Kapitel 51

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Dein pov

Während des Essens spürtest du immer wieder Blicke von deinen Kameraden auf dir ruhen. Wie viele von ihnen wissen, was du bist und was du getan hast? Du versuchtest immer wieder das Starren zu ignorieren, doch es kam dir vor, als ob der ganze Saal nur auf dich konzentriert war. Als du zu Levi rüber blicktest, merktest du, dass ihm nichts von den Blicken auffiel. Auch die anderen Leute an deinem Tisch schien das Gerede nicht zu stören. Erst nach einem kurzen Moment wurdest du zurück in die Realität gezogen. ,,(V/N)? Ist alles okay bei dir?" Überrascht sahst du Hanji an, die sich ohne dein Wissen zu euch gesellt hat. Auch Levi schenkte ihr jetzt seine Aufmerksamkeit und blickte fragend zu dir. Du atmetest einmal kräftig durch und schautest dich nochmal im Saal um. Tatsächlich war jeder der Kadetten nur mit deren Essen beschäftigt und keiner schien dich blöd anzuschauen. Etwas überrascht blicktest du wieder zu Hanji und zwangst dir ein kleines Lächeln auf. ,,Ja, alles gut. Ich bin nur etwas erschöpft und mein Bein tut noch etwas weh. Keine Sorge." Mit einem Mal öffneten sich Hanjis Augen und Mund und sie schmiss sich auf den Boden. Ohne die Möglichkeit zu fragen, was mit ihr ist, fing sie direkt an zu reden. ,,Dein Bein!!! Aber natürlich, wie konnte ich das vergessen? Ist es schon wieder nachgewachsen? Komm schon, lass mich sehen!" Beschämt sahst du zu Hanji hinab, die sich daran machte langsam unter den Tisch zu krabbeln. Du schautest hilflos zu Levi, der dir zu Liebe einschritt. Bevor Hanji noch mehr Aufmerksamkeit auf sich erregen konnte trat er ihr leicht gegen den Arm und bat sie, sich zu benehmen. Kurz darauf stand sie auf und rückte ihre Brille zurecht. Etwas unwohl schautest du dich im Raum um, doch wieder einmal schien die Kadetten das Verhalten nicht großartig zu überraschen. Seufzend setzte sich Hanji also dir gegenüber an den Tisch und legte weiter mit ihren Fragen los. Nach kurzer Zeit musstest du sie jedoch stoppen. ,,Hanji.. Ich weiß, dich interessiert sowas total, aber ich kann dir da tatsächlich auch nicht viel weiterhelfen. Ich weiß nicht, wie das passiert ist und warum, bei solchen Fragen solltest du dich wahrscheinlich Eren zuwenden. Ich kann dir nur sagen, dass ich froh bin, am Leben zu sein und noch mehr oder weniger gesund hier zu sitzen." Neben dir schlürfte Levi seinen Tee und du merktest wie er sich anspannte, bei dem Gedanken dich hätte verlieren zu können. Hanji beruhigte sich jedoch daraufhin wieder und nickte. ,,Tut mir leid, ich kann mich manchmal nicht kontrollieren, was sowas angeht. Aber das wissen wir ja alle." Spielerisch schlug sie dir leicht gegen den Arm und du musstest schmunzeln. Ja, das stimmt schon, Hanji kann echt verrückt sein, aber sie meint es auch nur gut. Ihr aßt alle noch euer Essen, unterhieltet euch ab und zu kurz, bevor du dann gesättigt warst und müde wurdest. Zufrieden atmetest du durch und schloßt die Augen. Warum sitze ich jetzt hier? Womit habe ich das überhaupt verdient?  Erschrocken von deinen eigenen Gedanken wandtest du dich zu Levi, der dich unbemerkt musterte. Er schien wohl nur darauf zu warten, dass du endlich fertig wirst, da Hanji ihn schon die ganze Zeit vollquatschte. Du nicktest ihm kurz zu und ihr schient euch ohne Worte verstehen zu können. Mit einem Ruck stand er auf und zog dich mit sich. Er stützte dich, damit du mehr oder weniger aufrecht gehen konntest und ihr verließt nach kurzer Verabschiedung den Tisch und daraufhin den Saal.

Du hast eigentlich damit gerechnet, dass Levi dich auf dein Zimmer bringen würde, da es mittlerweile schon dunkel wurde, doch dies war scheinbar nicht sein Ziel. Er zog dich weiter durch die Flure und du hast langsam deinen Orientierungssinn verloren, was wahrscheinlich an den identischen Wänden und der Dunkelheit lag. Trotzdem fühltest du dich an Levi's Seite sicher und geborgen und du genosst die Nähe zu ihm. Du atmetest tief ein um seinen Geruch zu riechen und es erinnerte dich direkt an den warmen Tee, den er so oft trinkt. Nach ein paar weiteren stillen, jedoch angenehmen, Minuten schient ihr endlich das Ziel erreicht zu haben. Levi ließ dich kurz los, um eine der Türen vor euch zu öffnen. Begrüßt wurdest du von einer frischen Brise Wind und einem klaren Himmel. Levi kam wieder zu dir und führte dich nach draußen. Ihr begabt euch auf eine der vielen Wiesen und irgendwann ließ Levi dich dann an einem kleinen Bach nieder. Kurz daraufhin breitete er seine Jacke aus, damit er nicht dreckig wurde, und setzte sich an deine Seite. Natürlich darf ich auf der kalten Wiese sitzen und er auf der Jacke.. ein richtiger Gentleman. Du musstest leicht schmunzeln, hofftest jedoch, dass Levi dies nicht unbedingt bemerkt.
Du lehntest dich leicht zurück und zu deiner Überraschung tat Levi das gleiche. Seite an Seite saht ihr also nun in den sich bildenden Sternenhimmel, der sich über euren Köpfen aufbaute. Unbewusst strecktest du deine linke Hand nach den wenigen schon sichtbaren Sternen aus. Levi blickte kurz zu dir rüber, griff dann mit seiner rechten Hand nach deiner linken. Die plötzliche Berührung überraschte dich und du zucktest leicht zusammen. Errötet sahst du zu Levi, dem du ebenfalls eine leichte Röte im Gesicht ablesen konntest. Langsam drehtest du dich zu ihm, was er daraufhin auch tat. Still saht ihr euch in die Augen, obwohl ihr beide so viel sagen wolltet. Erst nach wenigen Minuten riss sich Levi zusammen und fing an zu sprechen. ,,(V/N).. ich habe mir Sorgen um dich gemacht, als du weg warst." Er verstummte und du wurdest traurig. ,, Versprich mir, dass das niemals wieder vorkommt, okay? Ich will, dass wir uns vertrauen können." Du nicktest leicht, was er aber womöglich gar nicht wahrnahm. ,,(V/N).. ich liebe dich." Mit einem Mal überrannten dich die Emotionen und deine Augen füllten sich mit Tränen und dein Bauch mit Schmetterlingen. Mit leiser Stimme antwortetest du ihm ,,Ich liebe dich auch, Levi. Das tat ich schon immer." Langsam rückte er zu dir und eure Gesichter näherten sich. Ohne weiter drüber nachzudenken lehnte Levi sich zu dir und küsste dich. Es war ein kurzer, aber gefühlvoller Kuss, der wahrscheinlich mehr aussagte, als Worte es jemals könnten. Selbstverständlich erwidertest du und lächeltest in den Kuss herein. Nachdem ihr euch wieder voneinander löstet bliebt ihr noch Arm in Arm liegen. Dir schossen den ganzen Tag so viele Gedanken durch den Kopf, doch mit einem Mal war dies alles nicht mehr wichtig. Alles, was für dich zählte war Levi und dieser Moment. Und du hofftest, dass dieser niemals ein Ende nehmen würde.


Aber leider muss alles ein Ende nehmen. Wahrscheinlich wäre das jetzt das perfekte Ende für diese Geschichte, aber ich glaube ihr könnt euch noch auf ein paar Kapitel freuen. Es fiel mir schwer wieder anzufangen zu schreiben, aber jetzt bin ich wieder wirklich motiviert. Ich hoffe natürlich, dass euch dieses Kapitel gefallen hat und ihr auch die nächsten Male noch an meiner Seite bleibt. Bis dahin, euer Felix!

Levi x Reader  Ein Neuer AnfangWo Geschichten leben. Entdecke jetzt