Serena Black || π‘¨π’Žπ’π’“π’•π’†οΏ½...

By Liily_112

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[3. Teil] ❝ π’π¨π¦πž 𝐩𝐞𝐨𝐩π₯𝐞 𝐚𝐫𝐞 𝐛𝐨𝐫𝐧 𝐰𝐒𝐭𝐑 𝐭𝐫𝐚𝐠𝐞𝐝𝐲 𝐒𝐧 𝐭𝐑𝐞𝐒𝐫 𝐛π₯𝐨𝐨𝐝. ❞ Volde... More

π‘¬π’‘π’Šπ’ˆπ’“π’‚π’‘π’‰
π‘·π’π’‚π’šπ’π’Šπ’”π’• 𝑰
π‘·π’“π’π’π’π’ˆ
Eine plΓΆtzliche Abreise
Familienehre
Hausarbeiten
Die Lage spitzt sich zu
Die fΓΌrnehme und gar alte Familie der Blacks
Dumbledores Fehler?
How to be a prefect
Der verfluchte erste Schultag
Projekt Arschloch
Hello Brother
Just my luck
Eifersucht ist Liebe und Hass zur selben Zeit
Das Anti-Umbridge Kommando
Eine Nacht im Kerker
Vollidioten kΓΌsst man nicht
Leg dich nicht mit ner Black an 2.0
A ceiling full of stars
Angriffslustige Klatscher
Truth or dare
Vier Mal ist vier Mal zu viel
Sweets, the best way to make friends
Exposed
Kalt wie Eis
Neue Freunde oder alte Feinde?
NachtgΓ€nge
Ein sensibles Thema
Drama wird kalt serviert
Der Zauber der Weihnacht
Won't forget these days
VatergesprΓ€che
Ein Albtraum ohne Erwachen
Times like that
Blutiges VergnΓΌgen
The knight in green armor
Prince not so charming
Harry Potter packt aus
Wahre Freunde
FunkensprΓΌhende Drachen
AblenkungsmanΓΆver und ein glorreicher Abschied
Beunruhigende Nachrichten
Zu tief ins Glas geschaut
Sweet dreams are made of this
GegensΓ€tze ziehen sich aus
Kalter Entzug
When I told you to run
Auf der Flucht
Nichts als die Wahrheit
ZurΓΌck zum Anfang
The price we pay
Der VerrΓ€ter
Briefe von Katherine
Ein stummer Schrei nach Liebe
Don't die on me
Schmutziges Blut
Die Stunden danach
Alles auf Anfang
Happily (n)ever after
Epilog
Fortsetzung, Fragen und Anregungen

The lion's den

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By Liily_112

• Serena Black •

„It's a little late to be waving a white flag,
don't you think?"

Viel zu lange hatten die Gedanken des vorigen Abends Serena wachgehalten und so fühlte sie sich dementsprechend am nächsten Morgen auch. Am liebsten hätte sie den kompletten Tag geschwänzt und wäre im Bett geblieben. Sie wusste selbst nicht, was sie schlussendlich dazu verleitet hatte, doch noch zum Frühstück zu gehen. Dort war es für ihren Geschmack viel zu laut und hektisch. Murrend ließ sie sich schließlich neben Ginny nieder, obwohl sie mit dem Gedanken spielte, einfach zurück ins Bett zu gehen.

„Was hat dir denn den Zauberstab verknotet?", fragte sie lachend und heimste sich dafür einen finsteren Blick von Serena ein. „Konnte nicht schlafen", nuschelte sie und belud ihren Teller mit Rührei. Bevor sie anfing, sich den ersten Bissen in den Mund zu schieben, sah sie vorsichtig hoch zu Umbridge und diese starrte sie bereits grimmig an. Schnell sah Serena wieder weg und schaufelte sich ihr Frühstück in den Mund, bis sie erneut gestört wurde.

„Black, du bist dran", sagte Hall hinter ihr und wurde wie jedes Mal, wenn er dort stand, misstrauisch von den Gryffindors beäugt. Serena erschrak heftig, da sie tatsächlich in diesem Moment an ihn gedacht hatte. Gut, vielleicht nicht direkt an ihn, sondern viel eher an das vermeintliche Geheimnis ihres Vaters.

Hall wartete keine Antwort ab, sondern legte das Infantem auf den Tisch neben ihren Teller. Serena konnte nicht anders, als ihn heimlich von der Seite zu beobachten. Was konnte es mit ihm oder mit den Halls auf sich haben, was so wichtig war, dass sie es nicht wissen durfte? Zumal es ja ebenfalls um sie zu gehen schien.

Leider schien er ihr Starren bemerkt zu haben und sah sie befremdlich an. „Hast du endlich meine Schönheit bemerkt oder warum gaffst du mich so an?"

Zu allem Überfluss lief Serena knallrot an, was sie normalerweise nie tat, und wandte sich schnell ab. Hall starrte sie noch immer wie vom Donner gerührt an, „Redest du jetzt nicht mehr mit mir, oder was?"

„Doch."

„Du bist komisch, Black", meinte er schließlich und seufzte. „Kommst du mit?"

„Du bist komisch, seitdem das Schuljahr angefangen hat", murmelte Serena griesgrämig und kratzte die letzten Krümel Ei von ihrem Teller.

„Tja, jeder hat seine Gründe", gab Hall trocken zurück und sah sie ungeduldig an. „Kommst du jetzt mit oder nicht?"

Murrend schob sie ihren Stuhl zurück, schnappte sich ihr Projekt, welches anscheinend immer grauer wurde und folgte dem Slytherin nach draußen. Eigentlich hatte sie wenig Lust auf Pflege magischer Geschöpfe, da sie eigentlich nicht wollte, dass Professor Raue-Pritsche ihr Infantem in diesem Zustand sah. Vermutlich würde sie es ihnen sofort wegnehmen und in das Infantem-Schutzprogramm oder so etwas ähnliches stecken.

Mit einem Mal wurde das Wesen jedoch ruhig. Verdächtig ruhig und zunächst konnte Serena nicht einordnen, woher die plötzliche Stille kam. „Bei Merlin! Ich glaube, es funktioniert", flüsterte sie aufgeregt. Hall warf ihr daraufhin einen verwirrten Blick zu. „Was funktioniert?"

„Maxon hat gesagt, ich solle mit dem Infantem mal rausgehen." strahlte sie, „Und schau. Es sieht glücklich aus."

Er musterte es kurz, „Toll."

Serena seufzte und war froh, endlich bei Hagrids Hütte angekommen zu sein. Tatsächlich konnte sie es nun kaum mehr erwarten, dass der Unterricht losgehen würde und sie nicht mehr mit Hall sprechen musste – und sich auch nicht mit ihrem kreischenden Projekt herumschlagen musste.

Unter den vielen Schülern, machte sie auch Maxon aus, den sie seit ihrem Treffen in Hogsmeade nicht mehr gesehen hatte. Er drehte sich zu ihr um und schenkte ihr ein Lächeln, welches Serena erwiderte. Dabei wurde ihr ganz warm ums Herz. Dabei bemerkte sie einen bohrenden Blick aus den Augenwinkeln. „Jetzt starrst du, Hall."

Professor Raue-Pritsche ging die zusammengewürfelten Paare ab und begutachtete ihr jeweiliges Infantem. Als sie bei Serena und Hall ankam, machte sie sich bloß stumm eine Notiz und ging weiter. Serena wusste, dass was vermutlich nichts Gutes zu bedeuten hatte.

Am Ende der Stunde wollte Serena eigentlich nur so schnell wie möglich zurück ins Schloss, um sich aufzuwärmen. Doch es bahnte sich die nächste Katastrophe an. „Hey Ed!", rief Malfoy und kam mit seiner Gefolgschaft auf sie zugestakst. „Hast du schon mit Umbridge wegen Quidditch gesprochen?"

„Ja, sie hat mir die Erlaubnis gegeben, weiter zu trainieren", antwortete sein Cousin gelangweilt.

„Das war eh nur reine Formsache, immerhin kennt sie unsere Väter ja gut", schnarrte Malfoy weiter und warf Serena einen gehässigen Blick zu. „Bin mal gespannt, ob Gryffindor auch weiterspielen darf."

Serena verdrehte die Augen, anscheinend war er auch noch stolz darauf, dass sein Vater alle im Ministerium bestach. „Wenn es um Einfluss im Ministerium geht, glaube ich nicht, dass ihr da große Chancen haben werdet", fuhr er schadenfroh fort. „Von meinem Vater weiß ich, dass sie schon seit Jahren einen Grund suchen um Arthur Weasley zu feuern."

„Kannst du eigentlich auch eigenständig denken?", fragte Serena ihn sichtlich genervt. „Oder sprichst du nur deinem Vater nach?"

Die Gryffindors lachten, während Malfoy rot anlief und ihre Bemerkung ignorierte. „Und was Potter angeht ist es bloß eine Frage der Zeit, bis das Ministerium ihn ins St. Mungo einliefen lässt. Offenbar haben die dort eine Spezialstation für Patienten, die durch Magie im Gehirn ganz verwirrt sind." Er zog eine Fratze und dieses Mal lachten die Slytherins.

Neville stürzte plötzlich nach vorne, doch Harry und Ron konnten ihn noch an seinem Umhang fassen und ihn aufhalten. „Neville, Nein", zischte Harry, während alle den Tollpatsch entgeistert anstarrten.

„Freaks", zischte Malfoy und zog endlich mit seiner Bande ab. Harry ließ währenddessen Neville los, der ihn zornig schnaufend anfunkelte. „Ich musste dich aufhalten", keuchte Harry und hob seine Tasche auf, die in den Dreck gefallen war. „Crabbe und Goyle hätten dich in Stücke gerissen."

Neville sagte nichts, sondern stapfte wütend in Richtung des Schlosses davon. Serena sah ihm traurig hinterher, sie wusste, warum er so wütend wurde, wenn es um Leute im St. Mungo ging und sie konnte ihm sein Verhalten nicht verdenken. Vermutlich hätte sie an seiner Stelle genau so gehandelt.

Als nächstes stand Zaubertränke auf dem Stundenplan der Gryffindors und leider auch auf dem der Slytherins. Nachdem Serena schnell ihr Infantem in ihren Schlafsaal gebracht hatte, machte sie sich auf den Weg in Richtung der Kerker und nahm ihren gewohnten Platz neben Hermine ein. Ringsum tuschelte die ganze Klasse noch über Nevilles Verhalten, doch als Snape die Kerkertür mit einem widerhallenden Knall zuschlug, verstummten sie alle.

„Sie werden feststellen", sagte Snape leise und gefährlich. „Dass wir heute einen Gast haben."

Serena wagte es beinahe nicht, ihren Kopf zu drehen, doch als sie es tat, wurde ihr klar, warum sich plötzlich eine so finstere Stimmung über die gesamte Klasse gelegt hatte. Umbridge, wie üblich in ihrem pinken Outfit, ausstaffiert mit ihrem Klemmbrett, stand in der Ecke und musterte Snape mit ihren Glubschaugen. Das konnte ja eine heitere Stunde werden, die zwei unbeliebtesten Lehrer in einem Raum und Serena wusste nicht, wen sie über den anderen triumphieren sehen wollte.

Snape erklärte ihnen die Aufgabe der heutigen Stunde, als Umbridge ihre widerliche Stimme erhob. „Sie haben keine Zutatenliste angeschrieben. Wie sollen die Schüler also den Stärkungstrank brauen?"

Wäre dies ein anderer Unterricht gewesen, wäre die Klasse vermutlich in Gelächter ausgebrochen. Hier wagten sich jedoch nur wenige zu einem vorsichtigen Grinsen, schließlich wollte sich niemand gleich mit beiden Professoren anlegen.

Snape kräuselte die Lippen. „Sofern meine Schüler in der letzten Stunde aufgepasst haben und nicht ihren Gesprächen mehr Aufmerksamkeit geschenkt haben..." Er stoppte seine Wanderung durch die Klasse direkt vor Harry und Ron, sein Gesichtsausdruck war nicht zu deuten, doch sein Tonfall sprach für sich. Die Ungeduld und indirekte Drohung war darin kaum zu überhören. „Müssten sie durchaus in der Lage sein, diesen Stärkungstrank zu brauen."

Obwohl er für seine Verhältnisse relativ freundliche Worte gewählt hatte, fing die Ministeriumshexe hektisch an, auf ihren Klemmbrett herumzukritzeln. „Worauf warten Sie? Erheben Sie ihre faulen Hintern und fangen sie an zu brauen. Oder habe ich mich unklar ausgedrückt?", fügte Snape hinzu und ließ seinen Blick kalt durch die Klasse gleiten.

Umgehend wurden hektisch die Stühle gerückt und während die Schüler beschäftigt waren, zog Umbridge ihre Runden durch den Raum, schaute hin und wieder in einen der Kessel und stellte Snape ihre Fragen.

Serena musste dann doch grinsen und sah, wie einige andere das auch taten. Es war nach all den Jahren Schikane doch seltsam befriedigend zu sehen, wie Umbridge Snapes Kessel zum Überkochen brachte. Auch wenn sie selbst nicht sonderlich beliebt war war. „Nun, wie lange Unterrichten Sie denn schon in Hogwarts?", fragte sie und hielt die Feder über dem Klemmbrett bereit.

„Vierzehn Jahre", antwortete Snape mit unergründlicher Miene und mit so kalter Stimme, dass Serena gewettet hätte, dass er damit jedes noch so heiße Feuer zum erlöschen bringen könnte.

Jeder normale Mensch hätte bei dieser Tonlage sofort den Kopf eingezogen und das Weite gesucht, doch nicht Umbridge. Sie machte sich, scheinbar ungerührt, eine weitere Notiz. „Sie hatten sich zunächst um die Stelle für Verteidigung gegen die dunklen Künste beworben, liege ich da richtig?"

„Ja." Die Antwort war so leise, dass Serena sie von ihrem Platz aus beinahe nicht hören konnte. Gespannt beugte sie sich ein wenig nach vorne, bis Snape's schwarze Augen plötzlich zu ihr rüber huschten. Erschrocken tat Serena prompt so, als wäre sie sehr in ihr Brauen beschäftigt und hoffte, dass das keine Konsequenzen hatte.

„Aber damit hatten sie keinen Erfolg?" fragte Umbridge weiter und ritt sich damit unwissentlich immer weiter in den Mist. Wenn es nach Serena ginge konnten die beiden sich ruhig gegenseitig erledigen.

Serena war sich eigentlich sicher gewesen, dass sie an diesem Tag nichts mehr aufheitern konnte, doch das Zusammentreffen von Snape und Umbridge war doch recht interessant gewesen. Als die Stunde zu Ende war, stellte sie seufzend das fieberhafte Rühren in ihrem Kessel ein und musste wohl akzeptieren, dass ihr Trank, der eigentlich blassgrün sein sollte, die Farbe von angebranntem Speck hatte und somit absoluter Müll geworden war. Skeptisch roch Serena an dem öligen Rauch, der daraus aufstieg und musste unweigerlich husten. „Verdammt."

„Mach dir nichts draus, Serena", meinte Hermine und hatte gut reden, ihr Trank sah perfekt aus und sie füllte gut gelaunt ein Fläschchen davon ab.

Serena tat es ihr gleich und brachte ihren Schandfleck nach vorne. Als sie zurück zu ihrem Platz ging, beschloss sie Hermine endlich nach ihrem Date mit Nate zu fragen. „Sag mal, wie war es eigentlich mit Nate in Hogsmeade?"

Hermine sah sie nicht an, sondern schob extrem langsam ihren Stuhl an den Tisch und begann ihre Sachen einzuräumen. „Es war... ganz nett."

„Ganz nett?", fragte Serena und ahnte böses. Ganz nett war schließlich nie gut.

„Jaaa....", erwiderte sie etwas verlegen und schulterte ihre Tasche. „Nate ist wirklich nett und wir haben uns gut unterhalten und so, aber..." Sie holte tief Luft. „Aber ich kann mir auch nicht mehr mit ihm vorstellen."

„Ach so". sagte Serena und wusste nicht recht, was sie darauf antworten sollte. Einerseits fand sie es schade, da sie fand, dass Hermine und Nate eigentlich ganz gut zusammenpassen würden, zumindest von ihren Interessen her, immerhin waren beide begnadete Bücherwürmer. Andererseits war sie erleichtert darüber, dass nicht alle ihrer Freunde ganz plötzlich die wahre Liebe gefunden hatten und sie, wie in Hogsmeade, vollkommen ausschließen würden.

„Ich wollte noch in die Bibliothek", verabschiedete sie sich wenig später von Hermine und machte sich auf den Weg in den vierten Stock.

Dort warteten schon Hailey und Nate auf sie an einem der zahleichen Tische und winkten sie freudig herbei. „Ich habe einfach so viele Hausaufgaben, wie noch nie in meinem Leben!", beschwerte Hailey sich laut und heimste sich promt einen strengen Blick von Madam Pince ein.

„Du wirst es schon überleben", meinte Nate und machte sich damit ascheinend auch nicht beliebter bei ihr. Hailey verdrehte bloß die Augen. „Wie lief eigentlich dein Date mit Hermine? Wir haben euch in Hogsmeade gar nicht gesehen."

Er lief knallrot an und stammelte etwas von: "War nur ne einmalige Sache..." und damit bestätigte er genau das, was Hermine gesagt hatte. Anscheinend war der Funke bei beiden nicht so wirklich übergesprungen. Zumindest hatten sie es beide eingesehen und es trauerte niemand dem anderen hinterher oder machte sich Hoffnungen.

Serena packte ebenfalls ihre Hausaufgaben aus, nur fiel es ihr schwer, sich auch nur auf einen Satz zu konzentrieren. Sie hatte nicht gemerkt, dass ihre Gedanken plötzlich abgedriftet waren und sie ausdruckslos in die leere gestarrt hatte, bis Hailey sie darauf hinwies. „Alles okay, Serena?"

„Jaaa... Bin wohl nur etwas müde", gab sie zu und versuchte sich erneut auf ihre Aufgabe zu konzentrieren, doch ihre beste Freundin sah sie weiterhin verwundert an. „Warum das? Hall war doch letzte Nacht dran, oder nicht?"

Serena seufzte und klappte schließlich ihr Buch zu, das hatte sowieso keinen Sinn mehr. Sie überlegte kurz, ob sie Hailey und Nate von den Geschehnissen der letzten Nacht erzählen sollte und entschied sich letztendlich dazu, es zu tun. Immerhin vertraute sie beiden blind und beide hatten das Drama im letzten Jahr mitbekommen und hatten versucht ihr zu helfen, herauszufinden was los war.

„Dein Vater hat also zugegeben, dass da etwas nicht stimmt", stellte Nate schließlich stirnrunzelnd fest und Serena nickte.

„Krass", sagte Hailey. „Was wirst du jetzt tun? Ich meine, wo wirst du anfangen?"

Serena zuckte mit den Schultern, „Das Buch, was mein Vater vor mir verstecken wollte hatte etwas mit brechen von Flüchen und Bekämpfung dunkler Magie zu tun, also dachte ich, dass ich in dieser Richtung anfange..."

„Oder du fragst ihn einfach noch mal", schlug Hailey vor, doch Serena schüttelte den Kopf. „Briefe und besonders der Kamin sind zu gefährlich, so lange Umbridge hier ist."

„Dann werden wir dir helfen", sagte Nate entschlossen und Hailey nickte eifrig, wofür Serena den beiden mehr als dankbar war. Alleine würde sie es vermutlich niemals schaffen, die Unmengen an Bücher über diese Themen durchzuwälzen.

„Wir fangen am besten gleich diese Woche damit an", meinte Hailey eifrig und schien genauso heiß darauf zu sein, das vermeintliche Familiengeheimnis zu lüften, wie Serena.

„Danke, dass ihr mir helft", erwiderte sie erleichtert und begann langsam ihre Sachen wieder einzupacken. „Ich geb's auf mit den Hausaufgaben", murmelte sie gähnend und erhob sich. „Ich gehe lieber mal ein wenig Schlaf nachholen."

Sie verabschiedete sich von den beiden und machte sich auf den Weg in ihren Schlafsaal. Sie hatte bis zum Abendessen noch zwei Stunden und die brauchte sie auch, denn es fiel ihr schwer auch nur eine Minute länger die Augen aufzuhalten, geschweige denn vernünftig ihren Verstand zu gebrauchen. Ihr Kopf fühlte sich an, als wäre er mit warmer dampfender Luft gefüllt, die ihre Gedanken geradezu einnebelte.

Im Schlafsaal erkannte Serena schon bald, dass ihr auch dieses Mal ein Strich durch die Rechnung gemacht wurde, ein wenig Schlaf nachzuholen. „Bitte bring endlich dieses Ding unter Kontrolle", zickte Lavender sie beim Hereinkommen an, während sie sich die Ohren zu hielt. Auch Parvati warf ihr einen genervten Blick zu. „Das ist ja nicht zum aushalten."

Seufzend ging Serena zu ihrer Nachttischschublade, aus der das laute Gequengel kam und versuchte vergeblich, das aufgebrachte Infantem zu beruhigen.

Ihr Versuch endete leider damit, dass das Geschrei nur umso lauter wurde und Lavender genervt mit Parvati den Raum verließ. In ihrer letzten Hoffnung öffnete sie das Fenster und legte das Infantem davor, wegen der frischen Luft, doch nach einer halben Stunde zeigte auch das nicht die geringste Besserung. Aber warum hatte es noch am Morgen zuvor auf dem Weg zu Hagrids Hütte geklappt?

Serena war so erschöpft, wie schon lange nicht mehr und beschloss erstmal zum Abendessen zu gehen, vielleicht hatte es sich ja dann endlich beruhigt? Sie legte es wieder auf das Kissen im Nachttisch und ging in die große Halle. Zwar fühlte sie sich etwas schlecht, dass sie das Geschöpf einfach schreiend zurückgelassen hatte, doch im Moment konnte sie einfach keinen klaren Gedanken fassen.
Das Essen hatte gerade erst angefangen und sie sah kaum ein bekanntes Gesicht am Tisch der Gryffindors. Sie setzte sich alleine an den Anfang des Tisches, denn nach Gesellschaft war ihr im Moment nicht zumute. Auch die Tatsache, dass es ihr Lieblingsessen gab, konnte sie wenig aufheitern und es graute ihr schon davor wieder in ihren Schlafsaal zurück zu müssen.

Sie blieb tatsächlich bis zum Ende in der großen Halle sitzen, den Kopf auf beide Hände gestützt und auf ihren leeren Teller starrend. Der Schlafmangel bekam ihr gar nicht und ließ ihren Kopf pochen und dröhnen, als würden sich die schlimmsten Kopfschmerzen des Jahrhunderts anbahnen. Schließlich brachte Serena es doch über sich und schleppte ihren müden Körper zurück in ihren Gemeinschaftsraum. Ihr war nie aufgefallen, wie einschläfernd doch die gedämmten Lichter in den Korridoren waren.

Schon als sie vor dem Porträt stand, konnte sie das Geschrei des Infantems hören und sie war sich ziemlich sicher, dass es vorher noch nicht so laut gewesen war. Sie wollte am liebsten im Erboden versinken, als sie von allen Seiten im Gemeinschaftsraum angestarrt wurde. „Ist das deins, Serena?", fragte Seamus laut, dass sie ihn, trotz des Lärms problemlos verstehen konnte, doch Serena rauschte ohne ein weiteres Wort an ihm vorbei die Treppe hoch.

„Serena." Hermine standen Tränen in den Augen und in ihren Armen lag etwas Hellgraues. „Ich habe versucht es zu beruhigen, aber sieh doch, die Farbe..."

„Ist schon okay", erwiderte sie, sie hatte sich schon damit abgefunden ein T zu bekommen. Auch wenn sie das Infantem nicht seinem Schicksal überlassen wollte. Ihr gingen jedoch die Ideen aus. „Ich weiß auch nicht mehr, was ich tun soll."

Hermine nickte betrübt und übergab ihr das Geschöpf, welches noch immer wie am Spieß kreischte. Serena legte es in ihren Schoß und starrte mit leerem Blick gegen die Wand. Dieses Projekt überforderte sie reichlich und so wie es aussah, würde es auch bald ein Ende haben. Traurig sah sie das Infantem an, wäre es nicht so nervenaufreibend, wäre es wirklich ganz niedlich und natürlich wollte sie nicht, dass es starb, doch sie wusste auch nicht, wie sie es am Leben erhalten konnte.

Eine Weile später kamen auch Lavender und Parvati wieder, die sie missbilligend musterten. „Könntest du bitte woanders hingehen? Ein paar Leute wollen hier schlafen."

Serena würde zwar auch gerne schlafen, ging allerdings der Bitte der beiden nach und ging nach unten in den Gemeinschaftsraum, der sich mittlerweile geleert hatte. Nur weil sie kein Auge zubekam, mussten sie das den anderen ja auch nicht antun. Kauernd saß sie in einem der Sessel im Gemeinschaftsraum und hatte verzweifelt ihren Kopf in den Händen vergraben, während sie dem fürchterlichen Geschrei ausgeliefert war.

Ihr derweiliger Zustand kam dem eines Nervenzusammenbruchs gleich und sie konnte verstehen, warum Mütter mit kleinen Kindern immer so einen gestressten und müden Eindruck machten. Mittlerweile waren auch die schon angekündigten Kopfschmerzen da und wurden in Verbindung mit dem schrillen Gequengel bloß noch schlimmer.

Blitzschnell hatte Serena einen Entschluss gefasst, das worst case scenario war eingetroffen und sie würde kapitulieren. Sie, Serena Black würde die weiße Fahne schwenken und Edmund Hall um Hilfe bitten.

Sie wickelte das Infantem komplett in eine Decke ein, um ein wenig den Lärm zu dämpfen. Es brachte zwar nicht viel, aber wenigstens etwas. Vorsichtig und leise – zumindest so leise wie es mit einem schreienden Geschöpf im Arm eben ging – huschte sie die Treppen runter zu den Kerkern zu den Slytherins. Zum Glück kannte sie den Weg jetzt und wurde auch von keinem Lehrer oder Vertrauensschüler erwischt. Was wohl einem Wunder nahe kam, im Anbetracht des Lärms, den sie verursachte.

Endlich erreichte sie die Steinmauer, die zum Gemeinschaftsraum der Slytherins führte, allerdings hatte sie keine Ahnung, wie sie sie öffnen sollte. Eine Weile blieb sie unschlüssig vor der Wand stehen und entschied sich schließlich dazu, einfach mal blöd zu klopfen.

Zu ihrer Überraschung öffnete sich eine Tür und Zabini stand vor ihr. Er musterte sie verwundert, grinste jedoch. „Hast du dich verlaufen, Black?"

„Ist Hall da?", fragte sie und nestelte an der Decke in ihren Armen rum. Doch anstatt ihr eine vernünftige Antwort zu geben, vertiefte sich sein Lächeln. „Ach, sieh an. Wer hätte das gedacht, dass du ihm doch noch nachläufst."

„Ist er nun da oder nicht?", fauchte Serena ihn ungeduldig an.

„Er ist leider gerade beschäftigt", erwiderte Zabini mit einem gespielt bedauernden Ausdruck auf dem Gesicht. Doch das reichte Serena, um an ihm vorbei in den Gemeinschaftsraum zu stürmen. Es war vermutlich ihre Kurzschlussreaktion gewesen, die den Slytherin daran gehindert hatte, sie aufzuhalten. „Hey, Zutritt nur für Slytherins, Black!", rief er ihr hinterher.

Serena sah sich jedoch schon in dem grün beleuchteten Raum um und erkannte schnell, was für eine Beschäftigung Zabini gemeint hatte. Hall hatte es sich in einem der schwarzen Ledersessel bequem gemacht und auf seinem Schoß saß ein blondes Mädchen, welches Serena als Daphne Greengrass identifizierte und knutschte ihn ab, als würde es kein Morgen geben. Doch das war Serena in diesem Moment herzlich egal. „Hall?"

Vermutlich etwas verwirrt darüber, ihre Stimme zu hören, richtete er sich auf und starrte sie verdattert an. Auch Greengrass hatte sie jetzt bemerkt, zeigte ihren Unmut darüber jedoch offen. „Verschwinde, Black!"

Halls Blick wanderte nun langsam zu dem Bündel in ihren Armen, aus dem jetzt nur noch leises Gewimmer kam und er schien sofort zu verstehen. „Die Abmachung war heute du und morgen wieder ich, und daran werde ich mich halten", verkündete er knapp.

„Bitte, ich werde noch wahnsinnig", flehte Serena leise.

„Ich habe gestern auch nicht besonders viel Schlaf wegen dem Ding bekommen", erklärte ihr Projektpartner genervt. „Außerdem bin ich beschäftigt, wie du vielleicht sehen kannst."

„Hast du nicht gehört, Black?" warf Greengrass eingebildet ein und warf Hall ein anziehendes, oder wohl doch eher ausziehendes Lächeln zu, „Er ist beschäftigt."

„Halt du dich da gefälligst raus." zischte Serena ihr zu und das Infantem begann erneut wie am Spieß rumzuschreien. Greengrass warf ihr einen abfälligen Blick zu, ehe sie sich wieder Hall zuwendete, der gerade versuchte seine zerzausten Haare zu ordnen, „Ich gehe schonmal nach oben, aber lass mich nicht zu lange warten, Eddielein."

Sie kletterte von dem Slytherin runter und verschwand die Treppe hoch. In Serena stieg Übelkeit hoch, wie konnte sich ein Mädchen so von Typen benutzen lassen? Doch dort wo, das blonde Mädchen verschwunden war, kamen jetzt zahlreiche Slytherins herunter, um zu sehen, was der Grund für diesen Lärm war.

„Blutsverräter verboten, Black!" schnarrte Malfoy vom oberen Ende der Treppe.

„Sie wollte gerade gehen." erwiderte Hall laut und stand von dem Ledersessel auf, um sie Richtung Ausgang zu schieben. „Ach richtig, Eddielein darf ja Greengrass nicht zu lange warten lassen." fauchte sie ihm ins Gesicht, doch Hall schien sich davon nicht beeindrucken zu lassen.
Umso überraschter war sie also, als er doch plötzlich stehen blieb und als Serena den Grund dafür sah, wusste sie, dass sowieso alles verloren war.

„Was ist hier los?", fragte Snape laut und ließ den Blick kalt durch den Raum schweifen. „Was ist das für ein Lärm?"

Alle Augen der Slytherins waren plötzlich auf Serena und Hall gerichtet. Auch Snape schien dies zu bemerken und starrte sie mit unergründlicher Miene an. „Dreißig Punkte Abzug für Gryffindor. Was tun Sie hier, Miss Black? Und was verstecken Sie da?"

„Das ist nur ein Schulprojekt", antwortete Serena wahrheitsgemäß und musste schlucken. Sie wusste, dass er diese Ausrede vermutlich schon zu oft gehört hatte, um sie zu glauben, doch dieses Mal entsprach es immerhin tatsächlich der Wahrheit.

„Ein Schulprojekt", wiederholte er so ungläubig, wie sie es erwartet hatte und streckte seine Hände nach dem Bündel aus. „Am besten, ich konfisziere es."

„Nein!", widersprach sie schnell und ging einen Schritt zurück. Wenn Snape es hatte, würde es auf jeden Fall sterben und sie und Hall würden durchfallen. Sie warf ihm einen hilfesuchenden Blick zu. Auch er schien das Risiko erkannt zu haben und seufzte: „Es stimmt Professor. Black und ich wurden von Professor Raue-Pritsche zusammen eingeteilt, um uns um ein Infantem zu kümmern."

Serena atmete erleichtert auf und sie begann Zweifel in Snapes Gesicht zu entdecken. Er ließ seinen Blick erneut durch den Raum schweifen. „Stimmt das, Mr. Malfoy?"

Zu ihrer Überraschung nickte Malfoy langsam, anscheinend wollte er seinen Cousin da nicht reinreiten. Für sie hatte er das mit Sicherheit nicht getan.

„Schön", meinte Snape zähneknirschend und starrte auf das schreiende Infantem in der Decke. „Mitkommen."

Serena seufzte und folgte ihm, während ihr ein triumphierend grinsender Hall hinterherwinkte, doch das Grinsen war nicht von langer Dauer und wurde ihm Sekunden später auch schon wieder vom Gesicht gewischt, „Sie auch, Mr. Hall."

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