2 Kapitel

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"Also ich bin, wie Ms Furcher ja schon gesagt hat, Rose." Begrüßte mich das Mädchen mit einem Lächeln, als sie alleine in der Eingangshalle standen.
"Ich werde dir zuerst einmal unser Zimmer zeigen, wo du dann deinen Koffer abstellen kannst und vielleicht deine Kleidung wechseln möchtest. Mara und Lily sind mit uns auf einem Zimmer, die wirst du aber erst morgen kennen lernen."
Wer auch immer Mara und Lily waren, ich nickte verstehend. Das mit der Kleidung war wohl eine ganz gute Idee.
Wir gingen durch die Eingangshalle zu einer Treppe, die in die erste Etage führte und die Derek zuvor genommen hatte.
Oben angekommen, führte sie mich durch einen breiten Gang, wo sich, laut Rose, einige der Klassenräume befanden. Am Ende dieses Ganges war wieder eine Treppe, die wir hoch gingen.
"Ab hier fangen die Zimmer an. Wir, also die Feuerbändiger haben unsere Räume im Ostflügel, also hier. Die Luftbändiger haben ihre im Nordflügel, die Wasserbändiger im Süd- und die Erdbändiger im Westflügel." Erklärte Rose mir. Ich nickte verstehend.
„Und was ist mit dem fünften Teil?" Fragte ich neugierig nach, von außen hatte ich ihn bereits gesehen, doch konnte hier keine versprechende Tür entdecken.
„Der ist total heruntergekommen. Den Teil, den man bewohnen kann, haben die Lehrer eingenommen." Erklärte Rose abwinkend und lief weiter.
Der Flur war mit einem dicken roten Teppich belegt, der die Schritte dämpfte.
Schließlich hielten wir vor einem Zimmer, Nr. 129.
Rose holte eine Karte aus der Tasche und hielt sie vor die Türklinke.
Wie bei einem Hotel, dachte ich.
" Willkommen in deinem neuen Zimmer!" Rief Rose feierlich und öffnete schwungvoll die Tür.
Ich staunte nicht schlecht, als ich es betrat. Das Zimmer hatte hohe Decken, die Wände waren in einem matten Rot gestrichen und wir hatten sogar einen kleinen Balkon!
Vier Betten standen an der linken Wandseite aufgereiht und neben jedem stand ein Nachttisch und ein Schrank für unsere Kleidung.
An der rechten Wand stand ein ziemlich gemütlich aussehendes Sofa vor einem kleinen in die Wand eingehauenen Kamin und mehrere Sessel. Daneben eine unauffällige Tür, hinter der sich vermutlich ein Badezimmer verbarg.
Langsam folgte ich Rose weiter in das Zimmer, in dem ich ab nun an wohnen würde.
" Und, wie gefällt es dir?" Fragte sie begeistert.
" Das ist echt schön." Antwortete ich mit offenem Mund.
" Weißt du, Emily, das Gute daran, dass wir vor den anderen schon hier sind, ist, dass wir die Betten neben dem Fenster bekommen." Sagte sie grinsend und warf sich sofort auf das Bett ganz rechts direkt neben einem großen Fenster.
Zögernd und etwas verunsichert blieb ich zu erst stehen.
"Komm doch auf das neben mich. Das ist fast genauso gut, wie das Fensterbett." Sagte sie gutmütig und deutete immer noch grinsend auf das Bett neben sich.
" Okay." Erleichtert zog ich meinen Koffer zu dem Bett, auf das Rose gedeutet hatte. Es hatte wie die anderen Betten, eine dünne, rote Bedecke, die mit verschlungenen Flammenmustern verziert war, dazu passend ein ebenfalls rotes Kopfkissen, mit den gleichen Muster.
Alles war perfekt zu unserem Element, Feuer, ausgerichtet.
Ich setzte mich auf das Bett und sank erst einmal ein paar Zentimeter auf der weichen Matratze ein.
Ich seufzte, schon früher hatte ich mir immer so ein weiches Bett gewünscht, doch hatte nie eines bekommen.
Hier ließ es sich schon gut leben, stellte ich zufrieden grinsend fest.
Ich klappte meinen Koffer auf und zog das erstbeste heraus, was ich zu fassen bekam.
Schnell verschwand ich im Bad, um mich kurz zu waschen.
Das Badezimmer war groß und mit kleinen, hellen Fliesen ausgelegt.
Das Waschbecken bestand aus einem riesigen, ausgehöhlten Stein und es gab eine Regendusche.
An einigen Haken hingen flauschige, rote Handtücher und Bademäntel.
Ich nahm mir ein Handtuch und wusch mir den Ruß ab.
Dann schlüpfte ich in die frische Kleidung.
Schon viel sauberer verließ ich das Bad wieder.
" Am Besten zeige ich dir jetzt die Schule, danach kannst du deine Sachen auspacken. In Ordnung?" Fragte Rose mich und ich stimmte zu.
Langsam stand ich auf und folgte ihr durch die Tür nach draußen auf den Flur.
Wir gingen wieder nach unten in die Eingangshalle und Rose zeigte mir den Speisesaal.
Es war ein langer Raum, in dem ordentlich aufgereihte Sechsertische standen.
Am anderen Ende war eine Theke, vermutlich die Essensausgabe.
"Hier essen wir immer alle zusammen." Sagte Rose das offensichtliche und wir gingen wieder aus dem Speisesaal und die selbe Treppe, wie zu unserem Zimmer, hinauf.
" Wie ich eben schon gesagt habe, sind hier einige der Klassenräume." Rose deutete auf ein paar Türen, an denen wir vorhin schon vorbei gekommen waren.
"Und hier sind die anderen Klassenräume, also auch unserer." Wir waren um eine Ecke gebogen und standen nun vor einem langen Gang mit vielen Türen.
Wir gingen hindurch und bogen nach links ab.
" Hier sind die Physik und Chemieräume. Vormittags haben die verschiedenen Bändiger hier zusammen Unterricht und nachmittags üben die Elementare in bestimmten Trainingsbereichen ihre Kraft.
Und die Bereiche zeige ich dir, so gut es jedenfalls geht, als nächstes."
Wir gingen wieder runter in die Eingangshalle und aus dem großen Gebäude raus.
Eine warme Briese  wehte und ließ die Blätter rascheln.
Auf dem breiten Kiesweg blieben wir stehen und Rose deutete auf den Wald.
"Da ist das Trainingsgelände von den Erdbändigern."  Wir liefen über die weite Wiese in Richtung Wald. Große Bäume mit einem dichten, leuchtend grünen Blätterdach ragten vor uns auf.
Wir gingen am Waldrand entlang, bis wir zu einem großen, funkelnden See kamen, der von einem rauschenden Wasserfall gespeist wurde.
" Da trainieren die Wasserbändiger." Erklärte Rose weiter.
Ich hätte nicht gedacht, dass es in diesem Gebirge so schöne Orte gab. Stellte ich seufzend mit Blick auf den, von Bäumen umrahmten See, fest, der aussah, wie aus einem Bilderbuch.
Schließlich kamen wir zu einer großen, freien Steinfläche, an dessen Rand ein großer Berg aufragte.
" Das ist das Trainingsgelände von den Luftbändigern."
Wir gingen wieder über die Wiese und hinter das Schloss, wo einige Berge aufragten.
"Dahinter ist unser Trainingsgelände. Das kann ich dir jetzt leider nicht zeigen, aber morgen siehst du es ja sowieso...."
Eine hohe Steinwand ragte vor uns auf, nur durchbrochen, von einem kleinen Pfad.
Rose zeigte mir noch den Rest der Schule, dann gingen wir wieder auf unser Zimmer und ich packte meine Sachen aus.
Nach eine Weile meinte Rose: " Wenn du fertig bist, können wir zum Abendessen gehen. Es ist gleich schon sieben Uhr." Ich schob meinen leeren Koffer unter das Bett.
" Okay, so langsam bekomme ich auch Hunger." Passend knurrte mein Magen laut und Rose und ich mussten lachen.
Immer noch kichernd gingen wir hinunter in den Speisesaal, wo ich das erste Mal meine neuen Mitschüler treffen würde.

School of Elements I  ~ The forgotten ElementWhere stories live. Discover now