31 Kapitel ~Epilog

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Heute war der letzte Ferientag.
Morgen würde es wieder zur Schule gehen.
Bei dem Gedanken stieg Freude in mir auf. Ja, ich freute mich auf die Schule. Schon die ganzen Ferien lang.
Nicht, dass es hier nicht schön wäre, ganz im Gegenteil, aber ich hatte es satt den ganzen Tag nichts tun zu können.
Dazu kam noch, dass ich mich mit meinen Eltern nicht gerade gut verstand.
Die ersten Tage, nachdem sie mir gesagt hatten, ich dürfe nicht mit Derek zusammen sein, habe ich sie gemieden und meistens ignoriert.
Auch habe ich nicht darauf geachtet, was sie dachten. Ich war weiterhin mit Derek zusammen geblieben und hatte mich nicht um sie geschert.
Ja, da waren meine Ferien noch vergleichsweise schön gewesen.
Und dann kam Silvester.
Abends wollten meine Eltern mich noch einmal sprechen.
Natürlich ging ich zu ihnen, ich konnte mich ja schlecht weigern, und sie drohten mir, wenn ich bis Schulbeginn immer noch mit Derek zusammen sein würde, würden sie sich darum kümmern.
Um mich nicht wieder aufzuregen, war ich ohne ein weiteres Wort auf mein Zimmer gegangen und hatte es seit dem nicht mehr verlassen.
Ab und zu kam Anne vorbei, brachte mir Essen und schaute sich meine Verletzungen an, die nun schon so gut wie verheilt waren. Nur ein großer blauer Fleck war noch zu sehen.
Außer Anne ließ ich niemanden in mein Zimmer. Oft klopften June und Derek an, aber ich wies sie ab, ich hätte Kopfschmerzen.
Ich brachte es einfach nicht über mich, mit Derek zu reden.
Nein, es würde mir das Herz zerreißen, wenn ich die ganze Zeit daran denken müsste, dass wir nicht zusammen sein konnten.
Und wenn ich ihm das sagen würde, wäre es sowieso vorbei.
In dem Punkt hatten meine Eltern leider recht.
Derek gehörte zur Butlerfamilie und musste so meinen Eltern gehorchen.
Ich seufzte und stand von meinem Bett auf.
Diese Ferien waren echt beschissen gewesen.
Langsam sammelte ich alle mögliche Kleidung auf und stopfte sie wahllos in meinen Koffer.
Als alles drin war, Schloss ich ihn und legte mich wieder auf mein Bett.
Morgen würde alles vorbei sein.
Ab morgen würde wieder alles normal werden.
Keine Eltern die einen bevormundeten, kein Elija oder Gestaltenwandler, der versuchte einen umzubringen und vor allem: nicht mehr den ganzen Tag alleine im Zimmer hocken und nichts tun.
Ich seufzte.
In Gedanken saß ich schon mit meinen Freunden in der Mensa, rannte mal wieder zu spät zum Trainingsplatz, ja, ich stellte mir sogar vor, wie ich im Physikunterricht saß und die Sekunden zählte bis es endlich klingelte.
Ich schweifte in Gedanken immer weiter ab, in der Hoffnung, dass sich ab morgen alles ändern würde.
Nur was ich nicht ahnte, es würde sich einiges ändern, ja, aber nur zum positiven?
Es war ein Fehler, davon auszugehen, dass ich alle meine Probleme auf einmal los geworden war.
Nein, ich hatte den Fehler gemacht, mich mit jemanden anzulegen, der nicht so einfach aufgab.
Und das würde ich noch bitter bereuen...

School of Elements I  ~ The forgotten ElementWhere stories live. Discover now