Ihr wahnsinniges Herz

By JayleenTurner

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Ich weiß jetzt, wer du bist. Ein Stalker. Ein Mörder. Ein verdammter Psychopath. Ich habe dich an mich hera... More

Prolog
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20

Kapitel 12

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By JayleenTurner

Diese Art von Kuss ließe jede Frau sich unglaublich begehrt fühlen

und es steigerte meine eigene Begierde ins Unermessliche,

dass er ausgerechnet mich küssen wollte.

>> Harlow <<

„Wie lange müssen wir noch hierbleiben?", seufzte ich, während mein Blick auf der grünen Wiese hinterm Haus lag. Obwohl es Draußen eisig sein musste, strahlte heute die Sonne. Ich wollte raus. Ich fühlte mich wie ein eingesperrtes Tier.

Schritte erklangen hinter mir, bis ich schließlich Wärme in meinem Rücken spürte.

„Hier", sagte er und reichte mir etwas über die Schulter. Ich griff danach und schaute hinunter.

„Eine Maske?", wunderte ich mich. Ich drehte mich zu ihm herum. Eine Strähne seines sonst perfekt gegelten Haares hing ihm in die Stirn, dadurch wirkte er noch verruchter als ohnehin schon.

„Du wirst sie brauchen. Wir gehen aus", informierte er mich.

Ich hob fragend die Brauen und wartete auf eine Ausführung seiner Aussage, doch er blieb stumm stehen und blickte nur offen zurück. Ich kam nicht umhin festzustellen, dass sich das dunkelblaue Hemd perfekt an seine Burstmuskulatur schmiegte.

„Wohin?", hakte ich nach und wedelte ungeduldig mit der Maske in meiner Hand.

„Das siehst du schon früh genug."

Ich seufzte, setzte mir aber dann die Maske auf. Das Atmen war durch das Ding nicht ganz so leicht, jedoch bedeutete es ein Stück Freiheit zurückzuerlangen.

„Können wir einen Zwischenstopp bei einem Gynäkologen machen? Oder bei meiner Mutter? Ich muss nach ihr sehen", bat ich ihn.

„Das hat Zeit. Deiner Mutter geht es gut. John passt auf sie auf. Wir sind morgen zum Essen eingeladen", gab er zurück.

Ich ließ die Schultern hängen. Wahrscheinlich müsste ich versuchen heimlich abzuhauen, damit ich endlich einen Arzt aufsuchen konnte. Ich war nicht dumm. Waylen zog es bewusst in die Länge.

„Was ist mit einem Besuch bei einem Gynäkologen?", gab ich noch nicht auf.

„Später."

„Waylen. Ich sollte damit nicht warten", seufzte ich.

„Möchtest du nun raus, oder nicht?"

„Warte mal. Wir sind morgen zum Essen eingeladen?", echote ich seine Worte von zuvor. Irgendwie war diese Information nicht ganz zu mir durchgelangt.

„Deine Mutter hat uns eingeladen."

„Wann hast du mit meiner Mutter gesprochen? Sie reagiert nicht auf meine Anrufe", wurde ich etwas lauter.

„Ich habe heute früh mit John telefoniert. Sie war in seiner Nähe und hat die Botschaft übermittelt", erklärte er ruhig.

„Ich fasse es einfach nicht. Wieso spricht sie mit euch, aber nicht mit mir?"

„Weil sie eine erwachsene Frau ist, die sich nicht von ihrem Kind bevormunden lassen will."

Ich atmete durch. Das war einfach nur bizarr. Drehte die gesamte Welt jetzt durch und stellte sich gegen mich? Ich war doch nicht die böse in dieser Geschichte.

„Ich rufe sie jetzt an", murrte ich.

„Lass es bleiben. Wir haben etwas vor. Andernfalls bleiben wir hier", erwiderte Waylwen.

Ich seufzte. Ich musste abwägen, ob ich jetzt den nächsten Streit vom Zaun brechen wollte, oder ob der Drang hier rauszukommen größer war. Wenn ich jetzt eine Diskussion mit Waylen beginnen sollte, ließe er mich in Kirils Villa versauern, bis es gefahrlos wäre das Haus zu verlassen. Ein Anruf bei meiner Mutter brächte mich wahrscheinlich auch nicht weiter. Immerhin hatte sie auch die letzten 20 Anrufe einfach ignoriert.

„Fein", stimmte ich zu.

Waylen legte mir seine Pranke auf die Schulter und schob mich durch das Wohnzimmer. Vor der Haustür schmiss ein Mann ihm ein Kleidungsstück entgegen. Erst als er es mir über die Schultern gelegt hatte, erkannte ich meinen Mantel.

„Brauchst du keine Jacke?"

„Wir sind nicht lange in der Kälte", verneinte er meine Frage.

Nachdem er die Tür geöffnet hatte, umfing uns die eisige Kälte des Winters. Mein Atem kondensierte unter der Maske. Rechts von uns erblickte ich den Wagen. Gemeinsam stiegen wir ein.

„Ich lasse die Fenster zu und die Klimaanlage aus. So kannst du die Maske hier drin abziehen."

Dankbar zog ich das Ding sofort aus, während Waylen den Wagen auf die Straße lenkte.

„Musst du heute nichts für den Clan erledigen? Wenn ich es richtig verstanden habe, habt ihr aktuell alle Hände voll zu tun", wendete ich mich ihm zu.

Waylen sah kurz von der Straße weg und musterte mein Gesicht, ehe er sich wieder auf die Scheibe vor sich konzentrierte.

„Kiril braucht mich heute nicht."

Heute war er also nicht ganz so gesprächig. Okay. Dann versuchte ich es eben ein anderes Mal, auch wenn es mich in den Fingern juckte, mehr aus ihm herauszupressen.

„Wir sind da", verkündete der Mann neben mir.

Ich sah nach vorn. Ich hatte mich so sehr auf Waylen konzentriert, dass ich jetzt nur verwirrt die Betonwände vor uns anstarren konnte. Irritiert schaute ich zur Seite. Eine Tiefgarage. Natürlich.

Waylen tauchte auf meiner Seite auf und öffnete mir die Wagentür. Er hielt mir die Hand hin, die ich auch ohne darüber nachzudenken ergriff.

„Steht heute etwas besonderes an? Du scheinst heute netter zu mir zu sein."

Sein Mundwinkel zuckte. Belustigung machte sich in seinen grünen Augen breit.

„Bin ich sonst nicht freundlich zu dir?", erkundigte er sich.

Ich zuckte mit den Schultern. Mal mehr. Mal weniger. Seine Stimmungsschwankungen waren nicht wirklich an etwas festzumachen. Manchmal durfte ich Fragen stellen, dann wieder machte es ihn wütend.

„Wir hatten kaum Dates", merkte er an.

„Das hier ist ein Date?"

„Natürlich. Was dachtest du, warum wir sonst ausgehen? Freunde kann man uns wirklich nicht nennen."

„Nein, einem Freund vertraue ich", stammelte ich in meinen nicht vorhandenen Bart.

„Du vertraust mir nicht?"

„Warum sollte ich? Ich kenne dich doch kaum."

„Frag mich, was du wissen musst", forderte er mich auf.

Ich schüttelte den Kopf. Die Sachen, die ich wirklich wissen wollte, beantwortete er mir ja doch nicht.

Vor einem Fahrstuhl blieben wir stehen. Die Türen öffneten sich, als hätte man nur auf uns gewartet. Er schob mich hinein und drückte auf den Knopf für das erste Obergeschoss.

Seine Hand verblieb auf meinem unteren Rücken. Hitze strahlte aus seiner Handfläche direkt in meinen Rücken hinein und machte mich unruhig. Es war schon etwas her, dass wir Sex hatten. Ich sollte es mir nicht wünschen, doch seine Nähe brachte mich unweigerlich dazu darüber nachzudenken.

Der Fahrstuhl hielt und die Türen öffneten sich wieder. Ich begriff sofort, wo wir uns befanden. Selbst mit geschlossenen Augen hätte ich diesen Ort nur anhand des Geruchs erkannt. Erstaunt drehte ich meinen Kopf zu Waylen. Er zog eine Braue hoch, musterte mein Gesicht genau, als wollte er jegliche Reaktion analysieren.

„Wir gehen bowlen?"

Er nickte lediglich auf meine Frage hin und drückte leicht gegen meinen Rücken, damit ich aus dem Aufzug stieg.

„Ich kann nicht besonders gut bowlen", informierte ich ihn.

„Ich weiß, aber du bist gern hier."

„Früher waren Sarah und ich oft hier. Es gibt gute alkoholfreie Cocktails und die Burger sind wirklich lecker", stimmte ich seiner Aussage zu.

„Möchtest du erst etwas essen?", wollte er wissen.

Ich schüttelte den Kopf. Wirklich Hunger hatte ich noch nicht. Ich sah mich in dem weitläufigen Raum um. Bis auf Musik, die aus den Lautsprechern dröhnte, war es ungewöhnlich ruhig. Ich entdeckte auch nur wenige Mitarbeiter.

„Versteckt sich die ganze Stadt vor der Drogenwolke?", sprach ich meine Gedanken aus.

„Die meisten schon. Wir haben heute die Bahn für uns. Komm", forderte er mich auf und schnappte sich meine Hand. Er verschränkte seine Finger mit meinen, ehe er mich zur Kasse zog. Er musste den jungen Mann nicht einmal begrüßen. Uns wurden sofort Bowlingschuhe auf die Theke gestellt, die Waylen mit seiner freien Hand schnappte und mich weiter zu den Bahnen zog. Vor einem Tisch blieb er stehen, stülpte mir die Jacke von den Schultern, die auf der Stuhllehne ihren Platz fand, und drückte mich auf einen Stuhl. Wortlos hockte er sich hin und schnürte meine Sneaker auf.

Sein Geruch stieg mir in die Nase. Dieser unvergleichliche minzige Hauch, der meine Nerven zum Vibrieren bringen konnte. Waylen beugte sich noch ein Stück weiter vor, sodass sein Kopf beinahe meinen Körper berührte. Seine Hitze griff auf mich über. Die Luft fühlte sich dicker an. Ich spürte quasi, wie sich die Härchen auf meinen Armen aufstellten. Zittrig atmete ich durch. Mein eigener Atem traf die Haut meiner Arme und ließ mich erbeben. Ich war hypersensibel und das lag nur an dem verfluchten Kerl. Fest presste ich die Zähne zusammen, damit er meine missliche Lage nicht bemerkte. Der Mann zu meinen Füßen hatte eine viel zu starke Wirkung auf mich. Das konnte unmöglich normal sein. Wie konnte es mich anmachen, ihn vor mir hocken zu sehen, während er mir die Schuhe auszog? Irgendwelche Synapsen mussten doch in meinem Gehirn durchgebrannt zu sein. Er fasste mich nicht einmal auf erotische Weise an. Routiniert stülpte er mir die Bowlingschuhe über die Füße und schnürte sie zu. Kurz betrachtete er sein Werk und stand dann auf.

„Ich hätte mir die Schuhe auch selbst anziehen können", räusperte ich mich. Meine Stimme klang kratzig und offenbarte mehr als ich wollte. Ein verruchtes Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus.

„Ich weiß. Dann hätten mich deine Wangen aber nicht mit so viel Röte belohnt", erwiderte er und setzte sich selbst auf einen Stuhl neben mir, um seine eigenen Schuhe zu wechseln.

„Du magst es mich vor dir knien zu sehen, nicht?"

„Waylen...", piepste ich, weil es mir unangenehm war. Sein Grinsen wurde breiter. Er sonnte sich in meiner misslichen Lage. Er wusste genau, wie schwer es mir fiel über Sex zu sprechen, was merkwürdig war, denn ich war alles andere als prüde. Ich konnte nur nicht darüber sprechen.

„Aber du bist nicht dominant. Du fühlst dich in der devoten Rolle wohl", führte er fort.

Ich biss mir auf die Lippe. War ich eigentlich ein offenes Buch für den Mann?

„Du mochtest es, als ich dich verfolgt habe. Ein Hauch von Gefahr macht dich an und du vertraust mir deinen Körper an, obwohl du mir nicht vertraust. Ich könnte in deine Wohnung einbrechen, dich an die Wand pressen, auf die Knie gehen und dich lecken. Was hältst du davon?"

Scharf stieß ich Luft durch die Nase. Ich wollte es nicht zulassen, jedoch machte sich sein erschaffenes Bild in meinem Kopf breit. Nervös fuhr ich mir mit der Zunge über meine plötzlich trockene Unterlippe. Es half alles nichts. Das Bild ratterte durch meine Gedanken und ließ mich feucht zurück. Er hatte mich nicht berührt. Er war mir nicht nähergekommen. Nur seine Worte hatten es geschafft, dass ich nun bedürftig auf dem Stuhl hin und her rutschte und versuchte die wachsende Sehnsucht loszuwerden.

„Was sagst du dazu?", verlangte er nach einer Antwort.

Ich sah von meinen Händen auf. Sein Blick durchbohrte mich förmlich.

„Muss ich darauf antworten?", fiepste ich.

„Du liebst den Gedanken", stellte er zufrieden fest.

Ich sagte nichts dazu. Er schien sowieso meine Gedanken zu lesen und ich konnte es nicht leugnen. Es wäre eine absolute Lüge gewesen.

Waylen nickte zufrieden und wandte sich dann dem kleinen Computer vor sich zu. Er tippte etwas ein.

„Fertig. Du beginnst", bestimmte er.

Ich schaute hoch. Er hatte unsere Namen eingegeben. Ich stand auf und ging zu den Kugeln herüber. Ich war dankbar darüber, ein bisschen Abstand zwischen uns schaffen zu können, damit ich meinen Körper wieder unter Kontrolle bekäme. Gezielt suchte ich mir die leichteste Kugel heraus und steckte meine Finger hinein.

Das Ding knallte auf die Bahn und eierte direkt auf die Bande zu, wo sie an den Pins vorbei rollte und in der Dunkelheit verschwand. Ich sollte mich wahrscheinlich ärgern, aber ich war wirklich nicht gut im Bowlen. Ich drehte mich zurück zu Waylen und verdrehte nur die Augen. Ein Kellner stand an unserem Tisch und stellte zwei Gläser ab.

Waylen griff nach dem Glas mit der durchsichtigen Flüssigkeit. Eine Scheibe Zitrone schwamm darin. Vermutlich handelte es sich um ein Glas Wasser. Er sah mich an und deutete mit dem Kopf auf das andere Glas, das mir dunkelrot entgegen schimmerte. Ich kehrte zu unserem Tisch zurück und griff danach. Vorsichtig schnupperte ich daran. Ein intensiver Geruch nach frischen Erdbeeren stieg mir entgegen. Leicht nippte ich daran.

„Ein Virgin Daiquiri?", gab ich meine Vermutung preis.

„Du verzichtest besser in nächster Zeit auf Alkohol."

„Wenn du mich zum Gynäkologen gefahren hättest, dann könnte ich jetzt vielleicht ein Glas Wein trinken", grummelte ich.

Jetzt war es Waylen, der die Augen verdrehte. Er stand auf.

„Versuch den Wurf nochmal."

„Bist du nicht dran?", wunderte ich mich.

„Unwichtig. Wir sind hier um Spaß zu haben und du wirfst wie ein Mädchen", klärte er mich auf.

„Ich bin ein Mädchen", wies ich ihn auf das Offensichtliche hin.

„Deswegen musst du nicht wie eins werfen", dirigierte er mich zurück zu den Kugeln.

Immerhin ließ er mich selbst eine Kugel haussuchen. Als ich mich vor der Bahn bereitmachte zu werfen, presste sich unerwartet sein Körper gegen meinen Rücken. Ich erstarrte. Seine Finger streichelten zärtlich über die empfindsame Haut im Inneren meines Arms. Die Gänsehaut kehrte zurück und dafür verabschiedeten sich meine Gedanken. Seine rauen Finger rutschten weiter bis hinunter zu meinem Handgelenk, das er schließlich fest umschloss.

Er drückte sich noch weiter an meinen Körper, wobei seine freie Hand sich auf meine Hüfte legte und ich wusste zwar nicht, wie es überhaupt noch möglich war, schaffte er es mich noch ein Stück an sich zu ziehen, bis ich die Ausbuchtung in seiner Hose spürte und ein Hauchen meine Lippen verließ. Ich war noch immer feucht von seinen Worten, doch seine Lust zu spüren, brachte das Fleisch zwischen meinen Beinen sehnsuchtsvoll zum Pochen.

Mit seinem Griff zog er meinen Arm nach hinten. Dann drückte diesen vor, wobei sein Körper mich leicht in die Knie zwang.

„Lass los", presste er seine Lippen gegen mein Ohr. Der Hauch seines Atems traf meine Ohrmuschel.

Ich zwang das Stöhnen herunter und ließ die Kugel los. Viel schneller als zuvor rollte die Kugel über die Bahn. Waylen ließ mich nicht los. Seine Hände blieben jedoch nicht still liegen. Sie wanderten über meinen Körper. Erst über meinem Bauch kamen sie zum Stillstand, wo er die Finger ineinander verschränkte. Ich sah weiterhin geradeaus, aber Waylen schien die rollende Kugel nicht zu interessieren. Seine Lippen fanden meinen Hals. Alles in mir verspannte sich. Seine Nase rutschte über meine Haut. Ein Kuss. Ein Lecken. Noch ein Kuss, der durch ein Zwicken seiner Zähne ersetzt wurde.

„Was tust du da?", hauchte ich verloren.

„Ich kann die Finger nicht von dir lassen", brummte er gegen meinen Hals gedrückt und verzückte meine Haut weiter mit seinen zarten Bissen.

„Wir sind hier nicht allein", murmelte ich.

„Niemand ist in der Nähe und Niemand wird es sich wagen uns zu stören."

Es knallte und ich zuckte zusammen. Die Kugel hatte die Pins getroffen und allesamt umgeworfen.

„Guter Wurf", lobte er mich, obwohl er mir geholfen hatte. Die Bahn verschwand auf einmal aus meinem Sichtfeld und ich blickte direkt in Waylens Gesicht. Er hatte mich einfach herumgewirbelt. Er löste einen Arm von meinem Körper und schob ihn auf meinen Nacken. Er ließ mir keine Zeit zu erfassen, was er vorhatte oder dagegen zu protestieren. Sein Kopf preschte vor. Sein Griff um meinen Nacken verfestigte sich. Sein Mund traf auf meinen. Fordernd teilte seine Zunge meine Lippen und drängte sich hinein, um nach meiner zu suchen. Obwohl er so bestimmend den Kuss dirigierte, war seine Zunge umso ruhiger. Träge erforschte er meinen Mund, stupste immer wieder gegen meine Zunge, bis ich nicht anders konnte als stöhnend seinen Kuss zu erwidern.

Mein Kopf hatte sich längst verabschiedet. Er schmeckte zu gut. Er war zu stark und diese Anziehung zwischen uns brächte mich bald um, wenn ich ihr nicht nachgäbe.

Als er sich sicher war, dass ich den Kuss nicht beenden würde, löste er seine Hände von meinem Nacken und Oberkörper. Er rutschte leicht an mir herab, packte meine Oberschenkel und plötzlich hing ich in der Luft. Jetzt musste ich den Kopf neigen, um ihn zu küssen. Ich hatte Macht über ihn, obwohl er es war, der mich mit seinem Körper gefangen hielt. Waylen setzte sich in Bewegung. Seine Lippen spielten weiter mit meinen. Sein Geruch, seine Hitze und sein schwer schlagendes Herz hatten längst die Umgebung um mich herum verblassen lassen, sodass ich nicht sagen konnte, was er vorhatte.

Erst als er sich nicht mehr bewegte, beendete er den Kuss. Meine Lippen pochten von seiner Attacke. Waylen küsste eine Frau nicht einfach nur. Es endete immer wieder in einer wilden Knutscherei, wie zu Teenagerzeiten. Diese Art von Kuss ließe jede Frau sich unglaublich begehrt fühlen und es steigerte meine eigene Begierde ins Unermessliche, dass er ausgerechnet mich küssen wollte.

Ich wusste, dass es die Lippen eines Mörders waren. Ich wusste, dass er ein verdammter Psychopath war, aber es änderte nichts an meiner Lust auf ihn.

Ehe ich die Augen öffnen konnte, hatte mich Waylen erneut herumgedreht, sodass ich wieder mit dem Rücken zu ihm stand. Hinter mir raschelte es. Dann saß ich unerwartet auf seinem Schoß. Seine Knie befanden sich zwischen meinen Beinen. In dieser verletzlichen Position lehnte ich meinen Rücken gegen seine Brust. Mein Brustkorb bewegte sich hektisch unter meinen harschen Atemzügen. Sein Mund war es, der meine Lider erneut zufallen ließ, nachdem er erneut die sensible Haut meines Halses fand und die Prozedur aus Küssen und Beißen aufgriff.

Seine Hände wanderten über meine Schultern hinunter zu meinen Brüsten.

„Waylen, wir sollten nicht...", versuchte ich den Rest meines Verstandes zusammenzukratzen.

„Entspann dich, Sweetness. Es ist Niemand zu sehen", flüsterte er.

Seine schwelenden Hände umfingen meine Brüste über meinem Pullover. Ich seufzte. Mein Körper entwickelte ein Eigenleben. Während mein Hintern sich gegen seinen Schoß drückte, wölbte sich mein Rücken, damit meine Brüste noch mehr seiner Aufmerksamkeit erhaschen könnten. Er bemerkte meine Reaktion zu deutlich. Waylen packte fester zu, knetete gekonnt das bedürftige Fleisch, um dann meine Nippel trotz des BHs und meines Pullovers zu finden und hineinzukneifen. Ein tiefer, gutturaler Laut brach sich aus meiner Brust.

Obwohl ich wusste, dass ich das hier unterbrechen sollte, schaffte ich es nicht Kraft dafür zu finden. Wir befanden uns an einem öffentlichen Ort. Nicht nur, dass uns jederzeit Jemand hierbei erwischen könnte, gab es mit Sicherheit auch Kameras in jeder Ecke. Auch wenn ich es nicht zugeben wollte, gab es da einen kleinen Teil in mir. Einen sehr, sehr dunklen Teil in mir, der es nicht nur genoss von Waylen angefasst zu werden, sondern auch erwischt werden wollte. Der Gedanke, dass uns Jemand beobachten könnte, brachte meine Hüften dazu sich vor- und zurückzuwiegen und die Beule in Waylens Hose voll auszukosten.

„Auf dich ist eine Kamera gerichtet, Sweetness. Zeig dem Sicherheitsmann, wie sehr du meine Hände auf dir genießt. Zeig ihm, wem du wirklich gehörst", befeuerte Waylen meine Fantasie.

Ich sollte mir Gedanken darüber machen, weshalb er meine feuchten Träume besser kannte als ich selbst. Nur fehlte mir plötzlich die Zeit dazu. Waylens Hand hatte sich unbemerkt unter meine Jeans und den Slip gemogelt. Seine Finger rutschten über mich und dann in mich hinein. Mein Kopf fiel auf seine Schulter. Meine Lippen teilten sich und ein stummer Schrei hing mir in der Kehle.

„Du bist so nass. Ich wollte es auskosten, aber du bist schon fast so weit. Nicht wahr, Sweetness?", brummte er und drückte mir lobend einen Kuss auf die Stirn.

Ich konnte nichts dazu erwidern. Ich wusste längst nicht mehr, wer ich war oder wo ich mich befand. Es zählten nur seine Finger, die wieder aus mir herausgerutscht waren und die Feuchtigkeit für meine Klit nutzten. Träge umkreiste er meinen empfindsamsten Punkt. Meine Oberschenkel verspannten sich. Meine Hüfte bockte ihm entgegen.

„Bitte", flehte ich leise.

Mein Rücken vibrierte, als Waylen über meine Worte rau lachte. Ich wusste nicht, ob er mich auslachte, oder es sich um ein zufriedenes Lachen handelte, aber er gab mir wonach ich verlangte. Seine Finger übten etwas mehr Druck aus und er schlug ein schnelleres Tempo an. Ich schrie auf, warf meine Arme hoch und umschlang seinen Hals. Wild rotierte mein Unterleib gegen seine Hände. Es war viel zu spät, um sich zu wehren oder aufzuhören. Wenn Waylen jetzt seine Hand wegnähme, müsste ich es mir selbst besorgen. Ich stand so kurz davor. Ich brannte lichterloh und die Erregung steigerte sich nur noch weiter mit jedem Reiben seiner Finger. Ich war so nass, dass ich Feuchtigkeit an meinen Pobacken fühlen konnte.

Seine Finger rutschten tiefer, wieder in mich hinein und er drückte statt dieser seinen Handballen gegen mich. Ich sah hinunter, beobachtete genau die Bewegungen seiner Hand unter meiner Jeans. Ich wollte schreien vor Geilheit. Dieses Bild bekäme ich nie wieder aus dem Kopf.

Und dann explodierte ich einfach. Ich zerbarst in winzige Splitter, die sich mit den Staubpartikeln dieses Raumes verbanden. Nichts war mehr von mir übrig. Waylen hatte es geschafft mich zu etwas Unbedeutendem zu verwandeln, dass ich mit dem Universum verbunden hatte. Doch dann sogen sich meine Einzelteile wieder zusammen, bis ich ein ganzer Mensch wurde, dessen Atem durch die Halle rasselte. Die Haut brannte. Die Stelle zwischen meinen Beinen pochte auf köstliche Weise und drückte Waylens Finger noch immer zusammen. Ich ließ jede Nachwehe zu, die mein Körper dank seiner Hände produzierte. Die Spannung verschwand aus meinen Gliedern und mein durchgedrückter Rücken fiel in sich zusammen, sodass ich mich verloren gegen Waylen pressen konnte.

Er hielt mich einfach nur fest. Ich war aus dem Unviversum zurückgekehrt und längst nicht mehr unbedeutend, denn er hielt mich fest als wäre ich das Kostbarste in seiner Welt.

„Alles okay?", hörte ich ihn leise hinter mir.

„Bestens", brummte ich, wobei ich meine eigene Stimme kaum noch erkannte.

Ich hatte die Schlacht gegen mich selbst verloren. Wenn ich weiterhin gegen Waylen ankämpfte, dann würde ich mich nie wieder so fühlen können wie Sekunden zuvor. Bisher hatte es kein Mann geschafft ein solches Empfinden in mir hervorzurufen, dass ich selbst den Weltuntergang nicht bemerkt hätte. Waylen hatte ein Talent und dieses Talent war meinen Körper herauszufordern auf eine Weise, die mir unerklärlich erschien. Wie sollte es nur weitergehen? Konnte ich das zwischen uns überhaupt überleben?

„Ich glaube, so funktionieren Dates nicht", schaffte ich es endlich etwas klarer zu sprechen.

„Ich finde, es funktioniert sogar sehr gut", lachte Waylen und zog langsam seine Hand aus meiner Hose.

Ich setzte mich leicht auf und betrachtete seine markante Kieferpartie, sah weiter über seine vollen Lippen, hinauf in seine Augen, die mich anstrahlten.

„Ich sollte mehr über dich wissen, oder nicht? Ich könnte die Mutter deines Kindes sein", ließ ich die Ernsthaftigkeit zurück in unser Gespräch.

„Du wirst die Mutter unseres Kindes sein", stimmte er mir nur in einem Punkt zu.

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