Einundreißig

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- IVANA -

Nachgeben, auf ihn zugehen und ihn fragen, was genau sein Problem mit mir war oder ihn explodieren lassen.

Ich entschied mich für die zweite Option, auch wenn mich das Gespräch mit Candela zum Nachdenken angeregt hatte.

Er lief an mir vorbei in die Küche und ich folgte ihm, mit dem Anschein mir nur etwas zu trinken holen zu wollen.

„Möchtest du auch?" Ich hielt ihm das noch leere Glas hin. Er riss es mir aus der Hand und stellte es wieder auf die Theke der Küchenarmatur.

„Hör' auf mit diesen Spielchen, Ivana"

Seine Wut war so verflucht interessant. Woher kam sie? Was hatte sie ausgelöst? Wie kam er damit klar? Wie rechtfertigte er seine Gefühle und Emotionen, die er so lange nicht empfunden hatte?

„Wovon redest du?"

„Deinem Verhalten", raunte er kühl und wand seinen Körper von mir ab. Es vergehen bittere Sekunden in gefährlicher Stille. Die Luft schien bei jedem Atemzug dünner zu werden. Die kleinen Haare an meinem Nacken stellten sich auf, als ich die warme Gänsehaut an meinen Oberarmen spürte.

„Du raubst mir den Verstand, Rouge. Ich halte es nicht mehr aus"

In seiner tiefen Stimme schwang neben dieser enormen Bestimmtheit gleichzeitig ein Gefühl der Kraftlosigkeit mit.

„Keiner zwingt dich dazu mich zu retten", entgegnete ich hochnäsig und ignorierte seine Ausstrahlung, die mich mit jedem Atemzug mehr in seinen dunklen Bann ziehen will. Davon hatte Candela also gesprochen.

„Und ich tue es trotzdem. Du bist alles, was ich verabscheuen sollte. Alles, was ich mit meinen eigenen Händen erwürgen möchte"

Izàn drehte sich wieder zu mir, lief tötende Schritte auf mich zu. Komm nicht, bat meine reine Seele ihn. Komm, rief mein Teufel, der wusste, dass meine verlogene Seele nicht rein war.

„Trotzdem wollte ich jedem einzelnen die Lunge herausreißen, als du weg warst"

Ich spürte mein Herz schlagen.

„Das willst du immer. Das hat nichts mit mir zu tun"

Ich trat lächelnd einen Schritt auf ihn zu, denn ich wollte mich nicht von ihm einschüchtern lassen.

Sekunden vergehen.

Atemzüge.

Wimpernschläge.

Seine Hand. Auf meiner Taille.
Seine Augen. Dicht vor meinem.

„Alles" Ein Hauchen entflieht seinem Mund. „Alles hat mit dir zu tun, mi pesadilla"

[ Mein Alptraum ]

„Izàn", flüsterte ich gegen seine Lippen.

Plötzlich zieht er seine Hände, Augen, Nähe abrupt von mir. Zu schnell. Zu früh.

„Nein", beginnt er. „Nein. Nicht mit dir"

IZANTempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang