drarry & wolfstar & jily oneshots

Full Moon With The Marauders

Gegen acht Uhr abends machten sich Remus, Sirius und James auf den Weg zur Heulenden Hütte, wo sich Remus ungestört verwandeln und niemanden verletzten konnte. Eigentlich hatte er sich mit allen Mitteln geweht, damit James und Sirius nicht mitkamen, nur leider war das nicht ganz so leicht, die Meinung von zwei waghalsigen, sturen und hartnäckigen Gryffindors zu ändern. Nur Peter war zurückgeblieben, da er zutun hatte und sein Animagus ihnen sowieso nicht helfen könnte, sollte Remus aus Versehen die Hütte verlassen und müsste aufgehalten werden.

James versuchte die Stimmung mit einige Witzen zu entspannen, versuchte Remus von seinen negativen Gedanken abzulenken, nur war die Anspannung zwischen Sirius und Remus deutlich zu spüren. Es lag nicht an Sirius, dieser tat so als wäre alles in Ordnung, auch wenn er Remus nicht direkt ansprach, sondern an Remus, welcher sich für sein vorheriges Verhalten schämte, aber nicht genau wusste, was er sagen sollte, weshalb er Sirius einfach nicht beachtete. Er wusste selber nicht, weshalb er sich so aggressiv benommen und Sirius angemotzt hatte. Wahrscheinlich wurde es ihm in dem Moment einfach zu viel. Die Kopfschmerzen aufgrund des Mondes, der Schlafmangel wegen der Albträume und die brennende, bittere Eifersucht- nein, Remus war nicht eifersüchtig. Warum sollte er auch? Es gab keinen Grund dazu. Nein, ganz sicher nicht.

„Wie fühlst du dich, Moony?", fragte James nach einer Weile, als sie den staubigen, unbenutzten Raum in der Heulenden Hütte betraten. Remus war so sehr in Gedanken, dass er garnicht mitbekommen hatte, wie sie angekommen waren.

„Scheiße", gab er zu, sowohl auf seine physischen Schmerzen, als auch auf das innere Chaos bezogen. „Mir tut alles weh."

„Können wir irgendwas tun?"

„Nein, Sirius. Und eigentlich solltet ihr nicht mitgehen. Das ist für euch zu gefährlich-"

„Jetzt fang nicht wieder mit diesem Mist an, Remus", zischte Sirius und funkelte seinen Gegenüber wütend an. Beide fanden es traurig, dass das erste Mal, in dem sie wieder miteinander sprachen, erneut im Streit zu enden schien. Zum Glück mischte sich James ein und befahl ihnen, sich zusammen zu reißen.

„Wir haben noch ein paar Stunden bis der Mond aufgeht und wenn ihr euch jetzt schon gegenseitig zerfetzt, bevor es überhaupt losgeht, kann ich für nichts mehr garantieren. Also kommt, Jungs, wir sind Rumtreiber, nicht? Kein Streit jetzt", James legte jeweils einen Arm um Sirius und einen um Remus.
„Gebt einfach zu, dass ihr euch liebt. Das würde alles einfacher machen."

Geschockt befreite sich Sirius aus James' Umklammerung und starrte seinen besten Freund fassungslos an, während Remus mit geröteten Wangen auf den Boden schaute.
„Prongs, das stimmt ni-"

„Pff, du bist zwar ein echt guter Schauspieler, Pads, aber mich kannst du nicht täuschen. Ich warte vor der Tür, falls ihr mich braucht", James zwinkerte einem stotternden Sirius zu und verließ dann mit schelmischem Lächeln den Raum.

Eine unangenehme, peinliche Stille legte sich über die beiden Verbliebenen, da beide versuchten, dem Blick des jeweils Anderen auszuweichen und sahen sich gefälscht interessiert im Zimmer um. Remus war es, der schlussendlich als Erster das Wort ergriff.

„Tut mir leid. Das von heute Nachmittag", kriegte er bemüht hervor und zwang sich zu einem entschuldigenden Lächeln.

„Ist okay", entgegnete Sirius, welcher durch den Raum geschlendert war, wobei jeder seiner Schritte auf dem alten Holz laut geknarrt hatte. Er löste seine rot-goldene Krawatte ein wenig und öffnete ein paar Knöpfe seines weißen Hemdes.
„Gleich geht's los, was?", versuchte er zu scherzen, aber Remus senkte schuldbewusst den Kopf.

Das letzte Mal hatten Sirius und James erneut darauf bestanden, dass sie mitkamen, um aufzupassen, dass Remus nicht aus der Hütte ausbrach und jemanden verletzte oder angriff. Leider hatte es damit geendet, dass Remus James gegen eine der Wände geschmissen hatte, sodass er und Sirius ihren Kumpel nach der Rückverwandlung zu Madam Pomfrey tragen mussten, da dieser das Bewusstsein verloren hatte. Remus hatte es sich immer noch nicht verziehen und plante es auch nicht in näherer Zukunft.