Ja, Mr. Styles

By Ro-Booklover

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ACHTUNG: 2. Teil "Du warst echt raus", murmelt er und nippt an seinem Bier. "Aber manchmal tut man sehr viel... More

Vowort
Eins
Zwei
Drei
Vier
Sechs
Sieben
Acht
Neun
Zehn
Elf
Zwölf
Dreizehn
Vierzehn
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Sechzehn
Siebzehn
Achtzehn
Neunzehn
Zwanzig
Einundzwanzig

Fünf

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By Ro-Booklover

- Harry -

„Verdammt Harry!", tönt Martins Stimme durch den kleinen Raum. „Das hier ist, zu unser aller Freude, das letzte Konzert in diesem Jahr und ich hoffe, dass sich dieser sinnlose Mist im nächsten wieder legt. So geht es nicht weiter!"

Ich mache mir nicht die Mühe den Kopf zu heben und starre weiterhin auf mein Handy. Das Management und ich sind zur Zeit nicht wirklich einer Meinung und Martin und ich geraten ständig aneinander. Diese kleine Predigt von ihm ist also nur ein weiteres seiner vielen Selbstgespräche, denen ich nur halbherzig zuhöre.

Am liebsten hätte ich mich bereits im letzten Monat von ihnen getrennt und allesamt zum Teufel gejagt, doch mit all den Klauseln und Gesetzen dieser Welt ist das nicht so leicht. Meine Anwälte hatten mir dazu geraten, die Tour durchzuziehen und mit ihnen zusammen zu arbeiten, andernfalls könnten das alles ziemlich schmutzig werden. Das heißt aber nicht, dass ich mich mit ihm verstehen muss.

Wie sollte ich auch mit jemandem zusammenarbeiten, der im Gegenzug nicht mit mir arbeitet und an einer guten Lösung für alle Beteiligten interessiert ist?

Alles worum ich geben hatte, war Hannas Adresse und ihre E-Mail oder Handynummer, doch bekommen habe ich nichts. Ständig wimmelt man mich mit der Begründung ab, dass es unklug sei die Frau zu kontaktieren, die mich gestalkt hat und dass die Glaubwürdigkeit der Geschichte darunter leiden würde. Dass ich von vorn herein gegen diese Story war und wir stattdessen einfach dazu hätten Stellungen nehmen und als offizielles Paar dazu stehen können, interessierte heute keinen mehr. Natürlich hält man sich als Management Firma streng an die eigenen Regeln, weshalb jede weitere Diskussion sinnlos ist.

„Harry?", dringt Martins Stimme zu mir durch. „Bist du noch drauf? Oder bist du bei klarem Verstand und hörst mir zu?"

„Ich bin weder auf Drogen, noch nehme ich welche!", zische ich.

Martin lacht gekünstelt und sammelt ein paar Ordner zusammen. „Natürlich. Ihr Promis ballert euch ja nicht ständig irgendwelche scheiße rein."

„Wage es nicht, noch einmal so über Harry zu reden!" Mitch, der bis eben noch gelassen neben mir gesessen hatte, steht auf und macht einen Schritt auf den kleinen Mann zu. „Nur weil du meinst du managst hier alles, bist du noch lang nicht-"

„Was willst du dagegen tun? Mich zurück ins Büro befördern, wie Nathalie? Nur zu, lasst diese lächerliche Tour weiter den Bach runter gehen. Mal davon abgesehen, dass deine Meinung hier niemanden interessiert", unterbricht ihn Martin. „Du bist nur ein Anhängsel, das geduldet wi-"

„Ich bin was?", schreit Mitch und macht einen weiteren Schritt auf ihn zu. „Du glaubst doch nicht, dass die gequirlte scheiße aus deinem-"

„Hey!" Lou wirft die Tasche, die sie eben in der Hand gehalten hat auf den Tisch und baut sich zwischen den beiden Männern auf. „Jetzt kommen wir alle mal wieder runter! Ab morgen sehen wir uns erstmal nicht mehr und jeder kann sich wieder aufraffen. Bekommen wir den Abend heute also bitte noch ohne Zwischenfälle gebacken?"

Ich kneife automatisch die Augen zusammen, nicke dann aber und beobachte, wie Lou Mitch zurück zum Sofa schiebt und er schnaubend neben mich plumpst.

„Wieso nimmst du das alles einfach hin?", fragt mein Freund und mustert mich unverständlich.

Unwillkürlich zucke ich mit den Schultern und scrolle weiter durch Instagram. Schon zum tausendsten Mal suche ich nach dem Profil von Hanna Mayer, doch ich finde sie nicht. „Wir sind vertraglich aneinander gebunden. Ich muss es akzeptieren."

„Suchst du schon wieder nach ihr?", fragt er und schielt mir über die Schulter. „So geht das nicht weiter. Ich kann dich nicht länger so sehen Harry."

Seufzend senke ich das Handy und erwidere seinen Blick. „Was soll ich denn machen? Ich hätte schwören können, dass es ein Profil von ihr gab, doch sie hat nicht auf meine Nachricht reagiert. Wie soll ich sie denn finden? Ich weiß nicht mal wo sie gerade ist."

Mitch senkt den Blick auf seine Hände und runzelt die Stirn. Vom ersten Moment an, war er für mich da gewesen und hat versucht mir zu helfen sie zu finden. Auch während meiner Alkoholeskapaden hatte er stets zu mir gestanden und mir geholfen, auch wenn danach jedes Mal eine Predigt folgte. Doch egal wie viel Energie wir auch hinein gesteckt hatten, wir konnten nichts ausrichten.

„Warte..." Er hebt den Kopf und schaut mich grinsend an. „Was, wenn du twitterst? Eine Botschaft an sie oder einen Treffpunkt? Ihr habt doch sicher Insider, wie einen Ort, von dem nur ihr beide wisst?" Sein Grinsen wird breiter und sein Enthusiasmus ist ansteckend, doch so einfach ist es nicht.

„Was soll ich denn schreiben Mitch? Ich kann schlecht ihren Namen, eine Adresse und ein Datum ins Internet stellen und dann dort auf sie warten."

„Mir fällt schon noch was ein", murmelt er und steht dann auf. „Aber jetzt gehen wir auf die Bühne." Sein Enthusiasmus ist kaum zu bremsen und sogar ein bisschen ansteckend. Mir ist bewusst, dass Mitch recht hat und ich nicht weiterhin den Kopf in den Sand stecken, sondern stattdessen nach ihr suchen sollte und sie am Ende hoffentlich auch finden werde.

Die Stimmung in der Arena war bombastisch. Das erste mal seit langem habe ich ein Konzert wieder nüchtern und mit all den tollen Momenten erlebt. Die Fans waren gut drauf, hatten mit gegrölt und ließen mich jede Sekunde genießen. Das Adrenalin pumpt auch noch Stunden später durch meine Adern, als wir schon im Flieger sitzen und zurück nach Los Angeles fliegen.

Obwohl die letzten Wochen mit viel schlechtem verbunden waren, ist das Ende des ersten Teils der Tour großartig. Der heutige Abend hat mir nochmal verdeutlicht, was ich eigentlich tue und weshalb ich es tue.

Als ich am Flughafen in Los Angeles ankomme und mein Handy wieder einschalte, trudeln etliche Nachrichten über verpasste Anrufe von Ed darauf ein.

*Ruf mich bitte an.* Sagt eine davon, was mich stutzen lässt.

Noch während ich zu dem schwarzen SUV am Seiteneingang des Flughafens laufe, drücke ich die anrufen taste und presse mir das Handy hektisch ans Ohr. Er hebt nicht ab, weshalb ich nach wenigen Minuten, als ich bereits im Auto sitze, noch einmal Anrufe und dabei nervös mit den Fingern auf meinem Oberschenkel trommle. Meine Schultern sind gesenkt und meinen Kopf kann ich nur noch mühsam selbst heben, so erschöpft bin ich von den Ereignissen der letzten Wochen. Der lange Flug hatte mich zwar etwas schlafen lassen, doch offensichtlich noch nicht genug.

Warum hat er versucht mich anzurufen? Immerhin haben wir schon seit ein paar Wochen nichts mehr voneinander gehört. Genau genommen hatte ich in letzter Zeit zu fast keinem meiner Freunde Kontakt gehabt, seit die Nachricht von Stalker Hanna um die Welt ging. Selbst Gemma, der ich eigentlich alles erzählte, hatte ich abgewiesen.

"Harry?" Seine Stimme lässt mich erleichtert aufseufzen, während ich das iPhone noch etwas fester umklammere.

"Was ist passiert?", frage ich sofort und werfe einen Blick aus dem Fenster. Der leichte Regen und die Dunkelheit draußen unterstreichen meinen momentanen Gemütszustand, wieder hier zu sein.

Zuhause. Allein. Ohne sie.

Eigentlich hatte ich mir immer vorgestellt, wie wir die Pause gemeinsam in Los Angeles in meinem Haus verbringen und einfach in den Tag hinein leben würden.

"Nichts ist passiert", murmelt er. Im Hintergrund vernehme ich ein paar laute Stimmen, die Durcheinander reden. "Zumindest nichts schlimmes, denke ich."

"Spuck schon aus, Mann. Du machst mich nervös."

Die Geräusche am anderen Ende der Leitung werden etwas leiser, bis das schließen einer Tür zu hören ist und Stille herrscht, bevor er spricht. "Hanna war heute bei mir."

Seine Worte ergeben im ersten Moment keinen Sinn, weshalb ich schweigend die Stirn runzle und die Bedeutung langsam zu mir durchdringt. "Hanna?", presse ich hervor. "Meine Hanna?"

Ed seufzt. "Ja. Ich dachte erst ich sehe nicht recht. Sie ist einfach in den Backstage Bereich gestürmt und hat mich angefallen, wie einer dieser Hardcore Fans, bis die Worte dann aus ihr heraus gesprudelt sind und ich sie erkannt habe. Sie ist in München-"

"Du verarschst mich gerade oder?" Meine Stimme ist aggressiver als beabsichtigt, während ich mit der rechten Hand meine Augen bedecke. "Wenn das ein beschissener Scherz sein soll, dann kannst du ihn Dir so-"

"Harry!", unterbricht er mich harsch. "Mann, über sowas macht man keine Witze! Bist du bescheuert?"

Ich halte die Luft an, während er darauf wartet, dass ich noch etwas sage, was ich aber nicht tue. Hanna war bei ihm. Sofort richte ich mich auf und starre geradeaus auf die Kopfstütze des Sitzes vor mir.

"Sie war da. Aber ich musste auf die Bühne und hab zu spät reagiert. Ehrlich gesagt war ich völlig überrumpelt", seufzend hält er einen Moment inne. "Hanna ist in München. Sie hat mir eine Adresse gesagt, aber ich... ich konnte es mir nicht merken." Plötzlich bricht ein regelrechter Redefluss aus ihm heraus. "Ich musste auf die Bühne und Nadja hat mich gedrängt und einer der Bodyguards hat Hanna einfach weggeschleift. Sie hat was von einer Straße gesagt, vermutlich ihre Adresse, aber alles was ich noch im Kopf habe ist 'Schleiß'. Verdammt es tut mir total leid, dass ich nicht richtig zugehört habe. Ich hätte es mir direkt aufschreiben sollen." Er atmet hörbar aus, bevor er weiter redet. "Ich kann Dir nur mit Gewissheit sagen, dass sie bei ihrer Mutter in München ist."

Meine Gedanken rasen, während sich mein Puls beschleunigt und ich jedes Wort aufsauge. Sie ist in München. Hanna ist bei ihren Eltern und hat mich nicht aufgegeben.

"Sie wollte das du weißt, dass sie dich nicht kontaktieren kann."

"Ich weiß", murmle ich und stoße ein undefinierbares Lachen aus. "Ich weiß, dass sie mich nicht kontaktieren kann. Verdammt ich kann sie doch auch nicht kontaktieren."

"Wurdest du von ihr blockiert?"

"Nein Mann. Nein", sage ich und reibe mir mit dem Daumen und Zeigefinger über die Augen. "Danke Dir. Wirklich. Du hast mir echt geholfen. Ich ruf dich an, ja?" Ohne eine Antwort abzuwarten lege ich auf und lache erneut in mich hinein. Welche Ironie es doch ist, dass wir einander nicht schreiben oder anrufen können, obwohl Kontakt halten in der heutigen Zeit so einfach ist.

Doch sie sucht nach mir und hat versucht mich über Ed zu kontaktieren.

Ohne weiter darüber nachzudenken öffne ich Twitter und schreibe einen weiteren Tweet für heute. Ein Lächeln huscht über meine Lippen, als ich ihn abschicke und hoffe, dass sie meine Worte versteht.

"Oliver", rufe ich nach vorn und erwidere den Blick meines Bodyguards über den Rückspiegel. "Bitte dreh um. Ich muss jemandem einen Besuch abstatten."

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