Vierundvierzig

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— IVANA —

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IVANA

Candela tupfte sich vorsichtig den Mund sauber und sah dann spitzbübisch zu Izàn und mir. „Wir haben gekocht und ihr zwei räumt wieder auf. Einverstanden?"

Der Griff von Izàn um seine Gabel wurde fester. Mein Körper spannte sich an, als ich realisierte, dass Candela nicht locker lassen würde.

„Ich kann auch alleine aufräumen" Mit diesen Worten erhob ich mich und stellte die leeren Teller übereinander.

Mit einem Stapel voller Geschirr lief ich die Treppen  runter. Im Gang jedoch ertönten nicht nur meine Fußschritte. Ich roch sein Parfüm dicht hinter mir, als ich die Küche betrat und das schmutzige Geschirr in die Spülmaschine räumte.

Izàn stellte sich neben mich und stellte die Gewürze zurück in die Schränke.

Mit den Jahren hatte ich mir selbst eine Identität aufgebaut. Eine starke, kontrollierte, gefasste Identität.

Aber Alles in mir kämpfte gegen die Kontrolle an.

Eine grenzenlose Wut baute sich auf. Die Wut galt seiner Fähigkeit mich tatsächlich perfekt ignorieren zu können. Ich hatte es ihm befohlen, aber ich hatte es nicht gewollt.

Als auch das letzte Glas in der Spülmaschine war, wand ich mich zum Gehen ab.

„Bleib' stehen"

Während mein Herz begann wild zu rasen, verriet mein monotones Gesicht ihm nicht, dass mich seine Worte beinahe zum Umkippen brachten.
Mein Körper drehte sich wieder zu ihm.
Gleichgültig sah ich ihn an. Er hatte die Arme vor der Brust verschränkt und sich gegen die Küchentheke gelehnt.

„Hast du mir was zu sagen?", fragte ich ungeduldig und beäugte seine stolze selbstsichere Haltung misstrauisch.

„Sieh' mich nicht an, als wäre ich dein Feind"

Izàn besaß diese Gabe unfassbar wenig zu reden und trotzdem mit nur paar Worten mir den Boden unter den Füßen zu reißen. Er musste nicht viel sprechen, um sich auszudrücken und zu verständigen. Seine Worte trugen enorm an Gewicht, daher ist die Länge seiner Aussagen nicht von Bedeutung.

Ich hielt für einen Moment den Atem an, bevor ich sprach.

„Du bist mein Feind. Du hast es selbst gesagt"

Izàn legte den Kopf leicht schief, wie er es immer tat, wenn er mich beobachtet, als sei ich ein faszinierendes und seltsames Wunder, welches er nur von der Ferne betrachten kann.

IZANWo Geschichten leben. Entdecke jetzt