Feis (II) - Xas Rückkehr - PA...

By sam_pak

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" Jack! ", schrie ich wieder und spürte wie mir die Tränen über meine Wangen liefen. Ich schluchzte laut und... More

Endlich ist es soweit
Prolog
Deep darkness
Magical Oath
Nightmares
Betrayal of trust
Through the sky
Here again
It's my decision to make
Back to school back to normal
Abandoned
Exams can distract you
Blank
Puzzle completed
Forgotten
Trigger
Scotland again
Zundr
Night talk
Welcome to my world
Not the mother I thought
Department of higher Magic
Oh sister
Hope
Twin
INFO

Grief can't last forever

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By sam_pak

So, meine Lieben <33 Da bin ich wieder, mit einer neuen "Folge" von Feis :D Haha, das klingt wie eine Serie...naja streng genommen ist es ja auch eine...nur dass man sie halt liest und nicht anschaut xD 

Außerdem dachte ich mir noch, dass ich ab heute versuchen werde, ein passendes Zitat in jedes Kapitel einzufügen, bevor es mit der Story weitergeht. Falls ihr auch passende Zitate findet, könnt ihr sie mir gerne per PrivatChat einreichen. Ich würde mich freuen *-* Aber sie sollten entweder auf Deutsch oder auf Englisch sein.

Jetzt könnt ihr mit dem Lesen loslegen haha :D Ich hoffe euch gefällt das heutige Kapitel *-* Viel Spaß beim Lesen! <3 :D

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Time doesn't heal anything. It just teaches us how to live with the pain. - Unknown

****************

>> Kim. Das geht so nicht weiter. <<, hörte ich Bryan sagen, aber ich ignorierte ihn wie schon die letzten zwei Stunden. Ich wollte einfach nur, dass er mich in Ruhe ließ. Das jeder mich in Ruhe ließ. Musste ich denn immer stark bleiben? Durfte ich nicht in meinem Kummer versinken? Doch. Ich durfte. Ich war genau wie jeder andere und ich wollte trauern. Es gehörte zu den Phasen die man erlebte, nachdem jemand starb, der einem nahe stand. Wieso verstand das niemand?

>> Kim, komm schon. Du musst wenigstens was essen. <<

Bryan hielt mir einen Teller mit Reis, gebratenem Fleisch und Salat hin. Ich roch es, aber es erweckte nicht meinen Appetit.

Kim, hörte ich ihn in meinem Kopf sagen und seufzte.

Raus aus meinem Kopf, erwiderte ich unfreundlich.

Nein, sagte er und ich spürte seinen Blick in meinem Nacken. Ich sah ihn nicht an.

Geh.

Nein. Ich bleibe hier, hörte ich ihn sagen.

Ich seufzte wieder und stand von meinem Bett auf. Er interpretierte meine Geste falsch, denn ich sah wie sein Lächeln verschwand, als ich meine Zimmertür öffnete und den Raum verließ.

Er folgte mir nicht, was mich erleichterte. Er ließ mich seit Tagen nicht in Ruhe. War denn ein Monat wirklich so lange? War es zu viel verlangt, einen ganzen Monat lang trauern zu können und mich gehen zu lassen? Musste ich denn eine Fassade aufsetzen und so tun als wäre ich glücklich? Nein. Ich wollte nicht und ich würde auch nicht.

Ich atmete tief aus und wieder spürte ich dieses Stechen in meiner Brust. Wie als würde jemand mir sein Messer immer und immer wieder in mein Herz bohren. Ich nahm die Leute um mich herum wahr. Sie liefen an mir vorbei. Alle begrüßten mich mit der Faust auf ihrem Herzen. Manche knieten nieder. Es war als würden sie mit mir leiden, und ich wusste es zu schätzen. Sie schienen genauso wenig glücklich zu sein wie ich. Es war verständlich. Jeder hier liebte Jack. Jeder hier hatte ihn geehrt und respektiert. Er war ein wichtiger Teil dieser Familie...gewesen, fügte ich in Gedanken hinzu und ließ die Tränen laufen.

Ich lief mit gesenktem Blick, damit niemand sah, dass ich weinte. Ich wollte nicht, dass sie mich bemitleideten. Obwohl ich mir eigentlich ganz sicher war, dass sie das niemals tun würden. Sie würden mich nicht bemitleiden. Sie würden mit mir leiden und mich verstehen. Denn ich sah sie genauso leiden wie ich. Nur versteckten sie sich nicht seit einem Monat in ihren Zimmern und heulten sich die Augen aus.

Als mehrere Ilfrryaes um die Ecke gebogen kamen, öffnete ich die erstbeste Tür die in meiner Nähe war und betrat das Zimmer. Es war der WC-Raum im Flur. Ich schaltete das Licht an und senkte sofort den Blick, als ich den Spiegel vor mir sah. Meine Augen hatten zwar wieder ihre alte normale Farbe angenommen, aber diesmal war es etwas anderes warum ich mich davor scheute mich selbst anzusehen.

Früher oder später muss ich es ja wohl tun. Ich kann mir selbst nicht entkommen, dachte ich mir jedoch nach einigen Minuten und hob meinen Blick.

Ich sah blass aus. Ja, krank. Ich sah aus wie ein Zombie mit den tiefen und dunklen Augenringen, die einen Kontrast zu meiner jetzt blassen Haut darstellten. Meine Wangen waren eingefallen und ich hatte definitiv abgenommen. Ist doch klar, dachte ich mir. Ich esse ja kaum noch etwas.

Ich hatte Jacks schwarzen Pulli an. Die Kapuze hatte ich mir über den Kopf gezogen, aber jetzt zog ich sie herunter und betrachtete meine zerzausten Haare. Wann hatte ich sie zuletzt gekämmt? Ich sah aus wie eine Vogelscheuche. Jack würde das nicht wollen, ging es mir plötzlich durch den Kopf. Er würde nicht wollen, dass ich wegen ihm verhungere und abmagere oder kaum noch schlafe. Naja, okay. Größtenteils lag mein Schlafmangel an meinen Albträumen. Jede Nacht träumte ich etwas Schreckliches. Etwas vom Krieg, Tod, von Leichen, von Jacks Tod, Brand, Erstickung und Massakern. Schon allein wenn ich daran dachte spürte ich wie eine Dunkelheit mich umgab. Das alles ist negative Energie, dachte ich mir und wandte dann den Blick von meinem Spiegelbild ab.

Bryan hat recht, gab ich innerlich zu und seufzte. Ich kann nicht ewig so weitermachen, aber ich kann die Wunden in meinem Herzen auch nicht sofort schließen. Es wird eine Weile dauern bis sie heilen. Dafür muss Bryan Verständnis aufbringen.

Ich zog mir wieder die Kapuze über und setzte mich auf den Klodeckel. Ich schaltete das Licht aus und fing an ein letztes Mal zu heulen, bevor ich versuchte mich zu bessern und vorwärts zu gehen statt rückwärts.

Ich weinte. Ich wusste nicht wie lange ich dort saß und mir die Augen ausheulte, schniefte und schluchzte. Es vergingen Stunden, nahm ich an. Denn es war nach Mitternacht als ich das Badezimmer im Flur verließ und Jacks altes Zimmer betrat bzw. mein neues Zimmer. Vor einigen Tagen hatte ich einen der Gehlehrten gefragt, ob ich in Jacks Zimmer umziehen durfte. Natürlich hatte er nichts dagegen gehabt. Also schlief ich seitdem dort. Ich hatte Jacks Sachen behalten und hatte auch nicht vor, sie jemals wegzuschmeißen.

Als ich eintrat schloss ich die Tür sofort ab und sah mich erst einmal um, ob Bryan noch hier war. Wie vermutet, war er schon weg.

Ich zog mich aus und ließ das Wasser im Bad warmlaufen. Dann stellte ich mich unter die Dusche und ließ das Wasser auf mich herab prasseln. Die Wärme tat gut, denn seitdem Kirz mir gesagt hatte ich sei Xa - was ich irgendwie immer noch nicht wirklich glaubte...oder wollte ich es nicht glauben? - war das Feuer und das Wasser in mir verschwunden, weshalb ich nun wie ein ganz normaler Mensch fror und auch schwitzte.

Zuerst wusch ich mir die Haare zwei Mal, dann meinen Körper. Zwar war ich schon nach fünfzehn Minuten fertig, aber ich verließ die Dusche noch immer nicht, sondern genoss das heiße Wasser und den Dampf der mich umgab.

Nach weiteren fünfzehn Minuten stieg ich letztendlich aus der Dusche, trocknete mich ab und föhnte dann meine Haare. Ohne großartig was zu machen, fielen sie mir wie immer glatt über den Rücken. Ich versuchte mich im Spiegel anzulächeln, doch irgendwie schaffte ich es nicht. Es sah komisch an mir aus. Be positive, dachte ich mir und versuchte mich selbst aufzumuntern.

Nachdem ich das Badezimmer verließ, zog ich mir ein T-Shirt von Jack an und eine Schlabberhose die mir gehörte. Ich hoffe, dass ich wenigstens heute nichts träume, wünschte ich mir innerlich und schloss die Augen, nachdem ich mich ins Bett gelegt hatte.

Ich wollte nichts träumen. Die Angst war zu groß, dass sich ein schöner Traum wieder in einen Albtraum verwandelte.

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Ich kniff die Augen zusammen als die Sonne mir direkt ins Gesicht schien. Ich brummte ein wenig genervt von dem Sonnenstrahl, der mich wahrscheinlich extra aufgesucht hatte um mich von meinem schönen Schlaf zu wecken.

Moment mal, schoss es mir durch den Kopf und ich öffnete die Augen. Ich habe geschlafen! Ich habe durchgeschlafen und nichts geträumt!

Das musste ein gutes Zeichen sein. Ich freute mich so sehr, dass ich endlich mal ausgeschlafen hatte ohne irgendetwas Schreckliches zu träumen.

Ich warf einen Blick auf die Uhr und bemerkte, dass es sechszehn Uhr war. Was?! , ging es mir durch den Kopf. Ist meine Uhr stehengeblieben oder wieso ist es sechszehn Uhr?

Abrupt stand ich auf und ging erst mal ins Bad um mein Gesicht zu waschen und um meine Zähne zu putzen. Als daraufhin mein Magen anfing wie wild zu knurren, nahm ich mir vor, in den Essensbereich zu gehen und was zu essen.

Jedes Mal wenn ich etwas tat kam mir Jack in den Sinn, aber so leid es mir auch tat, versucht ich die aufsteigenden Gefühle zu verdrängen und an etwas Positives zu denken.

Ich atmete ein Mal tief ein und aus und holte mir etwas Leckeres zu essen, bevor ich mich hinsetzte.

>> Du isst wieder? <<, hörte ich plötzlich eine überraschte Stimme sagen. Ich blickte auf.

>> Natür..msch 'ss ich wieder. <<

>> Mit vollen Mund redet man nicht. <<, erwiderte Bryan grinsend und ich verdrehte die Augen.

>>> Ja, ja. Sei dankbar, dass ich überhaupt was esse, sodass mein Mund voll ist beim Reden. <<

>> Ich bin dankbar. <<, behauptete er. >> Nur sollte man seine Manieren dabei nicht vergessen. <<, fügte er noch hinzu und ungewollt musste ich grinsen, obwohl ich ihn böse anschauen wollte.

>> Ist es das was ich denke?! <<, rief Bryan plötzlich. Verwirrt und erschrocken zugleich stand ich auf. >> Was? Was ist?! <<, fragte ich laut. Alle starrten uns an.

>> Ein Grinsen in deinem Gesicht. <<, antwortete er und fing an zu lachen.

>> Boah, Bryan! <<, sagte ich genervt, während ich versuchte mir das Grinsen zu verkneifen, und setzte mich wieder hin.

>> Was denn. Stimmt doch. <<, erwiderte er bloß mit einer gespielt unschuldigen Miene und grinste mich an.

Ich schüttelte leicht den Kopf. Nachdem ich mein Sandwich aufgegessen hatte, genauso wie meinen Salat und Fruchtjoghurt, wandte ich mich meiner Cornflakes-Schüssel zu.

>> Du warst wohl wirklich am Verhungern. <<, kommentierte Bryan leise. Ich konnte das Grinsen heraushören. Ich warf ihm einen gespielt bösen Blick zu und aß weiter.

>> Nur weil mein Magen mehr aufnehmen kann als deins. <<, erwiderte ich dann und schmatzte laut um ihn zu ärgern. Ich kriegte es ziemlich gut hin oder? So zu tun als wäre ich nicht mehr so traurig?

>> Mein Magen nimmt das Drei-oder Vierfache an Essen zu sich wenn es will. <<, meinte er mit hochgezogenen Augenbrauen.

>> Ach, ja? <<, sagte ich. >> Deshalb isst du auch nichts? <<

>> Du weißt ganz genau warum ich nichts esse. <<

>> Nö. Warum denn? <<, fragte ich mit einem unschuldigen Ton und nahm noch einen Löffel voll Cornflakes.

>> Okay, genug sinnlos herum gealbert. <<, ignorierte er meine Frage. >> Warum.. <<, setzte er gerade an als ich ihn unterbrach.

>> Nur weil es stimmt was ich sage. <<, konterte ich grinsend und funkelte ihn an. Er versuchte sich das Grinsen zu verkneifen.

Dann atmete er tief ein. >> Also. <<, setzte er an. >> Zu meiner eigentlichen Frage. <<

Ich hob meine Augenbrauen.

>> Warum bist du plötzlich so gut gelaunt? <<, fragte er dann.

>> Naja... <<

Er sah mich geduldig an.

>> Ich... naja.. ich habe mir gedacht...so geht es nicht weiter und, dass du recht hattest. <<, antwortete ich langsam.

Bryan sah mich mit einem ernsten Gesichtsausdruck an.

>> Ich weiß nicht wie es jetzt sein wird, aber ich werde Schritt für Schritt versuchen mich wieder einzukriegen und in die Zukunft zu blicken. <<, setzte ich fort und wartete darauf, dass er etwas sagte.

Bryan nickte. >> Niemand verlangt von dir von heute auf morgen wieder du selbst zu sein, deshalb finde ich es gut, dass du es Schritt für Schritt verarbeitest. Das ist die beste Lösung, anstatt den Kummer nur zu verdrängen. <<

Wieder musste ich an Jack denken. Ein Kloß bildete sich in meinem Hals und Tränen stiegen mir in die Augen. Nicht weinen, Kim... nicht weinen, ging es mir durch den Kopf.

Ich wandte meinen Blick von Bryan ab und betrachtete meine Cornflakes die in der Milch hin und her schwammen.

>> Lass uns das Thema wechseln. <<, schlug ich dann vor. Mein Appetit war plötzlich vergangen.

>> Okay. <<, sagte Bryan bloß. >> Was hast du heute vor? <<, fragte er mich dann.

Ich hob meinen Kopf und sah ihn an. >> Ich werde wieder zurück nach Deutschland reisen. <<

Er sah mich verwirrt und schockiert zugleich an und räusperte sich dann.

>> Wie meinst du das? <<

>> Naja, ganz einfach. Ich werde wieder nach Deutschland zurückreisen und bei meiner Mutter bleiben, um mein Abitur hinter mich zu bringen. Immerhin habe ich noch circa zwei Wochen bis dahin. <<, erklärte ich ruhig. Bryan sah mich perplex an.

>> Wie... du... <<, stotterte er.

>> Ich weiß, du kannst das vielleicht nicht nachvollziehen, Bryan. Aber das ist mein Weg das Geschehene zu verarbeiten. <<

Bryan schien jetzt nicht mehr so verwirrt zu sein wie vorhin. Er nickte langsam.

>> Ich komme mit dir mit. <<, sagte er dann.

>> Bist du dir sicher? Immerhin ist dort nichts mehr, was... <<, ich konnte meinen Satz nicht beenden.

>> Ich komme mit. Vielleicht kann ich dir ja beim Lernen helfen. <<

Etwas überrascht sah ich ihn an. >> Okay, gut. Danke. Ich wollte einen der Gelehrten fragen ob sie mich bzw. uns dorthin teleportieren könnten. Wenn nicht, buche ich uns schon mal die Flugtickets. <<

>> Fliegen wir doch. <<, schlug Bryan sofort vor. Er grinste wieder.

>> Warum? <<

>> Wir waren noch nie zusammen in einem Flugzeug. Oder allgemein noch nie zusammen reisen. <<, erklärte er. Als ich meine rechte Augenbraue hob winkte er ab. >> Die Reise nach Puerto Rico zählt nicht. <<, sagte er dann und ich musste kurz auflachen.

>> Ja, weil ihr Idioten mich... <<, setzte ich gerade an aber brach ab. Jack und Bryan hatten mich damals sozusagen gekidnappet. Jack... er war damals noch hier gewesen. Wie wütend ich doch auf ihn gewesen war. Was würde ich nicht alles tun, damit er jetzt wieder hier wäre und ich mich bei ihm für alles entschuldigen könnte?

>> Also wir reisen dann mit dem Flugzeug. Das steht fest. <<, unterbrach Bryan meine Gedanken. Er hatte wahrscheinlich gemerkt, dass ich wieder kurz davor stand in Trauer zu versinken. Ich dankte ihm für die Ablenkung.

>> Okay, gut. Reisen wir mit dem Flugzeug. <<

>> Ich manipuliere schon mal ein paar Leute. <<, sagte er dann.

>> Bryan! <<, schimpfte ich mit ihm. >> Wir bezahlen wie jeder andere auch. Es ist unehrenhaft so zu handeln! <<

Bryan grinste mich an. >> Ich wusste, dass du das sagen würdest. <<

Ich lächelte ihn leicht an.

>> Wann soll' s losgehen? <<, fragte Bryan mich dann.

>> Keine Ahnung... von mir auch jetzt, aber... << Ich war noch nicht einmal fertig mit meinem Satz, da wehte kurz eine Brise auf und plötzlich war Bryan weg. Verwirrt sah ich mich um. >> Bryan? <<, fragte ich zögernd. Wo war er hin?

Wieder wirbelte die Luft um mich herum und plötzlich saß Bryan wieder vor mir.

>> Was zur... <<

>> Habe die Tickets schon gebucht. Es ist gerade siebzehn Uhr und unser Flug geht in drei Stunden los. <<, erklärte er und sah dabei auf seine Armbanduhr. Seit wann hatte er eine Armbanduhr?

>> Das heißt, wir können eine Stunde vor dem Flug aufbrechen. <<, redete er weiter.

>> Eine Stunde? <<, unterbrach ich seinen Redefluss. >> Man muss mindesten zwei Stunden vor Abflug da sein und das Check-In machen. <<

>> Ja, aber nicht wenn wir unseren Weg zu den Schaltern und so weiter durch' s Manipulieren bahnen. <<, antwortet er mit einem frechen Grinsen auf den Lippen.

>> Bryan... gerade erkläre ich dir noch, dass... <<, setzte ich an.

>> Ja, ja. Schon gut. Unehrenhaft und so weiter... schon verstanden. <<, unterbrach er mich. Ich grinste zufrieden.

>> Du hast dazu gelernt. <<, sagte ich, als wäre ich eine Mutter die stolz auf ihren Sohn war.

Er winkte ab. >> Mein Methode wäre viel einfacher. <<

>> Wie auch immer. <<, sagte ich grinsend. >> Ich muss dann meine Sachen packen und.. <<

>> Du hast doch gar nichts zum Packen? Was willst du den bitteschön packen? Und worein packen? Du hast noch nicht einmal einen Koffer. <<

>> Kannst du nicht einfach zum nächstgelegenen Laden speeden? <<, fragte ich mit einer gespielt unschuldigen Miene.

>> Aber nein. <<, sagte er mit hochgezogenen Augenbrauen. >> Das wäre sehr unehrenhaft. <<

Okay, das hatte ich verdient.

>> Das ist aber nicht das Gleiche. <<, erwiderte ich leicht grinsend.

>> Nein, nein. Kim. Ich bin schwer enttäuscht von dir. <<, sagte er mit einer theatralischen Geste.

>> Komm schon Bryan. <<, bat ich mit einem unschuldigen Lächeln.

Plötzlich war er weg. Nach einer Minute kehrte er mit einem Koffer zurück.

>> Bitteschön. <<, sagte er dann. >> Ich hoffe die Größe passt. <<

Ich grinste ihn an. >> Danke, du unehrenhafter Junge. << Ich lachte.

Er sah mich mit einem gespielt schockierten Blick an. >> Hey, du wolltest das so haben okay? Jetzt schieb' s nicht mir in die Schuhe. <<, er verkniff sich das Grinsen.

>> Schon gut, schon gut. Ich geh jetzt packen. <<, sagte ich. >> Willst du nichts mitnehmen? <<

>> Ich habe doch nichts. <<, antwortete er.

Und wieder erinnerte ich mich daran, dass Bryan direkt aus Kirzs Kerker auf das Schlachtfeld gebracht und somit in unserem Lager gelandet war. Er hatte nichts. Und jetzt erst realisierte ich wie egoistisch ich doch gewesen war. Bryan hatte wochenlang dort in Kirzs Kerker verbracht. Gefoltert und gequält, nur wegen mir. Er hatte sich sozusagen für mich geopfert. Und was tat ich? Ich versank vollkommen in meiner Trauer und ließ ihn alleine mit seinen Problemen und seinem Kummer klarkommen, obwohl er mir nur helfen wollte.

>> Was ist los Kim? <<, hörte ich Bryan mich plötzlich fragen. >> Du siehst auf einmal so ernst aus. <<

Ich hob meinen Blick und betrachtete sein Gesicht. Seine hellblauen Augen zogen mich wieder in ihren Bann, aber ich löste mich schnell von ihnen.

>> I-Ich... ich wollte mich bei dir bedanken, Bryan. <<, sagte ich dann.

>> Okay, also sich so oft für einen Koffer zu bedanken ist ein wenig übertrieben, findest du nicht? <<

>> Nein... ich. <<, ich hatte den Koffer vollkommen vergessen. >> Ich wollte mich für alles bedanken, was du für mich getan hast. Ich meine, du warst dort gefangen... wochenlang und hast dich für mich aufgeopfert, um mich zu beschützen. <<, erklärte ich. >> Und ich habe mich nur wie ein Arsch benommen und war für einen Monat sehr abwesend, weil ich... <<

>> Wir haben beide viel verloren, Kim. <<, unterbrach er mich. >> Es ist keine Straftat für sich sein zu wollen, wenn eine geliebte Person plötzlich aus jemandes Leben verschwindet. <<

>> Ich... <<, setzte ich an, aber Bryan unterbrach mich wieder.

>> Du brauchst dich für so etwas nicht bei mir zu bedanken, okay? Ich würde alles für dich tun. Egal was es koste. <<

Etwas in mir kribbelte plötzlich und ich sah Bryan gerührt an. Wie konnte er das alles bloß sagen, obwohl ich ihn immer nur schlecht behandelt hatte?

>> Bryan... <<

>> Nein, nicht. <<, sagte er. >> Du brauchst dir keine Gedanken um mich zu machen. Ich bin schon durch viel Schlimmeres gegangen, glaube mir. Das war noch harmlos. Und jetzt geh packen, sonst sind wir spät dran. <<

Ich lächelte ihn an. Er war so verständnisvoll. Wieso hatte ich das noch nie bemerkt? Und was war plötzlich mit ihm geschehen, sodass er nicht mehr der temperamentvolle und emotionsgeladene Junge war den ich kennengelernt hatte? Was hatte ihn verändert?

>> Trotzdem. <<, erwiderte ich. >> Danke für alles, Bryan. Und wenn du jemandem zum Reden brauchst, sollst du wissen, dass ich immer für dich da bin. Das ist das Mindeste was ich tun kann. <<

>> Ich verlange nichts im Gegenzug für meine Handlungen, Kim. Aber, danke. Ich weiß es zu schätzen. <<, entgegnete er lächelnd. >> Ich geh dann mal zu Zundr und gebe ihm Bescheid, dass wir bald losgehen. <<

>> Ich mach das schon. Ich will es ihm persönlich sagen. Auch wenn er mich vielleicht nicht hören kann. << Immerhin lag er noch...im Koma. Ich wusste nicht, wie ich seinen Zustand anders beschreiben konnte.

Ich lächelte Bryan dankbar an und sah ihm dabei in die Augen. Er erwiderte meinen Blick.

>> Okay. <<, sagte er. >> Dann geh ich in den Trainingsraum. <<

>> Okay. <<

>> Bis um achtzehn Uhr. <<, verabschiedete er sich grinsend und ich grinste zurück. Bryan warf mir noch einen letzten Blick zu bevor er hinter der Tür verschwand.

Ab heute Abend würde ich von neu anfangen. Ein neuesKapitel in meinem Leben. Ich wollte...nein ich musste neu anfangen. 

Mal schauen, ob sie es schafft, von vorne anzufangen. Kann sie denn schon nach einem Monat besser mit ihrer Trauer umgehen, wo doch alles und jeder sie an Jack erinnert? Was denkt ihr? Schreibt's mir in die Kommentare! <3

PS: Voten nicht vergessen please <3 :D



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