1. Kapitel

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"Emma, spiel ab!", rief ich meiner Teamkollegin zu. Sie spielte mir den Ball zu und ich flog. Während dem Flug warf ich den Ball und haute ihn der gegnerischen Torhüterin volle Kanne um die Ohren.

Ich hörte den Pfiff und lief zusammen mit den anderen fünf Mädels zurück, während die Halle tobte. "Super Sina!", riefen die Zuschauer und klatschten begeistert. In der Abwehr klatschte ich mich mit Lisa, der Spielerin auf der rechten halben Position und Emma, meiner Mitspielerin auf der rechten halben Position ab.

Es waren noch dreißig Sekunden zu spielen, es stand unentschieden und uns ging es nur noch darum, diesen Spielstandvon 25:25 zu halten. Emmas Gegenspielerin warf dem Mädchen mir gegenüber den Ball zu und reflexartig schnellte ich nach vorne, spielte den Ball raus und lief komplett frei aufs Tor.

Absprung, Wurf, Tor. Da war es wieder, dieses Gefühl nach dem perfekten Tor.

Der Pfiff ertönte und keine Sekunde später pfiffen die Schiedsrichter auch das Spiel ab. Unglaublich, wir hatten gewonnen!

Strahlend rannte ich zu meinen Mitspielerinnen, wir fielen uns in die Arme, auch die Ersatzspieler und unsere Torfrau kamen und wir bildeten unseren Jubelkreis. "Sieg, Sieg, Sieg!", jubelten wir und es entstand wieder dieses Gemeinschaftsgefühl, das man nur beim Teamsport haben konnte.

Nachdem wir uns fertig gefreut hatten, liefen wir auf die Tribüne zu und bedankten uns bei unseren 'Fans'. Meistens waren es die Freunde der Mädels aus meiner Mannschaft, die männliche B-, sowie die männliche A-Jugend, die weibliche B-Jugend, die Eltern und vereinzelt auch Spieler aus den Damen und Herren. Heute waren richtig viele Leute da, es war das absolute Topspiel, der erste Platz gegen den zweiten Platz.

Völlig fertig und überglücklich liefen wir zu unseren Gegnern und gratulierten ihnen zum Spiel, dann ging es in die Kabine. "Sina, dein letztes Tor war genial!", lachte Emma, sie war nicht nur meine Mitspielerin, sondern auch meine beste Freundin.

"Danke. Aber das Tor davor konnte ich nur wegen dir machen. Generell haben wir heute richtig gut zusammen gespielt. Das war unser bestes Spiel seit langem!", rief ich in die Runde. "Das sollten wir feiern!", grinste ich.

"Aber nicht zu viel.", hörte ich da meine Trainerin hinter mir lachen. "Natürlich nicht, Tanja! Wir haben doch morgen Training.", zwinkerte ich ihr zu. "Du kannst ja mitkommen!", schlug Anna, unsere Torfrau vor. "Nein, ich verzichte!", lachte Tanja. "Aber lasst euch von mir nicht aufhalten, solange ihr morgen wieder fit seid."

"Also Mädels, Hausparty bei mir!", rief Emma und ich musste lachen. "Ich schick gleich mal eine WhatsApp rum.", lachte ich und holte mein Handy aus meiner Trainingstasche und fing an zu tippen.

"Ich sage den Jungs aus der A und B- Jugend Bescheid und den Mädels aus der B. Ist das in Ordnung?", fragte ich in die Runde und bekam allgemeines Zustimmen.

"Hoffentlich haben die Jungs auch was zum Freuen!", murmelte Svenja. Ihr Freund spielte in der A-Jugend, die jetzt gleich nach uns spielten. "Bestimmt. Die stehen auf Platz 5 und unsere Jungs auf Platz zwei. Wir schaffen das schon.", sagte ich, um ihr und den anderen 'Spielerfrauen' Mut zu machen.

Außer Anna und mir hatte jeder aus der Mannschaft einen Freund und die Hälfte der Freunde waren Handballer. Anna und ich hatten beschlossen, dass wir uns selbst heiraten, wenn wir keinen Freund kriegen. Neben Emma war sie meine beste Freundin.

Mittlerweile hatte ich die Nachricht fertig getippt. Heute Abend Hausparty bei Emma, ihr seid alle eingeladen!, schrieb ich in die Gruppe, in der alle vier Mannschaften drin waren. Sofort antworteten ein paar, allerdings niemand aus der männlichen A-Jugend, die waren sich schon am Warm machen.

Freistoß für mein HerzWhere stories live. Discover now