Dallas - Just one Year

By MayandBae

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»You say you love the rain, but open your umbrella. You say you love the sun, but find a shadow spot. You say... More

Prolog
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 2o
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28

Kapitel 6

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By MayandBae

Sophia

Leise sang ich weiter mein Lieblingslied mit, welches aus meinem Handy dudelte und wickelte mich in ein großes, flauschiges Handtuch. Der große Spiegel im Badezimmer war beschlagen, sodass ich mit meiner Hand eine Stelle freiwischen musste, um hineinsehen zu können. Vielleicht sollte ich nächstes Mal nicht mehr ganz so lang und heiß duschen...

Zurück in meinem Zimmer war ich gerade dabei mir frische Klamotten rauszusuchen um auch endlich mal runter zum Frühstück zu kommen. Alle anderen hatten mich bestimmt vergessen...

Gerade sang ich ich (nicht gerade gut) ein Lied mit, das mir mein Handy entgegen flötete, als ich hörte wie es an meiner Zimmertür klopfte. Mit einem Seufzen verdrehte ich meine Augen - obwohl mein Bruder (meistens) einfach nur faul und zynisch war, hatte er manchmal (oft) auch seine guten Seiten; wie zum Beispiel jetzt. Mein Dad wäre nicht mal auf die Idee gekommen, mich zu wecken, meine Mum wäre es egal und Mira... na ja, sie fände es wahrscheinlich einfach nur lustig wenn ich verschlafen würde. Aber nein, Callen war so freundlich mich zu wecken.

Ich ließ das Shirt, welches ich eben noch in meinen Händen gehalten hatte, fallen und lief noch in meinem Handtuch zu meiner Tür und riss sie mit einem Ruck auf.

»Weißt du Cal, ich bewundere deine morgendliche Kooperation wirklich sehr, aber-«

So schnell hatte ich meinen Mund noch nicht einmal gehalten, als Mira kurz davor war mir aus Rache in der Schule den BH zu klauen. Denn anstelle des müden Gesichts meines allerliebsten Bruders, starrten mich die wohl klarsten blauen Augen an, die ich bisher jemals in meinem gesamten Leben gesehen hatte. Mein Mund klappte leicht nach unten auf und meine Augen weiteten sich vor Panik.

»Das ist jetzt peinlich«, stellte ich fest und starrte verkrampft an mir herunter, zum Einen um meine Wangen zu kaschieren, die jetzt sicherlich dunkler als Bordeaux angelaufen waren und um mit Erschrecken festzustellen, dass die Auswahl meines Handtuch's nicht schlechter hätte sein können. Musste es auch grade Hello Kitty sein?

»Ähm... süßes Handtuch«, sagte er und ich sah wie er mit aller Kraft versuchte, nicht zu lachen oder auch nur etwas zu lächeln. Aber immerhin war sein Gesicht jetzt auch nicht mehr das blasseste.

Ich räusperte mich äußerst verlegen. »Danke. Also... uhm, was gibt's?«

Ich war so lächerlich. Award für den charmantesten Auftritt des Jahres ging auf jeden Fall an mich. Mein Gestotter und panischer Blick kamen sicher mehr als entspannt rüber, bravo Sophia.
Kurz schien Dallas meine Frage nicht ganz zu peilen und starrte mich nur genauso verlegen wie überrumpelt an, wie ich ihn, bevor er sich wieder zu fangen schien. »Eigentlich... also eigentlich wollte ich nur kurz fragen wo euer Badezimmer ist.«

Wow. Und dafür hatte ich mich jetzt blamiert und dafür gesorgt, dass er das sicherlich niemals vergessen würde? Das wurde ja immer besser.

Selbstbewusst strich ich mir eine Strähne meiner noch leicht feuchten Haare hinter mein Ohr (was höchstwahrscheinlich ebenfalls lächerlich wirkte). »Den Flur da runter, dritte Tür links.«

Kurz sah er in die Richtung, in die ich deutete, dann wieder zu mir. »Also... danke dafür.« diesmal konnte er ein Grinsen nicht mehr zurückhalten, was meinen Wunsch, im Boden zu versinken, nur noch mehr steigerte, als er sich schleunigst versuchte aus dem Staub zu machen und ich nur -jetzt komplett panisch- meine Tür zuwarf und hektisch atmend daran zu Boden sank.

Das war doch grade nicht wirklich passiert, oder? Schon am ersten Tag den guten Eindruck komplett zerstört - ja, das konnte ich scheinbar gut. Weniger gut war aber, dass dieser beschissene Eindruck mir ab jetzt dreihundertvierundsechzig Tage meines Lebens ruinieren würde.

***

»Guten Morgen Dornröschen«, lächelte meine Mum und stellte einen Teller vor mir auf dem Tisch ab. Doch selbst der verführerische Anblick von Rührei mit Speck und Toast konnte meine Laune nicht aus dem Krater ziehen, in den sie gefallen war, sodass ich nur ein undeutliches 'morgen' murmelte und die Tasse mit Kakao entgegennahm, die mein Bruder mir hin schob, als wäre ich eine nicht entschärfte Bombe.

Misstrauisch spähte auch nun mein Dad über den Rand seiner Zeitung zu mir herüber. »Schlecht geschlafen oder Mädchenprobleme?«

»Mädfenprobleme«, sagte ich mit vollem Mund und finsterem Blick, was meinem Dad mehr als genug sagte. Tja, mit einem schlecht gelaunten Drachen fackelte man nicht lang.

»Dann rede mit deiner Mutter oder Mira darüber«, meinte er, faltete die Zeitung zusammen und diskutierte mit meinem Bruder und Dallas über das letzte Footballspiel von Texas gegen Toronto (die Texaner hatten gewonnen).

So schnell ich konnte vernichtete ich mein Frühstück und wollte mich gerade schon wieder nach oben in mein Zimmer verdücken, als meine Mum eingriff: »Sophia, Schatz, Cal wollte Dallas grade die Farm zeigen.«

Übersetzung: Wenn du jetzt auch nur einen Fuß auf die Treppe setzt, Töchterchen, hagelt es mehrere Wochen -nein Monate- Putzdienst. Allein.

Ich lächelte leicht, okay, ich versuchte es, aber meine Augen mussten meine Laune wiederspiegeln. »Klar Mum; Cal, ich warte draußen.«

In meinen Converse stapfte ich auf den Pferdestall zu, aus dem mir schon, kaum dass ich die großen Türen geöffnet hatte, Wiehren entgegen kam. »Ladies und Gentlemen«, ich rieb meine Hände aneinander, »guten Morgen.«

Für viele Mädchen die Qual der Wahl - für mich nicht. Zielstrebig steuerte ich auf die Box meines Lieblingspferdes zu; unruhig warf das Tier seinen Kopf in die Höhe, als ich es fertig machte. Kaum saß ich auf der blau verzierten Decke auf dem Rücken meines Pferdes, fand meine Hand ihren Weg in die helle Mähne, die lang und leicht wellig war. Das Fell war kurz, weich und warm, beige mit hellbraunen Punkten, die aussahen, als hätte man sie von Hand auf sein Fell gemalt. Wache Augen, zügiger Gang, ruhig aber niemals still - sie war wie für mich gemacht. Mira scherzte immer, dass sie aussah wie ein 'waschechtes Indianerpferd', was ich nicht leugnete.

»Hey Soph hast du-«, Cal kam auf mich zu, sodass ich mein Pferd vor dem Stall anhielt.

»Zwei Pferde für euch fertig gemacht? Ja, hab ich. Weil ich die beste Schwester der Welt bin« ich zwinkerte ihm zu und hoffte, dass ich dann einfach, während Cal und Dallas was auch immer machten, meine Ruhe hatte und diesen... etwas ungünstigen Zwischenfall von heute morgen zumindest etwas vergessen konnte.

Cal atmete erleichtert aus und warf mir einen Luftkuss zu. »Du bist einfach super.«

Gerade als ich mit einem etwas überheblichen Kommentar antworten wollte, bemerkte ich Dallas, der neben uns zum stehen kam und ungefähr zwei Meter Abstand zu meinem Pferd hielt, als es den Kopf hoch warf und mit einem Huf auf dem trockenen Boden scharrte.

Und als ich ihn so sah; Marken Shirt, Denim Jeans und die neuesten Air Jordan's, lachte ich und warf meinen Kopf in den Nacken. Ja, ich lachte. Laut und so heftig, dass ich fast vom Pferd gefallen wäre.

Verwirrt musterte Dallas mich. »Ist was?«

Mit letzter Kraft wischte ich mir eine Träne aus dem Augenwinkel, bevor ich überhaupt in der Lage dazu war, Callen's gigantisches Grinsen zu bemerken und Dallas zu antworten: »Was- was zur Hölle hast du da an?«

»Äh... na ja, ist das hier nicht normal?« so blöd wie er sich gerade anstellte, war noch nicht mal ich wenn Jason direkt neben mir stehen würde.

Ich kicherte als ich ihn so sah. »Du bist hier in Texas, auf einer Farm. Staub, Sonne, Tiere - und du tanzt hier in Designer-Klamotten an? Also was denkst du, ist das normal?« mag sein dass meine Art, ihm klar zu machen wie lächerlich er sich gerade machte, etwas schroff und arrogant klang, aber ich wollte ihn nur vor sich selbst retten.

Denn so lief das hier eben; wenn irgendwer von unseren Nachbarn ihn so, in diesen Klamotten, sehen würde, wäre Dallas innerhalb von drei Minuten das Gespött der texanischen Farmer und der überaus gute Ruf meines Dad's bekäme einen tiefen Kratzer.

Ich bemerkte seinen düsteren Blick, der mir wohl klarmachen sollte, dass ich ja nicht so vorlaut und unhöflich sein sollte. »Bruder, wenn du dir nicht deine makellosen Air Jordans versauen willst, kriegst du was von mir zum anziehen. Deinen Schuhen zuliebe«, grinste Callen und schob Dallas zurück zum Haus, zeitgleich nahm ich einen Anruf von Mira entgegen.

»Was gibt's M?«

»Wie sieht er aus?«

Etwas unsicher rückte ich den Cowboyhut auf meinem Kopf zurecht. »Du sprichst von Dallas, oder?«

Die Antwort schrie sie mir keine Sekunde später ins Ohr: »Ja natürlich spreche ich von ihm! Wegen was glaubst du, würde ich sonst anrufen?«

»Weil du mich magst?«, stellte ich eine Gegenfrage, was ihr ein Seufzen entlockte.

»Auch deswegen; sagen wir... dreißig Prozent?«

Empört schnappte ich nach Luft. »Nur dreißig? Ich will fünfzig!«

»Einigen wir uns auf siebenundvierzig und sofortige Informationen?«

Sie war eine schwere Verhandlungspartnerin, aber damit wurde ich fertig. »Gut, siebenundvierzig. Mira er sieht unbeschreiblich-«

»Grässlich aus? Grauenhaft?«, ratterte Mira schon ohne jede Skrupel herunter.

»Was?«, fuhr ich sie an. »Nein! Mira das ist es ja grade, er sieht aus wie... wie ein verdammter Engel. Ein heißer, britischer Engel.«

»Dann muss er sterben«, beschloss sie schlicht, was mich aber fast zu einem Herzstillstand brachte.

»Mira nein! Warum? Das ist... krank«, warf ich ihr vor.

»Er bringt den Plan, Sophia und Jason für immer und ewig, in Gefahr, also muss er aus dem Weg geräumt werden. Und, na ja, das ist der schnellste Weg«, räumte sie schlicht ein. Langsam ließ ich mein Handy sinken und drückte Mira einfach weg. Mein Gefühl sagte mir, dass das alles, die ganze Idee mit dem Auslandsjahr, wohl doch keine so gute Idee gewesen war. Ich hatte mich blamiert und meinen Stolz quasi mit einer Abrissbirne die Treppe herunter gekickt und meine beste Freundin wollte Dallas umbringen. Wahrlich rosige Aussichten für die nahe und ferne Zukunft.

---
Puh, endlich geht's mal weiter... ja ja, blamieren tun wir uns doch alle mal, oder nicht? Sophia hat's jedenfalls voll drauf in solche Situationen zu kommen, nicht?

Und auf wessen Seite steht ihr? Sophia oder Mira?

PS: Merry Christmas! ❄🎄💙
~May&Bae

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