Kira - hunted and found

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Kira

Durch Gepolter im Gang werde ich aus meinen Träumen gerissen. Missmutig setze ich mich in meinem Bett auf. Lohnt es sich aufzustehen? Ich meine was tue ich den ganzen Tag außer in diesem Haus versauern. Ob Alex schon irgendeinen Schimmer hat, wo ich gerade bin? Eher unwahrscheinlich. Kyle kam in mein Leben als Alex bereits in LA war. Und umso länger er dort war, umso weniger sprachen wir. Als es dann schlimmer wurde in der Beziehung, waren wir bereits so entfremdet, dass ich in ihm keine Bezugsperson mehr gesehen habe. Kurz gesagt: Alex weiß nicht einmal dass Kyle jemals in meinem Leben war.

Ich blicke zum Fenster. Wer hätte gedacht, dass ich jemals darum betteln muss einen Fuß vor die Haustür setzen zu dürfen? Nein, schlimmer. Mich in die Nähe des Monsters begeben muss. Mit ihm ein Zimmer teilen muss. Kann ich so weit gehen? Was soll ich tun, wenn er mich doch anfällt? Nein. Dieses Risiko gehe ich nicht ein.

Was soll ich dann machen? Da meine Intention definitiv nicht ist mit Kyle erneut etwas Ernstes aufzubauen, muss ich einen Weg finden Kontakt zur Außenwelt aufzubauen. Nach einem Handy zu fragen erscheint aussichtslos. Da könnte Kyle mich auch gleich laufen lassen. Aber jeder andere in diesem Haus besitzt ein Handy. Die Frage ist nur, wen will ich kontaktieren? Wenn Kyle die Wahrheit sagt, dann wird die Polizei mir nicht helfen. Und jeder andere, den ich anrufen könnte, würde in einem Blutbad resultieren, bei welchem ich nicht sicher sagen kann, dass Kyle verlieren würde.

Da klopft es an der Tür. "Wer das wohl ist", murre ich ironisch vor mich hin. Die Tür geht auf und natürlich steht Lewis da. Mit einem Eiskaffee. Ich seufze.

"Was willst du heute, Lewis?", er schließt die Tür und überreicht mir den Eiskaffee, "du hast mit Kyle geredet?", ich sehe ihn mit einem du-weißt-doch-sowieso-schon-alles-Blick an.

Er setzt sich neben mich, "Lew, nur weil ich wieder mit dir rede heißt das nicht dass du mich für dumm verkaufen kannst. Ich weiß genau dass du Kyle über unsere Gespräche informierst und ich weiß auch dass er dir das Nötige aus seinen Gesprächen mit mir mitteilt.", zicke ich ihn unbehelligt an.

Er schmunzelt leicht,"Du hast Recht. Ich vergesse manchmal dass du schon immer schlauer warst als der Großteil der Menschen in diesem Milieu.", ich grinse für einen Moment. Wie sehr ich mir wünsche dass das wahr ist. Das ist mein einziger Vorteil; mein einziger erfolgsversprechender Vorteil hier wegzukommen. Schlauer zu sein als die anderen. Das Spiel besser zu spielen als die anderen.

Ich muss wohl etwas in Gedanken versunken sein. Ich spüre eine warme Hand auf meiner Schulter, sofort drehe ich meinen Kopf zur Seite. Lewis sieht mich abwartend an,"Was- hast du was gesagt?", er lacht kurz auf,"kleiner Ausflug in die Traumwelt?", ich zucke mit den Schultern. Mehr oder weniger.

"Ich hab gefragt, wie du dich entschieden hast oder ob du noch am überlegen bist.", ich seufze und sehe zweifelnd drein. Nein ich bin noch ganz weit entfernt von einer Entscheidung.

"Ich verstehe nicht was aufeinmal anders ist. Du wolltest unbedingt zur Schule. Jetzt hast du die Möglichkeit. Und du zögerst.", verständnislos sehe ich ihn an, "Aber nicht um jeden Preis, Lew. Bis jetzt hat mir Kyle auch alles aufgezwungen was er wollte. Wieso also jetzt nicht?", Lewis will soeben ansetzen etwas zu sagen, als ich ihm aber zuvor komme," und sag jetzt ja nicht, dass er mir entgegen kommen will. Das ist bullshit.", scheinbar hab ich genau ins Schwarze getroffen. Lewis bleibt still. Ich stelle meinen Café zur Seite," ich sage dir wieso. Damit kann er was auch immer in diesem Raum passiert mir in die Schuhe schieben. Er kann sagen ich hätte ja zugestimmt und damit rechnen müssen was passieren kann. Was denkt ihr eigentlich!? Dass ich nicht weiß wie ich mein Hirn benutzen muss!?", vorwurfsvoll werde ich lauter.