Chapter 21

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„Tut es sehr weh?"

„Ja." Ich verzog das Gesicht, als ich noch einmal vorsichtig meinen Hinterkopf abtastete. „Hast du ... irgendetwas Verband-ähnliches oder so?"

Louis öffnete seine Haustüre und bat mich hinein.

„Vielleicht. Ich guck mal nach", murmelte er und warf die Tür wieder ins Schloss. Seine Wohnung sah noch genauso aus, wie als ich ihn das letzte Mal besucht hatte.

Sobald wir eingetreten waren, zog sich Louis seinen Pulli über den Kopf und schmiss ihn achtlos zu Boden. Er ging in einen Raum, wo ich das Badezimmer vermutete und ich ging ihm zögernd nach, nur um zu sehen, wie er seine Hände wusch.

Mir wurde ein bisschen schlecht, als ich sah, wie sich das Wasser rot von dem Blut färbte, und Louis sah es mir wohl an.

„Du hast einen schwachen Magen, hm?"

„Was meinst du?"

„Du siehst aus, als wäre dir übel."

Ich verfluchte in Gedanken meinen Magen, und nickte. „Ist mir auch."

Louis schwieg, und als seine Hände sauber waren, spritzte sich Wasser ins Gesicht, griff sich ein Handtuch und vergrub dann sein Gesicht darin.

„Louis?"

„Hm?"

„Denkst du... es war eine gute Idee, ihn dort liegenzulassen?"

Louis sah auf und guckte mich ungläubig an. „Er hat dich gerade angegriffen, Sky. Und du hast Mitleid mit ihm?"

Um ehrlich zu sein, hatte ich kein Mitleid mit Keith. Ich machte mir eher Sorgen um Louis und die Folgen, die er tragen müsste, falls es rauskäme, dass er Keith zusammengeschlagen hatte. „Naja, ich denke einfach... er ist dein Freund."

„Wenn er mein Freund wäre, dann hätte er dich nicht verprügelt."

Ich holte tief Luft und lächelte. „Da hast du wohl Recht. Louis? Darf ich dich was fragen?"

Louis hob eine gepiercte Augenbraue. „Kommt drauf an, was."

„Was... läuft da zwischen dir und Ashley?" Es war mir peinlich, das zu fragen, aber ich wollte es wissen.

Louis' Lächeln wurde wieder anzüglich. „Eifersüchtig?"

Ich verdrehte die Augen und wartete, bis er eine normale Antwort bereit hatte.

„Nun, sagen wirs mal so..." Er räusperte sich. „Wir hatten was miteinander... bevor sie nach Frankreich ging."

„Oh." Die Eifersucht brannte in mir, als ich mir vorstellte, wie die Beiden miteinander rumknutschten.

„Und... seid ihr...?" Ich verhakte meine beiden Zeigefinger ineinander und Louis schüttelte schmunzelnd den Kopf. „Nein."

Ich versuchte, meine Erleichterung zu verbergen, und nickte.

Wir standen gut eine Minute da und sahen uns einfach nur an, bis Louis die Stille durchbrach.

„Geh duschen. Ich versuche unterdessen Verbände zu finden." Jetzt, da er es wieder erwähnte, spürte ich wieder den Schmerz an meinem Kopf, und ich nickte erleichtert.

Louis schmiss das Handtuch, das er benutzt hatte, in den Wäschekorb und ging hinaus. Ich starrte ihm hinterher, und als ich mir sicher war, dass er weg war, schloss ich die Tür. Ich versicherte mich zweimal, ob auch wirklich abgeschlossen war, bis ich mir mein Shirt über den Kopf zog.

Gerade, als ich mir meine Hose ausziehen wollte, klopfte es an der Tür und ich versteinerte.

„Ja?"

StrangerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt