twenty

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Brooke und ich sitzen gerade in ihrer Wohnung und reden über dies und das. Sie hat mich eingeladen, weil sie noch etwas zu besprechen hatte und im Moment sind wir noch bei Small Talk und dem Gespräch darüber, wie unser Weihnachtsfest und Silvester verlaufen ist. Brooke hat Weihnachten mit ihrer Familie, Georges Familie und ihm verbracht und Silvester hat sie mit ihrem Freund und Matty gefeiert.

Seit der Sache in meiner Woche ignorieren wir uns noch viel mehr als sonst und sind schon einige Wochen vergangen.

"Okay, also.", beginnt Brooke. "George und ich wollen schon in zwei Monaten heiraten. Ich weiß, das ist sehr kurzfristig, aber George ist bald mit der Uni fertig und unsere Eltern vestehen sich prächtig. und wie gesagt, wir wollten die wichtigsten Gäste für das Wochenende im Hotel unterbringen. Und da du meine Brautjungfer bist, wollte ich dir rechtzeitig Bescheid sagen." Sie klingt verdammt aufgeregt und strahlt dabei.

"Oh mein Gott, ich freue mich so für dich.", sage ich und umarme sie fest. "Nur eine Bitte hätte ich noch." Ich löse mich von ihr.

Brooke sieht mich besorgt an. "Klar, schieß los."

"Okay, da Tyler und ich ja zusammen sind, will er mich nicht ein ganzes Wochenende alleine lassen. Da wollte ich dich fragen, ob du ihn irgendwie unterbringen kannst? Das würde mir eine Menge bedeuten!" Ich komme mir bescheuert vor, weil ich beichten muss, dass mein Freund wie eine Klette an mir hängt.

Brooke nickt. "Klar. Ist kein Problem."

Ich habe das Gefühl, dass sie mir irgendwas sagen möchte. Sie wippt herum und versucht meinem Blick zu entkommen, dabei sieht verdammt ungeduldig mit ihrem Kniewackeln aus.

"Ist was?", frage ich sie.

"Oh, nein.", meint sie kopfschüttelnd. "Es ist nichts."

Ich sehe sie skeptisch an. "Sicher? Denn wenn du was zu sagen hast, dann tu's einfach. Du weißt, ich beiße nicht."

"Okay", platzt es ihr heraus. "Kann es sein, dass du durch Tyler deine Freunde vernachlässigst? Damit mein ich mich eingeschlossen. Ich sag ja nicht, dass er nicht mit darf, aber wir haben in letzter Zeit so wenig gemacht, da kommt es mir ein bisschen komisch vor."

Brooke hat recht, in letzter Zeit haben wir uns so gut wie gar nicht gesehen und ich habe echt Schuldgefühle, aber Tyler hängt an mir und ich hab Angst, dass er etwas machen könnte, weil er mich letztens gegen die Tischkante geschubst hat und ich nun einen blauen Fleck an meinem Unterschenkel habe.

"Ich bin gern mit ihm zusammen.", lüge ich und setze mein überzeugendstes Lächeln auf. "Und es tut mir leid, ich weiß, dass wir uns in letzter Zeit kaum gesehen haben, nur war das mit Tyler alles noch so frisch und es musste sich entwickeln und arggh. Tut mir leid, ich versuche mich zu ändern. Ich werde meine volle Konzentration auf die Hochzeit lenken, sodass du eine perfekte Erinnerung hast." Wie gut ich durch Tyler gelernt habe, zu lügen.

"Mach dir keinen Stress, ich kann's auch irgendwie verstehen. Nur find ich das ein wenig schade-"

"Ich weiß und das wird sich ändern, ich find's auch schade.", unterbreche ich sie.

Es klingelt an der Tür. Schnell steht Brooke auf, um sie zu öffnen. Im Flur höre ich Georges tiefe Stimme und ich bete, dass er alleine hier ist. Doch zu meinem Glück höre ich eine weitere männliche Stimme und kann sie sofort zuordnen. Ich weiß nicht, was ich tun soll, soll ich anders sitzen oder soll ich mich zum Gehen bereitmachen? Eins steht fest, wir können unmöglich unter einem Dach sein.

Ich höre, wie Schritte immer näher kommen und werde immer nervöser. Mein Blick wandert zur Wohnzimmertür, als unsere Augen sich treffen. Das Lächeln auf seinem Gesicht verschwindet auf der Stelle. Mein Herz rast.

medicine /  matty healy (fortsetzung von 'alone together) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt