Welt voller Chaos, gemeinsam

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Pov Sansa
Das kühle Blau in Sansas Augen war auf die Blonde gerichtet. Cats Hände zuckten. Sie stand stumm vor Sansas Bett. Sansa merkte, dass etwas nicht stimmte. Der intensive Geruch des Weins kroch in ihre Nase. „Was willst du mir sagen? Setz dich hin, du zitterst ja", versuchte die Rothaarige beruhigend auf Cat einzureden. Diese taumelte in Sansas Richtung und setzte sich vorsichtig auf das Bett. Stumm vermied Cat den Blickkontakt und versuchte unter Druck nach Worten zu suchen. Sansa fixierte das hilflose Mädchen, welches mit gesenktem Kopf vor ihr saß.

„Was ist los?", versuchte es Sansa erneut. Cats Augen wurden wässrig. Eine Träne kullerte ihr über die Wange. Sofort rückte Sansa näher zu ihrer Freundin und wollte sie tröstend umarmen, als sich Cat aber von ihr abwandte. Starr weilte Sansa neben ihr. „Was ist dein Problem? Sag es mir, ich werde nicht böse sein! Ist es wegen dem Kuss? Bin ich der Grund für deine Trauer?", bombardierte die verzweifelte Rothaarige mit Fragen. Keine Antwort, nur eine weitere glasige Träne.

Sansa war ratlos, ihr Herz schlug schneller aus Angst etwas Falsches gemacht zu haben. Das erste Mal, dass sie wirklich wahre Gefühle zu jemand aufbaute, doch diese Person hatte kein Interesse an einer Beziehung. Innerlich war Sansa gebrochen und wollte sich deshalb enttäuscht von ihrer Liebe abwenden. Bevor die Rothaarige aber auch nur daran denken konnte sich fortzubewegen, griff Cat sie bei ihrer Schulter und hielt sie fest. Verwirrt über diese Aktion blieb Sansa wie angewurzelt.

„Bleib, bitte. Ich will dich nicht verlassen!", flüsterte Cat emotional. „Natürlich bleibe ich! Ich verlasse dich doch nicht", meinte Sansa zögernd. Die Blonde schien noch immer aufgebracht. „Nein du verstehst nicht, ich habe keine Wahl!", versuchte Cat erneut zu erklären. Verwirrt starrte Sansa ihre Freundin an. „Cat ich weiß nicht was du meinst, welche Wahl? Ich glaube du hast etwas zu viel Wein getrunken...", versuchte Sansa die Situation zu klären.

Sansa konnte das pochende Herz ihrer Freundin förmlich spüren. „Meine Liebe zu dir ist die Einzige Kraft die mich antreibt. Ich würde für dich sterben, glaub mir. Und im Moment... lebe ich für dich. Du bist der Grund, weshalb ich noch hier bin. Ich liebe dich, doch muss-", begann Cat zu erklären, doch als Sansa die Worte 'ich liebe dich' hörte, unterbrach die Rothaarige mit einem Kuss voller Freude. Cats Herz klopfte fest an Sansas Brust.

Die beiden Frauen hatten sich fest umarmt und küssten sich voller Leidenschaft. Sansas Bauch kribbelte vor Glück. Noch nie war sie in ein Mädchen verliebt, sie dachte immer sie würde einen reichen Lord oder Prinzen heiraten, doch dies war so viel besser. Das Wissen, dass auch Cat sie liebte durchströmte ihren Körper mit Heiterkeit.

Die weichen Hände von Cat streiften Sansas Wange und diese fühlte die enge Bindung, welche die beiden teilten. Sansas Herz wollte endlich die tiefe Lücke, welche Kleinfinger in ihr hinterlassen hatte schließen. Sie wollte der Liebe zu Catelyn freien Lauf lassen und war dabei ihr Nachthemd auszuziehen. Sobald Cat aber merkte, dass Sansa einen ihrer Knöpfe am Hemd öffnete, zuckte sie ruckartig von Sansa weg und mit großen Augen saß sie nervös am anderen Ende des Bettes. Sie stotterte angespannt: "Sansa, ich- ich... es tut mir Leid, ich kann nicht. Deine Liebe ist mein Untergang"

 Deine Liebe ist mein Untergang"

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Entrüstet starrte Sansa zu Cat. Prickelnde Stille herrschte zwischen den beiden, bis Sansa die Situation unangenehm wurde. „Hör auf dieses Spiel mit mir zu spielen! Du stampfst meine Gefühle in den Dreck. Ich will jetzt die Wahrheit hören, keine Lügen mehr! Wenn du mich nicht liebst, dann zeige deinen Mut und sag es mir ins Gesicht! Warum akzeptierst du meine Gefühle nicht?", fragte Sansa wütend.

„Sansa, du spielst mit mir. Du spielst mit meinen Gefühlen. Ich liebe dich. Das tue ich durch und durch, das ist ja das Problem. Je näher ich dir komme, desto tiefer steige ich in mein Grab. Ich will bei dir bleiben, doch ich kann nicht. Je näher du mir kommst, je öfter du mich küsst, desto schwieriger wird es für mich die richtige Entscheidung zu treffen, verstehst du? Ich muss fort", erklärte Cat mit zitternder Stimme.

Sansa hob eine Augenbraue: „Willst du mir damit sagen, dass du mich in Stich lassen willst? Du verschwindest einfach, so kurz vor der Schlacht um Leben und Tod? Wir brauchen deine Kampftechniken, dein Geschick! Du kannst uns in diesem Chaos retten. Ich dachte du würdest für mich leben, für mich sterben. Doch in diesem Spiel geht es nur um dich, habe ich Recht?"

Cat holte tief Luft, um sich zu beruhigen. „Ich muss Winterfell verlassen. Hier wartet nur der Tod auf mich. Auf uns beide. Ich flehe dich an, Sansa. Die Armee der Toten können wir nicht besiegen. Ich kann den Gedanken nicht ertragen dich zum Sterben zurückzulassen. Ich will dich an meiner Seite, nie wieder in etwas anderes als deine Augen blicken. Du musst mir vertrauen. Wie kann ich für dich leben, wenn du tot bist? Komm mit mir", flüsterte Cat.

Sansas Kopf schmerzte, begann dann aber leise zu sprechen: „Weißt du, manchmal erinnerst du mich an ihn"

Kalt starrte Cat zu Sansa, die Blicke der beiden Angetrunkenen trafen sich. Es war totenstill, sodass man leise das Holz der Wände knacksen hörte. Bevor Cat etwas sagen konnte, fuhr Sansa fort: „Deine mysteriöse Art. Dein Wissen. Deine Liebe... welche nur dir selbst gilt. Es gibt nur dich und sonst niemanden in deinem Leben. Dir wäre es egal deine Freunde in den Tod zu schicken, solange du unbeschadet aus der Sache raus kommst. Die Welt würdest du zu Asche wandeln, wenn es sein muss, um einen weiteren Atemzug zu tätigen. Du würdest alles opfern, nur am Leben zu bleiben... alle im Stich lassen"

„Sansa, ich-", versuchte Cat auf die junge Frau einzureden, welche aber sofort unterbrach: „Nein. Für dich Lady von Winterfell. Ich dachte wirklich, dass du anders bist wie die Personen mit denen ich etwas zu tun hatte. Aber du bist genau gleich. Joffrey, Ramsay... Kleinfinger. Sie alle haben ihre Ziele ohne Ehre verfolgt und handelten nur in ihrem Interesse, ohne Rücksicht auf Verluste"

„Vergleiche mich nicht mit Personen wie Joffrey oder Ramsay, sie sind bei weitem-", fauchte Cat wütend, als die Rothaarige erneut unterbrach: „Der Schlimmste von ihnen war Kleinfinger. Diese falsche Schlange versuchte mich zu verführen um mich zu benutzen. Wo Joffrey mir körperliche Schmerzen zufügte, genauso wie Ramsay, vergiftete er meinen Geist. Er war der Beginn des Untergangs meiner Familie. Er war der Ursprung des ganzen Konfliktes in Westeros. Er war das Chaos"

Sprachlos erhob sich Cat vom Bett. Sie tastete sich achtsam Richtung Tür, wobei sie Sansa nicht aus den Augen ließ. „Ich bin das Chaos?", fragte sie enttäuscht. Keine Antwort, nur konzentrierte Stille. Cats Hände wanderten in ihr Gesicht. Nervös fummelte sie an ihrem Kinn herum, strich leicht über ihre Wangen und wirkte total verspannt. „Du vergleichst mich mit dem Mann, den du vollen Herzens hasst?", meinte sie, während ihre Hände noch immer am Gesicht auflagen. Sie holte tief Luft, senkte dann aber die Hände wieder ruckartig. Langsam schien Sansa wieder klar denken zu können, der Wein benebelte ihre Sinne, doch wurde ihr klar, dass sie zu weit ging.

Im Türrahmen meinte Cat leise: „Der Gute, der Held würde alles tun die Welt zu retten. Er würde seine Geliebte opfern, um für Frieden zu sorgen. Vielleicht würde er ihr sogar selbst den Dolch ins Herz rammen. Der Böse, das Monster würde aber die Welt in Flammen stecken. Er würde über Aschen Unschuldiger laufen, nur um seine Liebste zu retten. Vielleicht handle ich egoistisch, eiskalt und herzlos anderen gegenüber, um meine Interessen zu wahren... doch du bist das Einzige, was mich interessiert. Mein Herz schlägt für dich. Auch wenn Winterfell zerstört wird, wären wir zusammen. In einer Welt voller Chaos, gemeinsam"

„Cat, es tut mir leid, ich hätte dich nicht mit ihm vergleichen sollen. Ich sehe dich als kein Monster, sondern als Feigling. Das hier ist mein Zuhause, hier sind meine Freunde und der lebende Rest meiner Familie. Wir werden Winterfell nicht aufgeben. Wir werden es verteidigen oder beim Versuch dabei sterben. Aber wir werden nicht fliehen. Egal wie es endet, es endet hier", meinte Sansa mit kraftvoller Stimme.

Cat nickte und meinte seufzend: „Ich verstehe... Doch bevor ich gehe, würde ich gerne eine letzte Sache mit dir besprechen, doch nicht hier. Du hast die Wahrheit verdient. Komm morgen nach Sonnenuntergang zum Tor. Danach wirst du mich nie wieder sehen, versprochen... my Lady"

Sterben Um Zu Leben (SansaxPetyr)Where stories live. Discover now