Zwanzig

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- IVANA -

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- IVANA -

Ein Monat. Dreißig Tage sind vergangen, seit wir das letzte Mal gesprochen hatten.

Und da saß er plötzlich wieder direkt vor meiner Nase. Ein Monat war ich jeden Tag in diesem elendigen Haus gefangen. Ich wurde langsam verrückt und begann meine Gedanken auf Zetteln festzuhalten.

Es war der letzte Abend vor meiner Hochzeit, als die Tür geöffnet wurde und mehrere Menschen das Haus betraten. Als Letztes erkannte ich Izàn Bellucci mit lockeren Schritten durch die Tür laufen.

Bené kam mich hin und wieder besuchen. Er trug am ganzen Körper Wunden, aber es interessierte mich nicht, wie er sie bekam. Krampfhaft versuchte er mit mir eine anständige Unterhaltung zu führen, doch ich hatte ihm nicht geantwortet. Außer ein einziges Mal und das hatte mir auch schon gereicht. Selbst Candela fragte mich ab und zu, wie es mir ging. Heuchlerisch. Ich hatte sie ignoriert.

Ich begann mir mehr Gedanken über meine Zukunft zu machen, je näher dieser Abend kam. Das Gesicht meiner Mutter glänzte immer wieder vor mir auf. Nachts träumte ich von ihrer sanften Umarmung, ihrer Stimme, die mich fragte, wieso ich schon wieder nur ein Teller aß und wieso ich mir keine Weste überzog, da es doch draußen so windete.

Ich hasste es zu realisieren doch an einem Abend sah ich Izàn in meinem Traum. Was genau er da tat, das wusste ich nicht mehr. Ich erinnerte mich nicht mehr dran. Nur an das seltsame Gefühl in meiner Brust, nachdem ich aufgestanden war.

Es war Tradition, dass man am letzten Abend vor der Hochzeit mit der Familie gemeinsam aß. Auch Milana und Nael Yurek saßen am Tisch. Milanas warme Blicke an mich erfüllten mich mit einer neuen Art Sehnsucht nach meiner eigenen Mutter.

Ein Mann mittleren Alters am Tisch warf mir hin und wieder Blicke zu, die ich als widerliche Anmache aufnahm. Er versuchte es geschickt zu machen, doch ich war nicht blind. Und Izàn auch nicht. Leider.

Ich hatte Izàn den ganzen Abend nicht einmal angeschaut. Ich würde es auch nicht tun.

Das war's.

Die Gespräche am Tisch waren laut und lebendig. Der besagte Mann begann mit seinem Sitznachbar über mich zu tuscheln, wobei dieser jedoch die Augen rollte und den Finger auf seine Lippen drückte, um dem komischen Typen zu sagen, dass er still sein soll.

Das Nächste, was ich sah war eine blutende Wunde am Arm dieses Mannes. Ein lauter Knall erfüllte den Raum und die Frauen am Tisch schreiten alle ganz kurz auf.

Der Mann drückte sich augenblicklich auf die Wunde mit der Hand. Ich sah aus dem Augenwinkel eine Bewegung und folgte dieser. Izàn steckte seine Waffe wieder in sein Jackett.

IZANWhere stories live. Discover now