Kuss der Prinzessin

By Sarriii

80.8K 3.7K 255

Das Leben der 18 jährigen Vasilisa, auch Lissa genannt, stellt sich komplett auf den Kopf, als sie erfährt, w... More

1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
Vorwarnung zur Vortsetzung!
20
21
22
23
24
25
27 + Wiederholung Kapitel 22
28
29
30
31
32
33
34
35
36
Vortsetzung ist raus!!!
Kleine Danksagung

26

1.8K 89 15
By Sarriii

26

„Das stimmt nicht!“ sagte ich zu ihm, doch er schüttelte den Kopf. „Ich habe es dir nicht gesagt und er war wütend. Das war meine Strafe!“ Ich verstand kein Wort. Er seufzte. „Du wolltest doch wissen von wem ich diese Schnittwunde habe“ er deutete auf seinen Hals. „Ja?“ sagte ich und er schloss kurz die Augen. „Ich erzähle dir das nur, wenn du mir etwas versprichst“ sagte er und ich nickte. „Okay...und was?“ „Das du das nicht machen wirst, was er will!“ Er sah mich auffordernd an. Ich wusste zwar nicht, wer Er war, versprach es jedoch trotzdem. „An dem Abend bin ich in mein Zimmer gegangen. Ich knipste das Licht an und wurde gegen die Wand gedrückt. Es ging viel zu schnell, als das ich mich hätte befreien können. Es war ein Strigoi. Er hielt mir ein Messer an die Kehle. Er wollte..“ Er schluckte und sah aus dem Fenster. „Mich?“ fragte ich und er nickte. Er drückte meine Hand. „Aber er...er war komisch. Er wollte, dass ich selbst darauf komme, und dann hat er gefragt wie es dir geht“ Er schüttelte ahnungslos den Kopf. „Aber er muss doch gewusst haben, dass du es mir nicht sagen würdest“ sagte ich und er nickte. „Er kannte meinen Namen. Das ist komisch. Ich habe ihn darauf angesprochen und er meinte ich sehe nicht anders aus als früher. Nur größer und älter!“ Ich ließ ihn meine Verwunderung spüren. „Ich habe darauf auch keine Erklärung“ antwortete er und ich überlegte. „Also glaubst du, er hat dich töten lassen, und das nur deshalb?“ Er nickte und ich legte mich wieder auf den Teppich. „Mh... es gäbe ja eine Möglichkeit, das herauszufinden!“ Seine Miene verdüsterte sich. „Okay, okay, ich habe es verstanden. Keine Panik, ich gehe nicht alleine raus!“ versicherte ich ihm. Er sah mich warnend an. „Hallo? Ich bin´s“ rief ich ihm ins Gedächtnis. „Ja, grade eben... weil du´s bist!“ erwiderte er und ich boxte ihn verärgert in den Bauch. Er lachte und rollte sich zur Seite.

Abends trafen wir uns im Speisesaal. Ich setzte mich neben ihn und gab ihm mein Fleisch. „Na, geht es euch beiden gut?“ fragte Vanessa uns und wir nickten. Sie lächelte breit und wandte sich wieder Christian zu. Ich lächelte in mich hinein und begann zu essen. Ich musste die ganze Zeit an den Strigoi denken. Warum wollte er mich treffen? Warum griff er nicht einfach an und entführte mich? Und warum geht er zu Leo, wenn er doch gleich zu mir kommen könnte? Vielleicht wegen Dimitri, da der ständig bei mir war. Aber war das wirklich der Grund? Das Blöde an diesem Band war, dass ich nicht einmal in Ruhe nachdenken kann. Er sah mich fragend an und ich seufzte. „Ja ja, ich hör schon auf!“ Rose und Vanessa sahen uns neugierig an. „Er schreibt mir vor was ich zu denken habe“ erklärte ich den beiden und er lachte auf. „Nein, ich bitte sie an etwas nicht zu denken. Rose und ich haben es echt nicht leicht!“ Er zwinkerte ihr zu und sie lächelte. „Pha, ihr beide? Wer schnüffelt denn in uns herum, nicht wahr, Nessa?“ Sie nickte und sah die beiden gespielt böse an. „Wie gut das ich eure Probleme nicht habe! Mach mal Platz, Süße!“ Ich rückte näher an Leo und Adrian quetschte sich neben mich auf die Bank. „Warum trinkst du so viel? Du machst dich total kaputt“ sagte ich und er winkte ab. „Der Geist macht mich kaputt. Glaub mir, Süße, Alkohol ist die beste Medizin ihn nicht ständig zu spüren!“ Ich sagte nichts, da ich kein Problem mit diesem Element habe. Doch auch Vanessa sah ein wenig fertig aus. „Du fügst dir körperlichen Schmerz zu, nicht wahr?“ fragte ich sie und sie nickte. „Früher einmal, jetzt nicht mehr!“ Ich verstand und hörte auf über dieses Thema zu sprechen. Es war bereits dunkel draußen, als wir die Schule verließen. Leo begleitete uns natürlich. Unterwegs fragte er Dimitri plötzlich „Wie war denn das Training mit Rose?“ Ich starrte ihn entgeistert an und boxte ihm mit dem Ellbogen in die Seite. Dimitri sah uns kurz verwirrt an, dann warf er seufzend den Kopf zurück, als er verstand. „Er hat einfach keine Manieren“ erklärte ich ihm und er lachte. „Ach ja, was habe ich nicht?“ fragte Leo mich und schlang seine Arme von hinten um mich und wirbelte mich durch die Luft. „Ah, lass mich runter!“ forderte ich ihn auf. Mein Blick viel auf mein Wohnheim. Ich sah ihn beinahe nicht, da er mit der Dunkelheit verschmolz. Dort stand ein Mann. Ich kniff die Augen zusammen, doch da war er auch schon wieder weg. Leo setzte mich ab und sah in die Richtung wo er stand. „Was ist los?“ fragte er mich. „Ich dachte nur...egal.“ Dimitri sah auch dort hin. „Lasst uns weiter“ schlug ich vor und ging auf mein Wohnheim zu. Der Mann war weg. Hatte ich ihn mir wirklich nur eingebildet?

Leo´s Sicht:

Mitten in der Nacht wurde ich aus meinem Schlaf gerissen. Mir schlug eine so große Menge Angst entgegen, dass sie mich überwältigte. Ich stand im Badezimmer vor dem Spiegel. Ich sah runter und sah wieder auf. Ich war in ihrem Kopf. Sie schrie bei dem Anblick des Mannes auf. Ich riss mich aus ihrem Kopf und schlug die Bettdecke zurück. Josh wachte auf, doch ich hörte nicht mehr was er sagte, da ich schon aus der Tür rannte und den Flur hinunter. Ich lief um das Moroi Wohnheim herum und öffnete die Tür. Die Frau an der Rezeption sah mich überrascht an, doch ich war schon an ihr vorbei. Ich rannte die Treppe hoch und stieß fast mit ihr auf dem Flur zusammen. Ich nahm sie in den Arm und strich ihr beruhigend über den Kopf. Dimitri erschien hinter ihr. „Es ist alles gut, Lissa“ flüsterte ich und sannte ihr ein Gefühl der Ruhe. Sie entspannte sich und löste sich von mir. „Was ist passiert?“ fragte Dimitri uns und sie wischte sich das Wasser aus dem Gesicht. „Ich war im Badezimmer. Plötzlich stand er hinter mir“ erzählte sie und schüttelte darüber den Kopf. Inzwischen waren einige andere Moroi wach und spähten aus ihren Zimmern. Dimitri schickte sie wieder ins Bett. Ich rieb mir durchs Gesicht. So geweckt zu werden war echt nicht toll. „Ein Strigoi“ antwortete ich für sie und Dimitri zog erschrocken eine Augenbraue hoch. „Habe ich dich...hineingezogen?“ fragte sie mich vorsichtig und ich nickte. „Tut mir leid..“ „Lissa...ist schon okay“ sagte ich und nahm sie wieder in den Arm. „Ich sage unten Bescheid“ sagte Dimitri und ich nickte. Lexy war inzwischen auch wach und kam verschlafen auf uns zu gestolpert. „Was ist denn los?“ Als sie mich sah, kniff sie ihre Augen zusammen. „Hast du mir was zu sagen?“ fragte sie Lissa, die sofort rot anlief. „Nein!“ sagte sie empört und wand sich aus meiner Umarmung. Lexy zog, nun hellwach, eine Augenbraue hoch. „Ein Strigoi war im Badezimmer wo ich grade war!“ sagte sie und Lexy erschrack. „Was?“ Ich nickte. Aber dann sah sie uns beide wieder so komisch an. Lissa sah sie warnend an. Ich musste mir ein Lächeln verkneifen. Gefühle, die sie bestimmt versuchte zu verdrängen, trafen mich. Verlegenheit, Scham, Angst... „Ich war grade zufällig hier“ log ich. „Ich...musste etwas mit Dimitri klären!“ Sie zog eine Augenbraue hoch, erwiderte jedoch nichts. Lissa nickte langsam und fragte sich, ob Lexy das glauben würde. Und sie hatte Angst vor den Fragen die später kommen würden! „Ihr solltet wieder ins Bett gehen“ sagte ich an beide gewandt und schob Lissa zum Zimmer. „Leistest du uns dabei Gesellschaft?“ fragte Lexy mich und Lissa lief wieder rot an. „Er muss gleich wieder zurück!“ erklärte sie ihr und Lexy nickte grinsend. Ich wartete im Zimmer bis Dimitri wieder kam. Er nickte mir zu und ich gab Lissa einen Kuss auf die Stirn, dann ging ich wieder rüber in mein Wohnheim. Josh schlief schon wieder. Ich legte mich hin und schloss meine Augen.

Lissa´s Sicht:

Am nächsten Tag stand ich extra früher auf und ging eine viertel Stunde früher Frühstücken als gewöhnlich, um Lexy´s Fragen so lange wie möglich auszuweichen. „Konnten Sie sein Gesicht erkennen?“ fragte Dimitri mich, als ich mir ein Tablett nahm. „Nein, ich sah ihn nur eine Millisekunde lang.“ Er nickte und begleitete mich zu meinem Tisch. Nach 5 Minuten kamen Leo und Josh zu mir. „Schon so früh hier?“ fragte mich Leo überrascht. Ich sah ihn schief an und er setzte sich lachend. Josh sah uns beide komisch an, dann setzte auch er sich. Um halb acht waren schließlich alle Schüler da und auch Lexy ließ sich bald neben mir nieder. „Das hat noch ein Nachspiel“ sagte sie zu mir und ich verdrehte die Augen. Nach fünf Minuten standen plötzlich einige auf und sahen neugierig aus den großen Fenstern. Ich drehte mich um. Dort gingen ein dutzend Wächter in rot gekleidet entlang. Kurz darauf gingen die Doppeltüren des Speisesaals auf und die Königin höchst persönliche kam herein. Alle starrten sie überrascht und voller Ehrfurcht an. Ihre Wächter formierten sich neu und stellten sich um sie oder an die Wände. „Guten Morgen, Novizen“ begrüßte sie uns und alle nickten zur Begrüßung. Ich warf Dimitri einen fragenden Blick zu, der jedoch nur ahnungslos den Kopf schüttelte. Ich drehte mich wieder nach vorne. „Ich muss Ihnen allen leider eine traurige Nachricht überbringen!“ begann sie und schwieg eine Weile, um die Nachricht sacken zu lassen. Ich runzelte die Stirn. „Gestern Nacht sind bei einem Treffen im Königlichen Palast fünfzig Moroi ermordet worden!“ Alle sahen entsetzt aus. Einige brachen in Tränen aus, manch andere tuschelten nervös mit ihrem Nachbarn. Die Lautstärke schwoll an. Auch ich war entsetzt. Wie konnte das passieren? Und dann auch noch im Palast? Ich sah Leo an der mich aufmunternd anlächelte. „Die Anwesenden waren vor allem Königliche Familien wie die Dashkovs, Ivashkovs und Zeklos´“ sprach sie weiter und viele die diesen Namen trugen sahen geschockt aus. „Es tut mir aufrichtig leid“ sagte sie und nickte einem ihrer Wächter zu. Der zog eine Liste hervor und reichte sie ihr. Sie begann die Namen der Ermordeten vorzulesen. Was ich persönlich ziemlich geschmacklos fand. Viele Kinder, deren Eltern gestorben sind, brachen in Tränen aus. Sie beendete ihre Rede und wünschte uns alles Gute. Dann verließ sie den Raum. Ich hatte erwartet die Namen meiner Pflegeeltern auch zu hören, doch sie wurden nicht vorgelesen. Es herrschte bedrücktes Schweigen. „Kommen Sie, der Unterricht fällt heute aus“ flüsterte Dimitri und ich stand auf. Leo und Josh folgten uns nach draußen. „Das war ziemlich taktlos“ meinte Leo draußen und wir alle nickten. Ich machte mir meinen Schlauchschal wieder um und verschränkte meine Arme. „Wie konnte das passieren?“ fragte ich Dimitri und er seufzte. „Wahrscheinlich genauso wie es hier passiert ist!“ Ich schwieg und sah mich um. Einfach nur so. „Die meisten haben aber überlebt...viele Strigoi sind dabei umgekommen“ meinte Dimitri und Josh fragte „Wie viele sind denn die meisten?“ „150“ antwortete Dimitri und ich keuchte auf. „35 Strigoi sind gestorben“ fuhr er fort und sah uns nacheinander an. „Es sind trotzdem zu viele“ meinte Leo und er nickte. Leos Mutter kam zu uns. „Heute werden viele Angehörige kommen, Sie sollen in einer Stunde beim Empfang dabei sein. Die Schüler sollen sich in ihren Wohnheimen aufhalten“ teilte sie Dimitri mit der daraufhin nickte. „Warum muss er dabei sein?“ fragte ich sie und sie zuckte die Achseln. „Alle Wächter, warum weiß ich auch nicht, Lissa!“

Dimitri brachte mich ins Wohnheim, dann musste er auch schon bald los. Leo blieb bei mir. „Wo ist Grace eigentlich?“ fragte ich ihn unten im Gemeinschaftsraum. „Bei ihrem Vater“ antwortete er und ich sah ihn überrascht an. „Ob du es glaubst oder nicht, aber sie hat einen ganz normalen Menschenvater“ sagte er und ich lachte. „Sind er und deine Mum zusammen?“ Er schüttelte den Kopf und setzte sich wieder neben mich. „Er ist oft im Ausland. Meine Mutter hat die Beziehung beendet, aber sie verstehen sich immer noch gut. Er weiß was sie ist, deshalb ist es leichter.“ Ich nickte und spielte mit einer Haarsträhne herum. „Dir ist langweilig“ stellte er lächelnd fest und ich seufzte. „Ja.. wenn man quasi eingesperrt ist kann man so gut wie gar nichts machen!“ Er wollte grade etwas sagen, als ihm plötzlich jemand von hinten die Augen zuhielt. „Na, lange nicht mehr gesehen“ sagte Emily und er drehte sich zu ihr um. Meine Stimmung verdüsterte sich automatisch. Er warf mir einen kurzen Blick zu, dann erwiderte er „Richtig. Was führt dich hier her?“ Als Antwort nickte sie mit dem Kopf in die Richtung von Mia Mooney, einer nicht königlichen Moroi. „Babysitter“ sagte sie und lächelte ihn breit an. „Und du? Auf wen musst du aufpassen?“ Er deutete auf Nathan der vor dem Fernseher saß. Trotzalledem musste Leo immer noch ein Auge auf ihn haben. „So so, ein Zeklos, du Armer!“ Ehe sie etwas weiteres sagen konnte, rief Mia sie zu sich und sie seufzte. „Tja, dann bis demnächst!“ Sie gab ihm einen Kuss auf die Wange und ging zu ihrer Moroi. Ich versuchte meine Gefühle so gut es ging in den Griff zu kriegen, aber wie gesagt, es geht einfach nicht. Na Klasse, das ist echt mies! Er tat so, als kenne er meine Gefühle für sie nicht, doch es war offensichtlich, dass er sich ein Lächeln verkneifen musste. „Das kriegst du irgendwann alles zurück“ schwor ich ihm und er lachte auf. Ich wusste nicht welche Gefühle er eben gespürt hatte, ich hoffte nur es waren keine falschen gewesen.

Um 17 Uhr kamen Vanessa und Adrian in den Gemeinschaftsraum, zusammen mit einem Mädchen. Sie war umgefähr so alt wie wir, 19 vielleicht. Sie war auch eine Moroi, hatte braune, schulterlange Haare und leuchtend blaue Augen. Eine komische Mischung. Sie kamen zu uns. „Anny, das sind Lissa und Leo“ stellte Vanessa uns beide vor. „Das ist Anny, sie ist die Tochter der Direktorin!“ Ich lächelte sie freundlich an. „Rück mal ein Stück, Süße“ forderte mich Adrian auf. Das war nur etwas schwer, da das Sofa eigentlich nur für maximal zwei Personen gemacht war. Ich zog fragend eine Augenbraue hoch. „Na los, ich will mich hinsetzten. Ich laufe seit ner geschlagenen Stunde durch die Schule!“ Ich lachte „Oh du Armer!“ Aber ich stand trotzdem auf setzte mich auf Leos Schoß. Er wusste was ich vorhatte, weshalb er sich passend hinsetzte. „Geht doch, Süße!“ meinte Adrian und ließ sich neben uns aufs Sofa fallen, natürlich mit einer Flasche Wodka. Anny musterte uns beide neugierig. Vanessa sah etwas..genervt aus. „Kann sie bei euch beiden bleiben?“ fragte sie mich und Leo und ich zogen eine Augenbraue hoch. „Bei uns?“ Sie nickte. Anny sah sich nun gelangweilt um. „Irgendwer muss ihren Babysitter spielen“ sagte Adrian und fing sich damit einen bösen Blick von ihr ein. „Klar kann sie hier bleiben“ antwortete Leo und lächelte sie freundlich an. „Cool, danke“ bedankte sich Vanessa und verschwand. Adrian stand ebenfalls auf und schwankte aus dem Raum. „Tja...willst du dich setzten?“ fragte ich sie und deutete auf den freien Platz. „Nee, lass mal“ antwortete sie und blieb stehen. Stattdessen kam Nathan zu uns und setzte sich auf den freien Platz. „Hey“ sagte er zu uns und musterte Anny dann interessiert. „Bist du neu hier?“ fragte er sie und sie nickte „Meine Mum hat mich hier her versetzt. Diese blöde Kuh!“ Er zog eine Augenbraue hoch. „Ihre Mutter ist die Direktorin“ sagte Leo zu ihm und seine Miene verrutschte ein wenig. „Ja, das sagt natürlich alles“ meinte Anny zickig und setzte sich auf den kleinen Tisch vor uns. „Das war nicht so gemeint“ erklärte Leo ihr, doch sie unterbrach ihn. „Nein, ist schon okay, ehrlich! Meine Mutter ist ne alte Hexe, ist klar das ihr mich auch so seht!“ „Quatsch...man darf niemanden auf Grund seiner Eltern beurteilen“ sagte ich und sie zog eine Augenbraue hoch. „Ach ja? Wer sind denn deine Eltern?“ Ich presste die Lippen zusammen. „Das kannst du sie so nicht direkt fragen“ erklärte Leo ihr und nahm meine Hand in seine. „Wieso? Sind sie etwa auch so schlimm wie meine?“ „Sie sind tot“ sagte ich. Sie starrte mich überrascht an. Dann sagte sie „Bor, hast du ein Glück! Tut mir echt leid, aber ich wünsche mir schon seit Jahren, dass meine Eltern sterben...Das wäre so cool!“ Ich starrte sie entsetzt an. „Du willst was?“ „Ja..du kannst das nicht verstehen, aber Eltern sind die reinste Qual“ erklärte sie und strich ihre Haare zurück. „Meine vor allem! Ich habe noch ne kleine Schwester, was auch total scheiße ist. Sie ist der Engel, ich der Teufel!“ Jetzt empfand ich Mitleid mit ihr. Ich kannte das Gefühl von seinen Eltern (oder in meinem Fall, Pflegeeltern) nicht gemocht zu werden. „Versuchst du denn, es zu ändern?“ fragte Leo sie und sie zuckte die Achseln. „Nö, nicht wirklich. Warum mein Leben für die ändern? Ich liebe Partys, und nur weil die solche Langweiler sind muss ich das doch nicht auch sein!“ meinte sie und musterte uns beide. „Sind deine Eltern auch tot?“ fragte sie Leo, der daraufhin den Kopf schüttelt. „Meine Mutter ist...Wächterin, meinen Vater kenne ich nicht.“ Sie nickte und zog ihr Handy aus der Westentasche. „Naja, ich brauche keine Eltern...aber ich will sie auch nicht als Feinde haben, weshalb ich hier bin. Dieses Schuljahr mache ich durch, dann verschwinde ich ins Ausland“ erzählte sie und stand auf um zu telefonieren. Ich wandte mich Leo zu. „Komisches Mädchen“ meinte ich und er nickte. „Ich glaube so wird man wenn das andere Kind bevorzugt wird. Sie will Aufmerksamkeit haben“ vermutete er und ich nickte. Nach fünf Minuten kam sie zurück und meinte „So, ich muss weg. Wahrscheinlich sehen wir uns heute Abend beim Essen. Chao!“ Sie verschwand und ließ uns alleine. Ich rutschte von seinem Schoß runter und setzte mich wieder neben ihn. Nathan war inzwischen verschwunden. „Was willst du machen?“ fragte er mich und ich zog überrascht eine Augenbraue hoch. „Weißt du das denn nicht?“ Er lächelte. „Wie soll ich es wissen, wenn du es nicht weißt?“ Ich verschränkte die Arme. „Wozu hast du denn Lust?“ fragte ich und er sah nachdenklich aus dem Fenster. Ich legte meine Beine auf seinen Schoß und lehnte meinen Kopf gegen die Lehne. Bevor er mir antworten konnte, ging die Tür des Gemeinschaftsraumes auf. Ein Wächter der Königin kam auf uns beide zu und nickte uns freundlich an. „Prinzessin, die Königin wünscht Euch zu sehen“ teilte er mir mit. Ich sah ihn überrascht an. „Jetzt“ fügte er hinzu und deutete zur Tür. „Natürlich!“ Ich stand auf und sah Leo kurz an. Er nickte kaum merklich und ich folgte dem Wächter in den Flur. Dort stand sie, fünf Wächter standen neben ihr an den Wänden und sahen sich um. Ich trat zu ihr und verbeugte mich kurz. „Königin“ Sie nickte mir zu „Hallo, Vasilisa. Wie geht es Ihnen?“ fragte sie mich und wandte sich mir zu. „Gut, danke“ antwortete ich und sah mich kurz nach Dimitri um, doch er war nicht da. „Ich habe gehört Sie haben sich spezialisiert“ berichtete sie und ich nickte. „Würdet Ihr mir verraten in welchem Element?“ „Erde“ antwortete ich und sie zog leicht ihre Augenbrauen hoch. „Tatsächlich...Das ist sehr interessant“ meinte sie und legte den Kopf schief. „In wie fern?“ fragte ich. „Nun...Eure Eltern hatten beide das Element Luft“ erklärte sie und ich runzelte die Stirn. „Aber das Eine hat mit dem Anderen wahrscheinlich nichts zu tun“ vermutete sie und strich ihr Kleid glatt. „Vasilisa...habt Ihr euch gut von dem Sturz erholt?“ fragte sie und ich sah sie fragend an. „Von welchem Sturz sprecht Ihr?“ „Na von dem am Steinbruch...habt Ihr zufällig das Gesicht Eurer Angreiferin gesehen?“ Ich schüttelte den Kopf. „Oh, nun, das ist äußerst bedauerlich. Die Suche nach ihr ist nicht grade leicht ohne Gesicht“ sie lachte kurz, dann wurde sie wieder ernst. „Ich hoffe Ihnen gefällt die Schule, trotz dieser Strigoi Angriffe“ sagte sie und ich nickte „Sie ist großartig“ meinte ich und sie lächelte. „Machen Sie es gut, Vasilisa. Und ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Koffer packen und eine gute Heimreise.“ Sie drehte sich um und verließ mit ihren Wächtern das Wohnheim. Ich starrte ihr nach. Koffer packen, Heimreise? Wovon sprach sie? Leo erschien neben mir und sah mich fragend an. „Reist du etwa ab?“ fragte er und jetzt starrte ich ihn an. „Woher weißt du...“ Ich funkelte ihn an. „Du warst in meinem Kopf!“ Er lächelte kurz „Ich war neugierig worüber ihr beide sprecht. Entschuldige!“ Ich verschränkte die Arme. „Du hättest ja auch mal fragen können“ „Wie denn, vor dem Wächter eben?“ entgegnete er und vergrub seine Hände in den Hosentaschen. „Sie weiß es vermutlich sowieso“ meinte ich und seufzte. „Aber was meinte sie mit Heimreise?“ Er zuckte die Achseln. „Diese Frau ist sowieso komisch!“ Ich stupste ihn an. „Das ist die Königin! Wenn dich jemand so reden hört...“ Er lachte auf und drückte mir meine Jacke in die Hand. „Was..?“ „Komm mit, wir unternehmen jetzt was!“ sagte er und zog mich nach draußen.

------------------------------------------------------------

Hallo meine Lieben <3

Ich hoffe es hat euch gefallen, naja das hoffe ich ja immer ;)

Ich wollte mal Danke an alle sagen die bis jetzt meine Geschichte kommentiert und gevotet haben, ich habe mich mega dolle darüber gefreut :D <3

Also, schön weiter den Stern drücken und kommentiert ruhig, egal was ich freu mich immer :)

Schönen Abend euch allen noch :*

Kuss Sarriii

Continue Reading

You'll Also Like

521 163 9
für die neun musen und für alle, die nach ihnen kamen weil inspiration, die quelle unserer worte ist [kurzpoesie]
38.7K 592 15
-Darkromance- -Start:22.2.24- Als Amaya endlich auf die neue Schule kam, dachte sie es wird wie vorher. Mr Martinéz, ihr neuer Lehrer, macht ihr da...
1.5K 262 41
Hier reagieren Harry, Draco, Mira, Severus, Ron, Hermine und andere Charaktere auf etwas andere Versionen der klassischen Muggel Märchen. !Die Reac...
6.4M 188K 60
Ein böses Spiel ohne Regeln mit dem Bruder meiner besten Freundin *** Wenn man die Namen Rina und Mason in einem Satz hört, weiß man sofort, dass das...