Von Drachen und Weasleys (Har...

By Mondschimmer

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Maisie MacFusty konnte viel ertragen. Brandwunden und die raue schottische See. Große Brüder, die Ratschläge... More

Prolog*
Draco dormiens nunquam titllandus*
Sonne und Mond*
Berge und bekannte Gesichter*
Einäugige Schweden und wütende Weasleys*
Eisenbäuche und Dienstpläne*
Die geheimnisvolle Clara Matei*
Rumänischer Schnee*
Zwischenfälle*
Kitzle niemals einen wachen Drachen*
Fröhliche Weinachten*
Neue Dienstpläne*
Frohes neues Jahr und auf die Geheimnisse*
Auf die Zukunft
Siobháns Fehler
Ewans Schuld
Verzeihen
Frühling
Verloren
Fröhliches Suchen
In den Bergen
Alltagsspiel
William
Über das Brutverhalten
Hochzeitstrubel
Heimkehr
Epilog

Die Nervosität des Trauzeugen

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By Mondschimmer

Buongiorno!

Wie versprochen, hier das nächste Kapitel.

Die Geschichte ist übrigens jetzt fertig geschrieben und wird überarbeitet sein, wenn ich das letzten Kapitel hochlade. Nur, falls jemand vollkommen verständliche Trust Issues mir gegenüber hat, was die Versorgung mit Lesestoff anbelangt. 

Jetzt aber erst einmal, 

Viel Spaß!

______________

Die Nervosität des Trauzeugen 

„Eigentlich sollte ich euch allen eine Standpauke halten.", verkündete Clara und zog gleichzeitig den Verband um Maisies Bein etwas zu Feste zu.

Maisie spürte den Schmerz gar nicht, so sehr war sie damit beschäftig von einem Ohr zum anderen zu grinsen. In dem kleinen Behandlungszimmer roch es nach Maisies angesengten Haaren und zu vielen verschwitzten Menschen auf zu engen Raum. An jeder verfügbaren Wand lehnte jemand und sah Clara dabei zu, wie diese Maisie wieder zusammenflickte.

Vorher war Charlie an der Reihe gewesen, der nun einen Zaubertrank wie von Clara verordnet durch einen Strohhalm schlürfte.

Auf der Liege, auf welche Maisie verfrachtet worden war, lagen angesengte Haarbüschel, die ihr Clara gleich nach ihrem Reinkommen mit einer Operationsschere abgeschnitten hatte.

„Aber wir haben es geschafft, Clara" Maisie legte den Kopf schief und ihre nur noch Kinnlangen Haare kitzelten sie an der Nase. „Die Eier sind eingesammelt, niemand ist draufgegangen, der Tag ist gerettet."

Mit einem Schnauben scheuchte Clara Maisie von der Liege und drückte ihr ebenfalls einen Schmerztrank in der Hand. Dann wedelte sie Olaf heran. „Ja, aber ihr solltet dabei nicht so einen Spaß haben. Drachenwärter, alle gleich." Mit einem Kopfschütteln stellte sie sich auf die Zehenspitzen, um an Olafs Schulter zu kommen. Von dessen Schlüsselbein bis hoch zu seiner Schulter zog sich eine neue Brandwunde, die sein Umhang aus Drachenleder unabsichtlich freigegeben hatte.

„Aber der Plan hat funktioniert", sagte Ewan mit einem Lächeln und seine Augen folgten Clara, die nun um Olaf herumlief. „Wie Maisie gesagt hat: der Tag ist gerettet."

Clara hob den Kopf mit einer Flasche Murtlap Essenz in der Hand. Kurz konnte sie ihre ernste Miene aufrechterhalten, dann lächelte sie. „Lass mich euch erst mal wieder zusammensetzen, dann kann gerne gefeiert werden."

Maises und Charlies Blicke begegneten sich und er hob die Schultern. Dass Clara wieder mit Ewan sprach, war ein neues Vorkommnis.

„Wir gehen dann schon mal die Feier vorbereiten, vermute ich?", fragte William, der ihrem Blickwechsel gefolgt war.

„Gute Idee" Ewans Blick glitt zu Clara und diese nickte. „Bei uns also?"

Nicht viel später fand sich Maisie in Clara und Ewans Wohnzimmer wieder. Neben ihr hatte Charlie die Hände in die Seite gestemmt und wie sie glitt sein Blick über all die Boxen um sie herum. Manche waren gepackt und gestapelt. Aus vielen ragte auch noch Zeitungspapier heraus, so als wäre jemand mitten im Packen gestoppt worden.

„So kann man Neuigkeiten auch verkünden", sagte William von seiner Position im Türrahmen aus und Maisie drehte sich zu ihm herum.

„Letztes Mal gab es wenigstens was zu trinken dazu" Sie schob sich an William vorbei in die Küche. „Aber das lässt sich sicher ändern."

„Ich bin mir sicher, das war auch ihr Plan" William war ihr gefolgt und deutete auf eine Flasche auf der Anrichte. „Weißt du, wo sie hinwollen?"

Mit einem Schulterzucken öffnete Maisie eines der weißgestrichenen Kabinette. Dort fand sie auf Anhieb Gläser und mit Williams Hilfe deckte sie den Tisch im Esszimmer. Auch hier stapelten sich Boxen.

Auf dem Tisch packten sie auch das Essen aus, welches sie aus dem Speisesaal mitgebracht hatten.

„Womöglich will Clara einfach nur weg.", sagte Maisie nachdenklich. „Sie hat erwähnt, dass sie wieder mehr Zeit mit ihrer Mum in Bukarest verbringt."

„Vielleicht hat sie genug von Drachenwärtern" Charlie gesellte sich zu ihnen. „Ewan hat mir gesagt, dass Clara mit ihm zu jemanden gehen will...um über sie zu reden."

Wie er runzelte Maisie die Stirn. Claras Mutter war ein Muggel, deshalb erwähnte sie öfter Dinge, von denen Maisie keine Ahnung hatte. Hilfesuchende sah sie zu William, der Muggelstämmig war.

Mit einem wissenden Nicken, erklärte er, „Paartherapie. Eine gute Sache."

„Wie bitte?" Sowohl Charlie wie Maisie starrten ihn verwirrt an.

„Es ist eine Muggelsache. Es gibt ausgebildete Menschen, die sich mit Paaren hinsetzen und ihre Probleme besprechen. Mehr Distanz und so schaffen."

„Muggel", murmelte Maisie. Wie immer, wenn ihr jemand etwas über das Leben ohne Magie erzählte, kam es Maisie wie eine Fabel vor.

Es dauerte nicht lange, bis sich auf die Anderen zu ihnen gesellten. Zur Feier des Tages war Maisies ganzes Team dabei und die anderen Drachenwärter, die ihnen geholfen hatten. Maisie saß neben William und jedes Mal, wenn sie sich mit ihm unterhielt, wurde ihr wieder etwas klar. Sie hatte William Fawley als ihren besten Freund vermisst.

Als er schließlich abreiste, winkte sie dem Zug lächelnd hinterher und sie machten sich in guter Stimmung wieder an die Arbeit im Reservat.

Der Sommer neigte sich nun rapide dem Ende entgegen und Maisie schaffte es, ihren Dienst mit Olaf zu tauschen. Somit stand ihrer Zeit als Charlies Begleitung auf Bills Hochzeit nichts mehr im Wege. Sie unterrichtete weiterhin ihr Team und die Lehrlinge machten jeden Tag Fortschritte.

An einem Spätsommertag stand sie mit hochgeschobenen Ärmeln vor ihren Lehrlingen, die allesamt einen Rennbesen in der Hand hielten. Gerade hatte sie einen Routineflug mit ihnen hinter sich. Aufgrund ihrer früheren Erfahrungen, hatte Maisie diesem bang entgegengesehen. Doch sie waren von keinem Langhorn angegriffen worden. Und alle waren auch noch in einem Stück.

„Das habt ihr wirklich gut gemacht", verkündete sie mit einem Lächeln und ihre Lehrlinge strahlten. „Alle sind konzentriert auf Kurs geblieben und ihr habt auch nicht ablenken lassen, trotz des langen Fluges. Sowas schaffen viele Drachenwärter nicht. Ich bin stolz auf euch!"

Zufrieden führte sie die vier zurück zur Station, wo sie alle ihre Papiere abgaben. Dann verabschiedeten sie sich in den Abend und nachdem Maisie den letzten Papierkram erledigt hatte, trug auch sie sich aus.

Im Speisesaal nahm sie sich Abendessen mit und als sie gerade bezahlt hatte, tauchte eine sehr bekannte rothaarige Gestalt neben ihr auf.

„Sehr gut, wir hatten den gleichen Plan" Grinsend hielt Charlie sein eingepacktes Essen in die Höhe. Für einen Moment starrte Maisie ihn nur verdutzt an. Dann beeilte sie sich die Hexe an der Kasse zu bezahlen und Charlie nach draußen zu folgen. „Bist du bereit für Morgen?", fragte dieser, doch Maisie starrte ihn nur weiter an.

Dann rief sie, „Charles, was ist mit deinem Bart passiert?"

„Ach der" Verlegen fuhr sich Charlie über das glatte Kinn. Bei ihrem letzten Zusammentreffen, hatte noch ein dichter, roter Bart die untere Hälfte seines runden Gesichts bedeckt. „Mum würde mir ihn sowieso vor der Hochzeit Weghexen, daher dachte ich mir..."

„Sieht gut aus.", unterbrach ihn Maisie mit einem Lächeln und wenn sie nicht alles täuschte, wurde Charlie unter den Sommersprossen rot.

Schweigend liefen sie weiter, bis Charlie plötzlich vor dem kleinen Laden anhielt, wo sie all ihre Lebensmittel besorgten. „Hab' ich beinah vergessen, warte kurz." Er drückte Maisie sein Abendessen in die Hand und verschwand in dem Gebäude.

Es dauerte eine ganze Weile, bis er wiederauftauchte. In der Zeit überlegte Maisie kurz bereits mit dem Abendessen zu beginnen, als er mit zwei Weinflaschen in den Händen hinauskam.

„Was wird das?" Fragend hob sie eine Augenbraue. „Du trinkst doch eigentlich nicht."

„Nun, wir haben Ferien, Mai. Das sollten wir feiern."

„Sollten wir das?" Nun zog Maisie beide Augenbrauen nach oben. Sie hätte nicht sagen können was es war, aber irgendetwas an Charlies Verhalten war ihr nicht geheuer. Er wirkte beinah nervös.

Mit der Hoffnung, dass er schon selbst mit der Sprache rausrücken würde, schlug sie den Weg zu ihrem Haus ein. Dort stand ihre Reisetasche bereits gepackt am Ende der Wendeltreppe. Sie hatten eine Portschlüssel nach England beim Ministerium beantragt, was ihnen einiges an Reisezeit ersparte. Da der Portschlüssel allerdings um 6 Uhr losgehen würde, hatte Maisie vorgeschlagen, dass Charlie auf ihrer Couch übernachten könnte. Daher stand nun auch seine Reisetasche neben der Haustür.

Während sie das Abendessen auspackten, bemühte sich Charlie darum eine Weinflasche zu öffnen. Dank ihrer eigenen Vorliebe für Wein, hatte Maisie sogar einen Öffner im Haus. Als Charlie aber nach mehreren Versuchen immer noch nicht erfolgreich war, nahm sie ihm die Flasche ab und öffnet sie selbst.

Sie aßen erst schweigend und Maisie trank ihr erste Glas aus, bis sie schließlich Charlie darum bat, sie auf den neusten Stand in seiner Familie zu bringen.

„Gute Idee", erwiderte Charlie und nippte an seinem Glas. Sofort verzog er schaudernd das Gesicht. Als er allerdings Maisies Blick begegnet, trank er das Glas hastig leer. „Gut, also..." Seine Ohren waren leuchtend rot und hastig sprach er weiter, „Wie gesagt, Bill heiratet Fleur Delacour. Ich habe sie letztes Jahr auch beim Trimagischen Turnier kennengelernt, sie scheint recht nett. Und Bill hat sie wirklich gern."

„Beim Trimagischen Turnier?" Während ihrer eigenen Schulzeit hatte kein Turnier stattgefunden, bei dem die drei großen Zaubererschulen gegeneinander antraten. Maisie erinnerte sich wage etwas über das Turnier im letzten Jahr in der Zeitung gelesen zu haben. Allerdings war ihr auf den Inseln nie besonders viel Zeit zum Zeitunglesen geblieben.

„Das Reservat hat Drachen für eine Aufgabe gestellt. Ich bin mit ihnen nach Schottland gefahren.", erklärte Charlie mitten in ihre Gedanken hinein.

„Und der Rest der Familie? Was machen deine Geschwister?"

Charlie stellte sein Glas ab, welches er bereits erneut gefüllt hatte. Dann zählte er an seinen Finger seine Geschwister ab. „Also, wie gesagt, Bill ist bald verheiratet und immer noch Fluchbrecher." Der Zeigefinger ging nach unten. „Die Zwillinge haben Hogwarts hingeschmissen-"

„Bitte was?"

„-und betreiben jetzt einen Laden in der Winkelgasse." Gleich zwei Finger drückte er nach unten. „Percy arbeitet weiterhin fürs Ministerium, aber er hat sich mit Dad verkracht. Er antwortet nur noch auf meine Briefe."

„Oh" Maisie wusste, dass Percy und Charlie sich immer nah gestanden hatten. Beide hatten ähnlich ruhige Naturelle, was im Haus der Weasley eher eine Ausnahme war.

„Ginny geht noch nach Hogwarts, sie spielt inzwischen in der Hausmannschaft", fuhr Charlie stolz fort und Maisie musste lächeln.

„Welche Position?"

„Jägerin" Charlie tippte nachdenklich gegen seinen Daumen, der als letzter übrig war. „Ron ist übrigens Hüter."

„Also ganz im Familiensinn." Danke des Feuers in ihrem Kamin war es inzwischen angenehm warm in ihrer Hütte und Maisie füllten ihnen beiden Wein nach. Als sie aufstand, um das Geschirr wegzuräumen, fragte sie, „In welches Jahr kommt Ron jetzt eigentlich?"

„Sein letztes..." Charlie stand ebenfalls auf, dabei schwankte er leicht. Mit einem Grinsen drückte Maisie ihn wieder auf seinen Platz und schob sein Glas zu ihm. „Aber nur Merlin weiß, was er zurzeit macht." Nachdem er erneut ein Glas geleert hatte, sagte er, „Ron ist mit Harry Potter befreundet."

„Was?" Verdutzt hielt Maisie mitten in der Bewegung inne. Natürlich wusste sie, wer Harry Potter war. Sie hatte von dem Jungen, der Lord Voldemort besiegt hatte, im Unterricht gehört. Jedes Kind kannte ihn.

„Deshalb ist er immer in allerhand Sachen verwickelt...und jetzt wo du-weißt-schon-wer wieder da ist..."

„Warte" Mit einem Zauberstabschwung wusch Maisie das Geschirr ab und ließ die Küche wie vorher aussehen. „Du meinst, es ist nun offiziell?" Sie erinnerte sich an Zeitungsberichte im letzten Jahr, die von Gerüchten rund um die Rückkehr Voldemorts berichteten. „Ich dachte, dass wären nur Geschichten?"

„Inzwischen bestätigt es sogar das Ministerium." Charlie erschauderte, bevor er erneut sein Glas leerte. „Rumänien ist ein ganzes Stück weg, nicht wahr?"

„Meine Familie hat nichts in ihren Briefen erwähnt." Maisie deutete zu einem Stapel an Briefen, welche sich auf einer Fensterbank türmten.

„Womöglich wollten sie dich nicht beunruhigen. Noch ist alles recht still."

„Aber er kann doch sicher aufgehalten, oder?", fragte Maisie eher sich selbst, während sie ihr Glas ebenfalls leerte. „Immerhin ist es schon das zweite Mal." Von dem ersten Zaubererkrieg hatte ihre Generation nur im Unterricht und von ihren Eltern gehört. Es war Punkt in der Geschichte, der zum Glück vorbei war.

Charlie blieb ihr einer Antwort schuldig. In Stillschweigen tranken sie weiter. Maisie war sich nicht sicher, woher Charlies Enthusiasmus plötzlich kam, aber schnell war die erste Flasche geleert. Die zweite neigte sich auch rasch dem Ende entgegen.

Sie beide waren nicht mehr nüchtern und während Maisie sich einfach nur fröhlicher als sonst fühlte, erzählte ihr Charlie kichernd von seiner Liebe für Drachen.

Trotz des Weines verspürte Maisie immer noch Verwunderung über Charlies Verhalten. Jedes Mal, wenn sie versuchte das Thema wieder zu der Hochzeit zu lenken, tat er, als hätte er sie nicht gehört.

Inzwischen saßen sie beide mit angewinkelten Beinen auf Maisie Couch. Beide hatten sie geduscht und es war bereits mitten in der Nacht, als Maisie endlich das letzte bisschen Wein auf zwei Gläser verteilte.

In der Wärme des Feuers kräuselten sich ihre halbtrockenen Haare wild und Maisie fühlte sich warm und schläfrig. Neben ihr lag eingerollt der graugetigerte Kater. Mit einem Lächeln fuhr sie Mango über das warme Fell, während er schnurrte. Während ihrer Abwesenheit würde sich Clara um ihn kümmern.

„Hör mal...Mai" Charlie hatte die Stirn konzentriert gerunzelte, offensichtlich bemühte durch den Alkohol zu denken. Es brachte Maisie zum Kichern. Sie war Alkohol deutlich mehr als Charlie gewöhnt, trotzdem spürte sie ihn auch. „Ich muss dir-" Konzentriert streckte er die Hand aus und landete damit auf Maisies Schulter. „-etwas sagen."

„Was da wäre?" Maisie lächelte ihn ermunternd an. Seine raue Hand auf ihrer Haut war warm.

„Ich muss dir sagen...", nuschelte Charlie und schüttelte dann den Kopf. „Bei Merlin, ist das immer...so schwer?"

„Betrunken zu sein?" Wieder entkam Maisie ein Kichern. „Gewöhnlich ja."

„Nein, nein" Charlie tätschelte plötzlich ihren Arm, wie man es womöglich bei einem Jungdrachen tat. „Du Maisie...du bist echt okay." Er machte ein erleichtertes Gesicht, als die Antwort heraus waren.

„Bin ich das?", erwiderte sie lachend. Ihre Haut unter seiner Hand fühlte sich plötzlich kribbelig an, nun wo sie wieder zur Ruhe gekommen war. Verdutzt blinzelte Maisie, als ihr Blick eher unabsichtlich zu Charlies Lippen huschten.

Eine Spannung lag in der Luft und Maisie sah Charlie wieder in die Augen. Dieser sah sie ebenso verwirrt an.

Und dann beugte sich Maisie vor, bevor sie es sich anders überlegen konnte. Ihre Hand umschloss Charlies Wange, die ohne den Bart glatt und warm war.

Seit William hatte Maisie niemanden mehr geküsst.

„Maisie...", begann Charlie, doch dann schloss er den Mund wieder und Maisie drückte ihren einfach auf seinen.

Es fühlt sich nicht schlecht an, dachte Maisie. Da war nicht die nervöse Aufgeregtheit, die sie früher bei William verspürt hatte. Erst als sie noch ein bisschen näherkam und ihre Lippen auf seinen bewegte, merkte sie, dass Charlie erstarrt war.

Hastig ließ sie ihn los und brachte wieder Abstand zwischen sich. „Entschuldige."

Charlie sah ihr nicht in die Augen, sondern auf einen Punkt über ihrem Kopf. „Schon in Ordnung", murmelte er und klang dabei wieder vollkommen nüchtern. „Es ist spät, wir sollten schlafen."

„Charlie...Es tut..."

Er sah sie nun doch an und da war etwas Bittendes in seinem Blick. Maisie verstummte und ohne recht zu wissen wohin mit sich, sammelte sie die Gläser und Flaschen ein. Auf der Wendeltreppe drehte sie sich noch einmal zu Charlie, doch der hatte sich bereits in seine Decke eingerollt.

Zu seinem Rücken sagte sie, „Gute Nacht, Charles." und verschwand ebenfalls ins Bett.

Als wenige Stunden später Maisie bereits wieder von ihrem Wecker aus dem Bett geholt wurde, hielt die Stille an. Stumm machten sie sich fertig und traten dann mit ihren Reistaschen hinaus in die kühle Morgenluft.

Die vom rumänischen Ministerium genehmigten Portschlüssel gingen alle von dem kleinen Bahnhof ab und sie legten den Weg ohne ein Wort zurück.

Schließlich hielt es Maisie nicht mehr aus. Sie räusperte sich und sagte, „Wegen Gestern. Es ist in Ordnung, ich hätte..."

Charlie unterbrach sie beinah schon hastig. „Du verstehst das nicht."

„Dann erklär es mir" Mit verschränkten Armen blieb Maisie kurz vor ihrem Ziel stehen. Ihr gegenüber wandte sich Charlie um und sah sie dabei beinah schon verzweifelt an.

Dann warf er einen Blick auf seine Armbanduhr und ohne Maisie noch einmal anzusehen, lief er weiter. Über die Schulter rief er noch, „Wir müssen los."

Es blieb Maisie nichts anderes übrig, als ihm zu folgen.

____________

Sooooo, was haltet ihr davon?

Ich bin gespannt.

Im nächsten Kapitel begeben wir uns dann wieder nach England. Ich muss gestehen, dass ich nicht gerne meine Geschichten mit JKRs Handlung überkreuze. Aber für Bill & Fleurs Hochzeit war das leider nicht zu vermeiden.

Lasst mir gerne eure Meinung da.

Das nächste Kapitel kommt wieder Sonntag.

Liebste Grüße,

Sophie

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