#60 Watermelon Suga(r) High

435 21 0
                                    

Claire starrte auf die Reihen von Badeanzügen, Bikinis und sonstigen Wasserbekleidungen. "Warte Mal kurz", sie sah zu Blake, "Du willst doch nicht, dass ich jetzt ernsthaft was hiervon kaufe". "Naja wenn du nackt schwimmen möchtest können wir auch wieder gehen", erwiderte er ironisch und begann durch die erste Reihe zu schlendern, "Außerdem hast du doch bestimmt kein Geld dabei, also kaufe ich das". Claire folgte ihm unsicher. "Ist das nicht total komisch für dich?", fragte sie berechtigt. "Im Normalfall wahrscheinlich schon", er drehte sich um, sodass Claire reflexartig anhielt, weil er direkt vor ihr stand, "Aber bei dir ist das was Anderes". Die Jüngere hielt die Luft an. "Wenn du mir vertraust, lass dich einfach darauf ein. Aber ich will dich auch nicht zwingen, also wenn du absolut etwas dagegen hast, sag es ruhig". Langsam schüttelte Claire den Kopf. "Nein... Nein, ich würde ich es gerne... versuchen". Begeistert klatschte Blake in die Hände und macht kehrt, um weiter zu gehen, "Na dann, welche Größe brauchst du?".

Eine Weile später hatte Claire zwei Badeanzüge und einen Bikini rausgesucht, womit sie zielstrebig zur Umkleide lief. Blake folgt ihr langsam und lehnte sich neben der Umkleide gegen die Wand. Er hörte Claires verunsichertes brummen und musste irgendwie schmunzeln. Er war so stolz auf sie...

Als Claire fertig war mit allen drei Sachen hielt sie die beiden Badeanzüge in der einen und den Bikini in der anderen Hand. "Die beiden können zurück", sie drückte Blake die zwei Teile rechts entgegen, damit er sie auf die Kleiderstange neben sich hängen konnte. "Den nehme ich, aber das Oberteil muss eine Nummer größer". Der blau-Türkise Bikini hatte Claire überzeugt, auch wenn sie in der Umkleide lange überlegt hatte, ob sie dazu wirklich bereit war.

Zufrieden bezahlte Blake und die beiden liefen zurück zum Auto. "Ich kann nicht glauben, dass du das gerade mit mir machst", lachte Claire. "Ganz ehrlich... Ich hätte auch nicht gedacht, dass ich dich so leicht davon überzeugen kann". Er gab die Adresse des Schwimmbades, welches er natürlich schon im Voraus ausgesucht hatte, ins Navi ein.

Eine Viertel Stunde später rollte das Auto auf den relativ leeren Parkplatz. Ihr Blick war auf die riesige Schwimmhalle gerichtet, während Claire aus dem Wagen stieg. Blake allerdings hatte nur Augen für Claire. Er holte seine Tasche aus dem Kofferraum und trat neben sie. "Bereit?", er wollte ihre Hand nehmen, doch entschied sich dagegen. Auch Claire drehte nun den Kopf zu ihm und erwiderte den Blick. "Nicht wirklich, aber hier rumstehen ist auch keine Lösung". Blake schätzte ihre Ehrlichkeit und ihren Mut. "Vertraue mir", wiederholte er und lief los, Claire folgte.

Blake besorgte zwei Armbänder, dann gingen sie durchs Drehkreuz in Richtung Umkleiden. Vorbei an Spinten war der Boden noch relativ trocken. Das bewies, dass wirklich nicht viele Leute hier waren, was Claire ermutigte. Sie trennten sich zum Umziehen, wobei Blake etwas schneller war. Er legte schon Mal seine Tasche in einen der Schränke und wartete auf die Jüngere. Etwas schüchtern trat sie hervor und Blake schluckte. Sie sah verdammt gut aus, aber das wollte er ihr nicht so direkt sagen. Claires Klamotten und die Schuhe landeten auch in Blakes Tasche, dann gingen sie weiter zu den Duschen.

Nervös ließ Claire das Wasser auf ihre Schultern prasseln. Außer ihr war niemand in der Dusche, was ihr einen kurzen Moment Ruhe vor dem Sturm gab. Sie drückte erneut auf den Knopf hinter sich an der Wand und drehte das Wasser noch etwas wärmer. Einzelne Strähnen hatten sich aus ihrem Zopf gelöst, also entschied sie, ihre Haare zu öffnen. Sie strich sie nach hinten und als die Dusche erneut ausging, ging sie zurück.

Erneut stand Blake wartend an einer Seite. Claire musste zugeben, dass sich sein Körper definitiv sehen ließ und diese Badeshort stand ihm wirklich ausgezeichnet. Erschrocken über sich selbst sah sie schnell wieder nach oben in sein Gesicht, auf dem ein breites Grinsen lag. "Wir lassen es langsam angehen", meinte er beruhigend und hielt ihr nun doch seine Hand hin. Zögerlich nahm sie sie, wodurch Blake Claire etwas näher zog. Sie gingen los über die nassen Steine zu den Becken. Der Geruch von Chlor wurde langsam angenehmer und an die stickige Luft gewöhnte man sich. Blake verschränkte ihre Hände ineinander und verdeutlichte ihr so, dass sie nicht alleine war. Er ging über die Treppe ins erste Becken auf der rechten Seite, Claire zögerlich hinter ihm. Solange sie noch stehen könnte, würde es kein Problem für sie sein, dennoch hielt sie sich an seiner Schulter fest. Ihre Hüfte war unter Wasser und sie ging schon auf Zehenspitzen. Blake drehte sich zu ihr und hielt sie an der Taille, wodurch Claire sich etwas beruhigte. "Entspann dich", redete Blake auf sie ein. Langsam führte er sie tiefer ins Becken und allmählich wurde es besser. An der linken Seite des Schwimmbeckens waren Nischen, wo man sich hinsetzen oder legen konnte und kleine Düsen Wasser aufwirbelten. Blake steuerte darauf zu, hier waren sie etwas für sich. "Ist alles okay?", fragte der Ältere und Claire nickte. "Es ist nur der Schreck von Dienstag, eigentlich habe ich einen Friedensvertrag mit Wasser geschlossen", meinte sie. "Willst du mir erzählen, was damals passiert ist?", fragte Blake vorsichtig. Tatsächlich fasste Claire den Mut, sich endlich jemandem anzuvertrauen und nach einer kurzen Stille begann sie von dem Tag zu erzählen. Blake hörte ihr aufmerksam zu und fühlte genau mit, wie viel Schmerz dieser Tag bedeutet hat. "Jährlich passieren so viele Schiffsunglücke...", beendete Claire die grobe Erzählung, "aber das war einfach zu viel für mich in dem Alter". Sie hatte nicht bemerkt, dass sie angefangen hat zu weinen, während sie erzählte. So sehr belastete sie das ganze noch. Blake zog sie auf seinen Schoß und nahm sie in den Arm. Claire fühlte sich so hilflos, diese Vergangenheit erschien unreal für sie. "Es ist okay", Blake strich ihr durch die nassen Haare, "Das ist echt schrecklich, aber falls es dich tröstet, auch ich habe an diesem Unglück eine Person verloren". Claire hielt inne und sah ihn an. "Meine damalige Freundin", es fühlte sich so falsch an, das Thema zu erwähnen, aber wo sie gerade dabei waren... "Lilly und ihre Eltern waren mit auf diesem Schiff und auch sie hat's nicht geschafft. Ich hatte lange damit zu kämpfen, also verstehe ich, dass es dir so schwer fällt, damit abzuschließen". "Wodurch hast du es geschafft?", fragte Claire und strich sich nicht mehr definierbare Tränen von der Wange. "Das ist unwichtig", Blake winkte ab, "aber du wirst es auch schaffen und ich bin so stolz auf dich, dass du hier bist und mir das gerade erzählt hast". Claire lächelte schwach und sah ihm in die Augen. "Danke gleichfalls". Auch Blake fing an zu grinsen. "Und jetzt zum spaßigen Teil", er stand auf, während er Claire immer noch fest hielt. Diese klammerte sich promt an ihm fest und schrie kurz erschrocken auf, lachte aber dabei. "Achtung halt besser die Luft an", warnte er netterweise und schmiss sie kurz darauf vor sich ins Wasser. Das war eine Schocktherapie für Claire, aber er hielt die ganze Zeit über ihre Hand, was ihr Sicherheit gab. Sie tauchte auf und stellte sich auf den Beckenboden, was bei der Wassertiefe noch kein Problem war. Dann ließ sie seine Hand los, nur um ihn eine fette Ladung Wasser entgegen zu schleudern. Blake wehrte sich natürlich sofort, was eine auflockernde kleine Wasserschlacht ergab. Claire fühlte sich unglaublich wohl und das trotz der Location. Bei Blake war es ihr egal und wenn sie ehrlich war, wollte sie gerade nirgendwo anders sein...

-----

1200 Wörter, tut mir leid, dass das so lang geworden ist, aber um euch zu erleichtern, es geht auf den Endspurt zu

P.o.V. now... Die Story hat 74 Kapitel aber es ist trotzdem Endspurt

Danke fürs Lesen ❤️

I love you | SchülerxLehrerWhere stories live. Discover now