Rose, aber Rosalie für euch!

By Marlenlovesbooks

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Rose Black Sie ist gefühllos. Sie ist kalt. Und sie ist zutiefst verletzt. Gefühle verdrängen, sich n... More

Rosalie Black
Das Tabuthema
Neue Hoffnung
San Diego
Chris nicht Christina
Stocksteif
Erkennt ihr mich nicht?
Die Neue
An jemanden erinnert sie mich!
Die Person die ich mehr vermisst habe als alles andere auf der Welt!
Ihre Augen verraten sie!
Ozean-Augen
Deal?
Die Rose der Blacks
Dein Lachen war echt!
Als würde er einen Geist sehen!
Meine Augen wollen endlich wieder strahlen
Diese Monster!
Wave after wave
Doch noch Pastellfarben
Lady-like
Gentleman-like
Tattoo!
Homeparty
Truth or Love?
Bittersweet morning
Satan in der Küche
Drei Probleme
Perfektes Timing
Die Mappe
Das ist ein Alien
Nenn mich Rose.
Die genauen Vorstellungen
Unperfekt
Nichts.
Dein ernst?!
Danke!
Emotionslose blaue Punkte
Die Aufrichtigkeit der Menschen
Etwas Menschlicher
Kyle...
Epilog
Ende

0815 Beziehung

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By Marlenlovesbooks

Während wir im ganzen Haus hören wie Kyle seine Sachen hinschmeisst schreit Chris: „Ja, wir sind hier oben." Sie schaut mich einmal prüfend an und sagt dann leise, so dass nur ich es höre: „Willst du gleich mit ihm sprechen?" Will ich das überhaupt? Ich meine, ich war bis vor zehn Minuten sehr verwirt, doch das hat sich gerade ins unermessliche gesteigert. Warum zum Teufel malt er ein Bild von meinen Augen, in schwarz-weiss, wo er doch nur mit mir gespielt hat? Okay, eins ist klar, viel verwirrter kann ich nicht mehr werden, also sage ich: „Ja, ich denke, dass ist das Beste, aber ich will dich nicht rausschmeissen oder so, ich meine, du wohnst auch hier. Hatst du eine Idee?" Sie schaut mich prüfend an und sagt dann: „Ich hab eh noch etwas bei Lucas vergessen, ich geh es eben holen und komme dann später wieder. Vielleicht schaue ich ja noch einen Film mit ihm." Dabei zwinkert sie mir kurz zu. „Wir wissen beide, dass du nichts vergessen hast, oder?" frage ich sie dann schmunzelnd. Sie ist schon auf dem Weg zur Tür, dreht sich nochmal um und sagt: „Jap, aber Kyle nicht."

Während Chris runter geht, um ihrem Cousin zu sagen, dass sie eben noch schnell bei ihrem Freund ist und ich in der Zeit schon mit unseren Aufgaben anfange – jap, genau die, welche ich heute schon gemacht habe - sitze ich in ihrem Zimmer und probiere in normalem Tempo zu atmen. Scheisse, bin ich aufgeregt. Wie soll ich anfangen? Gleich mit der Wahrheit auf den Tisch oder zuerst etwas über das Wetter reden? Als ob er mit dir über das Wetter reden würde, er redet erst dann, wenn er weiss, dass du hinter seine Maske geblickt hast. Jetzt erst fällt es mir auf: Heute schon den ganzen Tag. Das war nicht der Kyle, der Angst hat, dass mir das Date nicht gefällt und auch nicht der Kyle, der das Gefühl hat, er sei am Tod seiner Mutter schuld. Nein, das war Kyle, der Bad Boy. Die Maske, die er so oft zum Schutz gebraucht hat, dass es schwer ist, sie wieder ab zu legen.

Neben mir höre ich, wie eine Tür auf und zu geht. Was jetzt? Okay, einmal gut durchatmen und dann los. Mit schellen Schritten gehe ich zur Nachbartür und mache diese auf.
Kyle sitzt, oder besser gesagt liegt auf seinem Schreibtischstuhl und fährt erschrocken von seinem Handy nach oben. Müde schaut er mich an und sagt: „Was willst du, Rose?" Er schaut nicht mehr so kalt aus, beinahe kann man seine Gefühle durch seine Augen sehen. Es wirkt so, als hätte er keine Kraft mehr, sie zu verstecken. Glaubt mir, ich weiss genau, wie anstrengend es ist. „Rose, hör auf mich so anzustarren. Sag was du willst und dann geh." „Ich will eine Erklärung Kyle, eine richtige, das ist alles." Als ich das sage rafft sich Kyle auf. Bevor er antworten kann, sage ich schon. „Nein, hör auf, es bringt nichts, okay. Ich weiss genau, dass du dich jetzt bemühst, mir irgend eine Arschloch-Kyle Antwort zu geben. Ich habe keine Lust auf den Scheiss. Weist du, wie das ist? Du kommst in eine ganz neue Stadt und plötzlich siehst du deine Brüder wieder, alles was du die letzten zwei Jahre gedacht hast, stellt sich als riesige Lüge raus, die deine Eltern dir aufgetischt haben. Das erste riesen Durcheinander. Danach musst du dich mit allen Leuten in der Schule rumschlagen, die dir von vornherein eines auf beste Freundin machen, dir aber liebend gerne ein Messer in den Rücken rammen, weil sie das Gefühl haben, du nimmst ihnen Chancen bei Jungs weg. Und dazu musst du feststellen, dass der einzige fucking Typ, der es je geschafft hat, dass du dich vollständig und ohne jede Angst öffnest, noch falscher als der ganze Rest der Schule ist. Was glaubst du, wie ich mich gefühlt habe, als ich ans Spielfeld kam? Ich vermisse dich und mache mir Sorgen, ob ich irgendetwas falsch  gemacht habe, da du mir nicht schreibst. Mann, du hast mir sogar leid getan, weil du ja angeblich so viel Stress hattest. Aber sehr wahrscheinlich hattest du Stress, möglichst schnell Sandy klar zu machen, damit ja keiner das Gefühl hat, du seist sesshaft geworden. Weißt du, wie scheisse das ganze ist? Mann, Kyle, ich wünschte mir, ich wäre bei meinen Eltern geblieben. Es ist besser zu wissen, dass man nicht geliebt wird und selber nichts fühlt, als sich in jemanden zu verlieben der zu grosse Angst vor dem Leben hat, um seine Gefühle zu zeigen und stattdessen einfach mit allen spielt. Denkst du, deine Mutter hätte Freude zu sehen, wie du einer nach der anderen das Herz brichst? Und ja, sogar Barbie hat ein Herz. Glaub mir, langsam verstehe ich, was auf dem Grabstein steht."

Inzwischen stehe ich mit einem tränenüberlaufenen Gesicht da. Die ganze Zeit hat er mich ruhig angeschaut, aber als ich das mit seiner Mutter gesagt habe, hat sich etwas schmerzhaft in seinen Augen verändert und er ist vom Stuhl aufgesprungen. Jetzt steht er vor mir und schaut mich einfach nur an, kalt, stumm und verletzt. Bis ich merke, dass dieser Blick keine Maske ist, hat er sein Handy schon gegen die nächste Wand geschmissen. Es zerspringt und fliegt in mindestens drei Teilen auf den Boden. Stumm starren wir uns an. Langsam merke ich, was ich wirklich gesagt habe, und meine Hand wandert zu meinem Mund. „Kyle, es tut mir leid... Oh mein Gott Kyle, es tut mir so leid. Ich wollte das nicht sagen. Aber du machst mich so wütend und verzweifelt. Du behandelst mich wie Luft und machst dich über meine naiven Gefühle lustig und kurz darauf find ich deine Zeichnung. Ich, ich... es tut mir leid." Mit diesen Worten gehe ich schluchzend aus dem Zimmer und möglichst schnell die Treppe runter. Meine Tränen rinnen nun wie Bäche runter. Ich bin sauer und traurig auf alles und jeden. Doch am meisten auf mich. Egal, wie sich Kyle mir gegenüber verhalten hat, ich wusste, dass ich ihn mit nichts so fest verletzen kann, wie mit dem was ich gesagt habe, und ich habe sein Vertrauen gegen ihn ausgespielt. Ich habe genau das getan, von dem er Angst hatte, dass ich es machen würde.

Bevor ich die letzte Stufe erreicht habe, werde ich am Arm gepackt und herum geschleudert. Ich blicke in zwei stumpfe Augen. Bevor ich reagieren kann, hebt Kyle mich hoch und drückt mich an seine Brust. Dabei murmle ich immer wieder unter einzelnen Schluchzern ein „Entschuldigung". Doch ich verstumme, als ich Tropfen auf meiner Stirn spüre. Kyle hat mich inzwischen wieder abgestellt, so dass ich hoch schauen kann. Er steht da und weint bitterlich. Wenn meine Tränen gerade Flüsse waren, sind das Wasserfälle.

Hier stehen wir, beide starren wir einander an und schluchzen im gleichen Takt. Gerade als ich anfangen will mit: „Kyle es tut...", werde ich unterbrochen. „Hör verdammt noch mal auf dich zu entschuldigen. Fuck mann, warum bist du überhaupt noch hier. Siehst du nicht, was ich bin? Ein Wrack, ich kann das nicht, Rose. Ich kann dich nicht weinen sehen und gleichzeitig wissen, dass ich der Grund bin, das geht nicht. Du bist gerade daran, dich wieder zu öffnen, deine Brüder haben so Freude daran. Und ich, ich mach das nur kaputt, ich mein, schau dich an, schau uns an, wir stehen hier und weinen. Du weinst nur wegen mir, ich bin schuld. Ich kann die Verantwortung nicht übernehmen, dass du das nicht tun musst und es bringt mich um zu sehen, dass du weinst. Mann, wieso gehst du nicht? Hau doch einfach ab! Ich verletze nur alle. Mann, ich bin das Wochenende fast durchgedreht, als ich gemerkt habe, wie sehr ich dich vermisse. Ich kann das nicht. Rose, du brauchst einen Jungen wie Lucas. Er ist wie ein grosser Bär und passt auf dich auf. Such dir einen Lucas, wenn es sein muss auch einen Daniel, aber ich kann das nicht. Rose, ich bin schuld, dass sich meine Mutter umgebracht hat und dass meine Schwester sehr wahrscheinlich zu der unausstehlichsten Person geworden ist, die es gibt. Allen Frauen, die nur schon Hoffnung auf mich setzen, tu ich weh. Meinst du, ich habe die schmerzhaften Blicke von Chris' Mutter nicht gesehen, wenn ich wieder zu spät nach Hause gekommen bin und sie angeschnauzt habe? Geschweige den Chris' Blicke. Ich bin nicht mal in der Lage gewesen, meine Cousine von den Barbies an unserer Schule zu beschützen. Sie haben sie erst in Ruhe gelassen, als du da warst, ich war zu sehr mit mir beschäftigt, in meine Downphasen vertieft. Mann, und jetzt stehst du da und sagst, dass es dir leid tut?! Gerade dir?"
Geschockt schaue ich ihn an, das war das, was ich wollte, die ganze Wahrheit. Doch so hatte ich sie mir nicht vorgestellt. Er hat sich wieder in seinen Sitz plumpsen lassen und schaut stumm auf den Boden, als würde er warten, dass ich gehe. „Kyle, du hast wirklich das Gefühl, ich will einen Bären wie Lucas als Freund? Einen perfekten Freund, damit man nur noch mehr sieht, wie unperfekt ich bin? Kyle, ich habe Vertrauensprobleme, grosse. Ich habe das ganze Zeug mit meinem Eltern zu klären und habe nebenbei noch drei Brüder, die ich überzeugen muss, dass es mir gut geht, an jedem Tag, so wie früher. Meinst du, ich sei perfekt? Das Mädchen, das immer lacht? Ich bin so ziemlich das Gegenteil, wie gesagt. Ich bin mich am öffnen, aber es wird lang gehen, bis ich wieder ich selbst bin. Ich werden mich wieder verschliessen, wenn ich irgendwo Unsicherheit habe, und ich werde dich ausschliessen, und genau da brauche ich keinen Bär, der mich einfach still in den Arm nimmt und mir Zeit gibt. Da brauche ich jemanden wie dich, der mich anschreit, dass ich gefälligst wieder runterkommen soll. Der das macht, wovon er denkt, dass es zum richtigen führen wird und nicht das macht, was für mich am bequemsten ist. Kyle, ich mag nicht mehr, ich mag einfach nicht mehr." Er schaut mich fragend an, er scheint sich genauso wie ich wieder gefangen zu haben. Doch meine Gefühle spiegeln sich in seinen Augen wieder, er schaut mich genau so müde an, wie ich ihn. Ohne lange zu überlegen ziehe ich ihn hoch und gebe ihm einen Stoss, dass er aufs Bett fällt. Bevor er sich irgendwie aufraffen kann, schmeisse ich mich schon quer auf ihn drauf und kuschle mich in seinen Arm. Von oben höre ich ihn leicht lachen und schaue ihn an. „Wir sind schon kaputt, oder?" Ich blicke ihn an und sage nur ganz leise: „Ja, aber wir flicken uns schon irgendwie wieder zusammen."

Dabei küsse ich ihn ganz flüchtig auf die Lippen was ihn lächeln lässt. „Weisst du Rose, ich wusste es von Anfang an, als ich dich da mit meiner Cousine gesehen habe: Dieses Mädchen wird etwas verändern. Nur ist mir jetzt klar, dass ich entscheiden kann, ob das positiv oder negativ ist und vielleicht sollte ich da einfach mal dran denken, was für mich positiv oder negativ ist. Glaub mir, ich habe selten etwas so bereut, wie als ich diese Worte nach dem Spiel zu dir gesagt habe. Schon während ich sie gesagt habe wusste ich, dass mein so guter Plan in die Hosen geht. Ich habe den ganzen Sonntag damit verbracht zu überlegen, wie ich dir das sagen kann, damit du dich von mir fernhältst, nur habe ich nicht damit gerechnet, wie du reagieren wirst. In dem Moment als ich sah, wie du mir das alles glaubtest und sich deine Augen verändert haben, merkte ich, dass das der schlechteste Plan meines Lebens war." Dabei drückte er mich noch näher an sich und gab mir einen Kuss auf die Stirn. „Es tut mir so leid. Rose, bitte vergiss alles, was ich gesagt habe, also alles was ich nach unserem Date gesagt habe. Das was ich zu dir gesagt habe, am Strand und dann hier bei mir zu Hause, war alles ernst gemeint. Gott, ich hatte so Angst, dir das zu sagen, so dass ich nur gesagt habe, dass ich sehr viel für dich empfinde, dabei wusste ich da schon, wie ich fühle. Rose, ich habe mich in dich verliebt und ich weiss, deine Brüder werden mich umbringen und die Barbies sehr wahrscheinlich dich, aber solange es nur Drohungen sind, ist mir das egal." Dabei fährt er sich seufzend durch die Haare. „Das müssen Nebenwirkungen von den Gefühlen sein, ich werde immer lebensmüder. Aber Rose, willst du mit mir zusammen sein? So richtig, ohne verstecken und hinterfragen einfach eine ganz einfache 0815 Beziehung?" Lachend sehe ich ihn an.
Kaum zu glauben, was wir vor zehn Minuten noch gemacht haben. Bevor er jedoch wieder unsicher wird, sage ich ganz schnell: „Als würden wir je 0815 sein." Und küsse ihn, mit dem Wissen, dass es nicht einfach wird, doch welche Liebesgeschichte oder welches Leben ist das schon?

Nichts, um das es sich zu kämpfen lohnt wird einem in den Schoss gelegt, doch mit etwas Glück und Kraft, kann man danach greifen.









Heii meine Lieben❤️
Oh Gott ich war so lange an diesem Kapitel, ich habe all meine Gefühle reingesteckt.
Danke für die tolle Unterstützung von euch, ich kann es kaum glauben...😍❤️
Ich bin euch so dankbar und hoffe das Kapitel gefällt euch.
LG Marlen

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