Soulless - Auf ewig verbunden

Por freezing_storm

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„Ihre Zeit ist gekommen", ertönte Athanasios' dunkle Stimme durch den dichten Nebel. ,,Ich werde sie nicht s... Mais

Aesthetics
Prolog
Kapitel 1: Sol
Kapitel 2: Atlas
Kapitel 3: Sol
Kapitel 4: Sol
Kapitel 5: Sol
Kapitel 6: Atlas
Kapitel 7: Sol
Kapitel 8: Sol
Kapitel 9: Atlas
Kapitel 10: Sol
Kapitel 11: Sol
Kapitel 12: Sol
Kapitel 13: Atlas
Kapitel 14: Sol
Kapitel 15: Sol
Kapitel 16: Sol
Kapitel 17: Sol
Kapitel 18: Atlas
Kapitel 20: Atlas
Kapitel 21: Sol
Kapitel 22: Atlas
Kapitel 23: Atlas
Kapitel 24: Atlas
Kapitel 25: Sol
Kapitel 26: Atlas
Kapitel 27: Sol
Kapitel 28: Sol
Kapitel 29: Sol
Kapitel 30: Sol
Kapitel 31: Atlas
Kapitel 32: Atlas
Kapitel 33: Sol
Kapitel 34: Sol
Kapitel 35: Sol
Kapitel 36: Sol
Kapitel 37: Sol
Kapitel 38: Sol
Kapitel 39: Sol
Kapitel 40: Atlas
Kapitel 41: Sol
Kapitel 42: Sol
Kapitel 43: Sol
Kapitel 44: Atlas
Kapitel 45: Atlas
Kapitel 46: Sol
Kapitel 47: Atlas
Kapitel 48: Sol
Kapitel 49: Sol
Kapitel 50: Sol
Epilog
Nachwort

Kapitel 19: Sol

264 36 341
Por freezing_storm

Arm in Arm schlenderten wir entlang am Delaware River ohne ein Ziel vor Augen. Eliah hatte es geschafft, dass ich heute den ganzen Müll, der in meinem Kopf lagerte, einmal vergessen konnte. Ich musste mir keine Gedanken über Amy machen, da diese überraschenderweise ihre vorlaute Klappe gehalten hatte oder über die Tatsache, dass jede verstrichene Sekunde mich näher an mein Ende brachte. Er hatte mich vergessen lassen, dass die Zeit stetig weiterschritt und ich mich nur für einen Tag unendlich fühlen durfte.

Ich warf Eliah einen Seitenblick zu und lächelte. Sein Arm lag in meiner Beuge und er pfiff leise eine Melodie. Sie war schräg und es fehlte jegliche Melodie, doch er ließ sich nicht beirren. Eliah strahlte in diesem Moment eine Unbeschwertheit aus, die ich am liebsten zu meiner eigenen gemacht hätte. Doch je weiter die Sonne am Horizont hinabwanderte, um Platz für die Nacht zu machen, umso mehr kehrten die Schatten meiner Ängste zurück.

Trotzdem wollte ich der Dunkelheit nicht nachgeben. Ich war noch nicht bereit dazu, den Tag als Erinnerung abzustempeln.

,,Sport war nie deine Stärke, oder?''

Ich stupste Eliah an, um seine Aufmerksamkeit zu bekommen. Endlich hörte er auf zu pfeifen, und schaute mich mit hochgezogener Augenbraue an.

,,Du willst doch nicht sagen, dass Billard ein Sport ist, oder?'', fragte er mich und ich dachte an die Spielhalle zurück, in der wir den Nachmittag verbracht hatten.

,,Warum nicht? Immerhin wird es auf jedem Sportsender ausgestrahlt. Ich denke, dass muss eine tiefere Bedeutung haben.''

Mein Lächeln wurde noch breiter, als ich bemerkte, wie Eliahs Mundwinkel zu zucken begannen.

,,Okay, okay. Du hast mich erwischt. Ich war immer schon eine Niete im Sport. Hätte nie gedacht, dass ich Billard einmal dazu zählen würde...'', murmelte er.

,,Na ja, das Ziel des Spiels ist es eben, die schwarze Kugel zuletzt zu versenken und nicht zuerst.''

,,Es bedarf die Fähigkeiten eines Meisters, dieses Kunstwerk zu beherrschen'', entgegnete Eliah mit hochgezogener Nase. Ich prustete los und hielt mir meinen vor Lachen schmerzenden Bauch. Ich erinnerte mich nicht, wann ich das letzte Mal so frei gelacht hatte.

,,Okay, das war eindeutig ein Punkt für dich.''

Eliah verzog seine Mundwinkel zu einem siegessicheren Schmunzeln.

,,Ich hoffe, du hattest heute einen schönen Tag. Wir werden noch viele solcher Tage verbringen. Das verspreche ich dir.''

Vielleicht war es die kleine Gewissheit, dass die Anzahl dieser Momente für mich beschränkt sein würde und ich einen Stich im Herz verspürte, den ich aber ignorierte.

Ich nickte und wanderte mit den Augen dem Horizont entlang. Der Himmel war voller unterschiedlicher Farben geschmückt. Er war getränkt in einem Farbverlauf von dunkel zu hellblau und gezeichnet von rosa-roten Farbstreifen, die sich der untergehenden Sonne lechzend entgegenstreckten. Wie oft ich wohl noch dieses Himmelsspektakel mit eigenen Augen sehen würde?

Instinktiv rückte ich näher an Eliah heran und er schien zu verstehen. Behutsam legte er eine Hand auf meinen Oberarm und schenkte mir den Halt, den ich selbst nicht aufbringen konnte. Ich konnte förmlich das Ticken meiner imaginären Uhr hören. Es dröhnte mir in den Ohren und ließ mein Herz schneller schlagen.

Doch schlagartig war dieses Ticken verschwunden und eine angenehme Stille legte sich um mich.

Ich spürte seine Nähe, bevor ich den Blick hob und ihn lässig an der Reling stehen sah. Er hatte die Hände in seinen Jackentaschen vergraben und starrte mich direkt an. Der intensive Blick seiner Augen traf mich völlig unvorbereitet und ließ mich mitten in der Bewegung innehalten. Schlagartig wurde mir heiß und mein Körper begann zu kribbeln.

Meine Seele sehnte sich nach ihm und drängte mich förmlich zu ihm, während Amy mit Kampfmontur ihre Angriffsstellung angenommen hatte. Mein Körper war zwiegespalten. Einerseits wollte ich dem Drang nachgeben und zu ihm zu gehen, mich in seiner Wärme zu wiegen und den Schmerz vergessen. Doch andererseits hörte ich Amy, die mich warnte und alles dafür gab, um mich zurückzuhalten, weil sie insgeheim wusste, dass diese Sache böse enden konnte. Ich dachte an Athanasios und seine Warnung, Atlas nicht zu nahe zu kommen und doch lief ich geradewegs auf ihn zu. Weil ich einfach nur bescheuert war. Und dickköpfig.

Meine innere Zerrissenheit ließ mich zweifeln, obwohl der Teil, der sich nach Atlas sehnte, viel stärker war als meine Vernunft. Und doch schwor ich mir, dass es heute das letzte Mal sein würde. Ich brauchte ein paar letzte Antworten von Atlas, ehe sich unsere Wege trennen mussten. Nur so konnte ich ihn beschützen. Nur einmal wollte ich die Heldin der Geschichte sein. Ich würde sterben, so wie es sein sollte.

Ich hätte nie gedacht, dass ich das mal sagen würde, aber: gute Entscheidung, Mädchen.

Doch ich freute mich nicht über ihre Anerkennung, da dieses Gefühl, etwas Wichtiges verloren zu haben, sich tief in meinen Gliedern festsetzte und mir die Luft zum Atmen nahm.

All das passierte in wenigen Sekunden.

Eliah hatte bemerkt, dass etwas nicht stimme und folgte meinen Blick. Mein Herz raste, da ich irgendwie darauf wartete, dass Eliah Atlas nicht sehen würde. Doch wieder einmal hatte ich mich getäuscht.

Ein verschmitztes Schmunzeln bildete sich auf seinen Lippen und er warf mir einen anzüglichen Seitenblick zu.

,,Du hättest mir doch sagen können, dass du heute Abend noch ein Date hast.'' Seine Stimme bebte förmlich vor Begeisterung.

,,Oh, wird da jemand rot?'', stichelte er.

Erschrocken presste ich meine Hände auf meine heißen Wangen und verdeckte mein Gesicht vor ihm. ,,Gar nicht'', murmelte ich und drehte mich weg.

Eliah blieb stehen und zog mich in eine herzliche Umarmung.

,,Ich wünsche dir viel Spaß mit deinem Göttergatten'', nuschelte er in meine Halsbeuge, ehe er sich sanft von mir löste und mir mit einem Augenzwinkern noch zuflüsterte: ,,Tu nichts, was ich nicht auch machen würde.''

Ich schnappte nach Luft und zwickte Eliah in den Oberarm, doch dieser wackelte nur mit den Augenbrauen, ehe er sich umdrehte und pfeifend den Rückweg antrat.

Mein hochroter Kopf und ich blieben allein zurück und schauten ihm geistesabwehrend hinterher. Tief atmete ich ein und aus, ehe ich mich bereit dazu fühlte, mich umzudrehen. Gerade als ich mich umwandte und einen Schritt nach vorne setzte, knallte ich gegen einen harten Oberkörper.

,,Sol.''

Seine tiefe Stimme ließ mein Innerstes erbeben, sodass ich Mühe hatte, auf meinen wackelpuddingartigen Beinen stehen zu bleiben.

Rücken gerade, Brust raus, Kopf nach oben. Lass dich nicht so einlullen, schrie Amy in ihrer typischen Admiralstimme.

Seltsamerweise gehorchte ich ihr und zwang meinen Körper dazu, ruhig zu bleiben und nicht den Schmetterlingen in mir weiter die Führung zu überlassen. Ganz langsam strich mein Blick von seinem breiten Oberkörper, über seine Schultern hinauf an seinen tätowierten Hals bis zu seinen schönen Lippen, an denen ich einige Millisekunden zu lange hängen blieb, und schließlich weiter bis hinauf zu seinen hypnotisierenden Silberaugen, die mich eingehend musterten. Ich stockte, als sich unsere Blicke begegneten, doch gleichzeitig floss wieder dieses warme Gefühl durch meine Venen. Die gräuliche Stelle an meinem Hals fing an, wie verrückt zu kribbeln, als reagierte sie auf seine Nähe.

Ich schaute ihm fest in die Augen.

,,Atlas'', hauchte ich atemlos, ehe ich mich in ihm verlor.

Ein schmales Lächeln umspielte seine Mundwinkel. Vorsichtig umfasste seine Hand mein Gesicht, als wäre ich etwas Zerbrechliches, das er nicht zerstören wollte. Instinktiv schloss ich die Augen und wiegte mich in seine federleichte Berührung, um ihm noch näher zu sein.

Es war einer die intimsten Momente, die wir je geteilt hatten. Wann hatten wir den Punkt erreicht, an dem seine Berührungen für mich zur Normalität geworden waren?

Ich sollte mich lösen von ihm und seiner Nähe, die mich süchtig machte und vergessen ließ. Doch ich konnte nicht. Mein Körper stand in Flammen, meine Gedanken rasten, schrien mich an, erinnerten mich an Athanasios' Warnung, doch das Licht, das er in mir hinterließ, verdrängte all das in den Hintergrund.

,,Du siehst glücklich aus. Hattest du einen schönen Tag?''

Ich hielt meine Augen geschlossen und nickte.

,,Ja. Ich hatte sehr viel Spaß.''

Es folgte eine kurze Stille, die mich dazu veranlasste, die Augen aufzuschlagen. Sein Blick lag nachdenklich auf mir. Eine kleine Falte bildete sich zwischen seinen Augen.

,,Du solltest jeden Tag so glücklich sein'', sagte er leise. Der traurige Unterton in seiner Stimme versetzte mir einen Stich. Ich ertrug es nicht, ihn auf diese Weise zu sehen. Er machte sich verantwortlich für meinen bevorstehenden Tod, obwohl das absolut hirnrissig war.

Deshalb lächelte ich und schüttelte verneinend den Kopf.

,,Das bin ich'', sagte ich mit ruhiger und zugleich fester Stimme, die keinen Zweifel zuließ.

Er erwiderte nichts darauf, sondern sah mich nur forschend an.

Um ihn aus seinen dunklen Gedanken herauszuholen, schoss mein Zeigefinger nach vorne und löste die Falte zwischen seinen Augen. Ich grinste verschmitzt, während ich mich innerlich anschrie, was verflucht ich mir dabei nur wieder gedacht hatte. Doch ich erreichte mein Ziel. Ein Schmunzeln umspielte seine Lippen und seine Augen fingen an wie Kristalle zu strahlen. Wieder verlor ich mich in ihm.

Das ist so ätzend, stöhnte Amy entnervt auf.

Ich räusperte mich und zog mich verlegen aus seiner Berührung zurück. Verdammt, dieses Biest hatte recht. Das musste aufhören.

Um mir meine Verlegenheit nicht anmerken zu lassen, setzte ich mich rasch in Bewegung und lief einfach darauf los.

,,Schämst du dich wieder?'', rief er mir belustigt hinterher.

Mein Kopf fing Feuer. ,,Nope. Absolut gar nicht'', entgegnete ich ihm und wedelte mir Luft zu, um die aufkommende Hitze zu vertreiben. Wenn er jetzt einfach so vor mir auftauchen würde...

,,Dein rotes Gesicht sagt da aber etwas anderes'', entgegnete er pfeifend und ich drehte mich schockiert um. Woher wusste er das?

Obwohl Atlas mir hoch und heilig versprochen hatte, dass er keine Gedanken lesen konnte, schien er meine Frage förmlich gehört zu haben. Er deutete nach oben. Ich folgte seinem Blick und entdeckte Horus, der nur wenige Meter über uns kreiste. Wie konnte ich den schwarzen Schatten nicht wahrgenommen haben?

,,Horus, du bist ein verdammter Verräter'', rief ich dem Vogel entgegen, der mich nur lauthals auslachte. Zumindest nahm ich an, dass er lachte. Sein Krächzen klang verdächtig danach.

Wie aus dem Nichts tauchte Atlas neben mir auf und legte lässig einen Arm um meine Schulter. Sein Lächeln, das in diesem Moment so unbeschwert und frei wirkte, war dabei unbezahlbar. Die untergehende Sonne spiegelte sich in seinen Augen und ließ sein sonst so hartes Gesicht erstrahlen. Ich prägte mir dieses Bild von ihm ein und verschloss es tief in meinem Herz.

,,Also sag mir, Rehkitz.'' Sein Blick verhakte sich mit meinem. Wieder stieg mir die Hitze in die Wangen, weil er mich gerade eindeutig beim Starren erwischt hatte. ,,Wovor hast du am meisten Angst?''

Seine Frage überraschte mich.

Ich antwortete, ohne groß darüber nachzudenken. Wieder einmal.

,,Dich zu verlieren.''

Mehrere Sekunden verstrichen. Vielleicht waren es auch Minuten. Gott, es fühlte sich wie Stunden an. Vielleicht sollte ich doch überlegen, mir künftig den Mund zuzutackern.

Das wäre mal ein vernünftiger Plan, stimmte mir Amy zu, während sie mich im selben Atemzug mit ihrem hämischen Lachen verspottete.

Sein Lächeln wurde noch breiter, sodass ich seine Zähne sehen konnte. Warum musste alles an diesem Mann perfekt sein? Konnte er nicht einen Makel haben?

Du meinst, abgesehen von der Tatsache, dass er ein Sensenmann ist, ja? Puh, weil da fallen mir noch unzählige Eigenschaften ein...

Ja, ja, lassen wir dieses winzige Detail mal außer Acht, entgegnete ich Amy in Gedanken, um mich abzulenken, da Atlas noch immer nichts sagte. Meine Worte hallten gerade förmlich über den Delaware River und formten tsunamiartige Wellen, die mich hoffentlich gleich mit sich reißen würden. Hauptsache, ich entkam schnell dieser unfassbaren Peinlichkeit. Wer sagte schon beim gefühlt fünften Treffen, dass die größte Angst von einem war, den anderen zu verlieren. Hallo? Ging's noch? Ich war nicht mehr zu retten. Ich hatte ein Level des Wahnsinns erreicht, dass für andere nicht mal erreichbar war.

Ich schwitzte, fürchterlich. Meine Hände waren feucht und an meinem Rücken tropften die Angstperlen hinab.

Es war seine raue Stimme, die mich zurück in die Realität manövrierte. Er konnte sich das Lächeln nicht mal mir zuliebe verkneifen.

,,Heute Morgen wolltest du mich noch los haben und jetzt ist es deine größte Angst, mich zu verlieren?''

Ich stöhnte und beschleunigte meine Schritte. Dieser Idiot machte das mit Absicht. Wo war der verdammte Tsunami!?

,,Atlas, mach es nicht noch peinlicher, als es eh schon ist'', erwiderte ich zähneknirschend, während ich mich weigerte, in sein Gesicht zu schauen.

Ich hörte ihn leise lachen, was es nicht gerade besser machte.

,,Schon gut. Tun wir einfach so, als hättest du es nie gesagt. Also noch ein Versuch, Rehkitz. Was ist deine größte Angst?''

Instinktiv presste ich die Lippen aufeinander, um nicht wieder vorlaut zu antworten. Dieses Mal ließ ich mir mehr Zeit, obwohl die Antwort klar auf der Hand lag. Nur war ich mir nicht sicher, ob ich Atlas gegenüber meine größte Schwäche zugeben sollte. Wer wusste schon, was in seinem Gehirn so vor sich ging?

Es kann nicht verrückter sein als bei uns, schätze ich mal.

Da hatte Amy auch wieder recht.

,,Höhe'', flüsterte ich und hoffte, dass er es nicht gehört hatte.

,,Ah, eine der Urängste der Menschen. Das könnte lustiger werden als gedacht'', erwiderte er schmunzelnd und ich ahnte Böses auf mich zukommen.

,,Atlas, ich schwöre dir, wenn du...'', rief ich mit drohendem Zeigefinger, doch da war es schon zu spät. Ich hatte den Nebel zu spät gesehen, der um seine Handgelenke wirbelte und uns binnen weniger Sekunden komplett einhüllte. Mein Herz raste unaufhaltsam in meiner Brust, während mein Puls in die Höhe schoss. Ich versuchte zu entkommen, doch Atlas hielt mich fest umklammert.

Im nächsten Augenblick umgab mich wieder dieser Druck, der mir jegliche Luft aus den Lungen presste. Der Boden löste sich unter mir auf.

Wenige Sekunden später hatte ich wieder festen Untergrund unter meinen Füßen. Der Nebel lichtete sich. Ich beachtete die Umgebung nicht weiter und stürmte auf Atlas zu, der sich wieder einmal, wie von Geisterhand, einige Meter von mir weg teleportiert hatte.

,,Du kannst mich nicht immer einfach mit deinem Zaubernebel an einen anderen Ort entführen, ohne mich vorher zu warnen!'', schrie ich ihm aufgebracht entgegen.

Erst als es schon fast zu spät war, blieb ich wie eingefroren stehen und bewegte mich keinen Millimeter. Heilige Scheiße war das hoch. Meine Beine fingen automatisch an zu zittern und mein Atem ging stoßweise. Mit vor Schock geweiteten Augen starrte ich an Atlas vorbei. Ich hatte Philadelphia zwar schon von hoch oben in Atlas Wohnung gesehen, doch der feine Unterschied war, dass da ein sicheres Fensterglas zwischen mir und der Außenwelt gewesen war. 

Ich stand damals nicht einen halben Meter schutzlos vor einem bodenlosen Abgrund, der mich zu Matsch werden ließ, wenn meine Beine weiterhin so bebten, dass ich Angst hatte, die Kontrolle zu verlieren.

Atlas stand mit verschränkten Armen auf der schmalen Brüstung. Seine hellen Haare wehten im Wind, während sein Blick auf mir ruhte. Er wirkte in diesem Moment so selbstsicher und überlegen, dass ich mich noch kleiner und schutzloser fühlte. Etwas in seinen Augen verschreckte mich.

Wir befanden uns auf einem Wolkenkratzer. Wahrscheinlich auf einem der größten, den Atlas finden konnte. Dieses Arschloch.

Als hätte er meine Gedanken gelesen, lächelte er als Antwort.

,,Du hast zu mir gesagt, dass du dich lebendig fühlen willst. Was gibt es besseres, als sich seiner größten Angst zu stellen und zu fliegen?''

Ich riss die Augen auf und stolperte zurück.

,,Das wagst du nicht.''

Er grinste verschmitzt. Seine Augen leuchteten gefährlich auf.

,,Da kennst du mich aber schlecht.''

Im nächsten Moment war er neben mir und packte meine Hand. Ich konnte nicht einmal blinzeln, da hatte er mich schon an den Rand des Hochhauses teleportiert. Sein Griff lag fest um meine Taille. Ich zitterte am ganzen Leib, als ich mit schreckgeweiteten Augen auf die winzig kleine Straße starrte, die sich zu meinen Füßen erstreckte. Mein Herz sprang förmlich aus der Brust. Ich hyperventilierte und drohte, jeden Moment ohnmächtig zu werden. Das Blut rauschte in meinen Ohren.

,,Wenn du mich loslässt'', stieß ich schwer atmend hervor ,,töte ich dich höchstpersönlich.''

Doch Atlas lächelte nur und flüsterte mir leise ins Ohr. ,,Das bin ich doch schon längst.''

Und damit ließ er mich los und gab mir einen leichten Schubs, der mich aus dem Gleichgewicht brachte.

Ein erstickter Schrei entfuhr mir, als ich mit rasender Geschwindigkeit nach unten fiel.

Es war wie in meinem Traum. Nur dass ich dieses Mal nicht gesund und munter aufwachen würde. Das war die verdammte Realität.

Erst war es Panik, die mich überfiel und mir die Luft aus den Lungen presste, doch dazu kam ein anderes Gefühl. Ich fühlte mich frei. Ich streckte die Arme aus und erwischte mich dabei, wie ich die Luft um mich herum und das Kribbeln im Bauch genoss.

Horus kreischte neben mir, während er mich in meinem Sturzflug begleitete.

Ich lachte und plötzlich spürte ich eine Berührung an meiner Hüfte. Atlas hatte mich gepackt und strahlte mir mit voller Begeisterung entgegen. Wir wirbelten unkontrolliert durch die Luft. Und obwohl ich es nicht sollte, verlor ich mich in seiner Berührung und in seinem Blick, weil ich wusste, dass er mich beschützen würde. Das hatte er immer.

Also ließ ich mich fallen.

Weil ich ihm vertraute.

Er lächelte, als er mit den Fingern schnipste und wir mitten im freien Fall zum Stillstand kamen. Und für wenige Augenblicke waren wir schwerelos.

Alles, was ich hörte, war mein rasender Herzschlag und meine schnelle Atmung. Ich streckte den Arm aus und berührte das kalte Fensterglas. Der Moment kam mir unreal vor und doch spürte ich seinen Körper, der dicht an meinen gepresst war, während wir mehrere zehn Meter über dem Boden schwebten.

,,Manchmal muss man sich seinen Ängsten stellen, um sie bewältigen zu können. Am Ende fühlt man sich befreiter, lebendiger.''

Seine tief von Silber getränkten Augen funkelten mich an. Die Luft zwischen uns vibrierte förmlich, als ich vorsichtig meine Hand an seine Wange legte. Es war ein Moment für die Ewigkeit, in dem wir uns einfach nur still anschauten, während die Welt um uns herum aufhörte, sich zu bewegen.

Einen Wimpernschlag später war der schützende Kokon verschwunden und wir stürzten wieder unaufhaltsam in die Tiefe. Kurz bevor wir auf dem Boden aufschlugen, durchzog ein starker Ruck meinen Körper. Als ich die Augen öffnete, stand ich wieder hoch oben auf dem Wolkenkratzer, während der kräftige Wind mir die Haare aus dem Gesicht peitschte. Meine Hände und Beine zitterten noch immer unaufhaltsam. Das Adrenalin pumpte durch mein Blut.

Und ich begann lauthals zu lachen, während ich mich auf den kalten Beton fallen ließ und mit ausgestreckten Armen den Himmel anstarrte.

Ich lachte solange, bis ein großer Schatten mir die Sicht versperrte.

,,Und? Fühlst du dich lebendig?''

Ich nickte bekräftigend, da ich zu mehr nicht in der Lage war.

,,Willst du nochmal?''

Sofort war ich wieder in Alarmbereitschaft. Schützend hielt ich mir meine Hände vors Gesicht.

,,Auf keinen Fall! Außer du willst, dass ich an einem Herzinfarkt sterbe.''

Atlas grinste verschmitzt, während er in die Hocke ging und sich zu mir beugte, sodass sein unverkennbarer Duft mir in die Nase stieg. Es war die Kälte, die ihn umhüllte, welche mich so in seinen Bann zog. Sie erfrischte mich, rüttelte mich wach und vernebelte mich gleichzeitig. Er versprühte mit jeder Faser seiner Existenz den Hauch des Todes. Doch anstatt, dass es mich abschreckte, zog es mich förmlich an.

,,Warte kurz hier auf mich. Ich bin gleich wieder da.''

Etwa fünfzehn Minuten später, in denen ich einfach nur da gelegen hatte und in den dunkelblauen Nachthimmel gestarrt hatte, saßen wir am Rand des Hochhauses und ließen die Beine baumelnd im bodenlosen Nichts hängen.

Wie ich da hingekommen war? Ganz einfach. Atlas hatte mich wie ein Baby gepackt, während ich mich strampelnd gegen ihn gewehrt und ihn verschiedenartige Verwünschungen entgegen geschrien hatte, ehe er mich unversehrt auf die Brüstung gesetzt hatte. Da ich viel zu große Angst hatte, eine falsche Bewegung zu machen, rührte ich mich nicht und blieb einfach stocksteif sitzen.

Das einzig Gute an der ganzen Geschichte war die dampfende Pizza, die zwischen mir und Atlas lag. Es war erschreckend, wie gut Atlas mich nach der kurzen Zeit schon kannte.

Nach dieser Aktion musste ich erstmal meine Nerven beruhigen und Pizza war dafür genau der richtige Weg.

,,Und, wie war dein Tag?'', fragte ich Atlas schmatzend, während der unverwechselbare Geschmack aus Tomate und Käse meinen Gaumen beglückte.

,,Ehrlich? Er war beschissen'', gab er achselzuckend zu.

,,Warum?'', fragte ich neugierig und wandte mich zu ihm.

,,Sagen wir es mal so. Ich hatte eine überaus lästige Begegnung.''

Dabei kräuselte er abwehrend seine Lippen und eine tiefe Falte bildete sich auf seiner Stirn.

,,Eine Seele?'' Mich überzog eine Gänsehaut, als ich an die Begegnung mit dem Verstorbenen gestern Abend dachte.

,,Nein, die Seelen waren in Ordnung. Nur derjenige, der ihr Schicksal bestimmt hat, weicht mir nicht von der Seite.''

Verwirrt zog ich die Augenbrauen zusammen.

,,Von wem redest du?'', fragte ich, während ich mir das nächste Stück Pizza in den Mund schob.

Atlas stöhnte leise auf und fuhr sich durch die Haare.

,,Ich habe dir noch nicht alles von unserer Welt erzählt. Neben Athanasios gibt es noch eine weitere Gottheit, die allerding über die Realwelt herrscht. Während Athansios über die Verstorbenen wacht und neues Leben formt, ist sein Bruder für die Lebenden verantwortlich. Hast du jemals an das Schicksal geglaubt?''

,,Nicht wirklich. Ich glaube vielmehr, dass wir unsere eigenen Wege und Entscheidungen treffen. Wir selbst lenken unser Schicksal.''

Doch Atlas' durchdringender Blick sagte mir, dass ich damit wohl falsch lag.

,,Das ist auch eine Illusion, die ihr Menschen euch erschaffen habt, damit ihr das Gefühl habt, ihr hättet einen freien Willen. Doch den habt ihr nicht. Jeder Schritt, den ihr macht, jede Entscheidung, die ihr trefft und jeden Weg, den ihr einschlagt, ist vorherbestimmt. Dante, der Schicksalsgott höchstpersönlich, spinnt von jedem Menschen die Schicksalsfäden. Er ist es, der euer Leben lenkt. Auch das von dir, Rehkitz.''

Stille.

Nur mein pochendes Herz schlug manisch gegen meine Innenwände.

Also war alles vorherbestimmt? Nicht ich hatte die Entscheidung getroffen, nach Philadelphia zu ziehen? Nicht ich selbst habe diesen Job angenommen, der mich auslaugte? Nicht ich war es, der in diese Gasse gerannt war, weil ich dachte, ich tue etwas Gutes?

Hatte Dante all das geplant? Wozu das Ganze? Um Atlas zu begegnen?

,,Ich habe also keine freie Wahl?'', fragte ich mit hohler Stimme.

,,Nicht wirklich. Egal, ob du dich dazu entscheidest, einen anderen Weg zu gehen, am Ende wird immer das gleiche Ergebnis herauskommen. Weil das Schicksal immer auf verschiedene Ziele hinausläuft, die es erreicht.''

Seine Worte hallten in mir nach und doch wollte ich sie nicht wahrhaben. Unruhig spielte ich mit meinen Händen.

,,Wenn es stimmt, was du sagst, dann...'' Ich beendete den Satz nicht, konnte es nicht über mich bringen, da ich wusste, welche Antwort ich erhalten würde. Fest presste ich die Lippen aufeinander und wandte meinen Blick ab. Tränen bildeten sich in meinen Augenwinkeln.

,,Du fragst dich, ob ich nur wegen dem Schicksal an deiner Seite bin. Du denkst, dass es der einzige Grund ist, weshalb ich bei dir bin'', sagte er mit bebender Stimme, als ob er sich zwang, ruhig zu bleiben.

Ich zog ertappt die Luft ein und sah ihn in die Augen, die mich unerwartet hart trafen.

,,Woher...?''

,,Weil ich mir diese Fragen seit unsere ersten Begegnung immer wieder gestellt habe, bis ich es verstanden habe. Nicht das Schicksal ist der Grund, weshalb ich mich nicht von dir fernhalten kann, sondern du bist es. Vielleicht hat Dante unsere Schicksalsfäden gesponnen und dafür gesorgt, dass wir uns begegnet sind, aber es war meine Entscheidung, dich damals in der Gasse vor der Kugel zu retten. Ich hatte die Wahl, verstehst du? Ich hätte dich sterben lassen können, so viele Male. Doch ich habe mich jedes Mal dagegen entschieden. Weil ich es nicht ertragen konnte, dich sterben zu lassen. Du löst Gefühle in mir aus, die ich nicht spüren sollte, nicht spüren darf. Wegen dir fühle ich mich verloren, wenn du nicht bei mir bist. Du bist es, die mich glauben lässt, ich hätte etwas Gutes in mir. Nicht Dante. Nicht das Schicksal veranlasst mich, immerzu deine Nähe zu suchen. Sondern du.''

Er atmete kräftig ein und aus.

Und ich hatte nichts Besseres zu tun, als den Blick auf seine rosigen Lippen zu haften. Eine Träne hatte sich aus meinem Augenwinkel gelöst und kullerte langsam meine Wange hinab.

,,In dir steckst so viel Gutes. Du kannst es nur nicht sehen. Es ist mir egal, ob der Schicksalsgott unsere Wege für uns vorherbestimmt. Für mich zählt nur, dass ich dir begegnen durfte. Wenn sich so die Ewigkeit anfühlt, reicht es mir aus, sie auch nur kurz zu spüren.''

Atlas schaute mich stumm an und verschränkte seine Hand mit meiner.

,,Mit dir fühlt sich der Druck, der auf mir lastet, leichter an.''

Ich drückte seine Hand und ließ den Blick über die Stadt schweifen. Es war mittlerweile dunkel geworden. Der Wind hatte aufgefrischt und eine leichte Gänsehaut überzog meine Arme unter der dünnen Jacke. Die vielen kleinen Lichter funkelten munter und hauchten der Stadt Leben ein.

,,Was ist schwerer, Atlas? Die Welt, die du auf deinen Schultern trägst oder die Herzen der Menschen?''

Es war eine Frage, die mir seit gestern Abend durch den Kopf schwirrte. Ein wenig erinnerte er mich an den historischen Atlas aus der griechischen Mythologie, der von den Göttern für seine Loyalität zu den Titanen bestraft wurde und für die Ewigkeit die Aufgabe hatte, die Erde auf seinen Schultern zu tragen.

Ich wusste nicht, warum Athanasios damals entschieden hatte, Atlas wäre ein geeigneter Kandidat, um ein Sensenmann zu werden, doch ich sah in seinen Augen, dass er diese Aufgabe verabscheute. Er hatte keinen Spaß dabei, zu quälen, zu kämpfen oder dieser traurigen Aufgabe jeden Tag nachzukommen. Und doch war er dazu bis auf alle Ewigkeiten verdammt.

,,Man will sie retten, die guten Seelen, doch sind einem die Hände gebunden. Es ist die Welt, die schwer auf meinen Schultern liegt und doch sind es die Menschen, die es jeden Tag unerträglicher für mich machen.''

,,Es ist nicht deine Schuld'', flüsterte ich und drücke seine Hand.

,,Und doch bin ich es, der am Ende jedes Mal zusehen muss, wie jemand geht'', antwortete er leise.

,,Heute bin ich hier. Das ist alles, was für dich in diesem Augenblick zählen sollte.''

Ich fragte mich jedes Mal, woher ich in solchen Momenten die positive Energie nahm. Doch sie war einfach da und durchströmte mich in vollen Zügen. Auch wenn ich morgen nicht mehr an seiner Seite sein konnte, wollte ich uns diesen Moment nicht nehmen lassen.

Schlagartig erinnerte ich mich daran, warum ich heute hier war. Es war wichtig, mehr über Athanasios herauszufinden.

,,Kann ich dich was fragen?''

Unauffälliger geht's kaum, oder?, mischte sich Amy dazwischen.

Atlas blinzelte, als hätten meine vorherigen Worte ihn in eine Art Trance versetzt.

,,Kommt drauf an. Wenn du mich jetzt nach meinem Alter fragst, heißt die Antwort ganz klar: nein. Ich will nicht, dass du denkst, ich wäre zu alt für dich.''

Ich verdrehte die Augen und musste schmunzeln.

,,Nein, das nicht. Ich weiß doch schon längst, dass du mein Urururopa hättest sein können'', konterte ich und steckte ihm die Zunge raus.

,,Wenn das überhaupt reicht'', murmelte er, während er sich abmühte, eine standhafte Miene zu behalten.

,,Kannst du mir mehr über Athanasios erzählen?''

Schlagartig versteifte sich sein gesamter Körper. Das Lächeln verschwand augenblicklich von seinem Mund. Sein Blick lag kalt und starr auf mir. Augenblicklich begann ich zu frösteln.

,,Was willst du wissen?'', fragte er mit monotoner Stimme, die keinerlei Gefühle zuließ.  Ich dachte an meinen Traum zurück, an den dichten, grauen Nebel, der mich festgehalten hatte und an die dunkle Stimme, die das Blut in meinen Adern gefrieren lassen hatte.

,,Wie muss ich mir ihn vorstellen?''

Ich hatte kein Bild von ihm vor meinen Augen, nur seine donnernde Stimme, die mich sogar in meinen Tagträumen verfolgte.

Seine rechte Hand schloss sich zu einer Faust zusammen. Sein Kiefer zuckte und seine Nasenflügel blähten sich auf.

,,Athanasios ist anders als sein Bruder. Während Dante eine menschliche Form angenommen hat, ist Athanasios nicht in der Lage sich zu materialisieren. Er kann sich nicht personifizieren. Du musst ihn dir eher wie eine Energie vorstellen, die so unglaublich mächtig und einnehmend ist, dass sie wie ein schwarzes Loch alles in sich verschlucken kann, wenn er es nur möchte. Meistens erkennt man ihn anhand seiner dunkelgrauen Schatten, die ihn umhüllen und an seiner donnerartigen Stimme, die ein Erdbeben auslösen könnte.''

Ich schluckte hart und spürte, wie mir der kalte Schweiß das Rückgrat hinunterlief. Seine Beschreibungen von Athanasios waren genauso, wie ich ihn wahrgenommen hatte. Das war also der Grund, weshalb ich nur Schatten gesehen hatte. Athanasios war keine Person. Allein dieser Gedanke verängstigte mich noch mehr als die Tatsache, dass er ein Gott war. Irgendwie war die Tatsache unheimlich, dass er nur eine Energie war, die dennoch viel hochentwickelter war als der klügste Mensch auf Erden.

,,Du hast mal gesagt, dass er über die Zwischenwelt und über das Schattenreich herrscht. Was ist das Schattenreich für ein Ort?''

,,Nicht, was ist das Schattenreich, sondern, wer, ist hier die Frage. Athanasios selbst ist die Schattenwelt. Seine Energie ist es, die diesen Ort ausmacht und all die verlorenen Seelen beherbergt, die letztendlich ausgelöscht werden und sich durch Athanasios' Energie zu neuen Seelen zusammensetzen.''

,,Warst du schon einmal dort?''

Seine Augen verengten sich. Er packte meine Schultern und zog mich zu sich.

,,Hör zu, niemand, der noch eine Seele hat, hat das Schattenreich jemals betreten. Das Schattenreich ist nur für die Toten gedacht. Die Lebenden haben dort keinen Zutritt.''

Er meinte es ernst. Sein Griff verstärkte sich, während meine Augen zwischen seinen hin und her huschten.


Hätte ich doch mal auf ihn gehört.

Hätte ich nur einmal seiner Warnung Glauben geschenkt.

Er würde mir den Kopf abreißen, wenn er erfuhr, was ich getan hatte.

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