"Ally steh auf", ertönte eine Stimme und weckte mich. Langsam öffnete ich meine Augen und sah in die Augen von Jason.
"Wie viel Uhr ist es?", murmelte ich verschlafen und setzte mich grade hin und rieb über meine Augen.
"14 Uhr", lachte er und entfernte sich von mir. Ich stand schockiert auf und lief zu Beths Bett.
"Gibt es irgend eine Neuigkeit?", fragte ich und bezweifele es eher, da sie noch immer regungslos da lag.
"Nein. Aber sie bewegt sich langsam im Schlaf. Sie müsste bald aufstehen. Und du bist schon seid fast 24 Stunden hier, du solltest langsam nachhause und dich etwas frisch machen!", lächelte er und stellte sich neben mich hin.
"Wo sind die anderen zwei?", fragte ich und dachte wirklich darüber nach, kurz eine dusche Zuhause zu nehmen.
"Andrew sitzt vor der Türe auf dem Boden und Jared ist mal da und mal da. Meine Eltern sind grade bei dem Arzt, weil er doch irgendwas wissen wollte, und ich sollte da jetzt auch mal kurz hin!", sprach er und lief zum Ausgang.
"Schick solange Andrew rein!", rief ich noch hinterher und sah wie die Tür sich schloss und danach wieder öffnete und ein auf den Boden sehender Andrew hinein trat.
"Schau sie dir an!", zischte ich.
Er sah langsam auf und hielt die Luft an, als er ebenfalls wie ich all ihre Kabel und Verbänder sah. Sofort schoss seine Hand gegen seine Stirn und schlug mehr mals dagegen.
"Was habe ich getan!", schrie er.
"Das ist meine Frau! Meine Frau!", schrie er und lies sich an der Tür hinunter gleiten.
"Sie war sicher deine Frau!", ergänzte ich achtlos und sein Blick schoss wieder in die Höhe.
"Das ist sie immer noch! Sie wird es auch bleiben! Die Hochzeit wird stattfinden!", zischte er und schlug diesmal mit seiner Faust gegen den Boden.
"Ich denke nicht das sie stattfinden wird. Im Grunde genommen muss ich das von eben zurück nehmen, denn sie war noch nicht einmal deine Frau, sondern nur deine Verlobte..", ergänzte ich mich danach selbst.
"Halts Maul Ally", ermahnte er mich und lief langsam in meine Richtung. Er sah wieder auf Beth und seine Gesichtszüge beruhigten sich Sekunden schnell. Er blieb vor ihr stehen und stand so mehrere Minuten. Dann nahm er langsam die Hand von Beth in seine und beugte sich in Zeitlupe hinunter. Er gab ihr weiche und Federartige Küsse auf ihren ganzen Gesicht und fing an ihr etwas ins Ohr zu flüstern.
"...Ich war betrunken. Das ist keine Ausrede und das weiß ich. Das ist auch keine wieder Gutmachung. Du bist sauer, dass weiß ich auch und das du dich von mir trennnen und die fast geplante Hochzeit absagen wirst, weiß ich auch. Ich kanns verstehen und ich werde deine Entscheidung die du fällen wirst, aufjedenfall versuchen zu akzeptieren. Ich möchte das du weißt, dass ich dich verdammt liebe und dich fast meine Frau nennen konnte. Es tut mir so leid, wegen mir ist das erst passiert und hätte ich Gestern einfach die Finger vom Alkohol gelassen, wären wir jetzt Zuhause am kuscheln und uns wegen irgendwelchen Kleinigkeiten am streiten. Du solltest wissen du bist die einzige Frau neben meiner kleinen Schwester und meiner Mutter die ich je so sehr geliebt habe und lieben werde. Ich wünsche mir nicht das du mir verzeihst, ich weiß was ich getan habe, ich wünsche mir nur das du endlich aufwachst und deine schönen Augen öffnest..", flüsterte er und wischte sich in seinem Gesicht herum. Er hatte geweint? Geweint für Beth oder wegen Beth? Gott es tut ihm wirklich leid.
"Lässt du uns kurz alleine?", fragte er und sah mich mit seinen rot angeschwollenen Augen an. Also das Andrew mal weint, oder überhaupt weinen könnte, war mir garnicht bewusst.
Ich nickte langsam und lief bedrückt zur Tür. Ich schloss die Tür hinter mir und erschrack als ich Idiot vor mir sah.
"Kannst du mal aufhören mich zu erschrecken?", schrie ich und hielt meine Hand an meinr Brust.
"Sorry..", murmelte er nur müde und setzte sich wieder.
"Warum gehst du nicht Nachhause? Du siehst scheisse aus!", sagte ich grinsend.
"Oh danke. Du siehst auch nicht viel besser aus..", murmelte er und diesmal grinste er.
"Ich gehe jetzt dafür aber kurz Nachhause!", murmelte ich zurück und er stand auf.
"Du gehst?", fragte er.
"Ne ich fliege diese 30 Minuten mal eben..", lachte ich und er schloss mit ein. Als ich realisierte, dass ich grade mit den beschissensten Arsch aller Zeiten lachte, verschwand mein lachen sofort.
"Ich komme so in 2 Stunden wieder. Falls sie aufsteht, schreib mir!", verabschiedete ich mich und lief den Flur hoch.
"Ally?", schrie er von hinten.
Ich drehte mich um und er kam auf mich zu gejoggt. Als er bei mir ankam holte er erst paar male Luft und fing dann an.
"Ich hab deine Nummer nicht einmal..",
"Dann sagst du eben Jason oder Andrew bescheid, und sie sollen mir schreiben", antwortete ich irritiert.
"Oh, ja okay", murmelte er.
"Bist du nur deshalb hier her gerannt?", fragte ich und lief weiter und drückte bei den Aufzügen auf den Knopf.
"Nein. Ich fahre jetzt auch Nachhause. Soll ich dich mitnehmen?", fragte er und lächelte leicht.
Ich überlegte erst und als die Aufzugtüren sich öffneten lief ich hinein. Hatte ich Lust und Kraft zu laufen? Nein. Hast du Lust und Kraft mit Jared zu fahren? Auch nein. Aber meine Beine waren mir da eher wichtiger.
"Ja okey..", entschied ich mich und wir liefen aus den Aufzug. Wir liefen direkt zu seinen Auto und stiegen ein.
Er fuhr los und die Fahrt über schwiegen wir. Ich machte das Fenster runter, da es hier ziemlich nach billigem Damenparfum roch.
"Dachte du hast wenigstens noch deinen Geschmack behalten..", flüsterte ich und verzog mein Gesicht, als der Duft mir schon auf die Nerven ging.
"Was meinst du?", fragte er und nahm wechselnd seinen Blick von der Straße auf mich.
"Hier riecht es nach so nem billigen Damenduft", lachte ich und er sah mich grinsend an.
"Eifersüchtig?", fragte er und ich stockte. Schämte er sich nicht, mich so etwas zu fragen? Dieses eklige Arschloch. Wie kann er sich wagen so was zu sagen? Wie kann er sich so etwas erlauben?
"Lieber springe ich aus einem Wolkenkratzer", antwortete ich und lächelte gekünstelt, als ich mich wieder gefasst hatte.
"Das hätte ich nicht sagen sollen. Sorry", entschuldigte er sich, da er sicher bemerkt hatte, dass ich davor ziemlich lange in Gedanken war.
"So ein Verhalten bin ich ja von dir gewohnt", murmelte ich und sah aus dem Fenster.
Idiot sah von der Straße wieder auf mich und fixierte meine kleinen Makel. Sicher sah er grade auf meinen fetten Stirnpickel oder auf meine Augenringe des todes. Oder aber er sah auf mein verschmiertes Makeup, da ich seid beschissenen 24 Stunden nicht einmal mein Gesicht waschen konnte.
"Lass dass!", murmelte ich und er sah noch immer abwechselnd von vorne auf mich.
"Was denn?", fragte er lächelnd.
"Du starrst! Ich mach das nicht wenn du starrst!", erklärte ich und er lachte mit seiner kratzigen Stimme.
"Habe dich lange nicht mehr so von nahen gesehen. Du hast dich ziemlich verändert..", meinte er und brachte mich dazu meine Stirn zu runzeln.
"Wie verändert?", fragte ich vorsichtshalber und hielt mich schon mal bereit, falls er mich jetzt beleidigen würde. Ich könnte ihm einfach eins über hauen, so lange bis er in Ohnmacht fliegen würde. Oder ich nehme einfach meinen Absatzschuh und haue ihn so lange auf den Junior, bis er sich entschuldigen würde. Bei meinen eigenen Gedanken musste ich anfangen zu lachen.
"Wieso lachst du?", fragte er verwirrt und ich lachte nur noch mehr.
"Ich dachte grade daran, wie ich dich mit meinem Schuh verprügeln würde..", kicherte ich ehrlich und er sah mich schockiert an.
"Du würdest mich verprügeln?", fragte er gespielt geschockt.
"Nunja. Nicht dich, eher deinen kleinen Freund..",
"Klein? Du nennst ihn klein?", fragte er noch schockierter.
Ich nickte und lachte wieder los, da er schockiert nach unten sah.
"Wie habe ich mich verändert?", kam ich auf das Thema von eben zurück, als ich mich wieder beruhigt hatte.
"Mit dir rede ich nicht! Du nennst mein bestes Stück klein", schmollte er und diesmal sah ich das erste mal wärend der ganzen Fahrt zu ihm. Ich fixierte sein Gesicht, so wie er es auch bei mir getan hatte. Er hatte sich auch verändert. Sein Gesicht sah viel reifer aus, viel markanter. Hier und da sah man winzige Narben, die nur von nahen auffielen.
"Du hast kürzere Haare, straffere und feinere Gesichtszüge und strahlende Augen. Außerdem bist du ein Stück größer und deine Oberweite ist echt heiß!", erklärte er und lachte am Ende.
"Ew, ich hasse dich!", meinte ich angewidert und drehte mich von seinem Gesicht weg. War klar, dass er die eigentlich süße Beschreibung noch irgendwie versauen musste.
"Nein. Das tust du nicht!", brummte er.