Feis (II) - Xas Rückkehr - PA...

By sam_pak

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" Jack! ", schrie ich wieder und spürte wie mir die Tränen über meine Wangen liefen. Ich schluchzte laut und... More

Endlich ist es soweit
Prolog
Deep darkness
Magical Oath
Nightmares
Betrayal of trust
Grief can't last forever
Through the sky
Here again
It's my decision to make
Back to school back to normal
Abandoned
Exams can distract you
Blank
Puzzle completed
Forgotten
Trigger
Zundr
Night talk
Welcome to my world
Not the mother I thought
Department of higher Magic
Oh sister
Hope
Twin
INFO

Scotland again

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By sam_pak

Hallöchen meine lieben Sträucher *-* Feis is back! Sorry, dass ich euch bei Feis immer so lange warten lasse, aber da die Geschichte sehr komplex ist will ich sie perfekt schreiben und euch etwas qualitativ Wertvolles anbieten. Außerdem habe ich wegen der Uni nicht so viel Zeit, aber immer wieder wenn ich genug Zeit und Inspiration dazu finde, schreibe ich weiter. Und joa...die Feis-Kapitel sind ja dann auch immer dementsprechend länger ^^ Hoffe ihr bleibt dran, auch wenn ich euch länger warten lasse>.< I am sorry! >.< 

Wie dem auch sei, ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen! Falls ihr nicht mehr wisst wie das letzte Kapitel geendet hat, könnt ihr es ja kurz nachlesen ^^ :* <3

*************

What doesn't kill you makes you stronger.-

*************  

>> Zan... Zanrad. <<, stammelte ich und sah Xa aus geweiteten Augen an. Ich wusste selbst nicht warum genau ich so überrascht war. Immerhin hatte ich doch das hier gewollt oder nicht? Das war der Plan gewesen. Nämlich sie wieder zurückzuholen, aber warum war ich dann so nervös?

Weil ich tief im Innern weiß, dass sie mich hassen wird für das was ich damals getan habe, ging es mir durch den Kopf. Ich hatte Angst...Angst sie abermals zu verlieren. Xa würde mir nie wieder vertrauen. Aber ich konnte es ihr nicht verübeln. Nicht mal ich selbst würde mir nach so vielen vertanen Chancen vertrauen.

Xas Lächeln war kühl. Sie sah mir direkt in die Augen und ich wusste sie konnte spüren, was ich gerade fühlte. Ich versuchte mich zu beruhigen, aber vergeblich.

Ein kleiner Hoffnungsschimmer kam trotzdem in mir auf. Vielleicht würde Xa mir doch verzeihen, weil ich diesmal nicht egoistisch gehandelt hatte. Immerhin hätte ich dieses Hin und Her, dass sie mich nicht kannte und wir auf mehrere Dates gingen, in die Länge ziehen können. Hatte ich aber nicht getan. Diesmal war ich nicht selbstsüchtig gewesen.

Xa sagte nichts, sah mich bloß an, wandte sich dann von mir ab und öffnete schließlich die Autotür um auszusteigen.

Wie gelähmt saß ich da und sah zu wie sie sich immer weiter vom Auto entfernte.

Reiß dich zusammen! , schimpfte ich mit mir selbst und zwang mich dazu mich zu bewegen, damit ich endlich aus dem Auto stieg.

>> Zanrad! <<, rief ich ihr hinterher als ich die Tür hart zuschlug. Ich rannte mit übermenschlicher Geschwindigkeit zu ihr und holte sie somit ein. Xa hätte eigentlich weglaufen können, aber das tat sie nicht. Stattdessen lief sie ungerührt mit menschlicher Geschwindigkeit weiter, so als würde sie mich nicht einmal wahrnehmen.

Autsch. Das tat weh.

>> Zanrad geht es Euch gut? Wie fühlt Ihr Euch? Ist irgendetwas anders? <<, bombardierte ich sie mit meinen Fragen, obwohl ich wusste dass es im Moment wahrscheinlich eher unangebracht war. Aber ich hätte alles getan um diese unangenehme Stille zu durchbrechen.

Wie erwartet antwortete Xa mir nicht, sondern lief weiter. Trotz ihres menschlichen Tempos war sie schneller als ich.

>> Es tut mir leid, Xa. Es tut mir wirklich leid. <<, sagte ich schließlich. Irgendwie klang ich verzweifelt, aber das war mir egal. Ich wollte, dass sie mich ansah. Auch wenn ihre Augen voller Hass sein würden. Es war besser als von ihr ignoriert zu werden.

>> Ich verstehe, dass Ihr mich nicht mehr in Eurem Leben teilhaben lassen wollt, aber Ihr sollt wenigstens wissen, dass es mir aufrichtig leid tut. Ich wollte nie, dass... <<

>> Dass was? <<, unterbrach sie mich mit ihrer sanften dennoch strengen Stimme und drehte sich schließlich zu mir um.

Ich konnte meinen Augen nicht trauen als ich sie sah. Noch vor einigen Minuten hatte sie vollkommen so ausgesehen wie Kim. Wie die jugendliche menschliche Kim, aber jetzt nicht mehr.

Ihre Gesichtszüge hatten eine Reife angenommen, genauso wie der Ausdruck in ihren Augen. Voller Weisheit.

Ihr Gesicht war etwas schmaler und sie hatte nun ein wenig höhere Wangenknochen. Alles in Allem waren ihre Züge sehr markant. Ihre weiße Haut schien fast zu leuchten, die wiederum einen starken Kontrast zu ihren pechschwarzen Haaren darstellte.

Außerdem schien sie ein wenig gewachsen zu sein. Vielleicht um die vier oder fünf Zentimeter? Wie kann das sein? , fragte ich mich.

Xas autoritäre und erhabene Ausstrahlung war zurückgekehrt, sodass ich bereits das Gefühl hatte demütig vor ihr auf die Knie fallen zu müssen.

Ihre Ausstrahlung traf mich wie an jenem Tag, als ich sie zum ersten Mal gesehen hatte. Ich spürte die wachsende Faszination in mir, welche sich mit Nervosität und Ehrfurcht vermischte.

Ich hatte nicht gedacht, dass ich den Unterschied zwischen Kim und Xa so stark fühlen würde, aber das tat ich. Wie hatte ich bloß denken können sie seien genau gleich?

Wenn ich das wirklich gedacht hätte, hätte ich Kim sicherlich anders behandelt, ging es mir durch den Kopf. Besser behandelt.

Innerlich hatte ich immer gewusst, dass Kim etwas anders war als Xa.

Es waren bloß ein paar Sekunden vergangen in denen ich sie sprachlos anstarrte, dennoch kam es mir so vor als wären es Stunden gewesen.

>> Ich... <<, setzte ich schließlich an und blickte in Xas leuchtende Augen. Das eine rot das andere weiß, so wie ich es von ihr gewohnt war. >> Ich wollte nie, dass... <<, stammelte ich.

>> Dass die Magie die seit Jahrhunderten durchdacht und geplant worden war, durch Euch sabotiert wird? <<, beendete sie meinen Satz. Ihre Worte waren ruhig und kühl, aber dennoch konnte ich den wütenden Unterton heraushören. Sie war definitiv angepisst. Aber sowas von.

Ich nickte bloß und schluckte schwer.

>> Wisst Ihr... <<, setzte sie an. >> Entschuldigungen verlieren an Bedeutung, wenn man dieselben Fehler immer wieder begeht. <<

Autsch. Jep...das wusste ich bereits. Das hatte sie mir schon einmal gesagt.

>> Ich... <<

>> Ich weiß, dass Ihr es bereits wisst Felyon. <<, unterbrach sie mich. >> Aber seht selbst wohin Euch dieses Wissen gebracht hat. <<, sagte sie. >> Der Teufel weiß auch alles was Gott den Menschen verbietet, aber was denkt Ihr wohl warum er der Teufel genannt wird, trotz seines Wissens? <<

Nochmal autsch. Jedes ihrer Worte tat mehr weh als das davor.

>> Ich... <<, setzte ich wieder an aber wusste nicht einmal was ich sagen sollte. Sie hatte recht. Sie hatte vollkommen recht.

Xa schloss kurz die Augen und atmete tief aus. Dann öffnete sie ihre Augen wieder und sah mich an. >> Ihr habt mich...nein...uns alle verraten Felyon. <<, sprach sie schließlich das Offensichtliche leise aus und kam langsam auf mich zu. Ich war wie gelähmt, weshalb ich mich nicht vom Fleck rühren konnte.

>> Ihr habt Eure Familie...das Volk das Euch ins Herz geschlossen hat, Euch niemals das Gefühl gegeben hat nicht dazuzugehören, Euch immer unterstützt und Euch geliebt hat, verraten. Und das Allerschlimmste ist, dass Ihr Euren „Bruder" Dzares verraten habt, auf schlimmste Art und Weise. Ihr habt zugelassen, dass Kirz und seine Soldaten ihn quälen, ihn foltern, ihm Tag für Tag ein Stück seines Lebens...ein Stück seiner Hoffnung nahmen. Ihr habt Euch hinter Kirzs Gewand versteckt wie ein Feigling und habt selbst beauftragt Dzares zu foltern und zu quälen! << Den letzten Satz flüsterte sie mit einem Blick der mir einen Schauer über den Rücken jagte. Aus ihrer Stimme hörte ich den Frust und die Trauer heraus, die sie tief in sich barg.

Ungewollt stiegen Tränen in meine Augen als sie mir meine Handlungen vorhielt und mich mit der Realität...mit der Vergangenheit konfrontierte.

Sie hatte recht...sie...scheiße verdammt...sie hatte recht! Ich allein hatte den Soldaten befohlen Dzares zu foltern, Tag für Tag. Zuerst hatte ich mich mit Kirz verbündet und Xas Vorhaben sabotiert, dann hatte ich Dzares in einem Kerker verrotten lassen, nur damit ich ihn nie wieder sehen musste. Weil ich wusste, dass wenn ich ihn sah, würde er mich zur Rede stellen und mich mit meinen Taten konfrontieren. Nur weil ich Angst davor hatte...nur weil ich ein Feigling war, hatte ich ihn leiden lassen...hatte ich ihn fast sterben lassen.

Und jetzt war er tot.

>> Eure Trauer bringt jetzt nichts mehr Felyon. <<, sagte sie ruhig. Ich wollte aber, dass sie mich anschrie, dass sie mich anbrüllte. Das war mir lieber als ihre ruhige Stimme zu hören, die mir indirekt sagte wie enttäuscht und verletzt sie von mir war.

>> Hättet Ihr damals die Magie nicht unterbrochen, die nur zwischen mir und der Truhe stattfinden durfte, dann wäre ich viel früher wieder zurückgekommen. Stattdessen musste ich mit ansehen wie sich meine Kräfte viel zu langsam entfalteten. Ich habe mich viel zu spät daran erinnert wer ich bin, was meine Aufgaben und Ziele sind! Ich als Kim habe mich sogar dagegen gewehrt zu glauben, dass ich Xa sei, dass ich die Auserwählte sei. Ich habe alles verleugnet, nur weil Ihr die Magie unterbrochen habt! Hättet ihr damals auf mich gehört und wäret Ihr nicht so egoistisch gewesen, dann hätte ich Kirz aufhalten können...dann hätte ich Dzares retten können. << Beim letzten Satz brach ihre Stimme und sie wandte ihren Blick von mir ab.

>> Selbst jetzt. <<, flüsterte sie. >> Selbst jetzt habe ich nicht alle meine Kräfte, alle meine Erinnerungen und Fähigkeiten wieder erlangt. Und warum? <<, fragte sie mich. >> Weil Ihr zu egoistisch wart um mich gehen zu lassen. <<

Mit diesen Worten hob sie sich in die Lüfte und flog davon, ohne mich ein letztes Mal anzusehen.

***

Ich fühlte mich irgendwie anders. Ich hörte zwar meine eigene Stimme, meine Gedanken und hatte meine eigenen Erinnerungen, aber trotzdem fühlte sich alles so...seltsam an. Das lag wahrscheinlich daran, dass ich nicht vollkommen ich selbst war.

Seufzend betrachtete ich die Natur unter mir. Mein Augenlicht erlaubte es mir selbst in der tiefen Dunkelheit meine Umgebung zu erkennen.

Es war alles Felyons Schuld. Hätte er damals im Turm die Magie der Truhe nicht durch seine Anwesenheit und durch die der anderen Frangwrrs unterbrochen und beeinflusst, dann wäre ich viel eher zurückgekehrt. Es hätte gar nicht sein dürfen, dass ich zunächst als Mensch aufwuchs. Nein. Ich wäre eigentlich direkt als ich selbst...als Xa zu meinem Volk zurückgekehrt. Und jetzt...tja jetzt hatte ich sowohl Kims Gedanken, Erinnerungen und Emotionen in mir, als auch all die von mir. Eigentlich war es sinnlos zwischen Kim und mir zu unterscheiden. Wir waren ein und dieselbe Person. Der einzige Unterschied war, dass wir in verschiedenen Welten und Gesellschaften aufgewachsen waren. In einer anderen Familie, ging es mir durch den Kopf und ich musste automatisch an meine biologischen Eltern denken. Ungewollt füllten sich meine Augen mit Tränen. Ich blickte in den Himmel und blinzelte sie weg, bevor sie in die Tiefe fallen konnten.

Aber wie konnten dann meine menschlichen Eltern ebenfalls meine biologischen Eltern sein? Das dürfte nicht sein. Bestimmt gab es auch dafür eine logische Erklärung, aber da ich Dank Felyon immer noch nicht alle meine Erinnerungen zurückerlangt hatte, fehlten sie mir um mir die Frage beantworten zu können.

Abermals seufzte ich und legte an Tempo zu. Ich flog so schnell es ging Richtung Schottland. Bald würde ich dort sein. Ich war schon gespannt wie alle auf meine Rückkehr reagieren würden.

Ein Lächeln schlich sich in mein Gesicht und ein paar glückliche Erinnerungen rückten in den Vordergrund. Dazu gehörte leider auch eine Erinnerung in der Felyon vorkam.

Genervt schloss ich die Augen und atmete ein Mal tief ein und aus. Nicht weil ich es musste, nein. Sondern weil ich das Gefühl hatte, dass es mir ein Stück Freiheit gab und mir meine Last nahm. Als ich meine Augen wieder öffnete, sah ich bereits die Umrisse der Insel. England.

Ich flog weiter nördlich um nach Schottland zu gelangen und versuchte nicht mehr an Felyon zu denken, indem ich den Wellen unter mir lauschte und meine Wut von ihnen wegtragen ließ.

Wie lange hatte ich mich schon nicht mehr in mein wahres Wesen verwandelt? Ich überlegte. Es war viel zu lange her.

Voller Euphorie flog ich mit hoher Geschwindigkeit nach unten und erreichte schon bald das Wasser.

In dem Moment in dem mein Zeigefinger das eiskalte Wasser berührte, verwandelte ich mich und tauchte unter.

Es fühlte sich so wundervoll an eins mit dem Meer zu werden. Es gab mir das Gefühl meiner Freiheit ein Stück näher gekommen zu sein. All die Last, Wut und Trauer schien ein wenig von mir abzufallen. Als würden die Wellen mir helfen wollen indem sie ein Stück meiner Last nahmen und forttrugen.

Ich sah an mir hinunter und lächelte als ich bloß die durchsichtigen Umrisse meines Körpers sah. Abrupt musste ich an Dzares denken. Die Zeit die wir in Puerto Rico verbracht hatten, als wir zusammen trainiert hatten und er mir gezeigt hatte wie man sich auch unter Wasser verwandeln konnte. Naja, er hatte sich in Feuer verwandelt im Gegensatz zu mir.

Bei der Erinnerung musste ich grinsen und mein Herz schlug ein wenig schneller, aber als ich daran dachte, dass ich ihn nie wieder sehen würde, übermannte mich abermals die Trauer und ließ mein Herz bluten.

Ich versuchte nicht mehr an all das zu denken und konzentrierte mich auf die wenigen Meter vor mir, bevor ich das Land erreichte.

Als es soweit war flog ich wieder in die Luft und verwandelte mich abrupt in meine gewöhnliche Gestalt. Meine nasse Kleidung trocknete ich durch das Feuer in mir.

Einige Minuten vergingen bis ich das Lager fand.

Auch dieser Wald barg Erinnerungen von Dzares und mir. Seufzend ging ich auf den Geheimeingang zu und blieb davor stehen.

>> Tiozin niy. <<, flüsterte ich und der verborgene Eingang machte sich sichtbar. Ich sah mich ein letztes Mal um, bevor ich mich unter den Erdboden begab.

Dir mir bekannten zwei identischen Eingänge standen nun vor mir. Ich erinnerte mich daran wie Jack und Herqun damals plötzlich verschwunden waren und ich dann in einer Sackgasse gelandet war, weil ich nicht gewusst hatte wo lang es ging.

Irgendwie musste ich bei diesem Gedanken lächeln. So vieles hatte sich in solch kurzer Zeit verändert.

Selbstsicher ging ich auf den rechten Eingang zu, während eine hellrote Schrift darüber aufleuchtete. >> Willkommen Freund. <<, begrüßten mich die Wörter auf Elvori. Ich nickte und lächelte ihnen zu, weil ich wusste, dass ich beobachtet wurde, und kam ihnen näher woraufhin sie schlagartig aufflammten.

Die gewohnte Sackgasse bildetete sich hinter mir, als ich den Eingang betrat. Kurz danach verschwand die Mauer vor mir und machte meine Sicht auf einen hellen großen Korridor frei. Immer noch war der Saal mit hell-apricot farbenen Vasen geschmückt. Die großen Fenster erhellten den Raum, obwohl wir anscheinend unter der Erde waren. Was eigentlich nicht der Fall war.

So lange hatte ich Zundr nach diesem Rätsel fragen wollen, nämlich wie wir oberhalb der Erde waren, wenn der Eingang doch unter die Erdoberfläche führte. Aber jetzt wusste ich es. Jetzt musste er es mir nicht mehr erklären.

Es war ein Zauber der vortäuschte wir seien unterhalb der Erde. Jedoch wenn man den richtigen Eingang nahm ging man eigentlich wieder hinauf. Das Lager war oberhalb der Erde, nur war sie mit einem Schutzzauber belegt, sodass keiner außer den Ilfrryaes das Lager betreten oder sehen konnte. Abgesehen davon wusste dadurch niemand, dass sich ihr Lager überhaupt hier befand. Außer die Frangwrrs natürlich. Die es durch Kirz erfahren hatten und er es durch Felyon.

Wut stieg in mir auf als ich daran dachte wie sie unsere magische Schutzwand durchbrochen und uns angegriffen hatten.

>> Zanrad? <<, riss mich eine verwunderte Stimme aus meinen Gedanken.

Einer der Gelehrten namens Uel stand mit geweiteten Augen vor mir. Erkannte er denn sofort, dass ich wieder zu mir selbst gefunden hatte? Dass ich Xa war? Auch wenn nicht vollständig, dennoch genug.

>> En vra den Uel. <<, begrüßte ich ihn auf Elvori und lächelte ihn an.

Seine Augen leuchteten förmlich als er auf die Knie ging und seine Faust auf sein Herz legte.

>> Xa. <<, flüsterte er mit Tränen in den Augen. >> Ihr seid zurückgekehrt. <<

>> Das bin ich. <<, erwiderte ich. >> Bitte, steht auf. <<

Er tat wie geheißen und kam lächelnd auf mich zu. >> Wir haben eine lange Zeit auf Euch gewartet. <<

>> Genau wie ich. <<, entgegnete ich, wobei man die Trauer in meiner Stimme heraushören konnte.

Er nickte bloß und machte eine Geste, dass wir uns ins Zentrum des Lagers begeben sollten. Gemeinsam verließen wir den wunderschönen Korridor und betraten das Gebäude, das für eine kleine Weile mein Zuhause gewesen war.

>> Ich bin gekommen um mit Zundr zu sprechen. <<, informierte ich ihn schließlich über mein Vorhaben. Abrupt blieb er stehen und sah mich an. Seine grünbraunen Augen bargen Trauer und Besorgnis in sich.

Uel sah immer noch so aus wie damals als ich ihn mit seinen zweiundzwanzig Jahren aus den Trümmern seines Hauses gerettet hatte, während sein Vater dabei umgekommen war. Noch immer hatte er die gleichen braunen Haare, die ein wenig gewellt waren. Und es hatte sich auch daran nichts geändert, dass sein Gesichtsaudruck seine inneren Gefühle widerspiegelte.

>> Er...er befindet sich momentan in einem...schlechteren Zustand als zuvor. <<, sagte er schließlich und senkte seinen Blick.

>> Ich möchte ihn sehen. <<

Uel nickte bloß und ich folgte ihm zu dem Zimmer, in dem sie Zundr behandelten.

Als er die Tür öffnete und ich die Sicht vor mir wahrnahm, erstarrte ich. Ich konnte meinen Blick nicht von Zundr lösen.

Er hatte viel zu sehr abgenommen, sodass man fast schon all seine Knochen sehen konnte. Der Riss in seiner Schädeldecke war wieder aufgetaucht, obwohl ich ihn damals auf dem Schlachtfeld geschlossen hatte.

Schlimmer noch. Es schien tiefer zu sein als zuvor. Wie war das möglich?

Sein Gesicht war eingefallen und sein Haar war nun nicht mehr grau sondern weiß. Er war gealtert. Er war in solch einer kurzen Zeit viel zu schnell gealtert.

Was war passiert? Wie hatte ich ihn bloß hier liegen lassen können, nur weil ich selbst in Trauer versunken gewesen war?

Ein innerer Schmerz erfüllte mich als ich den Raum schließlich betrat und auf Zundr zuging.

Ich stellte mich neben ihn und betrachtete sein Gesicht. Dieser Mann hatte mir immer geholfen und mich unterstüzt, egal in welchem Leben. Ich hatte ihn in mein Herz geschlossen. Er war wie ein Vater für mich und jetzt lag er totkrank auf einer Liege, weil ich ihm den Rücken zugewandt hatte.

Schuldgefühle stiegen in mir auf.

Als ich seine Hand berührte fühlte ich wie ein starker Schmerz durch mich hindurch ging und mich einhüllte. Ich konnte nicht mehr klar denken, als sei ich vergiftet worden. Ich spürte wie jede Zelle in mir sich dagegen wehrte und versuchte standzuhalten. Aber es war wirklich schwer.

Als ich meine rechte Hand betrachtete, sah ich plötzlich wie alle meine Adern hervorstachen und meine Hand fast schon wie ein Skelett wirkte. Ich alterte. Was es auch war, es breitete sich aus und bevor es meine Schulter erreichen konnte unterbrach ich den Körperkontakt mit Zundr und ging einen Schritt zurück.

Plötzlich konnte ich wieder klar denken und als ich meine rechte Hand nochmals betrachtete, stellte ich fest, dass sie völlig normal war.

>> Uel. <<, sagte ich und konnte nicht verhindern, dass meine Stimme dabei atemlos klang.

>> Ist alles in Ordnung Zanrad? <<

>> Worauf habt ihr Zundr getestet oder wie habt ihr ihn bislang behandelt? <<, fragte ich Uel und drehte mich schließlich in seine Richtung.

>> Wir haben die Tiefe des Schnittes untersucht und haben zunächst versucht alle getrennte Nerven wieder zusammenzubringen. Außerdem haben wir seine Energiewellen und seine Magie kontrolliert. Die Werte waren jedoch völlig in Ordnung. Der Schnitt zieht sich bloß über seine Schädeldecke. Es sind keine weiteren Verletzungen an seinem Körper festzustellen. Geistiger Kontakt ist mit ihm möglich, jedoch ist er viel zu schnell erschöpft. Und mit jedem Tag der vergeht steigert sich dies. Seine Organe funktionieren alle einwandfrei. Wir wissen nicht was wir noch tun könnten. Wir haben ihn auf alles getestet und behandelt. Aber nichts hat gewirkt. <<

>> Was ist dabei herausgekommen als ihr die Wunde untersucht habt? <<

>> Nichts Auffälliges, Zanrad. Ein klarer Schnitt ohne jegliche Gifte oder Ähnlichem. <<

Ich nickte nachdenklich. Als ich Zundr berührt hatte, hatte ich nicht umsonst seine Schmerzen gespürt und gesehen was sie mit ihm anrichteten. Irgendetwas mussten die Gelehrten übersehen haben.

>> Ich würde gerne noch ein Mal ansehen wie es vonstatten gegangen ist. <<, sagte ich schließlich und flüsterte die magischen Worte die mir ermöglichten meine Erinnerungen in die Luft zu projizieren.

Man würde jedoch nicht nur sehen was geschehen war, sondern auch wissen was ich in diesem Moment gedacht und gefühlt hatte. Für jeden Zuschauer würde es bedeuten die Geschehnisse aus meinen Augen zu sehen.

Uel und ich sahen zu wie eine mittelgroße Kugel aus meiner Stirn herauskam und einen Meter vor uns in der Luft stehen blieb. Die Kugel weitete sich und wurde imemr größer, bis sie schließlich den gesamten Raum einnahm und uns meine Erinnerung zeigte, als wären wir nun wieder mitten drin.

Auf einmal schrie Kirz wütend etwas und ich sah wie plötzlich ein Riss in Zundrs Schädeldecke entstand und er auf die Knie fiel.

>> Zundr! <<, schrie ich erschrocken und rannte auf ihn zu. Er durfte nicht sterben! Nein er durfte es einfach nicht! Tränen stiegen in meine Augen. Ich fing ihn auf bevor er völlig zu Boden fiel und sah ihm in die Augen.

Kirz hörte nicht auf Zundrs Schädeldecke durch Magie einzureißen, während ich mit Magie versuchte ihm standzuhalten.

Wieder hörte ich dieses Summen in meinem Kopf, vermischt mit Kirzs Lachen, während er dabei war Zundr zu töten.

Das war sehr töricht von dir, hörte ich seine Stimme in meinem Kopf und drehte mich abrupt zu ihm um. Jetzt bist du nicht mehr so stark, nicht wahr?

Verschwinde aus meinem Kopf!, schrie ich ihn telepathisch an und versuchte mich dann wieder Zundr zuzuwenden. Ich durfte mich von Kirz nicht ablenken lassen! Sonst würde Zundr sterben! Ich flüsterte die Worte die ihn heilen sollten, aber sie funktionierten nicht! Vielleicht war die Wunde zu tief?

>> Sag mir die Worte die dich heilen können! Komm schon Zundr sag sie mir, dann kann ich dich retten! <<, flüsterte ich während ich ihn in meinen Armen hielt.

Du wirst ihn nicht mehr retten können! , rief Kirz telepathisch und ich hörte wieder sein böses Lachen. Sowohl in Gedanken als auch außerhalb. Es hörte sich wie ein Echo an.

>> Enreii yi zentai. <<, flüsterte Zundr.

>> Enreii yi zentai, enreii yi zentai. <<, wiederholte ich immer wieder und presste meine Hand gegen seine Stirn.

Ich sah wie Zundrs Schnitt in der Schädeldecke wieder heilte und weinte vor Glück. Zundrs Augen blieben jedoch geschlossen.

>> Er öffnet seine Augen nicht mehr. <<, informierte ich Jack telepathisch.

>> Er ist wahrscheinlich ohnmächtig, aber du hast ihn rechtzeitig geheilt. <<, antwortete er.

Die Erinnerung endete und formte sich wieder zu einer Kugel, bevor sie sich mit einem hellen Leuchten wieder in meiner Stirn zurückzog.

>> Du wirst ihn nicht mehr retten können. <<, wiederholte ich Kirzs Worte. Uel sah genauso nachdenklich aus wie ich. >> Er war sehr selbstsicher, Uel. <<

>> In der Tat. <<

>> Es muss mehr dahinter stecken als der Schnitt an sich. <<, ich überlegte. >> Zundr hat die falschen Worte verwendet. <<, stellte ich dann fest. >> Enreii yi zentai. Heile und erstarre. <<

Uel wandte sich mir zu und runzelte die Stirn.

>> Ihr habt recht. <<

Ich spielte die Erinnerung immer und immer wieder in meinem Kopf ab, bis ich Kirzs Worte genauer betrachtete. Er hatte Reiße auf so tief es geht und wende ihn gegen sich selbst! auf Elvori geschrien bevor Zundr auf seine Knie gefallen war.

>> Reiße auf so tief es geht und wende ihn gegen sich selbst. <<, widerholte ich laut und Uel sah mich zuerst verwirrt, dann jedoch aus großen Augen an.

>> Reiße auf so tief es geht. <<, sagten wir gemeinsam während wir uns ansahen. >> Und wende ihn gegen sich selbst. <<

>> Das ist es! <<, rief Uel und ging auf Zundr zu.

>> Kirz muss Zundr zunächst durch den Schnitt und den Schmerz der daraufhin folgte, abgelenkt haben und somit in Zundrs Gedanken eingedrungen sein. <<, sprach ich das Offensichtliche aus während Uel bereits begonnen hatte seine Hände über Zundrs Wunde zu halten und magische Wörter zu sprechen.

>> Reiße auf so tief es geht bezieht sich nicht auf seine Schädeldecke, sondern auf seine Gedankenmauer und seine Seele. <<, sagte ich nachdenklich. >> Und wende ihn gegen sich selbst. <<, widerholte ich abermals, als Uel plötzlich mit einem lauten Knall gegen die Wand hinter mir geschleudert wurde.

Erschrocken lief ich auf ihn zu und half ihm hoch. >> Alles in Ordnung? Habt Ihr Euch wehgetan? <<

Er schüttelte seinen Kopf und nahm meine Hand entgegen um aufzustehen.

>> Er hat sich gegen euch gewehrt nicht wahr? <<

>> Ja. <<, antwortete Uel.

>> Kirz hat seine Gedankenmauer durchbrochen und Zundr dazu verdammt gegen sich selbst zu wirken. <<, erklärte ich. Uel sah mich aus besorgten Augen an und seufzte.

>> Die Wunde war also eine Ablenkung. <<, stellte er fest. >> Zundrs Magie hat sich gegen ihn gewandt und erlaubt ihm somit nicht zu heilen, sondern sich selbst zu verletzen. <<

>> So scheint es. <<, stimmte ich zu. >> Und je mehr wir versuchen ihn zu heilen, desto schneller wird er sterben. <<, sprach ich schließlich die Wahrheit aus und Uel starrte an die leere Wand. Ich konnte seine Trauer und den Schock in ihm fühlen.

>> Wir müssen Zundrs Magie also glauben lassen, dass wir ihn verletzen würden während wir ihn eigentlich heilen, sodass seine Magie anfängt Zundr zu heilen statt ihn zu schwächen. Wir müssen einen Weg finden Kirzs Worte rückgängig zu machen. <<

>> Aber wie? Es ist eine mächtige Magie und Ihr wisst, dass selbst wenn sich alle unsere Gelehrten zusammenschließen würden, nicht so mächtig wären wie Ihr oder Kirz. << Die Verzweiflung in seiner Stimme konnte man klar heraushören. >> Seid Ihr denn soweit, dass Ihr es könntet? <<, fragte er mich schließlich. Ich wusste, dass er mich das schon fragen wollte seitdem ich das Lager betreten hatte.

>> Ich habe leider noch nicht meine vollständige Kraft erreicht. <<, erklärte ich ein wenig beschämt und wusste nicht ob man es mir ansehen konnte. >> Sonst würde ich bereits die magischen Worte sprechen und Zundrs Magie brechen, um ihn viel schneller heilen zu können als den Weg zu gehen, den ich Euch vorhin vorgeschlagen habe. Immerhin bleibt Zundr nicht mehr viel Zeit und egal welchen Weg wir nehmen...das Risiko, dass er dabei sterben könnte, können wir nicht umgehen. <<

Wieso konnte ich ausgrechnet jetzt nicht auf alle meine Erinnerungen und Kräfte zurückgreifen?! Ausgerechnet jetzt wo ich sie bräuchte.

Wegen Felyon, erinnerte mich mein Unterbewusstsein und ich konnte nicht verhindern, dass eine Mischung aus Wut und Enttäuschung abermals in mir aufstieg.

Ich sollte ihm eigentlich all seine Magie rauben und es auf unsere Gelehrten verteilen, statt ihn frei herumlaufen zu lassen, dachte ich mir wütend obwohl ich wusste, dass ich das niemals tun würde.

Seufzend warf ich einen letzten Blick auf Zundr und verließ dann den Raum, der mich zu ersticken drohte.

>> Versammelt den Rat der Gelehrten. <<, sagte ich zu Uel als ich seine Schritte hinter mir hörte. >> Sagt ihnen wir treffen uns in der Bibliothek und setzen uns zusammen, um jedes Buch durchzugehen das uns weiterhelfen könnte. Außerdem werden wir ausprobieren wie stark unsere Magie ist, wenn ihr die Eure mit der Meinen verbindet. <<

>> Sehrwohl, Zanrad. <<, hörte ich Uel antworten bevor er verschwand.

Ich werde Euch nicht auch noch verlieren Zundr, dachte ich mir während ich mich auf den Weg zu meinem alten Zimmer machte.

***

Plötzlich wurde mir ganz heiß, was eigentlich unmöglich war und ich schien zu verdursten. Meine Kehle war ganz trocken, genauso wie mein Mund, und meine Augen brannten. Es fühlte sich so an als hätte ich jahrzehntelang kein Wasser getrunken. Mein Körper gab plötzlich nach und ich fiel zu Boden. Der heiße Sand schien meine Wange zu verbrennen, weshalb ich schreien wollte, aber nur ein leises Keuchen über meine Lippen kam. Was zur Hölle war das für ein Ort? Oder war es die Hölle selbst?!

Ich war so müde, dass ich hätte einschlafen können. Jetzt sofort. Aber der Sand war zu heiß und die Luft war stickig. Ich muss aufstehen, ging es mir durch den Kopf. Ich muss.

Es schienen gefühlte Stunden zu vergehen, bevor ich es schaffte meine Augen zu öffnen und mich aufzurichten. Ich war wackelig auf den Beinen und alles fühlte sich seltsam schwer an. Mich beschlich das Gefühl, dass hier meine Magie nicht funktionieren würde. Ich sah mich um und spürte plötzlich wie mich etwas von hinten angriff. Ich stürzte zu Boden und jemand bohrte mir etwas in den Rücken. Schmerzerfüllt schrie ich auf und versuchte mich umzudrehen.

>> Kirz?! <<, schrie ich wütend und versuchte ihn von mir zu stoßen. Aber er war stark. Viel zu stark.

>> Na? Hast du mich vermisst du kleiner Verräter?! <<, schrie er und lachte wie ein Verrückter. Nein, nicht wie einer. Er war ein Verrückter.

>> Ganz sicher nicht. <<, antwortete ich und versuchte ihm, trotz meiner plötzlich entstandenen Schwäche, eine Faust zu geben. Ich scheiterte, was Kirz zu erfreuen schien, und versuchte ihn von mir herunter zu schubsen.

Er lachte auf. >> Du kannst hier nichts gegen mich tun. <<, sagte er. Jetzt erst bemerkte ich, dass die Hälfte seines Gesichts komplett verbrannt war. Es sah wie verkohlt aus. Komplett schwarz und verrunzelt.

Als ich ihn kurz betrachtete sah ich, dass der Rest seines Körpers nicht anders aussah. Er war völlig verkohlt! Und er lebte noch? Was zur Hölle?!

>> Du mieser Bastard! Wieso stirbst du nicht endlich?! <<, rief ich schließlich und spürte wie das Adrenalin durch meine Adern gepumpt wurde. Ich fühlte mich zwar immer noch schwach, aber meine Wut schien die Schwäche irgendwie zu übertrumpfen.

>> Niemals! <<, schrie er. >> Ich werde niemals sterben. Nicht bevor du, alle Ilfrryaes und dieses kleine Miststück Xa durch meine Hände sterben werdet! <<

Er lachte wie wild. Ich hielt es nicht mehr aus sein schreckliches Lachen zu hören, weshalb ich meine ganze Kraft benutzte um ihm eine reinzuhauen. Er fiel auf den Boden und schrie wütend auf. Schnell rappelte ich mich auf und versuchte meine Magie heraufzubeschwören, aber wie vermutet schien sie hier nicht zu funktionieren.

Überrascht sah ich zu wie Kirz eine riesige Eiskugel mit gefährlichen Stacheln formte und auf mich schleuderte. Wieso funktionierte verdammt nochmal seine Magie hier und meine nicht?! Mein Schicksal schien mich zu hassen.

Ich versuchte rechtzeitig auszuweichen, jedoch vergeblich. Er traf mich an der Schulter und ich schrie auf als sich die Stacheln in mein Fleisch bohrten. Blut tränkte mein T-Shirt und lief meinen Arm hinunter bis zu meinen Fingerspitzen.

>> Fuck! <<, schrie ich wütend und funkelte Kirz an. >> Wieso funktioniert deine scheiß Magie hier, alter Mann?! <<

>> Weil ich vorausdenke. Weil ich klüger bin als ihr alle zusammen, du dummer Junge. <<

>> Was hast du getan? Wie hast du es geschafft?! <<, fragte ich ihn wütend und suchte die Umgebung unauffällig nach etwas Gefährlichem ab.

>> Wenn du denkst ich würde dir mein Geheimnis verraten, dann liegst du falsch! <<, schrie er und lachte. Seine Zähne waren blutverschmiert.

>> Nein, aber ich bin mir sicher dass du etwas geplant hast. Du hattest schon einen Plan bevor du hier gelandet bist, nicht wahr? <<

>> Das ist der Grund warum ich besser bin als ihr, dummer Junge. <<, antwortete er grinsend. >> Ich denke immer voraus. Nicht nur einen Schritt, nicht zwei Schritte, sondern mehr als fünf Schritte. Man sollte sich auf alles gefasst machen, Felyon. << Er grinste immer noch. Ich konnte es nicht mehr ertragen ihn anzusehen. Es gab weit und breit nichts womit ich ihn erschlagen konnte.

Verdammte Scheiße! , dachte ich mir aber versuchte es mir nicht anmerken zu lassen.

>> Und sieh wohin dich das gebracht hat. <<, konterte ich und hob dabei meine linke Augenbraue.

>> Genau dahin wo ich sein wollte. <<, sagte er mit einem unergründlichen Ausdruck in den Augen.

>> Du wolltest ins Nageic gelangen? Freiwillig? <<, hakte ich nach. Wer zur Hölle würde freiwillig hier sein wollen? Hier im Land der Magielosen. Nur, dass seine Magie hier zu wirken schien. Warum auch immer.

>> Nun ja...nicht wirklich freiwillig. <<, erklärte er. >> Aber dennoch da wo ich mich in meinem Plan B gesehen habe. << Seine Stirnfalten glätteten sich als er mich wieder dreckig angrinste.

>> Ich schwöre bei dieser Hölle, ich werde dir deine scheiß Zähne ausschlagen, wenn du nicht aufhörst zu grinsen! <<, drohte ich ihm und kam ihm ein paar Schritte näher. Mir tat alles weh. Die Hitze tat mir nicht gut. Sie brannte in meinen Knochen und Zellen. Ich konnte nicht ganz klar denken, weshalb ich meine Schritte nicht richtig lenken konnte. Ich schien zu humpeln, woraufhin Kirz anfing zu lachen.

>> Du wirst sterben Kirz. <<, sagte ich, obwohl ganz klar er die Oberhand hatte. >> Und ich werde lächeln, wenn ich erfahre dass du in dieser Hölle verreckt bist! <<

>> Oh, das habe ich nicht vor mein lieber Junge. <<, entgegnete er selbstsicher. Ich hob eine Augenbraue. Zumindest versuchte ich es.

>> Ich mag zwar hier sein, aber ich habe nicht vor hier zu sterben. <<

>> Es gibt kein Entkommen. <<, erinnerte ich ihn. Keiner konnte hier entkommen, es sei denn ein Erschaffer Nageics holte einen hier raus. Und niemand wusste wer das Nageic erschaffen hatte, daher gab es auch keine Erschaffer die Kirz hier herausholen konnten.

>> Nicht für dich, nein. <<, sagte er mit einem bösen Grinsen und seine Hände verwandelten sich plötzlich in riesige Eiszapfen, die immer länger wurden. Ich versuchte ein paar Schritte nach hinten zu gehen, jedoch vergeblich.

Ich schrie vor Schmerzen auf als sie mich durchbohrten und ich zu Boden fiel. Bevor mir schwarz vor Augen wurde sah ich jemanden hinter Kirz stehen. Meine Stirn runzelte sich von alleine als ich schwarze Haare erkannte und schließlich ohnmächtig wurde.

>> Ah! <<, schrie ich und wachte keuchend auf. Ich stieg aus dem Bett und tastete meinen Körper ab. Ich bin nicht verletzt. Ich bin nicht verletzt, versuchte ich mich zu beruhigen.

Keuchend schaltete ich das Licht an und versuchte mehr Luft zu bekommen. Mein Herz raste wie wild und drohte mir aus der Brust zu fallen.

Der Traum, nein der Albtraum, war so real gewesen. Eine Mischung aus meinen Erinnerungen und meiner Fantasie. Und dennoch so real. Ich hatte wortwörtlich gespürt wie Kirzs Eiszapfen mich durchbohrt hatten. Immer und immer wieder, während die Hitze und die stickige Luft mich gelähmt hatten.

Als meine Atmung sich ein wenig beruhigte, richtete ich mich wieder auf, da ich zuvor meine Hände auf meine Knie gelegt hatte, und lief in die Küche. Ich strich mir mit der rechten Hand durch die Haare, bevor ich den Kühlschrank öffnete und eine Wasserflasche herausnahm.

Das kühle Wasser rann durch meinen Hals und breitete sich in meinem Körper aus. Schon fühlte ich mich ein wenig besser. Einige Sekunden später war die Wasserflasche komplett ausgetrunken und ich lehnte mich gegen den Tisch.

Der Albtraum schien nun ein wenig weiter weg zu liegen, sodass er mich nicht heimsuchen konnte. Aber ich wusste es besser. Er würde wieder kommen und mir meinen Schlaf rauben. Es war jetzt schon das fünfte Mal, dass ich denselben Scheiß träumte. Aber heute war er ein wenig anders gewesen. Vor allem gegen Ende.

In den anderen Träumen hatte Kirz mich nicht ermordet und ich hatte nicht...

Plötzlich erinnerte ich mich an die Endszene. Das konnte nicht sein...das...das war doch unmöglich?! Wie konnte ich...nein!

Xa, ging es mir durch den Kopf. Ich muss sofort Xa finden. Aber wie sollte ich sie denn finden? Jetzt wo sie vieles wieder wusste, konnte sie sich durch einen Schutzzauber vor mir verbergen. Und wenn ich sie anrief würde sie ganz sicher nicht abheben.

Ich seufzte und dachte nach. Schließlich kam ich zu dem Entschluss, dass ich es zumindest ausprobieren konnte sie durch Magie ausfindig zu machen. Wenn es nicht funktionierte würde ich mir etwas anderes überlegen.

Ich schloss meine Augen und Xas Bild erschien in meinem Kopf. Immer wieder flüsterte ich die magischen Worte bis sie sich schließlich zu einer Art Weltkarte formten und mir durch eine rotblaue Linie zeigten welchen Weg sie genommen hatte und wo sie sich momentan aufhielt.

Schottland. Natürlich,dachte ich mir und machte mich auf den Weg. 

PS: Na wie fandet ihr es? Hoffe gut^^ Voten und kommentieren nicht vergessen, pls :* <33

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