71

1.6K 161 7
                                    

Cole POV

„Ich muss los, wir haben vielleicht eine Spur in den Vermisstenfällen", informierte mich Mike, nachdem er von seinem Telefonat zurückkam: „ich melde mich bei dir, wenn ich mehr weiß".

Heute Morgen ist bereits das 4. Mädchen verschwunden und bisher gab es keine brauchbaren Hinweise was mit ihr passiert sein könnte.

„Habt auch zu dem Verschwinden des Mädchens von heute Morgen keine Hinweise gefunden?", fragte Jake nach.

„Nein, überhaupt nichts. Sie ist wie die anderen auf dem Weg zur Schule verschwunden. Keine Spur, keine Hinweise, nichts.

Der, der für das alles verantwortlich ist macht das viel zu gut dafür, dass dies seine ersten Opfer sein sollen. Wir gehen davon aus, dass es weitere Opfer gibt, die aktuell nicht bekannt sind. Das alles braucht Übung, das lernt man nicht von jetzt auch nachher", antwortete ich.

„Und alles hätte vermieden werden können, würden sich die Eltern an unsere Anweisungen halten", sagte Alex kopfschüttelnd.

Ich konnte ihn verstehen. Es war sehr frustrierend, wenn wir alles dafür geben, dass die Entführungen aufhören und wir den Täter fassen, während manche Eltern meinen, dass die Gefahr überhaupt nicht so groß sei und ihre Kinder weiterhin alleine durch Los Angeles laufen lassen.

Die letzten beiden Entführungen hätten verhindert werden können, hätten sich die Eltern mehr um ihre Töchter gesorgt und gekümmert.

Die Eltern sind nicht Schuld an den Entführungen, aber sie hätten sie schlichtweg verhindern können. Bei sowas ist Vorsicht immer besser als Nachsicht.

„Hat Mila zu euch etwas diesbezüglich gesagt?", fragend sah Jake Alex und mich an, was wir beide verneinten.

„Sie wird es bestimmt mitbekommen haben, aber sie hat noch nichts gesagt". Das mit Mr. Loxi heute Morgen und dem Abschlussball gerade wird sie bestimmt auf andere Gedanken gebracht haben, mal schauen wie das morgen aussieht.

Mila war auf einem richtig guten Weg. Ihr war anzusehen, dass es ihr immer besser ging. Sie ließ sich nicht mehr alles gefallen, wehrte sich gegen die Jungs und wurde auch etwas aufmüpfiger in den letzten Tagen.

Sie hat endlich die Chance bekommen, sich so zu verhalten, wie das auch andere in ihrem Alter machen.

Mila war schon immer ruhig und zurückhaltend, aber es war auch sehr gut, dass sie beginnt, sich zur Wehr zu setzten wenn ihr etwas nicht passt, egal ob zu Hause oder in der Schule wie heute Morgen.

Lieber weißen wir sie etwas zurecht und bremsen sie in ihrem Übermut ein, als dass sie sich nicht traut etwas zu sagen und wir sie zu allem motivieren müssen. Mila bekommt langsam etwas Selbstbewusstsein und steht für sich sein.

Trotz allem war sie auch noch immer unsere kleine verletzliche Prinzessin, aber diese Seite wird sie auch nie ganz ablegen, was aber auch völlig in Ordnung ist. Man kann selbstbewusst und verletzlich zugleich sein, es gibt keine Regel die bestimmt, dass nur eine Eigenschaft einen Menschen ausmachen darf.

Während ich noch über Milas Entwicklung nachdachte, kam unsere kleine Prinzessin wieder zu uns an den Tisch. Es waren sehr viele Menschen hier und durch die Musik und Gespräche wurde es immer lauter. Mila war anzusehen, dass es ihr langsam etwas zu viel wurde.

„Sollen wir gehen?", fragte ich an meine kleine Schwester gerichtet, während sie sich neben mich setzte.

Der Hauptteil des Abschlussballs war vorbei und es stand nur noch die Krönung der Ballkönigin und des Königs aus, jedoch schüttelte Mila den Kopf.

„Mal angenommen ich würde morgen auf die Party gehen wollen, dürfte ich hingehen?", fragend sah sie mich und Jake an.

Es hat uns schon etwas gewundert, dass sie uns das nicht schon früher gefragt hatte. Das war eine sehr große und beliebte Party, so gut wie jeder Schüler wollte dort hin, wozu natürlich auch Mila zählte.

„Möchtest du denn hin?", stellte ich eine Gegenfrage. Mila sah nicht so aus, als wolle sie unbedingt zu der Party gehen.

Jake und ich waren beide der Meinung, dass Mila noch zu jung ist um Abends auf Partys zu gehen, wollten ihr aber auch nicht das Erlebnis der morgigen Party vorenthalten, weshalb wir eine Ausnahme machen würden, damit Mila das ebenfalls miterleben kann.

„Ich denke schon", antwortete Mila nicht sonderlich überzeugt. „Cole und ich haben uns schon darüber unterhalten und würden dich ausnahmsweise dorthin lassen. Wir verstehen aber auch, wenn du das in der aktuellen Situation nicht möchtest", erwiderte Jake.

Mila lächelte kurz, aber es war ihr anzusehen, dass es nicht echt war. Sie hatte etwas Angst und befand sich im Zwiespalt.

Ich konnte das sehr gut nachvollziehen. Auf der einen Seite wollte sie die Party nicht verpassen, aber auf der anderen Seite läuft jemand da draußen herum, der Mädchen in ihrem Alter entführt.

Es war ein hin und her, ob sie mitgehen soll oder nicht. Jetzt lag die Entscheidung bei ihr und nicht mehr bei uns.

Es war verständlich, dass sie das alles mitnimmt und sie sich Gedanken dazu macht, allerdings versuchen wir das von ihr fernzuhalten. Es ist unsere Aufgabe sich um ihre Sicherheit zu kümmern und nicht ihre. Wenn wir ihr erlauben auf die Party zu gehen, dann ist es dort auch sicher, wäre es das nicht, würden wir es ihr nicht erlauben.

Auf einer Party sind zu viele Menschen. Unser Täter zieht es vor, in aller Ruhe und Stille sich a seine Opfer heranzuschleichen, auf einer Party ist das Risiko zu hoch, dass etwas schiefgehen könnte.

Trotz allem war uns als FBI natürlich auch die Party bekannt und es werden Agents vor Ort sein, falls doch etwas sein sollte, wovon aktuell allerdings niemand ausgeht.

„Du darfst gerne hingehen, musst aber nicht. Die Party ist auch noch die nächsten 3 Jahre, du hast also noch genügend Möglichkeiten, das alles mitzuerleben.

Wir können deine Bedenken nachvollziehen, aber du brauchst keine Angst zu haben. Wir würden dich dort nicht hinlassen, wäre es nicht sicher. Trotzdem werden morgen mehrere FBI Agents vor Ort sein, um auch wirklich sicherzustellen, dass nichts passiert. Alex wird auch dort sein, also kannst du jederzeit zu ihm gehen, sollte etwas sein", erklärte ich meiner kleinen Schwester die aktuelle Situation.

Es lag nun an ihr, wie sie sich entscheiden wird..

Big Brothers 7Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt