Mein Leben

By ees31ra

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Ein Mädchen, was jeden Tag dieselben Schmerzen erleiden muss, doch den Menschen ins Gesicht lächelt, als ob a... More

Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Kapitel 34
Kapitel 35
Kapitel 36
Kapitel 37
Kapitel 38
Kapitel 39
Kapitel 40
Kapitel 41
Kapitel 42
Kapitel 43
Kapitel 44
Kapitel 45
Kapitel 46
Kapitel 47
Kapitel 48
Kapitel 49
Kapitel 50
Kapitel 51
Kapitel 52
Kapitel 53
Kapitel 54
Kapitel 55
Kapitel 56
Kapitel 57
Kapitel 58
Kapitel 59
Kapitel 60
Kapitel 61
Kapitel 62
Epilog

Kapitel 63

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By ees31ra

Ein Jahr später

Langsam öffnete ich die Augen, denn die ersten Sonnenstrahlen hatten mich geweckt. Ein kleines Lächeln legte sich an meine Lippen und ich stand vom Bett auf, obwohl ich gerne weiter geschlafen hätte. Als erstes machte ich mich auf den Weg ins Badezimmer, um mich frisch zu machen. Anschließend zog ich mich um und räumte mein Bett ordentlich. Mit guter Laune verließ ich mein Zimmer und blieb im Flur stehen.

"Bryan! Brandon!", schrie ich, aber wie erwartet hörten sie mich nicht.

Aus diesem Grund ging ich die Treppen zur Küche runter und ließ die beiden noch ein wenig schlafen. Derweil begann ich das Frühstück vorzubereiten und nebenbei summte ich zum Radio mit. Dabei unterdrückte ich auch etwas und hielt mich stark zurück, um nicht zu weinen. Heute hätte meine Mutter Geburtstag und es waren nun sechs Jahre vergangen, dass sie nicht mehr bei uns war. Eine Träne lief meine Wange entlang, die ich aber sofort weg wischte und den Schmerz mit einem gezwungenem Lächeln verdeckte.

Nachdem das Frühstück fertig war, kamen auch die Zwillinge runter. Wahrscheinlich hatten sie den Geruch von Essen in die Nase bekommen. Der Gedanke entlockte mir ein Schmunzeln und zusammen setzten wir uns ans Tisch.

"Hast du schon deine Koffer gepackt?", riss mich Bryan aus meinen Gedanken, worauf ich den Kopf hob, um ihn anzusehen.

"Ja, schon gestern Abend", antwortete ich.

"Wir bringen sie dann gleich ins Auto, dann müssen wir nicht extra zurück fahren", meinte er und ich nickte stumm.

Da wir in Frankreich lebten und der Grab unserer Mutter in Jacksonville war, hatten wir beschlossen eine Woche hierher zu kommen. Somit hatten wir uns auch eine kleine Pause vom Arbeiten genommen und waren im Moment in unserem alten Haus, da wir es natürlich nicht verkauft hatten und wir würden es weiterhin nicht tun. Vielleicht waren hier schlimme Erinnerungen, aber es gab auch so viele Gute und die wollte ich nicht verlieren.

Als wir fertig mit dem Frühstücken waren, räumte ich alles auf und den Rest würde die Haushelferin machen. Leider war es aber nicht Adriana, denn sie arbeitete nicht mehr, weswegen ich sie auch nicht noch einmal sehen konnte. Die Jungs hatten die Koffer ins Auto gepackt und warteten nur noch auf mich. Somit sperrte ich schnell die Haustür hinter mir zu und setzte mich in den Wagen rein. Bevor wir zum Friedhof fuhren, besorgten wir Blumen in einem Geschäft und zwar die Lieblinge meiner Mutter.

Wenige Minuten später standen wir auch schon vor ihrem Grab und ein trauriges Lächeln zierte meine Lippen. Meine Augen füllten sich mit Tränen und dabei wanderte mein Blick zu meinem Vater. Obwohl sie den Nachnamen von Steven trug, hatten wir entschieden sie neben ihm zu begraben, denn sie selbst hätte es so gewollt.

"Happy Birthday, Mama", wünschte ich ihr und sofort griffen die Zwillinge nach meiner Hand, womit sie mir Kraft gaben.

"I-Ich vermisse sie", flüsterte ich und konnte die Tränen nicht unterdrücken.

"Wir auch, Kleines", murmelte Bryan und umarmte mich von der Seite, worauf Brandon von der anderen kam und ich ihn Tränen zum Lächeln begann.

Ohne die beiden wäre ich verloren.

Nachdem wir uns alle drei von ihnen verabschiedet hatten, da wir sie eine lange Zeit nicht mehr sehen würden, wollten wir auch schon gehen. Die Jungs näherten sich zum Auto, jedoch überlegte ich es mir anders und blieb mitten im Weg stehen. Ich war mir unsicher und nervös zugleich, aber ich musste einfach. Die Zwillinge drehten sich verwirrt zu mir um und blickten mich fragend an, jedoch sagte ich kein Wort.

"Kommst du nicht?", fragte Brandon.

"Treffen wir uns im Flughafen", antwortete ich.

"Du willst zu ihm, nicht wahr?", wollte Bryan wissen, worauf ich nichts sagte und er seufzte.

"Ame es verletzt dich nur", versuchte er mich um zustimmen, aber ich schüttelte nur den Kopf.

"Bitte", verlangte ich, weswegen sie ergeben nickten und schließlich gingen.

Ich entfernte mich vom Grab meiner Eltern und näherte mich vorsichtig zu einem anderen. Meine Füße fühlten sich im Moment unglaublich schwer an und es war eine große Überwindung, was ich gerade tat. Es war eine lange Zeit vergangen und ich hatte mich nicht ein einziges Mal getraut zu ihm zu gehen. Mein Herz schlug wie wild gegen meine Brust und ich musste schlucken. Vor seinem Grab blieb ich anschließend stehen, ich blieb vor dem Jungen stehen, der sich wegen mir das Leben genommen hatte.

Drake.

Ich setzte mich neben sein Grabstein und berührte mit meiner Hand die Erde. Die Tränen fanden wieder den Weg zu meinen Augen, aber ich versuchte sie zu unterdrücken, was mir nur sehr schwer gelang. Ich hatte Drake als einen guten Freund gemocht, aber ihn geliebt hatte ich nicht. Verzweifelt hob ich den Kopf und blickte in den blauen Himmel, dabei blinzelte ich, um nicht zu weinen. Vielleicht hatte ich ihm gesagt, dass ich ihn hasste, aber eigentlich tat ich das nicht.

"Es tut mir Leid", begann ich.

"Als du diese Waffe an dein Kopf gerichtet h-hattest und wolltest, dass ich dir verzeihe, wusste ich nicht, was ich tun sollte. Ich wollte aber nie das du stirbst. I-Ich hätte dir geholfen, aber du hast dich auf diese Weise entschieden. Du bist gegangen. Ich verzeihe dir aber u-und verzeih du mir auch, denn ich konnte dir nicht helfen. Ich weiß, dass du kein schlechter Mensch bist und du wirst auch immer so in meiner Erinnerung bleiben, dass verspreche ich dir", redete ich zu Ende und die erste Träne lief über meine Wange.

"Schlaf in Ruhe, Drake", flüsterte ich traurig und stand langsam auf.

Als ich mich umdrehte zu gehen, blieb ich wieder stehen, denn er stand vor mir. Dyan. Ich war so glücklich das er es überlebt hatte, aber ich wünschte, dass beide am Leben wären. Ein verzweifeltes Lächeln legte sich an meine Lippen und als er mich in seine Arme schloss, begann ich leise zu weinen.

"Die Zwillinge haben mir gesagt, dass du hier bist", erklärte er und löste sich ein wenig von mir, um mich anzusehen.

"Warum hast du mir nichts gesagt?", fragte er mit ruhiger Stimme, jedoch zuckte ich nur mit den Schultern.

"Hör auf dich selbst zu beschuldigen, denn Drake hätte es auch nicht so gewollt", lächelte er schwach und und wischte mir die Tränen weg.

"Ich weiß", murmelte ich und umarmte ihn erneut.

Am nächsten Tag

Da Dyan schon von Anfang an nach Frankreich einziehen wollte, lebte er auch nun hier. Nach Jacksonville hatte er uns begleitet, da er seine Eltern besuchen wollte und um bei uns zu sein. Luke lebte mit Dyan zusammen, da er seinen Cousin nicht alleine lassen wollte. Genauso wie die Zwillinge konnten sie ihre Firma von hier aus weiterführen, sodass es keine Probleme gab. Sein zweiter Grund war Rose, denn sie waren seit fünf Monaten zusammen. Er war ihr sehr lange hinterher gelaufen, aber er hatte nicht aufgegeben. Wie er sich aber angestellt hatte, war wirklich süß gewesen.

Die anderen Jungs wohnten weiterhin in Jacksonville, da sie ihre Familien natürlich nicht alleine lassen konnten. Trotzdem hatten sie den Kontakt zueinander nicht verloren und das war gut. Von Mila und Jason hatte ich nichts mehr gehört, denn seitdem Drake tot war, waren sie wie verschwunden.

"Eine Tasse Kaffee", riss mich Luke aus meinen Gedanken, weswegen ich zu ihm hoch blickte.

Die Jungs hatten sich heute frei genommen, um bei uns im Café zu helfen. Jessica war leider krank und Aiden hatte einen wichtigen Termin. Wenn die beiden nicht da wären, dann wären Rose und ich in einem großen Chaos, denn heute war es sehr voll bei uns. Den fertig gemachten Kaffee reichte ich Luke, der sofort wieder verschwand.

Als Rose in die Küche kam, reichte sie mir das Notizbuch, denn nun war ich wieder mit dem Kellnern dran. Wir wechselten uns immer gegenseitig ab, was die Jungs genauso taten. Schnell huschte ich nach draußen und nahm gleich eine neue Bestellung auf. Genau als ich wieder zurück gehen wollte, lief ich gegen jemanden. Beinahe wäre ich nach hinten gestolpert, doch zwei starke Arme hielten mich fest.

"Vorsichtig, Prinzessin", lächelte er.

Ich grinste ihn nur an und wollte weiter in die Küche gehen, jedoch ließ mich der Idiot nicht los. Als ob das nicht reichen würde, schlang er nun seine Arme um meinen Bauch und zog mich somit näher an sich. Meine Augen weiteten sich überrascht, denn hinter uns waren die Kunden, die uns aber hinter dem Tresen aus nicht genau sehen konnten. Trotzdem machte es mich nervös und ich versuchte ihn irgendwie wegzudrücken, aber er ließ nicht los.

"Wir sind im Café", erinnerte ich ihn.

"Ich weiß", grinste er und ich verdrehte die Augen.

"Dyan", warnte ich ihn.

"Amelia", äffte er mich nach und beugte sich anschließend zu mir runter.

"Ich meins ernst", sagte ich.

"Ich auch", flüsterte er gegen meine Lippen.

"Könnt ihr das nicht woanders machen?", unterbrach uns Luke, worauf er mich endlich los ließ und verzweifelt seufzte.

"Geh weiter, du Blondine", nervte ihn Dyan, worauf dieser ihm einen bösen Blick zu warf und verschwand.

Am nächsten Morgen wurde ich durch mein Handy geweckt, denn es begann zu klingeln. In dem Moment fragte ich mich, warum ich es verdammt nochmal nicht auf stumm gestellt hatte. Genervt drückte ich das Kissen ins Gesicht mit der Hoffnung, das ich nichts mehr zu hören bekam, aber es brachte nichts. Wütend fasste ich danach und wollte es ausschalten, doch als ich sah wie oft mich Rose angerufen hatte, richtete ich mich im Bett auf. Sofort rief ich sie zurück an und hielt mir das Handy besorgt ans Ohr.

"Aria du musst sofort ins Café kommen!", sagte sie panisch.

"Warum?", wollte ich wissen und stand langsam vom Bett auf.

"E-Es brennt", antwortete sie und ich riss erschrocken die Augen auf.

"Was?", fragte ich fassungslos.

"Bitte, komm einfach", flehte sie mich an.

"Okay, bleib du ruhig. Ich bin in zehn Minuten da", versicherte ich ihr und legte somit auf.

Sofort zog ich mich um und machte mir einen Dutt, denn meine Haare nervten mich im Augenblick zu sehr. Als ich fertig war, schnappte ich mir nur noch meine Autoschlüssel und verließ das Haus ohne den Zwillingen zu begegnen. Noch immer konnte ich es nicht glauben, dass es brannte. Wie konnte sowas überhaupt passieren? Wir hatten gestern mit den Jungs noch alles kontrolliert und nichts an gelassen.

Vor dem Café angekommen, stieg ich eilig aus dem Auto raus und näherten mich zur Tür, die offen stand. Es schaute auch nicht so aus, als ob es hier brennen würde. Verwirrt verengte ich die Augenbrauen und betrat langsam das Innere.

Meine Augen weiteten sich automatisch und ich konnte es nicht glauben. Die Tische und Stühle wurden auf die Seite gezogen, sodass in der Mitte ein Herz aus roten Rosen gelegt wurde. Außen rum waren einzelne Rosenblätter verteilt, sodass das ganze noch schöner aussah. Ich ging einen weiteren Schritt nach vorne und verstand wirklich nicht, was hier los war. Im selben Moment kamen Rose, Luke, die Zwillinge und die anderen Jungs aus der Küche raus. Meine beste Freundin grinste mich an und führte mich in die Mitte der Rosen. Alle bildeten einen Kreis um mich und erst jetzt bemerkte ich wie sie hinter ihren Rücken etwas versteckten.

Bevor ich aber fragen konnte, kam auf einmal Dyan und stellte sich direkt vor mich. Er lächelte mich an und sah sehr nervös aus. Mein Puls beschleunigte sich und ich brachte kein einziges Wort raus. Dyan streckte mir eine rote Rose entgegen, die ich annahm. Meine Augen wanderten wieder zu ihm und er kam mir näher.

"Ich bin nicht so romantisch wie du weißt", begann er, weswegen ich schmunzelte.

"Aus diesem Grund werde ich jetzt keine kitschigen Worte sagen, sondern dich direkt fragen, denn ansonsten fall ich hier gleich um", lachte er nervös und irgendwie bildeten sich Tränen in meinen Augen.

Obwohl ich wusste, was nun kam, überraschte es mich trotzdem, was als nächstes geschah. Die anderen brachten Schilder mit Buchstaben hervor, die einen Satz ergaben. Erneut riss ich die Augen auf, als ich feststellte, dass es eine Frage war.

Willst du mich heiraten?

Mein Mund öffnete sich leicht und das kam gerade alles wie in einem Traum vor. Ich hatte sowas gar nicht erwartet. Eine einsame Träne lief meine Wange entlang und ich lachte kurz auf, denn es war unglaublich von ihm. Sofort blickte ich zu Dyan, der sich vor mich hin kniete und eine kleine Schachtel zum Vorschein brachte, worin sich ein wunderschöner Ring befand.

"Willst du mich zum glücklichsten Mann der Welt machen?", fragte er.

Ich überlegte keine Sekunde und nickte unter Tränen, da ich noch immer kein Wort raus brachte. Alle begannen zu klatschen und laut zu jubeln. Dyan sah erleichtert aus und grinste übers ganze Gesicht. Schnell nahm er den Ring raus, sodass ich diesen bekam. Länger konnte ich nicht mehr still stehen, weswegen ich ihn umarmte. Lachend erwiderte er es und löste sich anschließend von mir, um meine Tränen weg zu wischen. Er legte seine Hände an meine Wangen und lehnte seine Stirn gegen meine.

Wenn man mir vor sieben Jahren gesagt hätte, dass ich mit Dyan heiraten würde, dann hätte ich denjenigen wahrscheinlich ausgelacht. Nun stand ich aber mit ihm hier und war so glücklich wie noch nie. Es waren so viele Dinge passiert, die uns voneinander getrennt hatten, doch trotzdem waren wir jetzt zusammen. Dieser Mann hatte mir mein Lächeln zurück geschenkt, mir gezeigt wie man glücklich sein konnte, mich wieder lebendig gemacht, mich auf die Beine gezogen, meine Wunden geheilt, mein Herz erobert und mein Leben verändert.

"Ich liebe dich", flüsterte ich.

"Ich liebe dich, Prinzessin", grinste er und schloss den Abstand zwischen uns.

Ende

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