Feis (II) - Xas Rückkehr - PA...

De sam_pak

90K 8.6K 5.6K

" Jack! ", schrie ich wieder und spürte wie mir die Tränen über meine Wangen liefen. Ich schluchzte laut und... Mais

Endlich ist es soweit
Prolog
Deep darkness
Magical Oath
Nightmares
Betrayal of trust
Grief can't last forever
Through the sky
Here again
It's my decision to make
Back to school back to normal
Abandoned
Exams can distract you
Blank
Puzzle completed
Forgotten
Trigger
Scotland again
Zundr
Night talk
Welcome to my world
Not the mother I thought
Department of higher Magic
Hope
Twin
INFO

Oh sister

2.3K 222 94
De sam_pak

Hallöscheeen meine kleinen Sträucher! Heute gehts endlich wieder weiter mit Feis ^^ Ich wünsche euch allen viel Spaß beim Lesen!

Falls ihr vergessen habt was zuletzt passiert ist bzw. die letzte Szene: Felyon war in der Bibliothek in der Abteilung für Höhere Magie und hat etwas auf den letzten Seiten eines Buches gefunden, das für ihn sehr wichtig zu sein schien. Er ist daraufhin aus der Bücherei gerannt um Xa seinen Fund mitzuteilen. (Das ist bloß die letzte Szene vom Kapitel zuvor. Sie war aus Felyons Sicht geschrieben). Währenddessen war Xa mit Emilia im Trainingsraum und wollte ihr zeigen wie es ist wenn man in solchen Räumen trainiert.

***********

Good timing is invisible. Bad timing sticks out a mile.- Tony Corinda

***********  

>> Wie fandest du es? <<, fragte ich Emilia als wir das Training beendeten.

>> Es war...so faszinierend und erschreckend zugleich <<, antwortete sie mit hochgezogenen Augenbrauen und einem gedankenverlorenen Blick. >> Wundervoll, magisch <<, murmelte sie.

Ich lächelte leicht und wartete bis sie keine Löcher mehr in die Luft starrte. Einige Sekunden später sah sie auf. Ihre Augen weiteten sich. >> Oh. Sorry. Ich..ich wollte dich nicht warten lassen, ich... <<, stotterte Emilia.

>> Ist schon gut. Das ist doch kein Problem <<, erwiderte ich beschwichtigend. >> Wir sollten etwas essen gehen denke ich. Dein Magen knurrt bereits. <<

Als wäre es ihr überhaupt nicht aufgefallen, starrte sie mich überrascht an und fasste sanft an ihren Bauch. >> Oh stimmt. Habe ich irgendwie gar nicht gemerkt. <<

>> Die Zeit vergeht in diesen Räumen sehr schnell. <<

>> Ja, stimmt. Es ist ja schon Abend <<, stellte Emilia überrascht fest. >> Wie kann das sein? <<

>> Nun ja. Es scheint einen Zeitunterschied zwischen dieser Welt und unserer Gedankenwelt zu geben. Stell es dir ungefähr so vor als würdest du schlafen. Da scheint für uns die Zeit anders zu vergehen. <<

Emilia nickte nachdenklich und lächelte dann entschuldigend als ihr Magen sich wieder meldete.

>> Wir sollten wirklich was essen gehen <<, meinte sie grinsend. Ich nickte und wir verließen gemeinsam den Raum.

Emilia wollte mir zeigen wie sie bereits ein wenig ihre Schnelligkeit unter Kontrolle gekriegt hatte und rannte deshalb mit übernatürlicher Geschwindigkeit durch den Korridor. Ich folgte ihr natürlich und blieb dicht bei ihr, damit ihr nichts zustieß.

Plötzlich bemerkte ich jedoch wie etwas Blondes aufblitzte und griff reflexartig nach Emilia um sie anzuhalten. Erschrocken sah sie sich um, um zu verstehen was geschehen war. Als ihr Blick den meinen traf runzelte sie verwirrt die Stirn.

>> Xa, ich muss mit Euch reden <<, hörte ich den Grund für unseren Halt sagen.

>> Felyon <<, erwiderte ich. >> Ihr wärt fast in Emilia hineingerannt. Wieso wart ihr nicht vorsichtiger? <<

>> Emilia? Deine Mut- äh...Ex-Mutter? <<

>> Felyon? <<, wiederholte Emilia und starrte diesen verwirrt an. Dann spiegelte sich plötzlich Wut in ihren Augen wider. >> Du hast mich manipuliert! <<, schrie sie abrupt und löste sich aus meinem Griff. Wütend ging Emilia auf ihn zu.

Na das konnte ja lustig werden.

>> W-was? Ich- äh... <<, stotterte Felyon und kratzte sich dabei nervös am Nacken. Wieso war er so nervös?

>> Du hast mich schon so oft manipuliert! Schämst du dich nicht mit den Gedanken anderer so achtlos umzugehen! Oh mein Gott! Und du hast mich sogar dazu manipuliert dich immer zum Abendessen einzuladen! <<

>> Was? <<, fragte ich. Davon hatte ich keine Ahnung.

Felyons Blick schnellte sofort zu mir und ein entschuldigendes Lächeln zwang sich auf seine Lippen.

>> Ich- <<, setzte er an, wurde jedoch unterbrochen.

>> Was bist du bloß für ein Mensch! <<, schrie Emilia weiter. Jeder der an uns vorbeilief starrte uns kurz an, aber liefen aus Respekt und Höflichkeit weiter.

>> Streng genommen bin ich kein Mensch <<, widersprach Felyon. Ich zwang mich dazu nicht die Augen zu verdrehen. War das sein Ernst? Er wusste doch ganz genau was sie damit meinte. Aber das war irgendwie auch typisch Felyon. Ein Lächeln schlich sich auf mein Gesicht.

>> Du bist so frech! Du weißt ganz genau was ich meine und statt, dass du- <<

>> Schon gut, schon gut! Ja ich weiß, dass es falsch von mir war dich zu manipulieren, aber die meiste Zeit über war das doch damit ich Zeit mit Xa verbringen konnte, sonst hättest du mich ständig ausgefragt wenn ich sie besucht hätte <<, unterbrach er sie. >> Es tut mir wirklich leid, aber Xa und ich hatten vor jegliche Manipulationen wieder rückgängig zu machen. Natürlich macht es meine Handlungen nicht ungeschehen, aber ich hoffe dennoch, dass du mir verzeihen kannst. Und jetzt bitte, legen wir das beiseite. Es ist nicht der richtige Zeitpunkt dafür. <<

Etwas überrascht über seine Worte zog ich die Augenbrauen in die Höhe. Etwas stimmte nicht. Ich hörte es aus seiner Stimme heraus. Felyon war nicht wegen Emilia nervös, sondern wegen irgendetwas anderem. Bloß wegen was? Warum sonst sollte er meinen es sei jetzt nicht der richtige Zeitpunkt um zu diskutieren? Außerdem hatte er vorhin gesagt er müsse mit mir reden.

Emilia starrte ihn zunächst überrascht an, aber wandte sich dann wieder mir zu, bevor sie ihm einen letzten wütenden Blick zuwarf.

>> Wollen wir unseren Weg fortsetzen? <<, fragte sie mich.

Ich nickte langsam, während Felyons Blick sich in den meinen bohrte. Seine Iris veränderte ständig seine Farbe. Jedoch so unauffällig, dass man dies bloß beim genaueren Hinsehen bemerkte. Wie flüssiges Wasser bewegten sich die Pigmente in seinen Augen. So wie ich ihn kannte passierte dies nur wenn er wirklich wütend, überglücklich oder nervös war. In diesem Fall definitiv letzteres.

>> Emilia wieso gehst du denn nicht schon vor? Ich komme dann nach <<, schlug ich vor, ohne meinen Blick von Felyon abzuwenden. Aus dem Augenwinkel bemerkte ich wie sie mich etwas verwirrt ansah, bevor sie schließlich >> Okay << sagte und uns alleine ließ.

>> Was ist los? <<, fragte ich schließlich und ging auf ihn zu.

>> Ihr müsst mir jetzt sehr aufmerksam zuhören <<, begann Felyon, doch plötzlich stimmte etwas nicht. Seine Stimme hörte sich gedämpft an. Ich sah nur wie sich seine Lippen bewegten, aber es kamen keine Worte heraus. Dann entstand ein Bild von meinem Vater in meinem Kopf. Warum? , dachte ich mir verwirrt.

Anscheinend hatte Felyon nun auch bemerkt, dass ich ihn nicht hörte. Das Einzige woran ich in diesem Moment denken konnte war mein Vater. Es war ein seltsames Gefühl. So etwas hatte ich noch nie verspürt. Es nahm meine ganzen Gedanken ein und legte sich wie eine Decke über meine Sinne. Ich sah wie Felyon meine Schulter berührte und mich besorgt ansah. Wahrscheinlich fragte er mich was los war, aber ich hörte nichts. Ich versuchte meinen Kopf zu schütteln um ihm zu verdeutlichen, dass es nichts Schlimmes war, aber ob ich die Bewegung letztendlich schaffte war eine andere Frage.

Plötzlich spürte ich einen Drang in mir meinen Vater zu kontaktieren, sei es auch bloß telepathisch. Er wusste ja mittlerweile, dass ich das konnte. Der Drang verstärkte sich mit jeder Sekunde. Dann wusste ich was hier vor sich ging. Wieso war ich nicht gleich darauf gekommen?

Ich schloss meine Augen und konzentrierte mich auf meinen Vater. Ich hoffte bloß, dass ihm nichts Schlimmes zugestoßen war. Alles was ich im Moment wusste war, dass er intensiv an mich dachte und vielleicht sogar versuchte mich irgendwie zu kontaktieren. Meistens gelang dies Menschen nicht wirklich, aber wenn man sich wirklich sehr stark konzentrierte und sich die Zeit dazu nahm, funktionierte es.

Dad? , fragte ich schließlich als ich seine Gedanken erreichte. So etwas wie eine Erleichterung war zu spüren und der Drang ihn zu erreichen fiel von mir. Außerdem schärften sich meine Sinne wieder, sodass ich Felyons besorgten Gesichtsausdruck nun genauer vor mir sah.

Kim! , rief mein Vater. Ich dachte es würde nicht funktionieren! Aber es hat geklappt wie es scheint.

Ich konnte dabei irgendwie seine Emotionen fühlen. Es war seltsam... normalerweise konnte man so etwas nicht, wenn man andere telepathisch kontaktierte. Man konnte sie vielleicht nur erahnen, aber nicht tatsächlich fühlen.

Bis jetzt hast du ja auch nur Elvors auf diese Weise kontaktiert, ging es mir durch den Kopf.

So fühlte es sich also an mit Menschen zu telepathieren. Es war seltsam, weil es mir so fremd war, dennoch erfüllte es mich irgendwie mit Glück, dass ich mich so mit meinem Vater unterhalten konnte.

Dad, wie hast du das geschafft? Ich hatte plötzlich den Drang dich zu erreichen.

Ich musste schon die letzten zwei Tage an dich denken, da ich versucht habe dich circa hundert Mal anzurufen, aber du bist nicht rangegangen. Und deine E-Mails hast du auch nicht gecheckt wie es aussieht.

Ich runzelte die Stirn.

Oh nein, Dad! Ich habe meine Sachen in Deutschland vergessen. Tut mir wirklich leid! Ich...was ist los? Ist etwas Schlimmes passiert?

In Deutschland? Bist du denn nicht gerade dort?

Derzeit bin ich in Schottland. Tut mir leid, dass ich es dir nicht gesagt habe, aber es ist viel los zurzeit.

Zum Beispiel Emilia, ging es mir durch den Kopf. Sie sollte sich endlich mal aufraffen und meinem Dad die Wahrheit sagen.

Oh okay. Das ist nicht schlimm Kimmy, aber das was ich dir jetzt sagen werde ist nicht so toll denke ich. Vor allem kein gutes Timing.

Warum? Was ist los? Nervosität stieg langsam in mir auf.

Deine Schwester ist gerade in Deutschland gelandet.

Was?!

Ja.

Was?! , wiederholte ich schockiert. Was wollte Kylie denn auf einmal bei mir? Natürlich war es schön, dass sie mich besuchen wollte, aber doch nicht jetzt! Hatte sie außerdem nicht noch Schule?

Sie wollte dich überraschen und hat dir deshalb nichts gesagt. Auf mich hat sie nicht gehört, weil mir so langsam die Ausreden und Gegenargumente ausgegangen sind. Als ich gesagt habe, dass ich ihr den Flug nicht zahlen werde, war sie wirklich wütend und hat das Ticket aus ihrem angesparten Geld bezahlt. Es tut mir wirklich leid Kimmy, aber sie wird bald vor eurer Tür stehen.

Das konnte doch nicht wahr sein! Das war wirklich schlechtes Timing!

Okay, Dad. Ich will, dass du den Stress darüber vergisst und ihr weiterhin nichts sagst. Ich werde das irgendwie regeln, keine Sorge. Und ich kann nicht anders als es nochmal zu erwähnen. Es ist wirklich unglaublich, dass du mich auf diese Weise erreicht hast.

Ja, finde ich auch. Ich konnte irgendwie fühlen wie er dabei grinste. Es ist witzig dich in meinem Kopf zu hören. Das klingt so seltsam.

Nach einer gewissen Zeit gewöhnt man sich daran, meinte ich. Aber ich sollte jetzt los und Emil- äh Mom Bescheid geben. Ich erzähle dir dann später wie mein restlicher Tag verlief.

Okay, gut. Tut mir nochmals leid Kimmy.

Es ist doch nicht deine Schuld Dad. Wenn dann meine, da ich all meine elektronischen Geräte in Deutschland gelassen habe. Also danke nochmals. Ich melde mich dann.

Okay Baby. Bis dann.

Bis dann Dad, ich zog mich aus seinen Gedanken zurück und bemerkte wie mich Felyon völlig verwirrt anstarrte.

>> Was ist passiert? <<

>> Mein Dad hat mich kontaktiert. <<

>> Was? Wie?! Das geht doch gar nicht. <<

>> Erzähle ich Euch später, ich muss jetzt Emilia holen und mit ihr zurück nach Deutschland reisen. << Ich verlagerte mein ganzes Gewicht auf meine Zehenspitzen und schoss nach vorne. Felyon tat es mir gleich und lief neben mir her.

>> Was? Warum das denn? Ich muss wirklich dringend mit Euch sprechen. <<

>> Ich weiß Felyon und es tut mir leid, aber das hier ist jetzt auch wirklich wichtig. <<

In derselben Sekunde kamen wir in der Küche an und liefen direkt auf Emilia zu.

>> Komm mit, wir müssen los <<, sagte ich knapp.

Verwirrt starrte sie mich an. >> Was ist los? <<

>> Erkläre ich dir auf dem Weg. << Ich zog sie sanft am Arm hoch, da sie saß, und lief mit ihr Richtung Ausgang.

>> Xa <<, hörte ich Felyon hinter mir sagen. Er hörte sich ein wenig verzweifelt an, aber bevor Kylie unser Verschwinden merkte, musste ich wieder in Deutschland sein.

>> Es tut mir wirklich leid. Ihr könnt es mir ja telepathisch mitteilen, während ich auf dem Weg bin. <<

Emilia lief weiterhin verwirrt neben mir her, während sie immer wieder zwischen Felyon und mir hin und her blickte.

>> Ich muss es Euch aber persönlich sagen <<, widersprach er.

>> Dann müsst Ihr leider warten <<, erwiderte ich mit einem entschuldigenden Blick. Sobald Emilia und ich uns draußen befanden, forderte ich sie dazu auf sich an mich zu klammern. Sie tat wie geheißen.

Mit einem letzten entschuldigenden Blick auf Felyon, teleportierte ich uns nach Deutschland. Das Letzte was ich sah war die Sorge in seinen Augen.

Das wohlbekannte Gefühl wie alles um mich herum aufbrauste, an meiner Kleidung, sanft an meinen Haaren zerrte, kam zurück als ich die magischen Worte flüsterte um uns zu teleportieren. Emilia hielt sich etwas verängstigt an mir fest, so als wäre sie die Jüngere von uns. Nun ja, okay. Streng genommen war sie viel jünger als ich.

>> Keine Angst <<, flüsterte ich. Sie nickte, aber sah mich dabei nicht an.

Und dann geschah es. Felyon, der uns immer noch anstarrte, wurde immer kleiner und kleiner. Unsere Umgebung verschwamm zu einem einzigen Grün. Danach kam der Druck. Ich war es bereits gewohnt, jedoch Emilia nicht. Sie umarmte mich noch fester, falls das überhaupt ging. Der Druck wurde immer stärker, während ein starker Wind an unserer Kleidung zerrte. Innerhalb einer Sekunde wurden wir weggestoßen. Einen Wimpernschlag später befanden wir uns in tiefster Dunkelheit und im nächsten Moment standen wir mit einem heftigen Ruck vor unserer Haustür.

>> Du kannst deine Augen jetzt öffnen <<, informierte ich Emilia etwas belustigt. >> Wir sind da. <<

Sie tat wie geheißen und sah sich zunächst ängstlich um. Als sie merkte, dass wir tatsächlich auf festem Boden standen, löste sie sich ganz langsam von mir und ging einen Schritt zurück.

>> Woah <<

Ich runzelte die Stirn. >> Hat es dir gefallen? <<

>> Das war unglaublich <<, antwortete sie immer noch leicht schockiert. Ich grinste daraufhin ein wenig. >> Komm, wir sollten reingehen bevor Kylie hier auftaucht. <<

>> Kylie? <<, wiederholte sie. Ich hatte ihr noch gar nichts davon erzählt.

>> Das ist der Grund warum wir wieder hier sind. Dad hat mir vorhin mitgeteilt, dass sie uns wohl einen Überraschungsbesuch abstatten wollte und uns deshalb nichts davon erzählt hat. Dad wollte sie davon abhalten, aber sie hat sich ihr Ticket selber gekauft und ist nun auf dem Weg hier her. <<

>> Aber wie? Sie braucht doch eine elterliche Erlaubnis dafür, da sie noch minderjährig ist! <<, warf sie ein. Sie klang wieder wie meine Mom, die herumschrie wenn ihr etwas nicht passte. Ich unterdrückte ein Grinsen.

>> Abgesehen davon hat sie doch nicht einmal Ferien! <<

>> Du hast recht <<, stimmte ich ihr nach kurzem Überlegen zu. >> Sie müsste erst Ende Mai Ferien haben. Nicht jetzt mitten drin. << Da fiel mir ein, dass ich Ende Mai meine mündlichen Prüfungen ablegen musste. Es kam mir absurd vor in all dem Chaos daran zu denken, jedoch musste ich eine gute Zukunft für Kim...nun ja...für mich sichern, falls mir mein Wissen wieder abhandenkam.

Emilia und ich seufzten gleichzeitig.

>> Sie wird was von mir zu hören kriegen, wenn sie somit denkt die Schule schwänzen zu können <<, murmelte sie etwas wütend. Ich nahm es ihr nicht übel. Immerhin war sie ihre Mutter.

Emilia wollte gerade das Haus betreten als sie feststellte, dass die Tür abgeschlossen war und keiner von uns einen Schlüssel bei sich trug.

>> Wie kommen wir jetzt rein? <<, fragte sie ein wenig panisch. Ich hob belustigt meine Augenbrauen und ging auf die Tür zu. Emilia trat beiseite um mir Platz zu machen.

>> Tiozin niy <<, murmelte ich woraufhin ein Klick ertönte. Ich betrat das Haus. Emilia folgte mir.

>> Wir sollten hier etwas aufräumen und es etwas gemütlicher gestalten <<, schlug ich vor. >> Das Haus hat momentan so eine kalte Atmosphäre. Wir sollten für Kylie irgendetwas kochen und am besten die Heizungen ein wenig aufdrehen. <<

Zwar befanden wir uns im Frühling, aber es war nicht so warm, dass ein normaler Mensch wie Kylie auf Heizungen verzichten konnte.

>> Ja, gute Idee <<, stimmte mir Emilia zu. >> Aber denkst du nicht sie wird merken, dass ich jetzt etwas anders aussehe? <<

>> Ich denke nicht <<, meinte ich. >> Sie hat dich schon etwas länger nicht gesehen. Ich denke ein Jahr? Selbst wenn sie es merkt wird sie wahrscheinlich denken, dass du schon immer so aussahst, sie es jedoch vergessen hat. << Immerhin hatte sie sich nicht zu stark verändert. Sie sah bloß ein wenig jünger aus und hatte eine etwas andere Ausstrahlung. Jedoch hatte sich ihre Augenfarbe geändert, was mir jetzt wieder einfiel.

>> Aber deine nun blaugrauen Augen werden ihr definitiv auffallen <<, fügte ich noch hinzu. Emilia sah mich panisch an. >> Oh mein Gott! Stimmt ja! Was sag ich ihr dann bloß?! <<

Ich überlegte kurz.

>> Ich hab's! <<, rief sie kurz daraufhin. Ich hob fragend eine Augenbraue in die Höhe. >> Ich habe eine logische Erklärung dafür. Wirst du dann sehen. <<

>> Okay. Gut. Ansonsten sollte dein Aussehen keine weiteren Fragen aufwerfen. <<

>> Hm <<, machte Emilia, ging in die Küche und holte eine Pfanne heraus. >> Hoffentlich wird es so wie du es sagst. <<

>> Keine Sorge <<, beschwichtigte ich sie. >> Das Wichtigste ist bloß, dass du dir nichts anmerken lässt. Du musst dich immer noch wie eine egoistische Mutter mir gegenüber verhalten. Immerhin hattest du schon immer eine etwas bessere Bindung zu Kylie. <<

Emilia sah mich etwas entschuldigend an. >> Es tut mir leid. <<

>> Braucht es nicht. Ich weiß ja jetzt wer du wirklich bist. <<

>> Ich will dich aber nicht vor Kylie wieder so schlecht behandeln und dich anzicken. Ich könnte das überhaupt nicht, Zanrad. <<

Ich sah sie verwundert an, da sie mich mit dem höflichen Titel angesprochen hatte.

>> Können wir nicht einfach weiterhin so miteinander umgehen wie seit meiner Verwandlung? Selbst wenn Kylie es seltsam findet können wir ihr ja erklären, dass wir mittlerweile gut miteinander auskommen. Es wäre ja nicht einmal gelogen. << Ihr Vorschlag gefiel mir.

>> Okay <<, stimmte ich ihr lächelnd zu.

Nachdem wir noch ein paar Sachen geklärt hatten, wie zum Beispiel dass wir so tun mussten als seien wir wirklich überrascht über Kylies Ankunft, räumte ich das gesamte Haus auf und putzte ein wenig im High-Speed-Modus. Wozu war die übernatürliche Geschwindigkeit gut, wenn ich sie nicht auch im Haushalt einsetzen konnte?

Innerhalb weniger Minuten war alles erledigt, während meine Mut- Emilia in der Küche etwas zubereitete. Erst jetzt fiel mir ein, dass sie wahrscheinlich immer noch hungrig war. Immerhin hatte ich sie vor unserer Rückreise von ihrer Mahlzeit abgehalten.

>> Kann ich dir irgendwie helfen? <<, fragte ich sie, nachdem ich den Staubsauger verstaut hatte und die Küche betrat.

>> Nein, nein. Ich komme schon zurecht. <<

>> Du weißt schon ich könnte alles viel schneller erledigen oder? <<

Emilia sah mich grinsend an. >> Ich weiß. Aber es soll ja nicht so aussehen als hätten wir alles für Kylie vorbereitet und dann auf ihre Ankunft gewartet, oder? <<

Ich erwiderte ihr Grinsen. >> Richtig. <<

Plötzlich klingelte die Tür und Emilia erschrak etwas. Sie war wirklich nervös wie es schien.

>> Ich mache schon auf <<, meinte ich, stand auf und öffnete nach einigen Sekunden die Tür.

>> Felyon? <<, fragte ich überrascht und verwirrt zugleich. Eigentlich hatte ich ja Kylie erwartet.

>> Wie gesagt, ich muss dringend mit Euch reden <<, sagte er bloß und betrat dann das Haus. Vielen Dank für's Fragen! , dachte ich mir sarkastisch.

>> Ihr könnt jetzt nicht hier sein! Meine Schwester könnte in jedem Moment hier auftauchen. Wir müssen so tun als sei alles völlig normal. Eure Präsenz erleichtert dies leider nicht. <<

>> Zanrad, es tut mir leid, aber das ist wichtiger als die Ankunft Eurer Schwester! Wir können sie ja später manipulieren wenn sie- <<

>> Weder Ihr noch ich werden an ihren Gedanken herumspielen. Verstanden? <<

Felyon seufzte.

>> Der schon wieder? <<, hörte ich auf einmal Emilia neben mir. Ich schloss kurz die Augen und atmete tief durch.

>> Okay, dann sagt es mir jetzt <<, forderte ich ihn auf. >> Danach müsst Ihr jedoch gehen. Ich kann es nicht riskieren, dass Kylie Euch sieht und dann wissen will wer Ihr seid, während Emilia Euch böse Blicke zuwirft. <<

Aus dem Augenwinkel bemerkte ich wie Emilia schlagartig ihren Blick änderte und mich entschuldigend ansah.

>> Lasst uns in Euer Zimmer gehen. Wir sollten das unter vier Augen- <<

Ein Klingeln unterbrach Felyon. All unsere Blicke richteten sich sofort auf die Haustür. Ich war mir ziemlich sicher, dass es diesmal Kylie war. Keiner von uns reagierte.

Jedoch als es zum zweiten Mal klingelte, sah ich Felyon entschuldigend an und lief an ihm vorbei, um meiner Schwester vorzuspielen ich sei überrascht.

Emilia, geh du in die Küche und tu so als würdest du kochen, bat ich sie telepathisch.

Und Ihr geht bitte in mein Zimmer. Entweder wartet Ihr dort solange bis Kylie schlafen geht, oder Ihr geht jetzt und kommt wann anders wieder, sagte ich an Felyon gerichtet.

Ich wusste zwar nicht wie er mich in dem Moment ansah, aber ich konnte es mir schon vorstellen.

>> Kylie?! <<, rief ich als ich schließlich die Tür öffnete und so tat als sei ich vollkommen überrascht.

>> Hey big sis! <<, rief sie grinsend und umarmte ich. Nebenher nahm ich wahr wie Felyons Energiewellen immer schwächer wurden. Er hatte das Haus verlassen.

>> Habe ich jemanden gerade Kylie rufen hören? <<, fragte Emilia laut und kam zur Tür. Dann hörte ich wie sie schockiert einatmete.

>> Kylie?! <<, rief sie daraufhin und ich löste mich von meiner jüngeren Schwester.

>> Hey Mom! <<, begrüßte sie Emilia und umarmte sie. Ich lächelte die beiden an. Mutter und Tochter wieder vereint, ging es mir durch den Kopf. Ich versuchte mich an meine leiblichen Eltern zu erinnern, jedoch gelang es mir nicht.

>> Was machst du hier?! <<, rief Emilia dann aufgeregt. Sie spielte ihre Rolle wirklich gut.

>> Ich dachte mir ich komme euch mal besuchen. Immerhin hat meine ältere Schwester morgen Geburtstag. Da sollte ich bei ihr sein oder? <<, antwortete sie grinsend.

Etwas schockiert starrte ich sie an. Geburtstag? Ich? Warte...der Wievielte ist heute?

>> Sagt mir nicht ihr beide habt es vergessen! <<, hörte ich Kylie tadelnd sagen.

>> Ich- <<

>> Du hast deinen eigenen Geburtstag vergessen? <<, fragte sie belustigt und lachte kurz auf.

>> Es war so viel los in letzter Zeit <<, erklärte ich knapp.

>> Und was ist deine Ausrede Mom? <<, fragte sie an Emilia gerichtet. Sie sah zwischen uns hin und her während sie entschuldigend lächelte.

>> Ich bin alt? <<, versuchte sie ihr Glück. Kylie lachte und ich stimmte mit ein.

>> Du bist bestimmt müde. Lass uns reingehen <<, schlug Emilia vor und nahm Kylie den Koffer ab. >> Dann erzählst du uns mal wie du überhaupt hier her kommen konntest, während du noch Schule hast. <<

Kylie kicherte nervös und warf mir einen Hilf-mir-Blick zu. Ich grinste sie bloß belustigt an und schloss die Tür hinter uns, während meine Gedanken ständig um Bryan und sein besorgtes Gesicht kreisten. Der Besuch meiner Schwester war wirklich ein grottenschlechtes Timing. Ich musste so schnell wie möglich alleine mit Bryan sprechen nachdem all das hier vorbei war.

***

>> Ich wusste gar nicht, dass du kochen kannst Mom <<, sagte Kylie und grinste dabei ihre Mutter an. Ich beobachtete Emilias Reaktion, als sie ihre Tochter ungläubig ansah und empört die Luft einsog. Es waren bereits ein paar Stunden vergangen seitdem Kylie hier aufgetaucht war. Um genau zu sein war es schon zwei Uhr in der Nacht. Von Emilias geröteten Augen konnte ich erkennen wie müde sie eigentlich war. Kylie hingegen schien etwas wacher. Wahrscheinlich wegen der Zeitverschiebung.

>> Natürlich kann ich kochen! Was hast du denn gedacht! <<

>> Naja, also die letzten Male als ich hier gewesen bin hatte ich Angst, dass du mich vergiften wolltest <<, entgegnete sie, woraufhin ich lachen musste. Emilia warf mir einen gespielt tödlichen Blick zu und verschränkte dann die Arme vor der Brust.

>> So so... meine beiden Töchter stellen sich also gegen mich. <<

Meine beiden Töchter, hallte es in meinem Kopf wider. Abrupt stieg eine Trauer in mir auf. Unbewusst verschwand das Lächeln auf meinen Lippen. Mein Blick bohrte sich in den dunklen Holztisch auf dem ich meine Hände abstützte. Wie war meine leibliche Mutter wohl gewesen? Wie hatte sie wohl ausgesehen? Was für ein Elvor war sie gewesen? Welche Charaktereigenschaften und Gene hatte ich wohl von ihr geerbt? Sah ich ihr ähnlich?

Lauter Fragen schossen mir durch den Kopf.

Plötzlich stieß mir jemand sanft gegen den Fuß und riss mich somit aus meinen Gedanken. Als ich aufsah bemerkte ich, dass Emilia mir einen unauffällig besorgten Blick zuwarf. Fragend hob sie leicht eine Augenbraue in die Höhe. Wahrscheinlich konnte sie mich nicht telepathisch erreichen. Das erwartete ich auch gar nicht. Immerhin war sie erst seit kurzem ein Frangwrr.

Kylie schien ihren besorgten Blick nicht bemerkt zu haben, da sie ihre Erzählung fortführte.

>> Mom trägst du jetzt eigentlich Kontaktlinsen? <<, fragte diese jedoch plötzlich. Gespannt auf Emilias Antwort sah ich auf.

>> Nein <<

Okay? Wohin würde das jetzt führen?

>> Wieso sind sie dann auf einmal blau? <<, fragte meine Schwester skeptisch. >> Oder grau? Sagen wir mal blaugrau. <<

>> Du kennst doch sicherlich die Laseroperation die man mittlerweile durchführen lassen kann, um die braune Schicht der Iris wegzulasern <<, begann Emilia. Das war wahrscheinlich eine der wenigen Momente in dem ich solch einen technologischen Fortschritt nützlich fand.

Obwohl ich wusste, dass es gerade falsch war zu grinsen, konnte ich nicht anders. Ich wusste nicht einmal wieso. Aber eine andere Möglichkeit gab es sowieso nicht. Entweder musste Emilia sie anlügen oder wir mussten Kylies Gedanken manipulieren. So oder so lief es auf das Gleiche hinaus. Letzteres gefiel mir bloß weniger. Leider hatte ich es bei anderen zwar schon einige Male angewandt, aber das hieß nicht, dass ich es mochte. Es war gefährlich die Gedanken anderer umzuformen.

>> Nun ja, und ich hatte entschlossen diese Laseroperation durchführen zu lassen, da ich meine braunen Augen langweilig fand <<, redete Emilia weiter. >> Du kennst mich ja. Deshalb habe ich es durchgezogen und et voilá ich habe nun blaue Augen. <<

>> Mom! Wieso hast du mir das nicht schon vorher erzählt! <<, rief Kylie und stand vom Stuhl auf. Sie lief auf Emilia zu und trat näher an sie heran um ihre Augen zu betrachten. >> Das hat doch bestimmt mega wehgetan oder nicht? Gott... ich könnte das gar nicht. Ich hätte Angst, dass da irgendetwas schief läuft und ich dadurch erblinde oder so. <<

>> Würde ich auch nicht riskieren <<, stimmte ich ihr zu. Ich fand solche Dinge wirklich riskant. Auch wenn ich selber kein Mensch war. Dennoch würde ich einer menschlichen Freundin davon in erster Linie abraten.

>> Naja, jetzt aber genug von mir! <<, meinte Emilia plötzlich. >> Erkläre uns doch bitte mal wie du außerhalb deiner Schulferien hierher reisen konntest. Und mit wessen Erlaubnis. <<

>> Dad hat es mir erlaubt <<, log meine Schwester sofort. Ich hob eine Augenbraue und ließ sie durch meinen Bick verstehen, dass ich ihr nicht glaubte. Unser Vater war zwar ein lockerer Typ, aber er würde ihr niemals erlauben außerhalb der Schulferien alleine durch die Welt zu reisen. Für ihn kam die Gesundheit an erster Stelle, gleich danach die Bildung. Ich sah es nicht anders. Aber abgesehen davon hatte er mich ja bereits über Kylies Handeln aufgeklärt.

>> So, so <<, hörte ich Emilia sagen. >> Dann rufe ich gleich mal deinen Vater an und- <<

>> Ja okay! Er hat es mir nicht erlaubt <<, gab meine Schwester sofort zu. Das war ja einfach gewesen. >> Ich habe seine Unterschrift gefälscht um durch die Ausweiskontrolle zu gelangen. <<

>> Junge Dame! <<, rief ihre Mutter sofort. Ich verstand nicht wieso Kylie das getan hatte. Sie hätte uns ja auch wann anders besuchen können. Okay, sie hatte gemeint es sei wegen meinem Geburtstag, aber die Jahre davor war sie ja auch nicht hergekommen.

>> Mom... <<, setzte meine Schwester an.

>> Nein! So etwas wird nicht gedul- <<

>> Und wer hat sich als deine elterliche Begleitung ausgegeben? <<, fragte ich und unterbrach somit Emilia. Diese verstummte sofort und starrte ihre Tochter tadelnd und wütend zugleich an, während sie auf eine Antwort wartete.

>> Da war so eine Frau... <<

>> Was?! <<, schrie Emilia sofort.

>> Mom... <<

>> Was hast du zu ihr gesagt, dass sie eingewilligt hat? <<

>> Ob sie so tun könnte als wäre sie die Freundin von Dad und somit seine Erlaubnis hätte mit mir zu reisen? <<, antwortete sie. Jedoch klang es eher wie eine Frage. Ein entschuldigender Ausdruck lag in ihrem Blick.

Gerade als Emilia etwas sagen wollte stand ich auf und musterte Kylie ein wenig skeptisch.

>> Wieso hat sie eingewilligt? Wollte sie nicht etwas dafür im Gegenzug? <<

Kylie sah verwirrt zwischen Emilia und mir hin und her. >> Doch. Ich habe ihr zwanzig Dollar dafür angeboten. <<

>> Kylie, das ist wirklich unglaublich! Dass meine eigene Tochter zu so etwas fähig ist! <<

>> Mom! Ich wollte doch nur am Geburtstag meiner Schwester bei ihr sein! Wieso seid ihr alle denn dagegen, dass ich mal Zeit mich euch verbringen will?! <<, schrie nun auch Kylie. Na super. Ich hielt mich zurück um nicht meine Augen zu verdrehen.

>> Wir sind doch nicht dagegen! Aber wir wollen nicht, dass du die Schule schwänzt und Leute bestichst nur um hier her zu kommen! <<, erwiderte Emilia wütend.

>> Ich schwänze doch gar nicht! Unsere Schule hat für eine Woche frei weil es einen riesen Brand gab! Und dann fangen sowieso die Frühlingsferien an! <<

Oh okay. Das war mal was Neues.

>> Ein Brand also ja? <<

>> Ich sage die Wahrheit Mom! <<, schrie sie.

>> Genug <<, sagte ich ernst. Die Autorität in meiner Stimme war nicht zu überhören, selbst mir fiel sie auf. Beide verstummten abrupt und starrten mich an. Emilia eher entschuldigend und Kylie eher überrascht.

>> Wir können nichts an der Vergangenheit ändern, also lasst uns daraus eine Lehre für die Zukunft ziehen <<, sprach ich. Kylie starrte mich nun ein wenig verängstigt an. >> Ich hoffe du machst so etwas nicht noch ein Mal Kylie. Unser Vater hätte es dir unter besseren Umständen sicherlich erlaubt hier her zu kommen. Jedoch wusste er, dass ich vieles um die Ohren habe, wahrscheinlich wollte er dich deshalb davon abhalten. << Dann wandte ich mich zu Emilia. >> Und du solltest bitte aufhören deine Tochter jedes Mal so anzuschreien. Das Erhöhen deiner Stimme ändert nichts an einem Problem, sondern kostet beide Parteien Energie. Versuche es das nächste Mal bitte etwas sanfter zu regeln. <<

Ich sah ihr an, dass sie sowas wie Jawohl sagen wollte, jedoch unterließ sie es, da es die Situation in Kylies Augen noch seltsamer darstellen würde.

>> Wir wäre es wenn ich dir dein Schlafzimmer zeige Kylie? <<, fragte ich nun an sie gewandt. Ein freundliches Lächeln umspielte dabei meine Lippen.

>> O-kay <<, antwortete sie etwas verunsichert und warf ihrer Mutter einen letzten Blick zu, bevor ich sie nach oben begleitete.

Keine Sorge, ich werde das schon zurechtbiegen, informierte ich Emilia telepathisch und betrat Kylies neues Zimmer, welches quer gegenüber meinem lag.

Schweigend folgte sie mir, jedoch bemerkte ich ihre sich weitenden Augen als sie den Raum nach mir betrat und die Details wahrnahm.

>> Wow <<, sagte sie schließlich. >> Das Zimmer ist ja echt toll! <<

Euphorisch ging sie auf das riesige Bett zu und ließ sich darauf fallen. Dann richtete sie sich wieder auf und hüpfte ein paar Mal darauf herum. Sie war zwar sechzehn, und somit drei Jahre jünger als ich...beziehungsweise Kim, und würde bald siebzehn werden, aber dennoch benahm sie sich manchmal wie ein kleines Kind. Ich hatte nichts dagegen. So war sie schon immer gewesen. Die kleine Prinzessin die sich immer in ihrer eigenen Welt befand.

Ich hingegen war immer die Realistin gewesen. Natürlich hatte ich oft und sehr gerne Bücher gelesen und war somit in andere Welten getaucht, aber Kylie lebte schon immer in ihrer eigenen Fantasiewelt.

Und trotzdem lebe ich nun wortwörtlich in einer ganz anderen Welt, obwohl sie immer diejenige war die von solchen Welten träumte, dachte ich mir. Ironie des Schicksals.

Irgendwann mussten Emilia und ich sie sowieso aufklären. Spätestens dann wenn Kylie vierzig war und Falten bekam, aber ihre eigene Mutter nicht mehr alterte, würde sie merken, dass etwas nicht stimmte.

>> Freut mich, dass es dir gefällt <<, sagte ich schließlich. >> Mach' es dir gemütlich. Du bist bestimmt müde. Wir können ja morgen weiterreden. <<

>> Okay. <<

Gerade als ich gehen wollte, hörte ich wie sie meinen Namen sagte.

>> Ja? <<, fragte ich und blieb stehen.

>> Was war das gerade eben...da unten? <<

Seufzend ging ich auf sie zu. >> Nichts worüber du dir Gedanken machen musst little sis <<, versicherte ich ihr und musste bei den letzten zwei Worten schmunzeln. >> Mom kann manchmal echt nervig werden. Früher war es für mich wirklich schwer mit ihr zu kommunizieren, jedoch ist sie mittlerweile ein ganz anderer Mensch. << Oh ja und was für ein anderer „Mensch", ging es mir durch den Kopf. >> Tja...und manchmal wenn sie wieder in ihren „alten Zustand" verfällt sag ich jetzt mal, erinnere ich sie daran, dass es auch anders geht <<, erklärte ich. Es war ja nicht einmal wirklich gelogen.

Kylie nickte nachdenklich und setzte sich dann wieder auf das Bett. >> Nur...war es so seltsam <<, meinte sie leise.

>> Was genau? <<

>> Es war....es war so als...als könnte man eine starke autoritäre Aura spüren die von dir ausgeht. Es war...ich weiß nicht wie ich es erklären soll. Aber es hat mich definitiv berührt und deine Stimme...sie war so...nein ist so ruhig...ja. Sie gibt mir inneren Frieden. <<, murmelte sie etwas apathisch.

Ich sah Kylie besorgt an, da ich wusste was sie meinte. Ich ging auf sie zu und kniete mich vor sie hin.

>> Aber wahrscheinlich habe ich mir das bloß nur eingebildet <<, fügte sie dann noch schnell hinzu. Wahrscheinlich dachte sie es sei peinlich ihre Gedanken auszusprechen. Jetzt schien sie mit dem Bewusstsein wieder hier zu sein.

Ich legte meine Hände auf ihre Knie und sah zu ihr auf. >> Vielleicht war es ja unsere schwesterliche Bindung zueinander. Vielleicht hast du deshalb so etwas gespürt <<, meinte ich lächelnd. >> Wir sind immerhin Geschwister und das wird auch immer so bleiben, auch wenn wir uns bis jetzt nicht so nahe gestanden sind...ich würde sehr gerne eine bessere Beziehung zu dir pflegen. <<

Kylie lächelte mich an. >> Ich auch. Teilweise ist es leider meine Schuld. <<

>> Es ist Niemandes Schuld Kylie. Wie gesagt, die Vergangenheit können wir nicht ändern, daher sollten wir jetzt was an unseren Handlungen ändern, damit uns eine bessere Zukunft erwartet. <<

>> Seit wann bist du so weise geworden? <<, fragte sie grinsend und lockerte somit die Stimmung. Ich lachte leise und stand auf.

>> Ach...ich war schon immer weise <<, sagte ich gespielt arrogant.

>> Ja natürlich doch <<, erwiderte sie sarkastisch.

Lachend verwuschelte ich ihr die Haare bevor ich gute Nacht sagte und das Zimmer verließ. Jetzt musste ich nur noch warten bis jeder schlafen ging. Dann würde ich endlich mit Felyon reden.

PS: Voten und kommentieren nicht vergessen plsss :D <33

Continue lendo

Você também vai gostar

95.2K 7K 89
Eigentlich sollte es nur eine Klassenfahrt nach Schottland werden - aber als Lina auf einem Friedhof in Edinburgh plötzlich von einem Geschöpf wie au...
159K 7.7K 72
das hier ist eine Übersetzung von All the young dudes von MsKingBean89. Wenn ihr die original story lesen wollt dann schaut auf Ao3.
6.1K 244 20
Malakai Knox lebt mit seiner Familie, bestehend aus seinem Bruder, seinem Vater, seiner Mutter und ihm, als zweiter Alpha der Familie, in einem Haus...
7M 28.9K 33
Alles andere ist Voodoo.