6. Happy Birthday, Peter

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Erst als nichts passiert, sieht er sich um.
Loki sitzt mit überschlagenen Beinen auf seinem Bett und sieht ihn über das Buch hinweg an, dass er offenbar bis gerade gelesen hat. Jetzt senkt er es und neigt etwas den Kopf, runzelt die Stirn.

„Äh. Hi", sagt Peter langsam. „Ich... wollte dich nicht stören oder so. Aber ich darf eigentlich nicht hier sein und Mr. Stark will mich wieder raus werfen."

Loki sieht ihn weiterhin nur stumm an.
„Wusstest du, dass er mir verboten hat, jemals wieder mit dir zu sprechen? Und ich darf eigentlich noch diesen ganzen Monat nicht mehr ins Hauptquartier. Also... dachte ich, ich komme hier hin. Hier muss er mir zuhören, oder? Da fällt mir ein: Hast du auch Ärger wegen der Sache bekommen? Wenn ja, wäre das echt unfair, weil du hast diesmal echt keine Schuld. Du hast dich eben erschrocken, das kann pass-"
Es klopft.
„-ieren."

Die Tür öffnet sich mit einem Ruck und Tony steht dort. So sauer, wie Peter ihn noch nie zuvor gesehen hat.

„Raus hier, sofort! Loki, wenn du auch nur einen Finger rührst, schwöre ich bei Gott-"
„Mr. Stark, bitte hören sie mir zu! Ich habe es ihnen doch schon gesagt, er trägt keine Schuld. Es ist unfair, dass ich nicht mehr mit ihm reden darf. Loki hat mir nichts getan."
„Peter...", zischt Tony und seine Stimme brodelt vor Wut. „Raus. Hier. Sofort."
„Nein."

Loki legt das Buch an Seite und steht langsam von dem Bett auf. Sofort wendet der Millionär sich wieder ihm zu: „Einen Schritt weiter und ich rufe Thor!"

Der Schwarzhaarige rollt mit den Augen. „Ich glaube, in diesem Fall wäre mein Bruder sogar mal auf meiner Seite."
„Wenn du Peter verletzt? Sicher nicht!"
„Tue ich das? Der Junge ist mir egal, Stark. Aber er hat recht."
Peter sieht zu dem Gott rüber und blinzelt ungläubig. Gut, der zweite Teil war ein bisschen verletzend, weil, er würde jetzt nicht behaupten, dass sie Freunde sind, will er auch gar nicht, immerhin ist Loki ein verrückter Mörder, aber naja, so Bekannte sind sie ja schon, oder?
Trotzdem. Der verrückte Mörder ist offenbar auf seiner Seite. Was schon mehr ist als er sich erhofft hatte.

„Nimm es mir nicht übel aber auf deine Einschätzung der Lage kann ich gut verzichten. Letzte Warnung, Peter. Wenn du jetzt nicht hier raus gehst, ist das Hauptquartier für dich geschlossen. Bis auf weiteres."

Spiderman schluckt. Hausverbot bei den Avenger ist sicher nicht das, was er will. Aber er ist zu weit gekommen, um jetzt einzuknicken.
„Mr. Stark! Ich schwöre bei Tante May, ich komme sofort hier raus wenn sie mir versprechen, dass ich wieder mit Loki reden darf. Und einen neuen Computer bekomme."
Tony verengt die Augen.
„Na gut, vergessen Sie den Computer."
Der Gott sieht von Peter zu dessen Mentor und wieder zurück. Er wirkt interessiert, was nun geschehen wird.

„Tony... Du siehst doch, dass Loki ihm nichts tut", erklingt eine Stimme aus dem Flur und dann taucht Steve neben diesem im Türrahmen auf. Peter schenkt ihm ein dankbares Lächeln.

„Cap... Auch nach deiner Meinung habe ich nicht gefragt. Ich weiß, dass du einen geradezu krankhaften Hang dazu hast, bei einigen Menschen den Messias zu spielen und für ihre Taten blind zu sein. Oder sie sogar noch vor deinen Freunden zu verheimlichen..."
Peter hat gerade keine Ahnung, wovon Tony redet doch er sieht, wie sich Steves Kiefer anspannt.
„Darum geht es nicht... Loki wusste, was er tat. Aber Peter weiß das auch, Tony. Und trotzdem flüchtet er sich vor dir ausgerechnet in diesem Raum."
Nach diesen Worten ist es, als wäre mit einem Mal die Luft aus Mr. Stark gewichen. Die Wut verschwindet und macht etwas anderem Platz, das Peter nicht ganz einordnen kann.
„Gut. Macht, was ihr wollt. Aber du trägst die Verantwortung, Cap. Und ich hoffe, du erinnerst dich, was das letzte Mal danach passiert ist."
Damit dreht Tony Stark sich um und geht.

Die Spinne und der Eisriese / ~Abgeschloseen~Where stories live. Discover now