Mein Leben

By ees31ra

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Ein Mädchen, was jeden Tag dieselben Schmerzen erleiden muss, doch den Menschen ins Gesicht lächelt, als ob a... More

Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Kapitel 34
Kapitel 35
Kapitel 36
Kapitel 37
Kapitel 38
Kapitel 39
Kapitel 40
Kapitel 41
Kapitel 42
Kapitel 43
Kapitel 44
Kapitel 45
Kapitel 46
Kapitel 47
Kapitel 49
Kapitel 50
Kapitel 51
Kapitel 52
Kapitel 53
Kapitel 54
Kapitel 55
Kapitel 56
Kapitel 57
Kapitel 58
Kapitel 59
Kapitel 60
Kapitel 61
Kapitel 62
Kapitel 63
Epilog

Kapitel 48

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By ees31ra

Sie fuhren seit ungefähr zehn Minuten, jedoch blieb plötzlich das Taxi von ihnen stehen, weshalb ich genauso stehen blieb. Dyan stieg aus dem Auto aus, aber Luke blieb noch drinnen und fuhr weiter, was mich ein wenig verwirrte. Wollten sie nicht zusammen zu einem Hotel? Länger konnte ich aber nicht darüber nachdenken, denn sonst würde ich Dyan verlieren. Aus diesem Grund bezahlte ich den Fahrer und stieg ebenso aus dem Taxi. Schnell eilte ich nach vorne, denn er bog nach rechts ab und genau da verlor ich ihn.

Ich blickte in alle Richtungen, aber ich konnte ihn nirgends finden, weshalb ich langsam verzweifelt wurde. Er war doch vor ein paar Sekunden hier, wo war er denn jetzt? Planlos drehte ich mich um, jedoch tippte mir auf einmal jemand an die Schulter, worauf ich mich umdrehte und meine Augen automatisch größer wurden.

"Was machst du hier?", wollte Dyan wissen und ich dachte kurz nach, da ich nicht mit ihm gerechnet hatte.

"I-Ich...wollte...zum Café", fand ich eine Ausrede, aber das Café war auf der anderen Straßenseite, weshalb ich mir am liebsten gegen die Stirn geklatscht hätte.

"Du verfolgst mich also nicht?", fragte er nach.

"Warum sollte ich sowas machen?", lachte ich nervös, aber er blickte mich nur ungläubig an.

"Okay, ich bin dir gefolgt", sagte ich die Wahrheit.

"Warum?", wollte er schließlich wissen und ich schnaubte.

"Weil du vor mir etwas versteckst und ich weiß, dass es nichts Gutes ist. Außerdem war das auch so, als wir vorher zusammen waren, denn auch da hattest du Geheimnisse vor mir und jetzt machst du dasselbe, aber ich will das nicht mehr", machte ich es ihm klar und er sah nachdenklich ins Leere.

"Wie soll ich dir denn vertrauen, wenn du immer vor mir etwas verheimlichst?", stellte ich ihm die Frage, worauf er mir in die Augen blickte.

"Ich kann nicht", war das Einzige, was er dazu sagte.

"Dyan", wurde ich langsam wütend.

"Wenn ich es dir sage, wirst du mich hassen", meinte er und ich schüttelte den Kopf.

"Ich würde dich niemals hassen und das egal, was du getan hast", versicherte ich ihm, doch diesmal schüttelte er verzweifelt den Kopf.

"Wie schlimm kann es denn bitte sein? Du hast ja niemanden umgebracht", lachte ich, worauf er seine Augen vor mir versteckte und vollkommen ernst blieb.

"D-Du hast doch...niemanden...oder?", konnte ich es nicht einmal mehr aussprechen, aber er blieb einfach still.

"Sag, dass es nicht stimmt. Sag, dass es nicht stimmt. Sag, dass es nicht stimmt!", schrie ich am Ende ungläubig, worauf mich einige Menschen komisch beim vorbei gehen ansahen, aber das interessierte mich gerade gar nicht.

"Es stimmt aber und ich bereue es kein bisschen", sprach er vollkommen ernst und ich erstarrte für einen Moment, da ich nicht wusste, was ich sagen oder denken sollte.

"Ich habe doch gesagt, dass du mich hassen wirst", redete er weiter, aber ich reagierte gar nicht darauf, weswegen er sich zu mir näherte.

"Es tut mir Leid, das ich es vor dir versteckt habe, aber es tut mir nicht Leid, das ich diese Menschen getötet habe", flüsterte er und entfernte sich wieder von mir.

"Wohin gehst du?", wollte ich wissen, als er sich umdrehte.

"Ich glaube kaum, dass du mit mir noch etwas zutun haben willst", antwortete er.

"Das ist noch immer meine Entscheidung. Jetzt wird nicht mehr weggerannt, sondern alles wird auf den Tisch gelegt. Du wirst mir alles erzählen und wenn ich alles sage, dann meine ich auch wirklich alles", bestimmte ich kalt.

Nach kurzem überlegen, nickte er stumm, weshalb wir still nebeneinander gingen. Wir machten uns auf den Weg zu einem Park, wo wir uns auf eine Bank setzten. Hier waren wir alleine und hier war es ruhig zum Reden. Vielleicht hätte ich jetzt Angst haben sollen, aber ich verspürte so ein Gefühl ihm gegenüber nicht. Niemand hatte das Recht einem anderen das Leben zunehmen, aber trotzdem wollte ich wissen, warum er das getan hatte.

"Seit fast zwei Jahren waren wir mit den Jungs in illegalen Geschäften. Wir verkauften Drogen, um Geld zu verdienen, aber wir machten es nicht zum Spaß. Ich brauchte das Geld nicht, aber die Jungs schon", begann er und machte eine kleine Pause.

"Ihr braucht Geld? Warum geht ihr nicht wie normale Menschen arbeiten?", fragte ich verständnislos.

"Ich wollte sie alle unterstützen so gut es ging, aber keiner von ihnen wollte meine Hilfe annehmen. Zuerst hatten sie wirklich alle gearbeitet, aber es hatte einfach nicht gereicht. Am Ende sind sie alle in den falschen Weg gelaufen und ich war der, der sie aus der Scheiße wieder rausgeholt hatte. Auch, wenn es nicht richtig war, hatte ich mit gemacht und weil ich mit machte, hatte auch Luke mit gemacht, denn wir konnten sie nicht alleine lassen", erzählte er weiter.

"Das ist trotzdem keine Lösung", meinte ich und diesmal blickte er mir in die Augen.

"Es ist also keine Lösung? Wie hätte, dann Elias seine Mutter unterstützen sollen, wenn sie fast am sterben war und sie nur noch eine teure Operation gerettet hätte? Sag mir Mal wie Jasper auf seine fünf kleinen Geschwister sorgen sollte, als seine Eltern in einem Autounfall ums Leben gekommen waren? Amelia sag mir wie Paul die teuren Medikamenten seines Vaters bezahlen sollte, wenn ihm nicht Mal die Hälfte des Geldes von dem er verdiente, ausreichte? Daniel seine zehnjährige Schwester brauchte eine dringende Operation, die mehr als fünftausend Euro kostete. Sag mir Mal wie Nick seine Oma versorgen sollte, die sich nicht einmal ohne seine Hilfe von der Stelle bewegen konnte? Glaubst du wirklich, dass eine normale Arbeit für all das gereicht hätte?", platzte es aus ihm, weshalb ich auf den Boden sah und kein Wort mehr rausbekam.

Als ich all das Zuhören bekam, fühlte ich mich schlecht, denn ich hatte, dass alles nicht gewusst. In der Schule sahen die Jungs nie so aus, als ob sie Probleme hätten, aber da lag ich ganz schön falsch. Nicht bloß mir ging es an dem Zeitpunkt scheiße, sondern auch den Jungs. Somit wurde auch einem bewusst, dass sich nicht hinter jedem Lachen ein perfektes Leben versteckte.

"Es tut mir Leid, ich habe das alles nicht gewusst", entschuldigte ich mich für mein Verhalten.

"Ich weiß", meinte Dyan und in dem Moment fiel mir etwas anderes ein.

"Eins verstehe ich aber noch immer nicht", sprach ich und er wurde aufmerksam.

"Was?", wollte er wissen.

"Das alles beantwortet nicht die Frage darauf, warum du Menschen, das Leben genommen hast", antwortete ich und sah ihn an.

"Wenn wir Geschäfte machten, recherchierten wir ganz genau nach mit wem wir es zutun hatten. Wir hatten sie sogar bis nach Hause verfolgt und du hast keine Ahnung, was ich alles gesehen habe. Erst kam es harmlos rüber und ich hatte es verdrängt. Ich hatte mich wirklich versucht zurückzuhalten, aber am Ende ging es nicht. Stell dir doch vor, einer von ihnen ist verheiratet und hat zwei jüngere Töchter. Er schlägt seine Frau, aber nicht so ein Schlag, sondern noch schlimmer und immer wieder vermehrten sich diese Schläge. Es tut mir Leid, das ich dich daran erinnere und bitte verstehe mich nicht falsch, aber du hättest diese Frau am besten verstanden", erzählte er und machte eine Pause, dabei wurde seine Hand zu einer Faust.

"Danach erfuhr ich, dass die Frau Selbstmord begangen hat, indem sie aus dem Balkon gesprungen ist, aber so war das nicht. Die Frau wollte sich nicht umbringen. Der Mann hatte sie absichtlich runter geschubst", redete er weiter und blickte mir in die Augen.

"Jetzt stell dir Mal vor, was dieser Dreckskerl mit seinen Töchtern gemacht hätte, wenn ich nicht eingegriffen hätte und da hätte nicht Mal die Polizei helfen können, denn er hätte seine Unschuld trotzdem bewiesen", sagte er und ich erstarrte regelrecht bei seinen Worten.

Jemanden zu töten, war falsch und ich war noch immer dagegen, aber wenn Dyan nichts dagegen gemacht hätte, dann wäre alles schlimmer ausgegangen. Er hatte den unschuldigen Menschen geholfen. Warum existierten solche herzlosen Menschen auf dieser Welt? Aber man konnte diese nicht einmal mehr als ein Mensch bezeichnen. Dyan hatte vielleicht nicht wirklich richtig gehandelt, aber trotzdem war ich nicht wütend auf ihn. Er war kein schlechter Mensch und das egal, wer was anderes sagte.

"Du wolltest ihnen nur helfen", flüsterte ich und eine Träne lief mir über die Wange.

"Das war deine Vergangenheit und ich akzeptiere das auch, denn ich liebe dich, aber trotzdem wirst du mir versprechen, dass du niemals mehr sowas machen wirst. Versprich es mir", verlangte ich.

"Schon im ersten Moment, als mir klar wurde, dass ich dich liebe, habe ich damit aufgehört", sprach er und ich umarmte ihn, was er direkt erwiderte.

"Ich muss dir aber noch etwas beichten", unterbrach er die Stille und ich löste mich wieder von ihm.

"Wir haben mit den Drogen wieder angefangen", gestand er und meine Augen wurden größer.

"Aber, bevor du mich anschreien willst, musst du mir zuhören. Wie ich dir schon gesagt habe, hatten wir damit aufgehört, aber die Jungs haben heimlich damit wieder angefangen, weil sie Geld brauchen. Das ist nur etwas einmaliges, danach werden wir es nicht mehr anrühren. Das Problem ist nur, dass die Jungs das Geld verloren haben, als sie es verkauft haben und einen Teil davon müssen sie an einen Mann bezahlen von dem sie das ganze Zeug bekommen haben. Aus diesem Grund bin ich auch in Frankreich und es war reines Zufall, das ich dir begegnet bin", erklärte er und ich brauchte einige Sekunden, um alles zu verarbeiten.

"Okay, aber warum genau Frankreich?", war ich verwirrt.

"Eigentlich kann ich das Geld bezahlen, aber das würde mein Vater merken und das kann ich ihm nicht erklären, weshalb wir hier jemanden suchen, der uns helfen könnte", antwortete er.

"Wen genau sucht ihr?", fragte ich aus Neugier.

"Drake", sagte er und ich sah ihn ungläubig an.

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