Criminal tension - Wie ich ei...

By Liesmeinbuch

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Ein Schwerverletzter wird in ein Krankenhaus eingeliefert. Pflegerin Lynn versorgt dort seine Wunden. Ihre K... More

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27 (Lesenacht: Kapitel 5/5)
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45 (Lesenacht: Kapitel 1/4)
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47 (Lesenacht: Kapitel 3/4)
48 (Lesenacht: Kapitel 4/4)
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103 - Letztes Kapitel, Epilog und Q&A

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By Liesmeinbuch


Ich schloss die Augen.

Ein Keuchen kam mir über meine Lippen, als ich seine auf meinem seitlichen Hals spürte.
Kurz saugten sie an meiner Haut, dann ließen sie wieder von ihr ab, bloß um wenige Zentimeter darunter erneut anzusetzen.
Ich konnte kaum genug davon bekommen und keuchte wieder.

Ich ließ meine rechte Hand in sein Haar gleiten, fuhr mit weit gespreizten Fingern durch seine dunklen Strähnen und zog leicht an ihnen.
Daraufhin löste er sich augenblicklich von meinem Hals, öffnete reflexartig seinen Mund und stieß mit einem kurzen Stöhnen heiße Luft aus, die auf die gerade geküssten Stellen prallte. Dieses Geräusch, das ihm entwichen war, bescherte mir eine dicke Gänsehaut.

Es gefiel ihm. Was ich tat, gefiel ihm. Und ich hatte es nicht zum ersten Mal getan. Nicht zum ersten Mal war ich ihm durch die Haare gegangen und hatte dabei seine Kopfhaut berührt.
Im Krankenhaus war er - nachdem ich ihm eine Welle aus der Stirn gestrichen hatte - aus dem Koma erwacht. In meinem Schlafzimmer zu Hause hatte er - kurz bevor wir die Nachrichten auf Sues Anruf hin anschalteten - ebenfalls die Augen geschlossen und schwer geatmet, als ich ihm durch die Haare gefahren war. Erst vor einer halben Stunde hatte er seine Kiefer fest aufeinandergebissen und hart geschluckt, als ich ihm seine Haare geföhnt und mit meinen Fingern durchkämmt hatte.
Und jetzt tat ich es wieder. Und jetzt reagierte er ähnlich, aber doch anders, viel intensiver, viel ungehemmter, fast ... zügellos.

„Lynn", hauchte er, während er die Bewegungen meiner Finger in seinen weichen Wellen mit geschlossenen Lidern genoss.
Meine Gänsehaut tat beinah weh.

Dann beugte er sich zu mir hinunter und seine Lippen fanden meine Haut wieder. Endlich!

Mit beiden Händen umgriff ich dann den Saum seines Oberteils und wollte es ihm ausziehen, um seinen warmen Oberkörper auf mir spüren zu können.
Sofort verstand er was ich vorhatte und half mir, indem er es sich mit einem Satz über den Kopf zog und achtlos neben das Bett warf.

Während er über mich gebeugt war und sich mit seinen Armen rechts und links neben mir abstützte, starrten wir uns regungslos an.
So, wie schon so viele Male in den vergangenen zwei Wochen. Doch auch das war jetzt anderes, denn unsere Blicke gingen viel tiefer als jemals zuvor. Sie waren hungrig und wir wussten beide, was wir wollten und waren uns sicher, dass der andere es auch tat.
Keine offenen Fragen standen im Raum, keine Unsicherheiten, keine Missverständnisse, kein Gedanke an morgen, nur er und ich - hier und jetzt und nichts sonst.

Und dann ließ er seinen Oberkörper ruckartig zurück auf meinen prallen und presste seine Lippen wieder auf meine. Erneut tauschten wir leidenschaftliche Küsse aus, bei denen mir alle Haare zu Berge standen.

Nach einiger Zeit ließ mein Patient wieder von meinen Lippen ab, musterte meinen Oberkörper und schob dann seine Hand langsam und vorsichtig unter mein Shirt. Sofort zuckten meine Bauchmuskeln durch seine Berührung heftig.

Er stoppte.
„Ist es okay, was ich mache?", flüsterte er außer Atem.

Okay? Ob das okay war? Nein nein, es war alles andere als okay.

„Mehr als das", hauchte ich, „es ist ... mehr als okay."

Kurz verharrte er und blickte mir tief in die Augen, dann grinste er schief.

Oh Gott! Dieses Grinsen. Es machte mich total wirr im Kopf und schickte mir dutzende Nervenblitze in die Magengegend und ... und zwischen meine Beine.

Spätestens ab diesem Zeitpunkt gab es keinerlei Zweifel mehr daran, dass ich ihn wollte. Und zwar lieber jetzt als in zehn Minuten.
Ich blendete alles um mich herum aus und nahm nur noch ihn wahr.

Wie er seine große Hand hinter meinen Rücken schob, mich hochdrückte, uns gemeinsam zum Sitzen brachte um mich meines Oberteils entledigen zu können, wie er mich wieder ablegte und seine Kussserie mein Dekolleté hinunter fortsetzte, sein Gesicht weiter und weiter hinabbewegte und meinen Bauchnabel liebkoste, um ihn herum warme, weiche Küsse verteilte und meine Taille mit seinen Fingern streichelte.

Was für ein Gefühl!
Wie lange hatte ich so etwas schon nicht mehr gespürt? Jahre!
Mehr als zwei Jahre lang hatte mich niemand mehr so berührt, mich geküsst, mich gestreichelt, mich gepackt oder gar erregt und ich fragte mich, ob ich einfach nur noch sehr schwache Erinnerungen an meinen Exfreund hatte, oder ob es damals einfach nicht „so" mit ihm gewesen ist. So ... so intensiv, so belebend, so leidenschaftlich, so verlangend wie mit ihm - meinem Patienten.

Ich wollte ihm etwas zurückgeben und mich dafür erkenntlich zeigen. Für jedes Wahnsinnsgefühl, das er in den vergangenen Minuten mit seinen Berührungen in mir ausgelöst hatte.
Also setzte ich mich auf, hielt mich an ihm fest, drehte uns gemeinsam und drückte ihn dann auf die Matratze. Und wieder sah ich sein schelmisches Grinsen, bevor ich mich auf seine Lippen stürzte um es zu ersticken.

Mit meinen Fingerkuppen fuhr ich seine definierten Bauchmuskeln und Sehnen ab und stoppte kurz vor dem Bund seiner Jogginghose.
Ich wollte meine Finger langsam hineingleiten lassen. Genau das war es, was ich tun wollte, um mich zu bedanken.
Dafür änderte ich meine Sitzposition und glitt mit meinen Lippen immer tiefer. Ich küsste jedes Tattoo auf seiner Brust und seinem Bauch. Und zum ersten Mal schaute ich mir die Motive dabei von nahem an. Der Mond, der durch das Fenster lugte, ließ sie in einem wunderbaren Licht schimmern. Echte Kunstwerke verschönerten diesen von Natur aus schon unfassbar schönen Menschen nur noch.

Meine Lippen berührten die Äste eines uralten Baumes, kleine Vögel, einen Kompass und ein paar Koordinaten.

Seine Haut schmeckte einfach nur verführerisch und ich... moment mal... Koordinaten?!

Wie versteinert verharrte ich mit gespitzten Lippen und weit aufgerissenen Augen an der Hüftseite, die beim Überfall unverletzt geblieben war.

Das konnte doch nicht wahr sein!

Es fiel mir wie Schuppen von den Augen. War ich die ganze Zeit so dumm gewesen? Hatte ich immer nur auf seine Muskeln oder seine Wunde gestarrt und das übersehen?

Abrupt richtete ich mich auf und visierte die Zahlen- und Buchstabenkombinationen an, während ich mir dabei die Hand vor den Mund hielt.

„Lynn!", hörte ich meinen Gast wie aus hunderten Metern Entfernung rufen. „Was hast du? Geht es dir gut?"

Doch ich konnte nicht reagieren. Zu sehr war ich damit beschäftigt meine Gedanken zu ordnen.

„Was ist da? Blutet es wieder?", fragte er dann mit tiefen Falten auf der Stirn und hob seinen Kopf aus den Kissen, um die Stelle beobachten zu können, die ich ununterbrochen anvisiert hatte.

Ich schüttelte wie in Trance meinen Kopf.
„Nein. Bleib... bleib genauso liegen. Ich bin gleich wieder da."
Obwohl es mir mehr als schwer fiel, konnte ich meine Augen dann doch von diesem Tattoo lösen, holte in Windeseile den Laptop, schmiss ihn neben meinen Patienten in die Laken und schaltete ihn an.
Während er hochfuhr griff ich mein Klapphandy und schoss ein Foto seines gesunden Hüftbereiches damit und hielt es meinem Patienten unter die Nase.

„Hier! Koordinaten! Du hast Koordinaten auf deinem Unterbauch tätowiert. Das ist mir bisher nie aufgefallen. Und dir selbst scheinbar auch nicht.
Wie blind sind wir gewesen?"

Fassungslos starrte er auf den Handybildschirm und verarbeitete meine Worte.

„Du hast Recht."
Ungläubig schloss er seine Augen.
„Ich ... ich kann kaum fassen, dass ich meinen Körper in fast zwei Wochen scheinbar noch nie so wirklich angeschaut habe."

Gut, das konnte ich von mir jetzt nicht behaupten. Ich hatte ihn oft, sehr oft angeschaut, aber scheinbar nur dumm wie ein Toastbrot auf sein Sixpack gestarrt.

Ich schüttelte für ihn kaum merklich den Kopf.
Zurück zum Thema.

„Egal", gab ich dann hektisch von mir. „Das ist garantiert eine Spur. Die Koordinaten werden uns einen Ort geben. Einen Ort aus deiner Vergangenheit. Was auch immer dort sein wird, es wird uns einen großen Schritt weiterbringen."

Nervös nickte er.
„Ja! Ja das stimmt. Oh Gott!"
Mein Patient fuhr sich nervös mit den Händen über sein Gesicht. Es war binnen Sekunden komplett blass geworden.
Unglaublich, wie schnell sich unsere Emotionen gedreht hatten.

Als mein PC endlich bereit war, tippte ich mit zitternden, schwitzigen Fingern die Ziffern und Buchstaben nacheinander ein.

Es waren vier Zeilen, die sich kaum von einander unterschieden. Ich ging davon aus, dass es sich um Koordinaten mehrerer Orte in der selben Stadt handeln musste.

Mein Herz pochte mir bis in die Ohren.

Er kaute auf seiner Unterlippe herum und drückte seine Zehen fest in die Matratze.

Als die Website geladen hatte, las ich vor, was mir auf dem Bildschirm entgegenleuchtete.

„Philipsburg. Die Stadt ist Philipsburg.
Sagt dir das was? Hast du eine Verbindung zu ihr?"

Erwartungsvoll ließ ich meine Blicke vom Bildschirm zu den Augen meines Patienten wandern und sah, wie sie nervös flackerten.
Ich hätte so gerne etwas getan um ihn zu beruhigen, doch ich wusste selbst kaum wohin mit meinen eigenen Gefühlen.

Nach einigen stillen Sekunden schluckte er hart und antwortete mir.
„Nein. Nein ich habe keine Ahnung."

„Okay", sagte ich, „ich schaue mal, was es mit dieser Stadt auf sich hat."

Schnell klickte ich auf den ersten Interneteintrag und begann zu lesen.

Und dann zog sich plötzlich mein Magen krampfartig zusammen und mir klappte die Kinnlade auf.

Das konnte doch alles nicht wahr sein. Nein nein nein! Bitte nicht! Bitte, bitte nicht!

Geschockt musterte ich die schwarzen Buchstaben, die sich in meine Augen eingebrannt hatten und wollte es nicht glauben.

„Was ist? Lynn was ist? Bitte rede mit mir!"

Mein Patient schnellte hoch und setzte sich auf.
Die Panik stand ihm ins Gesicht geschrieben.

Er packte mich an der Schulter und starrte mich hilflos an. Es tat mir so unglaublich weh, ihn so zu sehen und ich wusste in dem Moment, dass dieser Ausdruck - nach der Nachricht, die ich jetzt überbringen musste - nicht verschwinden, sondern sich nur noch verstärken würde.

Es würde sich alles ändern.

Ich klappte den Laptop in meinem Schoß zu, schob ihn weg und legte meine nasse Hand um die Finger meines Patienten auf meiner Schulter, bevor ich tief ein und wieder ausatmete, ohne seine Augen aus meinen zu lassen.

Und dann antwortete ich und offenbarte ihm, was ich gelesen hatte, das mich so sehr aus der Bahn warf.

„Philipsburg - die Stadt der Saphire."

Saphire.

Die Edelsteine, von denen der Juwelier eine große Lieferung erhalten hatte, bevor er überfallen und ausgeraubt wurde.

😳

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Jetzt wird es spannend...

Hinterlasst doch gerne Kommentare zum Kapitel und votet wenn es euch gefallen hat, damit ich es auch mitbekomme falls es so sein sollte ☺️.

Habt ein schönes Wochenende.

Liebste Grüße und bis bald.

F. ♥️

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