Kühles Feuer

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Pov Petyr Baelish
Eine Woche zuvor...
„Ihre Zeit ist um", sprach eine blonde Frau mit eisblauen Augen. Der Lord war nicht überrascht. Er wusste es. Seit Bran Stark die geheime Kraft enthüllte, welche er besaß dachte Petyr nur an die Flucht. Es gab zu viele Feinde, zu viele Leute die ihn tot sehen wollten hier auf Winterfell. Bran wusste von seinen Verbrechen und es war nur eine Frage der Zeit, bis er diese seinen Schwestern erzählen würde. Arya war eine gnadenlose Mörderin. Sie würde keine Sekunde zögern den Mann zu töten, welcher Krieg über Westeros brachte, welcher ihre Familie verriet und viele unschuldige Leben auf dem Gewissen hatte.

Und Sansa. Sie würde ihm nie verzeihen, das spürte er. Um seinen Plan zu verfolgen, musste er weg. Doch er konnte Winterfell nicht einfach verlassen. Bran würde ihn ausfindig machen und Arya ihn umbringen. Er saß in der Falle, würde eine unerfahrene Person vermuten, doch Petyr wusste genau was zu tun war. Sein ganzes Leben richtete sich darauf ab und er würde sich seinen Sieg nicht von ein paar Kindern nehmen lassen. Er wusste genau wie Arya tickte. Er würde jeden ihrer Schritte vorhersehen können. Er wusste, was in Braavos vor sich geht, welche Krieger dort ausgebildet werden. Wie sie ausgebildet wurden. Er wusste es nur zu gut.

Nur Bran blieb ihm ein Rätsel

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Nur Bran blieb ihm ein Rätsel. Zu viel musste er bedenken und zu wenig Zeit blieb ihm. Er musste Brans toten Winkel finden und um dies zu tun, musste Petyr sterben. Im Schatten seines Mantels brachte er eine eiserne Münze hervor. Sie glänzte in der Dunkelheit. Die Frau starrte auf die Münze. Ein Grinsen schlich auf Petyrs Gesicht, als er die Worte „Valar Morghulis" leise in das Ohr der blonden Frau flüsterte. Diese wurde bleich im Gesicht, wusste was ihre Bestimmung war. Mit glasigen Augen fixierte sie diese ihres Gegenübers, welcher sie fordernd anfunkelte. Es gab keinen Ausweg, sie musste es tun. „Valar Dohaeris", antwortete sie mit einem Hauch von Angst.

Petyr merkte dies, nahm die Frau an den Händen und lächelte ihr zu, jetzt viel gelassener als er es vor einem Augenblick noch war. Sein Plan würde funktionieren. Während seine kühlen Hände die ihren berührten, sprach er sanft: „Nur Tod kann mit Leben bezahlen, aber das wisst Ihr bereits. Kommt heute Abend zu mir, Ich werde Euch erklären was Ihr Wissen müsst" Die Frau zögerte, verneigte sich dann aber mit einem Lächeln und verschwand in den Schatten aus denen sie kam.

Nach der Urteilsvollstreckung

Bevor jemand die Leiche des angeblichen Lords genauer untersuchen konnte, brannte diese vor seinen Augen. Er hatte das Leichnam selbst angezündet, um zu verhindern dass seine List aufkommen würde. Die Frau, welche für ihn starb hatte gute Arbeit geleistet. Während diese vorhin mit seinem Gesicht die Kehle durchschnitten bekam, stand er im Hintergrund. Sein Erscheinungsbild war dies der blonden Frau mit eisblauen Augen.

Er fühlte sich deshalb nicht schlecht, keine Miene hatte Petyr verzogen als sich sein Abbild in Asche verwandelte. Seine Gedanken waren vermischt. Es wäre sein Plan gewesen sofort zu verschwinden, sobald er seinen Tod erfolgreich gefälscht hätte, doch etwas kam ihm dazwischen. Jemand kam ihn dazwischen. Er musste noch immer über den Gedanken schmunzeln, dass Sansa ihn bestohlen hatte, als er leblos da lag. Sie hatte ihn als ihre persönliche Zofe ernannt. Petyr konnte sich nicht erklären warum Sansa das machen sollte. Warum ausgerechnet er?

Er musste sich entscheiden. Entweder Winterfell zurücklassen, um der möglichen Gefahr entdeckt zu werden zu entfliehen, oder hier zu bleiben, in seiner neuen Gestalt. Dort verharren wo die Feinde ihn am wenigsten erwarten würden. Es wäre ein Risiko, hier zu bleiben.

Er wusste nicht genau wie Brans Kräfte funktionierten, doch baute er auf dem Glauben, dass der Junge keinen Grund hätte nach Petyr zu sehen. Wieso sollte Bran seine Zeit damit verschwenden einem Hingerichteten hinterher zu blicken, wenn die Armee der Toten vor der Tür steht. Er hätte bei weitem wichtigere Dinge zu tun, weshalb Petyrs Taten im Schatten blieben. Unentdeckt.

Während der Rauch in seine Augen qualmte und diese zu tränen begannen, versuchte er nachzudenken. Selbst für jemanden wie Baelish war die Situation schwierig. Er kniff die Augen zusammen, um diese zu schützen. Früher oder Später müsste er fort. Gegen den Nacht König konnte selbst er nichts ausrichten.

Hustend versuchte er den Rauch von seinem Gesicht zu wedeln. Halb erblindet trat er einige Schritte vom brennenden Körper zurück, als er mit jemand zusammenstieß. Geschockt drehte er sich um und sah Sansa, welche lächeln musste, als sie Petyrs erschrockenes Gesicht sah. Sofort senkte er den Kopf und verneigte sich beschämt: „Ich bitte um Verzeihung, my Lady"

Sansa trat an Petyr vorbei und blickte selbst zum brennenden Toten. Wortlos stand sie vor den Flammen, welche das Fleisch verschlangen. Man konnte das Gesicht des angeblichen Lords schon nicht mehr erkennen. „Nichts passiert, Catelyn", meinte Sansa mit einem leichten Lächeln. Petyr stellte sich neben Sansa und beide starrten in das glühende Licht.

Sein weibliches Erscheinungsbild stand angespannt neben Sansa. Selbst in seiner normalen Form war Petyr kleiner als sie, doch jetzt war er um einiges kleiner. Er musste auf sie aufblicken, um ihre kühlen Augen zu betrachten, welche von einzelnen feurigen Strähnen ihres roten Haars bedeckt wurden. „Sie können mich einfach Cat nennen, my Lady. So tun es zumindest meine Freunde", sprach Baelish, wobei Sansa ihren Blick den Flammen nicht abwandte.

 So tun es zumindest meine Freunde", sprach Baelish, wobei Sansa ihren Blick den Flammen nicht abwandte

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Sansa nickte leicht, antwortete aber nicht. Gemeinsam standen die beiden vor dem lodernden Feuer, welches langsam immer kleiner wurde, bis die Hitze verschwand und das Strahlen erstarb. Nur mehr Asche war vom vermeintlichen Lord übrig. „Warum habt Ihr ihn gehasst, my Lady?", fragte Petyr plötzlich. In seinem Augenwinkel bemerkte er, wie Sansa seine silberne Spottdrossel fest in ihrer Linken hielt. Die Brosche reflektierte die Letzte Glut des Feuers, bevor die Dunkelheit sich ausbreitete. Auf eine lange Stille folgte ein Seufzen von Sansa.

„Er hat mich nicht geliebt", flüsterte Sansa kalt in den Winter. Petyrs Augen weiteten sich und wandten sich vom Grab des Lords ab um Sansa zu fixieren. „Er hat niemanden geliebt. Er sagte zwar immer wieder, immer wieder dass er meine Mutter liebte... dass er mich liebte, doch am Ende wollte er nur eine Sache. Halt dich von solchen Männern fern, Cat. Er hatte nur ein Ziel", fuhr die Rothaarige fort. Petyr war erstarrt. Emotionslos wagte er eine weitere Frage zu stellen: „Was wollte er, was war sein Ziel?"

Sansa richtete ihren Blick auf Petyr, sah in seine eisblauen Augen, welche einen kühlen Kontrast zu seinen hellblonden Haaren bildeten und hauchte: „Chaos"

Sterben Um Zu Leben (SansaxPetyr)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt