Durch die Hölle mit dir - Kar...

By the_waaag_one

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❗enthält Sex und Gewalt❗ Karma, ein Dämon hohen Ranges, wird für einen Auftrag in die Menschenwelt geschickt... More

1. Das Schlangen-Gorgonen-was-auch-immer Wesen
2. Seltsamer Verfolger
3. Durch das Portal
4. Eine neue Welt
5. Unerwartete Verkupplungen
6. Qualm
7. Über Eiscreme und Katzen
8. Eine gar nicht mal so hohle Hohlbirne
9. Gewitter
10. Morgendliche "Problemchen"
11. Sing for me~
12. Lügen
13. Schlussstrich
14. UHH yeah
15. Spontane Assassination
16. Am Strand
17. Haikyuu
18. Nur Hexen mögen Lila
19. Idiot, Idiot, Idiot
20. Sadismus
21. Dein verdammtes Lächeln
22. Beichte
23. Zweisamkeit
24. Highway to hell
25. Meine hübsche Trophäe
26. Let's dance
27. Attraktive Morde
28. Fesseln und Bestrafung
29. Außer Verstand
31. Meins
32. Hörst du es?
33. Wie man mit Spice reincrackt
34. Neuer Look
35. Töten oder getötet werden
36. Zwei Herzen
37. Sweet Sweet Strawberry

30. Eigentor

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By the_waaag_one

(POV. Karma)

Nagisas Bestrafung entpuppte sich schnell als meine eigene. Ich verspürte das nervige Bedürfnis zu ihm zu gehen, mich bei ihm zu entschuldigen und das alles als Witz zu bezeichnen. Und es machte mich irre.

Ihm ging es nicht viel besser. Er fragte alle zwanzig Minuten nach der Uhrzeit, heulte sich oft in den Schlaf - wobei er beim Versuch, keinen Mucks von sich zu geben, kläglich scheiterte - und fing manchmal aus dem Nichts an zu sprechen, einfach weil er wusste, dass ich zuhörte.

„Karma . . ."

„Mir ist kalt." (Dann bekam er eine Decke.)

„Gehört die Dusche eigentlich auch zum Entzugsraum? Oder nicht?"

,,Du bist ein Arschloch."

„Karma?"

„Karmaa . . ."

Zugegeben, es war unterhaltsam. Vor allem wenn er danach rot anlief und seine Stirn gegen die Wand drückte, als rutschte ihm mein Name von selbst über die Lippen.

Mit seinen Babysittern klappte alles wie geplant. Sie hörten auf das, was ich ihnen sagte und gingen gut mit ihm um. Wie es aussah hatten sie viele Jahre ihres Lebens in der Menschenwelt verbracht.

Ich war froh über diese Stütze. So konnte ich mich meinen eigenen Problemen widmen. Meine Sinne machten mir immer noch zu schaffen, genauso wie die Opfer meines Dads.

Es waren weitaus mehr als zuerst gedacht. Lag vielleicht daran, dass das Herz beim Rest nicht mehr so lebendig in der Brust klopfte.

Ich hab nicht mal in Betracht gezogen, dass er Tote einfach verwesen lässt, ohne sie zu begraben.

Und es waren viele. Manchmal bereute ich es, jetzt so viel Verantwortung tragen zu müssen. Aber dafür konnte ich jeden herumkommandieren wie ich's wollte . . . und das machte es Wert. Hah.

---

In der Nacht auf den vierten Tag weckte mich Nagisas Herzschlag. Er beschleunigte sich so plötzlich, dass es mich hochfahren ließ. Ich bekam Gänsehaut und konzentrierte meine ganze Wahrnehmung auf den Raum.

Er hockte auf der Bettkante, zitterte wie unter Strom und presste seine Hände an seine Brust. Sein Körper strahlte eine Todesangst aus, doch am meisten triggerte mich der Fakt, dass er Bewegungen machte, als würde er sich selbst wiederbeleben.

Alarmiert legte ich den Zeigefinger an meinen Kehlkopf. „Seht nach ihm!"
„Ja", ertönte es müde in meinem Kopf.
Ich biss unruhig die Zähne zusammen, während ich verfolgte, wie ein zweiter Herzschlag den Raum betrat.

„Karma?", brachte Nagisa heraus.
„Ich bin's", sagte der Dämon.
„W-Wo ist er?!"
„Er macht sich Sorgen um dich."
„Huh?!"

Es war, als würde er hören, was der Dämon sagte, ihn aber nicht verstehen. Irgendwie tat es mir weh, wie panisch er das Zimmer absuchte und verkrampft die Arme um seinen Körper schlang. Ich wollte zu ihm.

„Was hat er?", fragte ich gestresst.
„Ich glaub ne Panikattacke", flüsterte der Dämon zurück. „Was soll ich machen?"
„Rede mit ihm", antwortete ich. „Du musst ruhig bleiben. Mach Atemübungen vor oder so. Er hyperventiliert. Und sag ihm . . . sag ihm, dass ich da bin."

Ich errötete. Wie peinlich.

Er kniete sich vors Bett und tat wie gesagt. Anfangs schien es überhaupt nichts zu nützen, doch dann normalisierte sich Nagisas Herzschlag ganz langsam wieder. Schweißgebadet klammerte er sich an die Decke und unterdrückte ein Schluchzen.

„Ich glaube das reicht. Du kannst gehen", sagte ich heiser. Der Dämon stand auf und schlich aus dem Raum. Nagisa verharrte noch eine Weile in der Position, bevor er sich am ganzen Leib zitternd zur Seite kippen ließ und seine Emotionen nicht mehr zurückhielt.

Ich blieb wach, bis er eingeschlafen war. Dabei fragte ich mich, was er eigentlich so toll an mir fand. Ich hatte ihm die schlimmste Strafe überhaupt auferlegt, ihn verspottet und ausgelacht, und trotzdem war es ausgerechnet mein Name, den er im Schlaf flüsterte.

Wieso? Wieso??

Ich zwang mich dazu, an was anderes zu denken. Schlafen konnte ich nicht mehr. Also kletterte ich aus dem Bett und machte einen Nachtspaziergang. Durch die Gegend. Vielleicht noch ein bisschen weiter.

Fünf Minuten. Er wird nicht aufwachen. Fünf Minuten.

Nachdenklich musterte ich die Tür des Raumes, zu der mich meine Füße wie im Automatic-Mode getragen hatten. Ohne Geräusch schlich ich hinein und konzentrierte mich erneut auf Nagisas Herz. Ruhig. Er schlief tief und fest.

Fuck, ist dieser Junge süß.

Wie eine Katze hatte er sich eingerollt - die Beine angezogen, das Gesicht unter den Armen verborgen. Ich lächelte, als ich ihn auf die Schläfe küsste und meine Jacke auszog. Vielleicht beruhigte es ihn, wenn ich sie hier ließ.

(POV. Nagisa)

Der Geruch von Zuhause umhüllte mich. Augenblicklich kuschelte ich mich in den fremden Stoff auf meinen Schultern und atmete tief ein. Ein leises Schnauben war zu hören.

Ich riss die Augen auf, denn dieses Geräusch würde ich überall wiedererkennen. „Kar-"
Zwei Hände pressen sich auf mein Gesicht, die eine auf meinen Mund, die andere auf meine Augen. „Kein Wort. Sei still."

Ich nickte widerwillig. Ich wünschte, ich könnte ihn sehen.

Erst passierte nichts, dann spürte ich, wie sich ein herrlich warmer Körper an meinen schmiegte. Er zog mich an der Teile näher zu sich und hauchte: „Ausnahmsweise."

Seine Stimme versetzte mich in eine verschlafene Aufregung. Ich schlang mein Bein um ihn, damit er nicht wegging und war froh, als er es auch nicht vor hatte.

Ich fühlte mich so anders als vorhin. Keine Ahnung, was los gewesen war. Mein Herz hatte plötzlich so gerast, als könnte es mich nicht mehr am Leben halten. Meine Gedanken waren wie verknotet. Ich dachte, ich sterbe.

Und jetzt brauchte es diese eine Hand, die über meinen Rücken strich, und alles war weg. Ich liebte ihn so sehr, dass es in meiner Brust wehtat. Als hätte Karma mit einem Liebespfeil direkt auf mein Herz gezielt - und getroffen.

Ich träumte von ihm. Wie früher schlenderten wir durch die endlosen Pfade der Unterwelt, vorbei an Feuern, Dämonen und mysteriösen Gestalten. Aber dieses Mal war es anders.

Wir erreichten eine Klippe, an dessen Grund die Feuer der Verdammnis brannten, und Karma blieb stehen und drehte sich um. Er sah mich direkt an, mich allein. Wir lächelten uns still an.

Dann breitete er seine Flügel aus, als glaubte er, mir dadurch entkommen zu können, hob die Arme und ließ sich nach hinten fallen. Die Flammen verschluckten ihn in einem Happen.

Und ich folgte ihm. Ich konnte nicht anders. Ohne zu zögern setzte sich mein Körper in Bewegung und ich sprang kopfüber von der Klippe. Gerade, als sich die hungrigen Feuerzungen auch nach mir ausstreckten, wachte ich auf.

Es war Morgen, das Bett war kalt. Karma war weg. Einzig und allein seine Jacke, die auf meinen Schultern lag, zeigte mir, dass ich sein unerwartetes Eintreffen nicht auch geträumt hatte.

Scheiße!

Karma war da gewesen. Er war hier gewesen. Jetzt könnte ich mich dafür schlagen, ihn nicht festgehalten zu haben. Hätte ich doch wenigstens versucht, länger wach zu bleiben . . . Ich hätte so viel mit ihm machen können.

Wieso bin ich so dumm und schlafe einfach wieder ein?

Ich wälzte mich frustriert durchs Bett. Die Jacke plumpste auf den Boden. Aus Angst, sie würde dreckig werden, mutierte meine Hand zu Flash und hob sie schnell wieder auf.

„Wieso machst du das?", flüsterte ich ihr zu.
Tränen stiegen in meine Augen und das machte mich gereizt. Wie ich es hasste, so empfindlich wie ein Mädchen zu sein. Und das nur, weil es um Karma ging. Er lachte mich bestimmt gerade aus.

SCHEIßE!

„Tut mir leid, dass ich dich verraten hab, okay? Ich wollte dich beschützen!", verteidigte ich mich, weil ich mich grundlos angegriffen fühlte. „Ich wusste nicht, dass du auf meiner Seite bist, ich dachte, du würdest mir niemals helfen! Deshalb hab ich's dir nicht gesagt! Es tut mir leid! Ehrlich!"

Es war viel zu still. Dieser kahle Raum antwortete mir nicht und die Wände schienen mich eigenhändig zu erdrücken. Egal wie sehr ich ihn anflehte, Karma kam nicht.

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