KAPITEL 08 | STACEY

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Ich habe keine Ahnung, was ich später in meinem Leben eigentlich machen will. In was bin ich besonders gut? Welcher Job würde mir Spaß machen?

All das sind essentielle Fragen, die ich mir schon seit längerer Zeit stelle. Es ist schwierig sie zu beantworten, wenn mir keine besonderen Talente an mir einfallen. Natürlich liebe ich das Cheerleading, aber es wird immer etwas bleiben, was ich ausschließlich auf der Highschool geliebt habe.

Für Maya und Auden ist es leicht. Sie leben für die Literatur und wussten schon vor Monaten, an welchen Colleges sie sich einschreiben wollten. Britts Traum ist es Psychologie zu studieren und Porter wird einmal die Firma seiner Eltern übernehmen. Sogar Kyler weiß, in was er gut ist: Er kocht für sein Leben gerne und will unbedingt sein eigenes Restaurant in Winchester eröffnen.

Damit bleiben Daniel, Abraham, Warren und ich übrig. Wir alle stehen ratlos vor den Berufsaushängen in der Millbrook und wissen nicht so ganz, welchen Stand wir uns zuerst ansehen sollen.

»Mann, bin ich froh, dass ich nicht als Einziger völlig verloren hier herumstehe«, murmelt Abraham irgendwann, während er seine Brille zurechtrückt.

Daniel blinzelt ein paarmal. »Es sind einfach so viele Plakate. Ich weiß gar nicht, wohin ich sehen soll, Leute.«

Das stimmt. Jede freie Wand in der Turnhalle ist mit Berufsvorschlägen versehen. Wenn ich nur grob wüsste, was ich gerne machen möchte, dann wäre die Suche nach dem idealen Studium vielleicht gar nicht so schwer, wie sie jetzt ist. Abraham zum Beispiel ist ein Mathematikstreber schlechthin und zielt einen Stand an, der den Namen »Astronomie ist wissenswert« trägt, woraufhin Daniel ihm natürlich sofort folgt.

Jetzt stehen nur noch Warren und ich ratlos herum.

»Geh doch da vorne hin«, schlage ich vorsichtig vor, während ich auf ein Plakat mit ein paar Zeichnungen von Gebäuden zeige. »Immerhin zeichnest du ziemlich gut, da würde Architektur doch zu dir passen, oder?«

Warrens Mundwinkel zucken, als ich rot werde.

»Hätte ich die Klappe halten sollen?«, frage ich nach.

»Nein. Der Stand ist mir auch schon ins Auge gefallen.«

»Warum gehst du dann nicht hin?«

Warren grinst jetzt so breit, dass ich feine Grübchen erkennen kann, die allein mir gewidmet sind. Immerhin habe ich das Unmögliche geschafft: Ich konnte ihn dazu bringen meine Gesellschaft zu genießen.

»Lass uns auch irgendetwas für dich finden, bevor ich dich alleinlasse, okay?« Er lässt mir keine Zeit zum Antworten, sondern bedeutet mir mit einem Kopfnicken ihm zu folgen. Also tue ich es. Ich drängele mich mit ihm an den Seniors vorbei, sehe mir einen Stand nach dem anderen an und erspähe kurz darauf sogar Maya und Auden, die mich jedoch nicht bemerken.

Nachdenklich beobachte ich die beiden, denn sie lehnt sich in diesem Moment mit dem Rücken gegen seine Brust und blickt mit großen Augen zu ihm hoch. Die Vertrautheit, die in deren Gesichtern klar zu erkennen ist, macht mich nicht neidisch. Aber ich würde trotzdem lügen, wenn ich sagen würde, dass ich nicht genau dasselbe möchte.

»Wer hätte das gedacht, nicht wahr?«, murmelt Warren lächelnd neben mir. »Vor einem Jahr wurde Auden noch von Britt tyrannisiert, hat sich bei Porter versteckt und zuerst geweigert bei der Kuss-Deadline mit zu machen, aber jetzt ...«

Ich drehe den Kopf zu ihm, als er den Satz in der Luft hängen lässt. »Du bist besonders stolz darauf, dass du am Tag vor der Willkommensparty dabei warst, nicht wahr?«

»Es war auch der Tag, an dem ich dir meinen Erdbeermilchshake über das T-Shirt geschüttet habe.«

Leise lachend stupse ich ihn an. »Und es war der Tag, an dem ich dich daraufhin angemacht habe.«

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