Charmer

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Wow, wenn man es aussprach, hörte es sich noch komischer an. Im nächsten Moment war Olivias Lachen zu hören, doch dann nahm sie meine Hand in die ihren.

„Das klingt nicht merkwürdig. Im Gegenteil, ich freue mich, dass du meine Freundin sein willst. Aber ich habe da eine Bedingung!" Ich sah sie fragend an.

„Du musst immer zu mir kommen, wenn dich etwas bedrückt oder du traurig bist! Versprochen?" In meiner Brust breitete sich ein wohliges Gefühl aus.

Meine Mundwinkel zogen sich nach oben. „Versprochen! Aber dann gilt dasselbe für dich!" Sie nickte zustimmend. Wow! Hatte ich es geschafft? Hatte ich jetzt wirklich eine Schulfreundin?

„Seit ihr eine geschlossene Gruppe oder nehmt ihr noch Neuzugänge auf?" Erschrocken fuhren Olivia und ich herum. Vor uns stand das rosahaarige Mädchen, welches uns Frühstück ausgegeben hatte.

„Äh...heißt das, du willst mit uns befreundet sein?" Das Mädchen fasste sich ans Kinn. „Möglich." Ich musste lachen

. Wieso klang sie, als wäre sie sich selbst nicht sicher? „Suji Kang.", stellte sie sich mehr oder weniger vor und setzte sich neben uns.

„Ah du hättest jetzt eigentlich mit uns Sport richtig? Hast du auch dein Sportzeug vergessen?", fragte ich neugierig. „Negativ. Ich habe es nicht vergessen, sondern mit Absicht zu Hause gelassen." Olivia sah sie erstaunt an.

„Magst du kein Sport?" Sie schüttelte den Kopf. „Zu anstrengend." „Was magst du dann?", fragte ich sie. „Schokoriegel.", kam ihre Antwort wie aus der Pistole geschossen. Ich musste lachen. Was für ein schräger Vogel, aber sie schien nicht arrogant oder unhöflich...naja, sie hatte einfach eine spezielle Art oder so.

Als es zur Pause klingelte, machten wir uns auf den Weg zur Cafeteria, doch als wir dort ankamen, war es rappeldicke voll.

Uns blieb nichts anderes übrig, als uns hinten der Warteschlange anzuschließen. Nach einer gefühlten Ewigkeit befand sich nun endlich das Curry auf meinem Tablett. Ich war am Verhungern!

Als ich mich umdrehte, prallte ich fast mit Kean zusammen, der sein Tablett auf einer Hand balancierte. „Hoppla! Das wäre fast ins Auge gegangen.", grinste er mich fröhlich an.

Doch im nächsten Moment drängte sich unsanft ein Junge an Kean vorbei, sodass dieser nach vorne stolperte und ich nun zwei Portionen Curry trug...eine auf dem Tablett und die andere auf meiner Schuluniform. Kean zog die Luft ein.

„Soojin, tut mir voll leid!" Dann drehte er sich zu dem Jungen um. „Oi! Hast du keine Augen im Kopf?" Der Angesprochene drehte sich zu ihm um.

„Hä? Was willst du?" Kean brodelte. „Ich WILL, dass du dich entschuldigst!" Sein Gegenüber grinste frech. „Wieso sollte ich? Ich habe nicht mein Curry nach anderen Leuten geschmissen..." Kean holte mit der Faust aus und...BAM!

Nur war es nicht Kean, der gerade diesen unhöflichen Affen in die Schranken gewiesen hatte, sondern jemand anderes. Ich blinzelte. NEVER! Das gabs doch nicht! „Hyunjin!", rief ich erschrocken auf.

Mittlerweile wurden wir von allen Tischen aus angestarrt. Doch Hyunjin schien das wenig zu kümmern. Er war gerade dabei, dem Jungen die Schulter auszurenken...so sah es jedenfalls aus.

Ich war mir sogar sicher gerade ein Knacken gehört zu haben. „Scheiße Mann, das tut beschissen weh!", fauchte der in die Enge Getriebene. „Wenn du nicht willst, dass ich deinen Dickschädel abmontiere, dann entschuldigst du dich besser SOFORT! Ist das angekommen?" Ich erkannte den Hyunjin nicht wieder.

Er war gerade vom Casanova zum Folterknecht geworden. „Ja verdammt. Sorry. Jetzt lass mich endlich los!", schnaufte der Junge außer Puste.

„Wenn ich dich noch einmal in ihrer Nähe erwische, dann kannst du den Maden unter der Erde schöne Grüße von mir ausrichten!" Damit stieß er den Jungen von sich, der sich schnell vom Boden aufrappelte und versuchte Land zu gewinnen. Ich war baff.

War das gerade wirklich passiert? Der Geruch von Curry reichte mir als Bestätigung. Ich sah an mir hinunter. Nop, das ließ sich nicht mit Wasser abkriegen.

Ein Stück Karotte rutschte von meinem Rock und patschte auf den Boden. Na lecker. Plötzlich wurde ich an meiner Hand fortgerissen. Hyunjin zog mich hinter sich her, raus aus den Blicken der anderen Schüler.

Vor den Spinden machte er halt. „Ähm Mason..." Er drehte sich um und grinste. „Was für ein Glück!" Häh, bitte was? „Wer hätte gedacht, dass wir uns so schnell wiedersehen?" Aha und da war er wieder voll in seinem Element.

„Danke, dass du dich gerade für mich eingesetzt hast...", sagte ich die Worte, die mir auf der Zunge lagen. Er lächelte. „Wofür hat man denn einen Hyunjin?" Ich verdrehte die Augen.

„Aber nun muss erstmal das Outfit meiner zukünftigen gerettet werden!" Zukünftigen?! CASANOVA! Er hatte als Kind einfach zu viele Märchen gelesen! Er kramte in seinem Spind und kurz danach landeten ein paar Kleidungsstücke in meinen Armen. „Ähm...ist das eine Basketballuniform?" Er kratzte sich am Kopf.

„Hehe, das Idol hat leider gerade keine Zeit, ein Ballkleid für sein Fangirl zu kaufen..."

(Titel-Charmer, Stray Kids)

505-Stray KidsWhere stories live. Discover now