Parcours des Lebens

By HolyPinApple

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Eigentlich sollte Roxy glücklich sein. Das Trauma, welches sie durch den Tod von Daylight erlitten hat, ist ü... More

Prolog
Kapitel 1 - Never change a winning team
Kapitel 2 - Friendship
Kapitel 3 - Broken heart
Kapitel 4 - I'm back!
Kapitel 5 - What happened?
Kapitel 6 - What are our chances?
Kapitel 7 - Pink baloon
Kapitel 8 - Shit, Leo!
Kapitel 9 - Nightmare
Kapitel 10 - It's all lies!
Kapitel 11 - Flood
Kapitel 12 - Voyeur
Kapitel 13 - Come off it!
Kapitel 14 - Agony of fear
Kapitel 15 - The perpetrator
Kapitel 17 - In your arms
Kapitel 18 - Black devil
Kapitel 19 - Drop it!
Kapitel 20 - Sorry!
Kapitel 21 - A true friend
Kapitel 22 - A sheet (shit) of paper
Kapitel 23 - Pulsing rage
Kapitel 24 - Reptiles
Kapitel 25 - Miracles happen
Kapitel 26 - Leo gone crazy
Kapitel 27 -Blind faith
Kapitel 28 - My reasons
Kapitel 29 - Hopes and fears
Kapitel 30 - You have to go
Kapitel 31 - Where ist Voyeur?
Kapitel 32 - Honest discussions
Kapitel 33 - It does not change, right?
Kapitel 34 - You're an asshole, Leo Hollingworth!
Kapitel 35 - Dream on
Kapitel 36 - Unexpected visit
Kapitel 37 - Back home
Kapitel 38 - When dreams come true...
Epilog
news news news
Es geht weiter....

Kapitel 16 - Bounced

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By HolyPinApple

„Guten Morgen Roxy!", Richard kam die Stallgasse entlang gelaufen. Ich stand in Embassys Box und war gerade dabei ihr graues Fell zu putzen.

„Hey Richard, was gibt's?", ich schaute den großen Mann gespannt an während Embassy spielerisch nach einer meiner Haarsträhnen schnappte. Es war ihre Art auszudrücken, dass sie mit der Unterbrechung der angenehmen Massage ganz und gar nicht einverstanden war.

"Ich konnte heute Morgen schon mit Leo sprechen, er kommt am Nachmittag um den Fall zu besprechen."

Ich schluckte. Heute schon? Ich war nicht vorbereitet auf ein Gespräch mit dem Kerl, der mir das Herz gebrochen und mich lächerlich gemacht hatte.

„Okay, danke.", sagte ich dennoch.

„Komm doch gegen Abend ins Haus. Carol wird sich freuen, wenn alle beim Essen mal wieder zusammen sind."

Auch noch ein Abendessen mit Leo? Na herzlichen Glückwunsch!

„Okay, danke für die Einladung!"

„Du bist jederzeit willkommen!", Richard strich zärtlich über Embassys Stirn ehe er den Stall wieder verließ.

Am Nachmittag rief ich zuerst einmal zuhause an. Ich brachte Pop auf den neuesten Stand und erzählte ihm, dass ich erst nach Kanada zurück konnte, wenn Embassy wieder Fliegen durfte. Es stand außer Frage, dass ich sie hier allein zurücklassen würde. Pop war da ganz meiner Meinung. Er hatte erzählt, dass Cat und Charly im Stall mithalfen und Max den größten Teil der Arbeit allein erledigte. Ich hatte lachen müssen als er sagte, dass er eigentlich nichts mehr zu tun hätte. Doch insgeheim war ich froh darüber. Ich würde mich bei Max bedanken müssen, dass er meinem Großvater die Arbeit abnahm. Auch wenn Pop es nicht hören wollte, er war nicht mehr der Jüngste und nahm sich oft mehr vor, als er schaffen konnte. Anschließend durchforstete ich meinen spärlich ausgestatteten Kleiderschrank. Ich wollte gut aussehen, aber nicht so, dass es auffiel... Jeans und ein Shirt. Das war mein Stil und passte einfach zu mir. Meine Haare ließ ich offen. Im Stall waren die offenen Haare hinderlich, deshalb trug ich sie meistens zusammen, doch für ein Abendessen mit den Hollingworths, wobei ich ehrlich gesagt nur an Leo dachte, waren offene Haare angebracht. Ich war wirklich nervös. Ich wollte ihm nicht erzählen, dass der Kerl, mit dem er mich beim Essen Händchen halten gesehen hatte, mich in Wirklichkeit betrogen hatte um mein Pferd in Ruhe wegschaffen zu können...

***

Da stand er. Leos Audi. Ich ging langsam an dem Wagen vorbei, stieg die Stufen zur imposanten Haustüre hinauf. Einige Momente zu lange betrachtete ich die hübschen Blumen, die Mrs. Hollingworth zur Dekoration vor die Haustür gestellt hatte. Sie hatte wirklich ein Händchen für hübsche Blumen... Als die weiße Haustür aufgerissen wurde sprang ich erschrocken einen Schritt zurück.

„Da bist du ja! Dad und Leo sind bereits im Büro! Komm rein!", Danielle grinste mich etwas verunsichert an. Sie wusste, dass Leo und ich nicht mehr zusammen waren, wenn man das überhaupt so nennen konnte, doch genaueres hatte ich ihr niemals erzählt. Ich war keine Person, die gerne über ihre Gefühle redete und die Meinung von jedem hörten wollte. Mir reichte Charlys Meinung was meine Beziehungen anging.

„Hey!", begrüßte ich die Freundin und trat hinter ihr in die riesige Eingangshalle.

„Geh ruhig zu Dad nach hinten.", sie zeigte den breiten Gang entlang.

„Was ist mit dir?", ich hoffte, Danielle würde mitkommen.

„Dad sagte, ich solle nicht dabei sein. Es geht mich ja eigentlich auch nichts an."

„Oh... okay."

„Wir sehen uns dann zum Essen!", Danielle klopfte mir unbeholfen auf die Schulter. Die unsichere Geste war süß und obwohl ich tierisch aufgeregt wäre und mir wirklich richtig schlecht war, lächelte ich. Ich nickte und ging zu Richards Büro. Die Tür stand offen. Richard saß hinter seinem großen Holzschreibtisch. Leo saß ihm gegenüber, sodass ich nur seinen Hinterkopf bewundern konnte. Er war beim Friseur, die Frisur war anders als ich sie in Erinnerung hatte...

„Hallo.", sagte ich leise als ich zögernd eintrat.

„Guten Abend Roxy, setz dich doch bitte!", Richard nickte auf den freien Stuhl ihm gegenüber, neben Leo. Schweigend setzte ich mich. Ich legte die Hände auf meine Schenkel und rutschte unruhig hin und her. Leo würdigte mich keines Blickes, er hatte mich noch nicht einmal begrüßt.

„Also, kann man den Medien trauen?", fragte er, den Blick auf irgendwelche Unterlagen gerichtet. Als ich meinen Blick auf Richard richtete bemerkte ich, dass dieser mich erwartend ansah.

„Huh?", fragte ich völlig überrascht? Hatte Leo mit mir gesprochen? Dann hätte er mich wenigstens anschauen können!

„Stimmt das, was in den Nachrichten gebracht wird?", fragte er, seine Stimme deutlich genervt. Als ich ihm in die Augen sah, ja, er hatte es geschafft mich endlich anzusehen, musste ich mich zusammen reißen um seinem Blick standzuhalten.

„Denke schon...!", murmelte ich.

„Höchstwahrscheinlich war es so, dass Brian Miller sich gegen...!", löste Richard mich glücklicherweise ab. Er erzählte ihm die ganze Geschichte. Als er zu dem Teil kam, wo Sam mich zum Abendessen eingeladen hatte, wurde es ziemlich unangenehm. Natürlich hatte Leo die Situation sofort durchschaut. Doch er blieb professionell. Als Richard geendet hatte erhob er sich.

„Alles Weitere, wie Roxy nun vorgehen kann bezüglich des Schadensersatzes für das Pferd, könnt ihr beiden ja alleine regeln. Ich habe doch einen dringenden Anruf zu erledigen!", Richard erhob sich von seinem Sessel. Am liebsten hätte ich ihn angeschrien, dass er hier bleiben sollte, doch er trat schnell durch die Holztür und verschloss diese hinter sich.

„Der Kerl, Sam Miller, hat dich also zum Essen eingeladen, sodass sein Vater im Stall ungestört war, ja?", Leos blaue Augen schienen mich zu durchbohren.

„Das hat Richard doch bereits erklärt.", gab ich zurück. Ich sah, ganz zu meinem Unwohlsein, dass ein Grinsen über Leo's Gesicht huschte. Wieso grinste er jetzt? Natürlich, es war Schadenfreude!

„Scheiße, wenn man so ausgenutzt wird, oder?", fragte er schließlich. Das war doch jetzt nicht sein ernst!

„Könntest du bitte professionell bleiben?", ich blitzte ihn wütend an.

„Das war der Abend, an dem ich euch gesehen habe, richtig?"

„Leo! Das ist privat!", keifte ich.

„Es ist wichtig für den Fall."

„Das glaube ich ja eher weniger! Du findest es natürlich ganz toll, dass ich verarscht wurde! Scheint irgendwie mein neues Hobby zu sein, mich mit Kerlen abzugeben, die mich verarschen. Zuerst du, dann Sam... ist echt toll, macht Spaß ständig enttäuscht zu werden!", ich redete mich richtig in Rage.

„Mach mal langsam!", Leo verdrehte genervt seine Augen.

„Erzähl du mir nicht, was ich zu tun habe! Du bist derjenige, der hier versucht private Angelegenheiten mit rein zu ziehen! Ich bin deine Mandantin, du bist mein Anwalt, okay? Lass die private Scheiße gefälligst meine Sorge sein!"

„Ich versuche nur meine Mandanten zu verstehen!", widersprach Leo, der inzwischen auch ziemlich wütend aussah.

„Nur, dass ich keine Mandantin bin, wie jede andere! Ich verstehe nicht, was du jetzt von mir möchtest, du hast doch eine ganz tolle Freundin, wieso musst du mich dann auslachen, weil Sam mich verarscht hat?"

„Ich habe keine neue Freundin!"

„Wer war dann die Blonde, mit der du essen warst? Auch so ein netter Zeitvertreib wie ich?"

„Sie ist eine Mandantin!"

„Ha! Da haben wir es ja schon wieder! Du wirst in deinem Beruf noch erhebliche Probleme bekommen, wenn du das Private nicht vom Geschäftlichen trennst!", ich war inzwischen aufgestanden und tigerte unruhig im Zimmer auf und ab. „Wieso vertrittst du sie? Lass mich raten... Prostitution, oder? So wie die aussah war sie ganz sicher eine Nutte! Vor allem hat sie dich ziemlich angehimmelt... so viel zum Thema geschäftlich! Ich denke ihr habt vielleicht ein Abkommen, dass ihr...!", ich redete und keifte und regte mich tierisch auf bis ich mitten im Satz unterbrochen wurde als Leo ebenfalls aufgesprungen war um mich an den Schultern zu packen. Ich verstummte bei der etwas groben Berührung augenblicklich.

„Halt die Klappe jetzt! Klären wir deinen blöden Fall und dann beenden wir das endlich!", schrie er mich an und ich schluckte schwer.

„Von mir aus!", grummelte ich und lehnte mich gegen den Schreibtisch, jedoch nicht ohne trotzig meine Arme vor der Brust zu verschränken.

„Also? Wieso Schadensersatz für das Pferd? Mein Vater meinte doch sicher die Tierarztkosten, oder?", Leo sah mich fragend an. In seiner Hand hielt er einen Kugelschreiber, auf dem er ständig herumdrückte. Das Geräusch machte mich wahnsinnig.

„Beides.", gab ich knapp zurück.

„Wieso beides? Das Pferd lebt doch noch!"

„Das Pferd heißt Embassy, und das weißt du genau!", fuhr ich ihn wieder an. Ich wollte ihm nicht erzählen, dass sämtliche Träume die ich je hatte gerade geplatzt waren, wie eine dämliche Seifenblase. Eine Karriere mit Embassy? Geplatzt! Eine glückliche Beziehung mit Leo? Geplatzt! Mein ganzes Leben geriet gerade aus den Fugen und ich sollte mit dem Kerl darüber reden, der mich so verarscht und enttäuscht hatte... Geplatzt nochmal!


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