagen warten.

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