our broken family

By l4r4sreads

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Nach einem tragischen Unfall verliert die 16-jährige Violet Fernandez sowohl ihren Zwillingsbruder als auch i... More

Vorwort
Prolog
uno
dos
tres
cuatro
cinco
seis
siete
ocho
nueve
diez
once
doce
trece
catorce
quince
dieciséis
diecisiete
dieciocho
viente
veintiuno
veintidós
veintitrés
veinticuatro
veinticinco
veintiseis
veintisiete
veintiocho

diecinueve

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By l4r4sreads

V I O L E T

--

Ich sitze stumm an der Küchentheke und frühstücke mein Müsli. ,,Guten Morgen, Sonnenschein!", kommt ein gut gelaunter Maurizio in die Küche und ich hebe kurz meinen Blick, ehe er einen Schlag von Emilio auf den Hinterkopf bekommt. ,,Sei nicht so gut gelaunt, dass ist gruselig."

Maurizio verdreht die Augen und wirft seine Schultasche, auf den Boden. Ich wende den Blick von meinen Brüdern ab und schaue wieder auf mein Müsli.

Irgendetwas ist anders. Mein Bauchgefühl sagt mir, dass irgendetwas passiert ist. Der Tag heute ist komisch und das ist nicht, weil heute der Todestag meines Bruders und meiner Mutter ist, nein. Es ist dieses Gefühl, als wenn irgendjemanden etwas passiert sei, aber ich bin mir absolut unsicher.

Einfach Lächeln, und so tun, als wäre nichts.

Ich weiß nicht woran ich denken soll, an den Tag, welcher heute wieder so unendlich schmerzt, oder doch lieber an dieses ungute Gefühl, welches sich in mir ausbreitet?

Eine Hand auf meiner Schulter lässt mich aufblicken, und ich sehe in das müde Gesicht von Damian. ,,Alles in Ordnung?", fragt er mich, und ich nicke. ,,Alles gut.", sage ich und lächle leicht, wobei das Lächeln nicht der Wahrheit entspricht. Mein Bruder merkt es, natürlich merkt er es. ,,Wir reden später, ja?", fragt er und es ist klar, dass er kein Widerspruch duldet, sein Blick verrät es also nicke ich nur.

Er lächelt. ,,Emilio, Maurizio. Herkommen, jetzt.", sagt er und meine beiden anderen Brüder kommen dazu. Die einzigen die hier fehlen sind Noah und Alessandro, und Maurizio merkt es wohl auch. ,,Wo sind Noah und Alessandro?", fragt Emilio und schaut Damian fragend an.

Damian seufzt. ,,Im Krankenhaus. Ich bekam die Nacht einen Anruf, er wurde operiert und liegt jetzt im Koma." Sein Blick ging zu mir, mein Herz blieb quasi stehen und ich sah ihn mit großen Augen an. ,,Was?", frage ich meinen Bruder, und hinter meinen Augen brennen Tränen.

Ich wusste das etwas passiert ist. ,,Was ist passiert?", fragt Maurizio und wir schauen alle zu Damian. ,,Er ist mit einem Auto zusammengekracht.", sagt er und umarmt mich von hinten.

Maurizio und Emilio nicken nachdenklich und setzen sich dann an den Esstisch um zu frühstücken.

Dieser Tag ist verflucht verdammt, denke ich und blicke wieder auf meine Schüssel, welche noch immer mit Müsli gefüllt ist.

An diesem Tag starben mein Zwillingsbruder und meine Mutter, und jetzt liegt mein anderer wegen einem Unfall im Krankenhaus.

Was ist nur mit diesem Tag?

,,Willst du heute zu Hause bleiben?", fragt mich Damian und schaut mich an. Ich zögere, schüttele dann aber meinen Kopf. ,,Nein alles gut.", sage ich, auch wenn es eine Lüge ist.

Ich würde gerne zu Hause bleiben, aber in der Schule kann ich mich von diesem Tag ablenken.

Damian nickt und setzt sich neben mich, ehe er auf sein Handy guckt.

Nach einer Zeit stehe ich ohne etwas zu sagen auf und laufe auf den Flur, wo ich mir anschließend meine Schuhe anziehe.

Es dauert nicht lange, da kommt auch schon Emilio, zeitgleich mit Ares in den Flur, welche sich ebenfalls die Schuhe anziehen.

--

Ich passe gar nicht im Unterricht auf, die Lehrer haben mittlerweile auch aufgegeben mich dazu zu ermahnen, aber ich weiß, dass es wahrscheinlich schon meine Brüder wissen.

Noah ist im Krankenhaus.
Es ist Tinos Todestag.
Es ist Moms Todestag.

Wie soll ich mich da bitte konzentrieren? Vor zwei Jahren, habe ich ein riesen Teil meiner Familie verloren, und zugleich einen riesen Teil von mir selbst und genau zwei Jahre später liegt mein Bruder im Krankenhaus.

Ich werde aus meinen Gedanken gerissen, als ich eine Berührung wahrnehme, und schaue in das Gesicht von Enzo. ,,Alles gut?"

Wie auf Knopfdruck nickte ich einfach nur. ,,Ja alles gut.", ich setzte ein falsches Lächeln auf und sah wieder nach draußen.

Alles gut...

Wenn man nur wüsste wie es wirklich ist, aber ich kenne Enzo kaum, ich bin quasi noch komplett neu in der Schule.

Ich weiß nicht einmal ob ich mit Rose und ihren Freunden, inklusive Enzo, befreundet bin.

Meine Gedanken kreisen überall, aber ich bin nicht hier. Nicht hier, nicht hier im Unterricht.

Keine Ahnung wie lange der Unterricht noch ging, mein Blick war die ganze Zeit nach draußen gerichtet.

Die Klasse leert sich, die meisten Schüler stürmen nach draußen, aber ich lasse mir Zeit und packe meine Sachen extra langsamer ein.

Ich will meine Ruhe. Der Tag ist scheiße, warum habe ich Damians Angebot nicht angenommen? Dann könnte ich jetzt Zuhause auf dem Sofa liegen.

,,Violet?" Mein Blick gleitet zur Klassenzimmer Tür und erst jetzt merke ich das ich alleine hier bin. Ich blicke in das Gesicht von Ares.

Verwirrt schaue ich ihn an. ,,Was gibt's?"

Er schaut kurz auf dem Flur auf und ab, ehe er reinkommt und die Tür schließt.

,,Was hat er getan?", fragt er und sein Gesichtsausdruck zeigt keinerlei Emotion. Seine Augen strahlen eine solche Kälte aus, die mir ein wenig Angst macht.

Diese Kälte, sehe ich auch oft bei meinen Brüdern. Warum haben sie alle diese Kälte in den Augen?

Ares scheint meinen verwirrten Gesichtsausdruck zu merken, und wahrscheinlich auch die Angst, die ich habe. Ich habe wirklich versucht sie nicht zu zeigen, aber anscheinend bin ich gescheitert.

Sein Gesichtsausdruck wird weicher, und seine Augen strahlen Augenblicklich nicht mehr solch eine Kälte aus. ,,Tut mir leid.", sagt er und setzt ein entschuldigendes Lächeln
auf. ,,Ich wollte dir keine Angst machen."

Sofort schüttele ich den Kopf. ,,Nein, alles gut. Was hat wer getan?", frage ich, um auf seine Frage zurückzuweichen und von mir abzulenken.

,,Was hat mein Bruder dir angetan, dass du Panik gegenüber ihm bekommen hast?" Fuck. Er hat es gemerkt? Wie zur Hölle hat er es gemerkt?!

Ich merke wie mein Körper anfängt zu zittern. Fuck. Warum ausgerechnet jetzt?

Ares kommt auf mich zu, aber ich weiche automatisch zurück, was er natürlich auch sieht und sofort stehen bleibt. ,,Du musst es nicht jetzt sagen, aber ich bitte dich es mir irgendwann zu sagen. Es ist... Wichtig."

Was meint er damit, dass es wichtig ist? Ich schaue ihn verwirrt an, aber er sagt nichts mehr. Für ihn ist dieses Thema also anscheinend abgehackt.

Gerade wollte ich etwas sagen, als ich abrupt von meinem Handy unterbrochen werde.

Ich hole es heraus und sehe, dass mich Finnys Mutter anruft. Warum ruft sie mich an?

Meine Brust zieht sich zusammen und ich habe Augenblicklich ein mulmiges Gefühl in mir.

Mit zitternden Fingern nehme ich den Anruf an. Ares steht noch immer mit Abstand vor mir und sieht mich fragend an. ,,Violet?", die Stimme von Mariella ist brüchig und ich höre sofort heraus das etwas passiert ist.

,,Mariella?" Mein Blick geht noch einmal zu Ares, welcher alarmiert aufsieht, allerdings wende ich ihm einfach nur meinen Rücken zu. ,,Was ist los?", frage ich. Meine Stimme ist leise, beinahe ein Flüstern.

Es ist lange Zeit pure Stille und ich hatte erst die Vermutung, dass sie mich nicht gehört hatte. ,,Finn.. ist im Krankenhaus.", ihre Stimme bricht am Ende und mein Herz setzt aus.

Meine Beine werden wackelig und mein Handy fällt mir aus der
Hand. Mein bester Freund... Krankenhaus...

Ich kann nicht atmen. Es funktioniert nicht. Meine Sicht ist verschwommen.

,,Finny.", murmle ich und sacke auf dem Boden zusammen. Schluchzer verlassen mein Mund. Finn ist im Krankenhaus.  Noah ist im Krankenhaus.

Erst jetzt wird mir das alles bewusst und ich realisiere erst jetzt ganz genau, was mein Bruder heute morgen gesagt hat.

,,Warum?", murmle ich. ,,Finny, Noah...", die einzigen Worte die ich heraus bringe. Mein ganzer Körper zittert. Mein Atem geht schnell und schwer, ich kriege keine Luft.

Meine Schluchzer werden lauter und der Atem geht immer unruhiger.

Ich höre im Unterbewusstsein wie die Tür aufgerissen und schnelle Schritte zu mir kommen. Im nächsten Moment werde ich an eine Brust gezogen, aber icj kann nicht zu ordnen wer es ist. Wer mich an die Brust gezogen hat.

,,Alles wird gut hörst du? Alles wird gut. Atme, kleines. Atme mit mir, wir schaffen das gemeinsam."

--

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