SOUL

By Ambi63

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Jeder Mensch hat in seinem Leben bestimmte Ziele, die er erreichen möchte, nur sehen diese von Fall zu Fall v... More

Vorwort
Trailer
Songliste Teil I & Collage
Songliste Teil II und Collage
Prolog
01. Hazard
02. First Conversation
03. Call
04. American Diner
05. Trace
06. Beginning
07. Audition
08. Headlines
09. Rumours
10. Recording
11. Freedom
12. Astonishment
13. Different Level
15. Evidence
16. Discomfort
17. Late Late Show
18. Everywhere
19. Kicked out
20. Visitor
21. Vacation
22. Verdict
23. Final Stroke
24. Encounter
25. Impact
26. Bedlam
27. Banyan House
28. Cycle
29. Celebration
30. Breathless
31. Trip
32. Dates and Appointments
33. Pureness
34. Bad Reputation
35. Guilty
36. Apologize
37. Panic
38. Aspiration
39. Plans
40. Heartbeat
41. Peak
42. Ideas
43. Disclosure
44. Outing
45. Release
46. Vitreous
47. Two Hearts, One Soul
48. Christmas Party
49. Friendship
50. Upside Down
51. The Call
52. Steps
53. Chicago
54. Approach
55. Madison Square Garden
56. (Un) - perfect
57. Journey
58. Moving
59. Shine
60. For You
61. Epilog (Legacy)
Time
Danksagung

14. Escalation

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By Ambi63


♪ Revolution – The Beatles



~~~ Eve ~~~



Der Moment, als Nialls Lippen sich auf meine legten, ließ mich vor Überraschung stocksteif werden. Ich konnte mich nicht bewegen, geschweige denn, etwas sagen. Das Ganze dauerte nur wenige Sekunden, aber diese reichten aus, um ein Blitzgewitter zu entfachten, ausgelöst durch die Paparazzi.

Wut stieg plötzlich in mir hoch. Was hatte er da getan? Was nahm er sich heraus?

Bevor ich ihm verbal etwas an den Kopf knallen konnte, da grinste Niall und drehte sich um. Basil, sein Bodyguard, dem die Verblüffung ebenfalls im Gesicht geschrieben stand, setzte sogleich seinen grimmigen Blick auf, als er Niall hinterher hechtete.

Während ich mir die Hände vor das Gesicht hielt, war Bill, der mir für England zugeteilte Personenschützer, sofort zur Stelle. Er schnappte mich und verfrachtet mich in das nächstbeste Taxi, damit ich schnellstmöglich aus der Schusslinie geriet.

Der Hüne mit den pechschwarzen Haaren und zahlreichen Tätowierungen auf den Armen, setzte sich mir gegenüber und checkte sein Handy. Bill, oder Billy, wie sein Spitzname lautete, sah zwar aus wie ein Grizzly Bär, doch er hatte genau wie Basil zwei Gesichter. Ein Gemütliches und ein Böses.

Während der Fahrt zu meinem Hotel sprachen wir kein Wort. Stattdessen textete ich Niall auf dem Handy zu, der jedoch nicht antwortete. Ich war stocksauer auf ihn, konnte mir nicht vorstellen, was in ihn gefahren war. Niemals hätte ich ein solches Verhalten von ihm erwartet, welches mich zutiefst enttäuschte.

Sicher, er war betrunken aber nicht so, dass er nicht mehr wusste, was er tat. Wenn das seine Art war, um die Aufmerksamkeit auf uns oder besser gesagt auf mich zu ziehen, dann verzichtete ich gerne darauf.

Noch immer mit einer geballten Ladung Wut im Bauch, traf ich schließlich im Hotel ein. Bill verabschiedete sich von mir und ich stieg in den Aufzug, der mich in das siebte Stockwerk brachte, wo mein Zimmer lag.

Nachdem ich meine Schuhe abgestreift und meine Kleidung mit dem Pyjama getauscht hatte, ließ ich mich auf dem Bett nieder. Mit zitternden Fingern griff ich nach meinem Handy, nahm all meinen Mut zusammen und schaute auf die Twitter Seite. Dort traf mich fast der Schlag.

Ich wurde beschimpft, als Schlampe, Toyboy Lover, alte Schrulle, die auf Nialls Kosten lebte und die ohne ihn nichts wäre. Die Tatsache, dass er mich geküsst hatte und nicht ich ihn wurde hier völlig außer Acht gelassen.

„Das kann nicht wahr sein", murmelte ich entsetzt, während ich weiter durch die Timeline scrollte.

Ein Wort fiel mir immer wieder ins Auge. Aus unserem so niedlichen Shipnamen Nive wurde plötzlich Evil. Das Böse, und das war ich.

Was hatte Niall da nur getan?

Frustriert legte ich mich ins Bett und versuchte zu schlafen. Tausend Gedanken schossen durch meinen Kopf. Was würde das Management dazu sagen? Wie würde die Presse darauf reagieren und wie würde sich das auf die Chartplatzierungen auswirken?

Nach einer Stunde lag ich noch immer wach im Bett, schaltete die Nachtischlampe an und nahm erneut das Handy an mich. Auf Twitter war noch immer die Hölle los, Nialls Fans schrieben Dinge wie „Ich bereue es, ihre Single gekauft zu haben." – „Ich wollte sie mir holen, das tue ich jetzt nicht mehr." – „Die Alte nutzt ihn nur aus." – „Eve soll dahin gehen wo der Pfeffer wächst, sie ist Evil."

Wenn ich zart besaitet gewesen wäre, hätte ich jetzt sicher Tränen in den Augen gehabt. Aber das Leben hatte mich abgehärtet. Stattdessen wurde ich nur wütend – noch wütender als vor einigen Stunden, aber vor allem war ich maßlos enttäuscht von Niall. Er hätte wissen müssen, was er mit seiner Aktion heraufbeschwor.

Kopfschüttelnd ließ ich das Handy sinken, legte es auf dem Nachtisch ab und zog die Decke hoch bis zu meinem Kinn. Was sollte ich nur tun? Was würde der nächste Tag bringen?

Es war sicher weit nach drei Uhr, als ich endlich in meinen wohlverdienten Schlaf sank. Nach nur vier Stunden Schlaf raubte mir der Wecker den letzten Nerv. In meinem Alter war das tödlich, ich sah aus, als hätte ich die Nacht durchgemacht. Zumindest ließ mein Spiegelbild darauf schließen. Glücklicherweise gab es die geniale Erfindung namens Make-up, die ich später nutzen würde.

Fröstelnd stieg ich unter die Dusche, wärmte mich unter dem warmen Wasserstrahl auf und dachte unentwegt nach. Niall hatte sich bisher noch immer nicht gemeldet. Ich wollte dieses Verhalten nicht länger hinnehmen und beschloss, ihn anzurufen, sobald ich angezogen war.

Mit einem Handtuch um den Kopf bewegte ich mich zum Kleiderschrank, um mein Outfit für den heutigen Tag zu wählen. Zwischendurch bestellte ich mein Frühstück auf das Zimmer. Nachdem ich mich vollständig angezogen hatte, föhnte ich schnell meine Haare trocken und gerade als ich im Begriff war, nach dem Handy zu langen, klopfte es an die Tür.

„Zimmerservice."

Wie auf Bestellung knurrte mein Magen, ich öffnete die Tür, damit der Angestellte den Wagen mit den Köstlichkeiten hereinfahren konnte. Augenblicklich lief mir das Wasser im Mund zusammen, als ich die leckeren Früchte und die Rühreier erblickte.

Nachdem ich dem Pagen ein großzügiges Trinkgeld gereicht hatte, verabschiedete sich dieser wieder. Automatisch fiel mein Blick auf die Zeitung, welche man immer mitgeliefert bekam, um den neuesten Klatsch zu erfahren.

Voll böser Ahnung schlug ich die erste Seite auf, um direkt auf mein Spiegelbild zu blicken.

„Eve Lancaster (48). Heißer Kuss mit Hottie Niall Horan (24)", lautete die fette Schlagzeile.

Nur mit größter Mühe beherrschte ich mich, damit die Zeitung nicht meinem Wutanfall zum Opfer fiel und als tausend kleine Schnipsel auf dem Boden landete. Jetzt reichte es endgültig!

Wutschnauben pfefferte ich das Käseblatt auf das Bett, um anschließend Nialls Nummer zu wählen. Es war mir scheißegal, ob ich ihn aus dem Tiefschlaf riss oder ob er irgendeine Tussi zum Vögeln mitgenommen hatte. Er sollte seinen Anschiss kassieren.

Das Handy klingelte, doch nur die Mailbox meldete sich. Ich war nicht in der Laune, dem dummen Ding meinen Wortschwall anzuvertrauen, denn danach würde ich nur noch halb so empört sein. Niall sollte meine komplette Wut abbekommen und nicht seine Mailbox. Deshalb legte ich, reichliche frustriert, wieder auf. In hohem Bogen schmiss ich das Smartphone auf das Sofa.

„Das ist so lächerlich", sagte ich zu mir selbst und schüttelte den Kopf über sein dämliches Verhalten.

Bereits am heutigen Abend startete unser Flug nach LA, da sollten wir uns vorher gründlich ausgesprochen haben. Ich erwartete eine angemessene Erklärung von ihm, denn ich konnte seine Handlung weder nachvollziehen, noch billigte ich diese in irgendeiner Art und Weise.

Während ich noch überlegte, wie ich die restlichen Stunden bis zum Abflug verbringen sollte, klopfte es plötzlich an meine Zimmertür.

„Wer ist da?", erkundigte ich mich erstaunt, denn der Zimmerservice konnte es wohl schlecht sein.

„Ich bin's, Niall. Eve, bitte mach auf."

Seine Stimme klang relativ normal, bis auf die raue Note, was wohl dem Genuss des Alkohols am Vorabend zuzuschreiben war. Sofort schäumte die Wut wieder in mir hoch. Mit drei Schritten gelangte ich zu der Tür, riss diese auf und blökte ihm entgegen: „Dass du überhaupt den Schneid besitzt hier aufzukreuzen, ohne dich vorher entschuldigt zu haben, ist schon ein starkes Stück. Weißt du überhaupt was auf Twitter los ist? Und was für ein Medienrummel in den Zeitungen herrscht?"

Ich hatte gute Lust, ihm das Klatschblatt mit der Mega Schlagzeile um die Ohren zu hauen, aber leider lag es zu weit weg, als dass ich es hätte greifen können.

Für einen kurzen Moment schaute Niall in meine Augen und ich glaubte ein Glimmen in seinen zu erkennen. Dann holte er sein Handy hervor, scrollte darauf herum, um anschließend ein Stöhnen von sich zu geben.

„Scheiße, das wollte ich nicht. Ich bin so ein Idiot, daran hatte ich gestern gar nicht gedacht, als ich meinen Plan in Gang setzte."

Er raufte sich die Haare mit der freien Hand, bevor er ohne Aufforderung in mein Zimmer trat. Als Niall sich auf dem Sofa niederließ, da begriff ich seine Aussage erst richtig. Der Kuss war vollends geplant, doch aus welchen Gründen, erschloss sich mir nicht so ganz.

„Was hast du getan?", fragte ich perplex. „Und von welchem Plan redest du?"

Ohne auf meine Fragen einzugehen, reichte er mir sein Handy.

„Schau mal auf die Chartpositonen."

Gehorsam blickte ich auf das Display, um Sekunde später fast vor Überraschung in die Knie zu gehen.

„Meine Single ist Platz 5? Das ist-." „Großartig", vollendete er den Satz. „Wir sind in den Top Five, Eve, das war mein Ziel. Wir haben es geschafft."

Langsam begriff ich es. Dieser Kuss diente als Mittel zum Zweck, er sollte reine Publicity sein, um mich ins Gespräch zu bringen. Dass dieser Schritt zum Teil nach hinten losgegangen war, hätte ihm, als medienerprobter Superstar, aber eigentlich klar sein müssen.

„Das war – das war sehr dumm von dir", schnaufte ich. „Aber andererseits auch genial."

„Es tut mir leid. Ich wollte nicht, dass du dadurch solche Schwierigkeiten bekommst. Und ich denke, in nüchternem Zustand hätte ich mir das dreimal überlegt. Aber gestern, da schien es so verlockend, die Lösung schlechthin zu sein."

Als ich ihn so reden hörte und sein Gesicht betrachtete, welches leicht gerötet wirkte, da verschwand mein Groll ganz langsam. Niall hatte nur die besten Absichten gehabt, wenngleich er dafür eine falsche Methode angewandt hatte. Eine Vorgehensweise, die bewirkte, dass seine Fans einen gesunden Hass auf mich entwickelten.

Erneut blickte ich auf Twitter und sah Sätze wie „Sie soll ihre Finger von ihm lassen!" – Was bildet sich die Alte ein? Niall gehört zu einer jungen Frau!"

„Schau es dir an", verlangte ich, doch er hatte es wohl bereits selbst entdeckt.

Seine Stimme klang wirklich zerknirscht, als er antwortete: „Es tut mir echt leid, Eve. Das wollte ich ganz und gar nicht." Der treue Hundeblick, den er gleichzeitig aufsetzte, gab mir den Rest. Ich konnte ihm nicht mehr böse sein, obwohl es sicher angebracht gewesen wäre.

Ein lautes Seufzen  entwich mir. „Damit muss ich jetzt wohl klarkommen. Deine Fans hassen mich. So einfach ist das. Außerdem denkt die halbe Welt, dass ich mir einen Toyboy halte."

„Apropos Toyboy, Billy Boy kommt dich nachher abholen. Wir fahren noch kurz zu Louis ins Studio, bevor wir nach LA abdampfen."

Erstaunt blickte ich zu ihm. „Wie bitte nennst du meinen Bodyguard? Billy Boy?"

„Ja, wieso? Das passt doch ganz gut zu ihm."

Ohne Vorwarnung platzte ich mit einem lauten Lachen heraus. „Nur für den Fall, dass es dir entgangen sein sollte. Billy Boy ist eine Kondom Marke."

„Pfff", machte er, „das weiß ich schon. Außerdem benutze ich eine andere Marke. Aber es ist lustig, ihn so zu nennen."

Seufzend lehnte ich mich zurück, schaute in seine treuen blauen Augen, die vermutlich einen Eisberg zum Schmelzen bringen würden und sagte: „Nummer fünf also, das ist ein guter Einstieg in die Charts."

„Den Platz gilt es zu halten", betonte Niall sofort, worauf ich lässig konterte: „Dann bin ich das nächste Mal mit Küssen dran."

Er verstand den Scherz sofort, denn er stimmte in mein Lachen mit ein.

„Es tut mir wirklich leid, ich kann es nur immer wiederholen."

„Ja, ja, schon gut und jetzt lass' uns überlegen, wo wir etwas zu Mittag essen, ohne, dass deine Fans mir bei lebendigem Leibe die Haut abziehen, wenn ich mich in der Öffentlichkeit blicken lasse."

„Das Hotel hat ein Restaurant."

Genau dort nahmen wir unser Mittagessen ein. Fernab von dem Medientrubel, denn jugendliche Fans und Paparazzi hatte man hier keinen Zutritt. Blütenweiße Tischdecken, edles Geschirr und blitzblank gespülte Gläser strahlten uns entgegen, als wir an einem der bereits eingedeckten Tische Platz nahmen. Wir bestellten Getränke, eine Kleinigkeit zu Essen und redeten wie gute Freunde das taten.

„Ich hätte es mir nie verziehen, wenn du jetzt auf ewig sauer auf mich gewesen wärst", ließ Niall verlauten. Im Anschluss an diese Aussage schob er sich eine Gabel Salat in den Mund.

„So nachtragend bin ich dann doch nicht", erklärte ich schmunzelnd, bevor ich ihm mit meinem Wasserglas zuprostete. „Auf unsere Freundschaft, Niall."

Er erhob ebenfalls sein Glas. „Auf unsere Freundschaft, Eve."

Ich hatte zwar immer noch keine Ahnung, wie wir aus der Toyboy Nummer wieder herauskommen sollten, doch so lange dies meine Verkaufszahlen und die Streams im Radio ankurbelte, war ich gewillt, den Rummel um meine Person hinzunehmen. So lange mich niemand persönlich attackierte (denn dafür hatte ich Billy, der mir die Leute vom Leib hielt), behielt ich die Nerven.

Unser Essen wurde abrupt unterbrochen, als mein Management sich meldete. Oliver Anderson, mein Betreuer, wollte natürlich Einzelheiten über den gestrigen Abend wissen. Ich schaltete das Handy auf Lautsprecher um, damit Niall mithören und gleich seinen Senf dazu beitragen konnte. Es lief darauf hinaus, dass das Management keinerlei Aussagen bezüglich der Gerüchte abgeben wollte. Dies war in solch einem Fall wirklich das Beste. Auch Nialls Management meldete sich zu Wort, allerdings handelte er die Sache in wenigen Sätzen ab.

„Ich war leicht betrunken und wollte Publicity für Eve. Und jede Art der Publicity ist besser als gar keine, ob sie nun schlecht oder gut ist."

„Deine Nerven möchte ich haben", erklärte ich. „Du bist unheimlich taff, was solche Dinge angeht."

„Und unheimlich schüchtern, wenn ich verliebt bin", kam es spontan von Niall.

„Muss ich jetzt den Zusammenhang verstehen?"

Grinsend steckte er sein Handy ein. „Es gibt keinen, das war nur eine Feststellung."

Gegen zwei Uhr rüsteten wir uns zum Aufbruch. Niall hatte von Basil eine Nachricht erhalten, dass beide Bodyguards uns am rückwärtigen Eingang des Hotels erwarteten. Als wir den Ausgang erreichten, stand bereits ein großer schwarzer Wagen mit abgedunkelten Scheiben auf der Straße. Billy hielt uns die Tür auf und ich huschte als Erste hinein.

Kaum hatte Niall sich zu mir gesetzt, rollte der Wagen auch schon los. Wir redeten nicht viel, sondern sahen nur aus dem Fenster hinaus. Der Verkehr war dicht, doch wir erreichten Louis' Studio trotzdem einigermaßen pünktlich. Vor dem Gebäude standen einige Autos, unter anderem Louis' Porsche, den ich sofort erkannte.

Billy und auch Basil begleiteten uns nach drinnen, wo ein aufgebrachter Louis sogleich seinen Kumpel Niall anpflaumte.

„Was hast du dir eigentlich dabei gedacht? Und warum antwortest du nicht auf meine Whatsapp? Weißt du, was Eve jetzt zu ertragen hat?"

„Wir sind Nummer fünf, was willst du eigentlich?", empörte sich Niall sofort. „Eve und ich haben das geklärt, sie ist mir nicht böse." Als ich kurz die Augenbrauen hob, setzte er ein bisschen kleinlaut hinzu: „Jedenfalls nicht mehr."

„Das kann alles nicht wahr sein", schnaufte Louis. „Hast du eigentlich irgendwas im Hirn, Niall? Du kannst doch Eve nicht einfach küssen, um-."

„Um die Streams anzukurbeln", vollendete ich den Satz. „Und jetzt hört auf, euch zu streiten, Jungs. Ich habe mich damit abgefunden, dass ich nun die alte hässliche Schlampe bin, die ihre Finger nicht von Niall lässt."

Der Sarkasmus in meiner Stimme kam durch, worauf Niall ein wenig wie ein begossener Pudel wirkte und zudem leicht seinen Kopf einzog.

„Du hättest ihn verprügeln sollen", meinte Louis. „Ich hätte ihn auch festgehalten, damit er nicht abhauen kann."

Lauthals schmetterte Niall ihm entgegen: „Du bist echt ein toller Freund, Tomlinson. Aber ich biege das schon wieder gerade. Mach dir keine Gedanken."

Kurz verzog Louis schmerzhaft das Gesicht, kniff ein Auge zusammen, um dann den Satz „Darauf bin ich schon sehr gespannt", herauszulassen.

Niall winkte nur ab, lief in den Aufnahmeraum und schnappte sich die nächstbeste Gitarre, auf der er zu spielen begann. Am Anfang klang die Melodie leicht, beinahe träumerisch und während ich seine Finger beobachtete, die unentwegt über die Saiten zupften, da bekam ich den Verdacht, dass ihm gerade spontan die Idee zu einem neuen Song gekommen war.

„Ach herrje", hörte ich Louis seufzen. „Horan hat seine kreative Phase, hoffentlich verpasst ihr nicht euren Flug nach LA."

In diesem Lied steckten zwei sehr unterschiedliche Komponenten. Es klang am Anfang eher schmeichelnd, aber später ein wenig kraftvoll. Meine erste Single war noch nicht richtig bei den Menschen angekommen, aber Niall arbeitete bereits mit Hochdruck weiter.

Just in diesem Moment erinnerte er mich an jemanden.

_______________________

Eve hat Niall also verziehen und wie man sieht, hat seine Aktion sogar geholfen.

Glaubt ihr, Niall schafft es, das wieder hinzubiegen? Was wird wohl in LA passieren?

Ich danke euch ganz dolle für die wundervollen Kommentare zu dieser Story und freue mich riesig, wenn ihr dranbleibt.

LG, Ambi xxx

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